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[How the ancient Germans built their fortifications.]

Befestigungen im eigenen Lande scheinen die Germanen in größerer Zahl erst seit den römischen Eroberungsversuchen angelegt zu haben. Sie bestehen meist aus ringförmigen Steinwällen von sehr verschiedener Stärke und Ausdehnung mit einem einzigen schmalen Zugange, weshalb sie auch geradezu Ringwälle genannt werden. Die Steine, oft mächtige Blöcke, sind unbehauen und ohne Bindemittel, aber möglichst dicht übereinander angehäuft, bis zu einer Höhe von drittehalb Metern und einer Stärke von sechs Metern. Kleinere Ringwälle haben oft nur wenige Schritt im Umfang, große bis zu einer halben Stunde. Einzelne mögen zugleich Stätten zu Opfern oder öffentlichen Versammlungen gewesen sein, die meisten aber hatten ohne Zweifel eine ausschließzlich kriegerische Bestimmung, denn solche allein erklärt den großen Aufwand von Zeit und Kraft, der offenbar zu ihrer Erbauung nötig war. Während die größeren hauptsächlich als Zufluchtsorte für Menschen und Vieh dienten, scheinen die kleineren vielmehr dazu errichtet worden zu sein, den äußersten Vorposten des Kriegsheeres Gelegenheit zur Beobachtung herannahender Feinde zu bieten. Alle solche Befestigungen nämlich liegen auf Höhen, die eine freie Aussicht über das platte Land gewähren und sich daher besonders zu Späherzwecken eignen.

1. Translate into English:

PART IV

—Richter (adapted)

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[First impressions received on landing in a tropical country.] Wenn wir nach langer Seefahrt, fern von der Heimat, zum ersten Male ein Tropenland betreten, so erfreut uns an schroffen Felswänden der Anblick derselben Gebirgsarten, die wir auf europäischem Boden verließen, und deren Allverbreitung zu beweisen scheint, es habe sich die alte Erdrinde unabhängig von dem Einfluß der jetzigen Klimate gebildet; aber diese wohlbekannte Erdrinde ist mit den Gestalten einer fremdartigen Flora geschmückt. Da offenbart sich uns, den Bewohnern der nordischen Zone, ungeben von ungewohnten Pflanzenformen, von der überwältigenden Größe des tropischen Organismus und einer exotischen Natur, die wunderbar aneignende Kraft des menschlichen Gemüts. Wir fühlen uns so mit allem 9 Organischen verwandt, daß, wenn es auch anfangs scheint, als müsse die heimische 10 Landschaft, wie ein heimischer Volksdialekt, uns inniger anregen als jene fremde, üppige Pflanzenfülle, wir uns dennoch bald in dem Palmenklima der heißen Zone eingebürgert glauben.

-Humboldt

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2. a) Rewrite in the passive voice: als müsse . . . . Pflanzenfülle (11. 10–12). b) Change into a relative clause: den Bewohnern der nordischen Zone (11. 6–7). c) State the rules according to which fahrt in Seefahrt (1. 1) is feminine; -fluß in Einfluß (1. 4), masculine; and flima in Palmenklima (1. 12), neuter; and give a second illustration of each rule.

d) Rewrite in a different construction: es habe

gebildet (11. 4-5).

[Reineke, the Fox, though twice summoned to court by the King, has not appeared. The King and Grimbart, the Badger, are discussing what to do.]

Aber des Königes Zorn entbrannte heftig, er dräute
Dem Verräter den Tod ohn' alle Gnade. Da ließ er
Seine Räte versammeln; es kamen seine Baronen,
Seine Weisen zu ihm, er fragte wie man den Frevler
Endlich brächte zu Recht, der schon so vieles verschuldet.
Als nun viele Beschwerden sich über Reineken häuften,
Redete Grimbart, der Dachs: „Es mögen in diesem Gerichte
Viele Herren auch sein, die Reineken Übles gedenken,
Doch wird niemand die Rechte des freien Mannes verleßen.
Nun zum drittenmal muß man ihn fordern. Ist dieses geschehen,
Kommt er dann nicht, so möge das Recht ihn schuldig erkennen."
Da versetzte der König: „Ich fürchte, keiner von allen
Ginge, dem tückischen Manne die dritte Ladung zu bringen.
Wer hat ein Auge zuviel? Wer mag verwegen genug sein,
Leib und Leben zu wagen um diesen bösen Verräter ?
Seine Gesundheit aufs Spiel zu setzen und dennoch am Ende
Reineken nicht zu stellen1? Ich denke, niemand versucht es."

1 1 produce.

-Goethe

4. a) Explain fully the mood and tense of mögen (1.7) and möge (1. 11).

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b) Rewrite lines 10 and 11 in indirect discourse dependent upon Grimbart

fagte.

c) Rewrite in the passive voice: Doch wird

fordern (11. 9–10).

Comprehensive Examination

GERMAN

Wednesday, September 18

2-5 p.m.

Candidates offering German Cp2 (two-year German) must take Parts I and II. Candidates offering German Cp3 (three-year German) must take Parts II and III. Candidates offering German Cp4 (four-year German) must take Parts III and IV. Candidates are advised not to write any part of the translation until they have read the passage through carefully. The translation should be close, but clear and idiomatic English is required.

Candidates should take care to number and letter their answers properly.

PART I

1. Translate into English:

[The narrator tells how he is made welcome at the house of a forester.] „Grüß Gott und tausendmal willkommen!" rief die mir schon bekannte Männerstimme; und da kam er selbst aus dem Hause, den Pfad herab und um den fleinen See herum; aber nicht allein: eine zarte Frau, fast mädchenhaft, ging an seinem Arm; doch sah ich im Näherkommen wohl, daß sie den vierzig nahe sein müsse. Sie begrüßte mich, indem sie fast nur