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videm Lipsium. Erffordt bey Henrich Birnstiel. 1603. in 8. Draudius (1625.) S. 511.

IX. 1611.

Johan Deckhardts new Künstlich vnd nützlichs Kochbuch. Leipzig bey Henning Grofsen dem Eltern. in 4. 1611. Draudius (1625). S. 613.

Dr. Fr. Pfeiffer in Stuttgart.

Des Bibliographen Dr. Dibdin äussere Lebensverhältnisse und Schriften.

Vgl. Gentleman's Magazine 1848. Vol. XXIX. S. 89. 338.

Thomas Frognall Dibdin war Neffe des bekannten Dichters Charles Dibdin und Sohn von des Letzteren älterem Bruder, Thomas, welcher im Jahr 1756 eine Kriegsschaluppe befehligte, späterhin Capitän im Indischen Ocean war, und sich im Jahre 1775 zu Calcutta mit Elisabeth Complon verheirathete, welche ihm im folgenden Jahre, am ebengenannten Orte, einen Sohn gebar, welcher Gegenstand dieser Zeilen ist. Seinen zweiten Namen bekam er vom Capitän Frognall, dem Onkel seiner Mutter. Da seine Eltern im Jahre 1780 beide starben, so wurde er unter der Aufsicht seiues Onkels Will. Compton, zuerst zu Reading unter Mr. John Man, sodann zu Stockwell und zuletzt zu Isleworth unter Dr. Greenlaw erzogen. Er ward bierauf zu Oxford als Mitglied des Johnscollege immatriculirt, wo er unter der Aufsicht des Mr. Marlowe, nachherigen Präsidenten, stand. In diesem College erwachte zuerst der Sinn für Geschichte und Literatur in ihm, und seine Lieblingsschriften waren Boswell's Anecdotes of Johnson, Israeli's Curiosities of Literature und die Werke von Rosworth, Henry und Gibbon. Er war eines der ersten Mitglieder der Gesellschaft for scientific and literary disquisition, welche von Dr. Maton gestiftet worden war. Da er den Entschluss gefasst hatte, als Jurist die praktische Laufbahn zu beginnen, so wurde er Zögling vou Basil Montagu, einem Mitgliede von Lincoln's Inn; bevor jedoch die Zeit kam, in welcher er an die Gerichtstafel berufen werden konnte, begab er sich nach Worcester, um als Provinzialadvocat zu practiciren. Dieser Plan hatte indessen den erwünschten Erfolg nicht, und Dibdin

richtete daher seinen Blick auf die Kirche. In dieser Absicht machte er dem Bischof Hurd seine Aufwartung, doch wurde ihm die Ordination versagt, bis er sich einen Grad würde erworben haben. Er verliess daher Worcester, suchte so bald als möglich die Doctorwürde zu erlangen, und nahm seinen Aufenthalt zu Kensington, wo er die nächsten 21 Jahre seines Lebens ununterbrochen zubrachte. Am 24. Dec. 1804 ward er vom Bischof zu Winchester, Dr. North, ordinirt. Eine seiner frühesten Beförderungen war zum Predigtamte an der Kapelle des Erzbischofs Tenisou zu Swallow-st., welche er dem Rector von S. James, Dr. Andrewes, verdankte. Er erhielt in der Folge, jedoch wie er selbst sagte, nur unter dem ärgerlichen Process einer Mitbewerbung, die Stelle eines alternirenden Morgenpredigers und Abendvorlesers in der Kapelle zu Brompton, welche er gegen 19 Jahre lang verwaltete, abgesehen von andern Predigerstellen an den Kapellen von Quebec und Fitzroy. Brompton verliess er im Jahre 1811 mit dem Vorsatze, in Kensington selbst eine solche zu erbauen.

Schon einige Zeit zuvor, ehe er freilich von der untersten Stufe aus die geistliche Laufbahn begonnen hatte, zeigte er eine starke Neigung zur Schriftstellerei. Die ersten Erzeugnisse seiner Feder waren einige Aufsätze, welche er zu Oxford geschrieben hatte und in dem European Magazine drucken liess, sowie einige Gedichte, welche 1796 in einem Octavbande erschienen. Auch schrieb er zu Worcester einige Erzählungen, von denen die eine ,, La belle Marianne erst lange nachher im Jahre 1824 privatim gedruckt wurde. Indessen datirt er selbst sein erstes Engagement als Schriftsteller aus der Zeit, wo er die Redaction einer Wochenschrift, ...The Quiz" betitelt, übernahm, zu welcher Sir Robert Ker Porter und seine geschickten Schwestern Beiträge lieferten, und worin Dibdin Aufsätze, welche Kunst und Alterthum zugleich betrafen, zu geben unternahm.

Während er seine juristischen Studien fortsetzte, bereitete er eine Analyse von Blackstone's erstem Buch über das Personenrecht vor, welche auf einem grossen Blatte in Kupfer gestochen wurde; anch gab er zu Worcester einen Bogen über das Gesetz der Armentaxe heraus. Ferner erschien 1802 eine Geschichte von Cheltenham in einem Octavbande im Verlage des Buchhändlers Ruff, welcher auch die erste Ausgabe der Introduction to the knowledge of rare and valuable Editions of the greek and latin Classics" besorgte, die eine so günstige Aufnahme fand, dass eine zweite 1804 und eine dritte 1808 nöthig wurde. Diese letztere war dem Lord Spencer gewidmet, der die Mittel zur Veröffentlichung der ersten gegeben hatte. Eine vierte Ausgabe erschien im Jahre 1827. Im Jahre 1805 übersetzte er ebenfalls für Ruff Fenelons Ab

handlung über die Erziehung von Töchtern und dedicirte sie der Herzogin von Bedford.

Er trat 1804 als Candidat für das Amt eines Bibliothekars bei der Royal Institution auf, fand aber an Mr. Harris einen siegreichen Mitbewerber. Bald darauf übernahm er eine Reihe von Vorlesungen bei derselben Anstalt über Ursprung und Fortgang der englischen Literatur, 28 an der Zahl, zu halten, was in die Jahre 1806, 1807 und 1808 fällt. Ein Cursus derselben wurde im Jahre 1823 in der London Institution wiederholt. Im Jahre 1806 war er bei Joh. Brands Tode Mitbewerber um die Stelle eines Secretärs bei der Society of Antiqua-. ries; allein auch hier begünstigte ihn das Glück nicht, da Mr. Carlisle, von dem Director Mr. Lysons, dessen Einfluss bei den Mitgliedern der Gesellschaft sehr gross war, begünstigt, mit 120 Stimmen gewählt wurde, während Dibdin deren nur 27 erhielt.

Im Jahre 1807 unternahm er die Herausgabe einer neuen Wochenschrift,,the Director" betitelt, wozu Mr. Bernard, der Hauptvorsteher der Royal Institution, den Plan entworfen hatte. Sie dauerte jedoch nur vom 24. Januar bis zum 4. Juli des genannten Jahres. Mr. Bernard (später Sir Thomas) war einer von den Mitarbeitern, sowie Sir Humphry Davy, Sir George Beaumont und Andere. Dibdin schrieb einige Abhandlungen, z. B. die,,Bibliographiana" und die,,British Gallery", eine Beschreibung der vorzüglichsten zum Verkauf ausgestellten Gemälde, jedoch nur zwei Drittheile vom Ganzen. Die Bibliographiana waren der Keim der ,,Bibliomania," eines Werks, wodurch der Ruhm des Verfassers in Bezug auf diesen speciellen Zweig gelehrter Untersuchungen zuerst begründet wurde. In demselben Jahre gab er (unter dem angenommenen Namen Reginald Wolfe, Drucker des Königs unter der Regierung Heinrichs VIII.) Francis Quarles Judgment and Mercy for afflicted Souls; or Meditations, Soliloquies and Prayers in einer neuen Ausgabe mit einer biographischen und literarischen Einleitung heraus und besorgte im folgenden eine ähnliche von. Thom. More's Utopien in 2 Octavbänden. Im Jahre 1809 gab die Bibliomania, eine poetische Epistel des Dr. Ferriar an Richard Heber, Dibdin den Gedanken zur Abfassung eines prosaischen Werks über gleichen Gegenstand ein; die erste Ausgabe desselben wurde in Zeit von einem Monate vollendet und in einem kleinen Octavbande gedruckt.

Damals wagte er sich an eines seiner umfangreichsten Werke, '), welches, wenn es vollendet worden wäre, zugleich

1) Es giebt zwei privatim circulirende Brochüren von Dibdin, welche ungefähr in dieser Periode seines Lebens abgefasst sind und seinen Eifer in bibliographischen Untersuchungen deutlich beurkunden: das „Specimen Bibliothecae Britannicae," gedruckt im J. 1808 und das,,Specimen

das wichtigste geworden wäre die,,Typographical Antiquities of Great-Britain." Der erste Band war ausschliesslich vorbereitenden Untersuchungen und Caxtons Werken gewidmet, und umfasste das Wesentlichste aus Lewis Life of Caxton, nebst den von Ames und Herbert_gesammelten Materialien, mit sehr beträchtlichen Zusätzen. Er erschien zu Anfange des Jahres 1810 in einem hübschen, reich verzierten Quartbande; die 65 Exemplare auf Grospapier wurden sämmtlich, jedes zu 7 Guineen, untergebracht, die circa 420 Exemplare von kleinerem Format bestellt, und der Herausgeber gewann zwischen 500 und 600 Pfund. Der zweite Band, welcher fast ausschliesslich den Werken von Wynkyn de Worde und Pynson gewidmet ist, erschien 1812, nachdem er an den Buchhändler Miller für 200 Guineen verkauft worden worden war; der dritte wurde von Millers Nachfolger, Murray, um dieselbe Summe erworben und erschien 1816; der vierte wurde erst 1819 fertig und erschien nach Dibdins eigener Angabe bei Longmans. Damals waren die anfänglichen Käufer zum Theil gestorben oder wurden lau, und da dieser Band blos die Kosten deckte, hörte der Druck des Werks leider auf. In seiner ganzen Ausdehnung würde es eigentlich zehn Bäude gebildet haben.

In derselben Zeit bereitete Dibdin eine zweite Ausgabe seiner Bibliomanie vor. Er brachte sie in eine neue Form, indem er sie eine bibliographische Romanze nannte, in sechs Abschnitten, welchen er folgende Benennungen gab: 1. der Abendspaziergang, 2. das Cabinet, 3. das Auctionslokal, 4. die Bibliothek, 5. das Vorzimmer, 6. die Alcoven. Die Charaktere seiner Freunde und der hauptsächlichsten Büchersammler wurden als dramatische Personen unter romantischen Namen eingeführt, von denen die Gegenbilder grösstentheils in seinen späteren Schriften vorkommen. Der Verfasser selbst figurirt unter dem Namen Lysander 1). Dieses Werk wurde mit ganz allgemeiner Anerkennung aufgenommen und brachte dem Verf. ungefähr 200 Pfund ein. Nar 18 Exemplare wurden auf Grospapier in zwei Bänden Imperialoctav gedruckt und kosteten anfänglich 10 Guineen, sind aber seitdem mit 15 verkauft worden.

(Beschluss folgt.)

of an English De Bure," 1810 erschienen. Im Laufe der Jahre 1807 bis 1811 theilte er drei Artikel im Classical Journal über die erste zu Mainz gedruckte Bibel und Psalter mit, und im letzt angegebenen Jahre erschien von ihm im Privatdrucke eine poetische Blumenlese unter dem Titel: „The Lincoln Nosegay.“

1) Auch hat er seinen eigenen Charakter unter dem Namen Rosicrucius gezeichnet; s. Lit. Reminiscences pp. 298. 319.

Verleger: T. O. Weigel in Leipzig. Druck von C. P. Melzer.

SERAPEUM.

Zeitschrift

für

Bibliothek wissenschaft, Handschriftenkunde und ältere Litteratur.

Im Vereine mit Bibliothekaren und Litteraturfreunden

herausgegeben

von

Dr. Robert Naumann.

Ni 22.

Leipzig, den 30. November 1849.

Ueber die Ausgabe der alttestamentlichen Fragmente des Codex Ephraemi Syri rescriptus

von

Herrn Professor Dr. Tischendorf

in Leipzig 1).

Schon vor zwei Jahren hat Ref. in diesen Blättern (s. Serap. 1847 No. 15-17.) das hohe Verdienst gebührend anerkannt, welches sich Herr Dr. Tischendorf durch Herausgabe des obengenannten Codex und des Codex Friderico-Augustanus um die Texteskritik der LXX erworben hat. Da aber damals nur über die letztere von diesen beiden Handschriften ausführlicher Bericht erstattet worden war, so holt jetzt Referent ein

1) Der vollständige Titel des Buches ist: Codex Ephraemi Syri rescriptus sive Fragmenta Veteris Testamenti e codice graeco Parisiensi celeberrimo quinti ut videtur post Christum seculi eruit atque edidit Constantinus Tischendorf, theologiae et philosophiae doctor, theologiae in academia Lipsiensi professor, ordinis regii suecici de stella polari, ordinis regii Francici legionis honoris, ordinis ducalis Luccensis de S. Ludovico eques, societatis historico-theologicae Lipsiensis sodalis. Lipsiae sumtibus et typis Bernb. Tauchnitz jun. MDCCCXLV. (11 S. Prolegomena, 177 S. Text mit Appendix u. Facsimile, in Klein-Folio.)

X. Jahrgang.

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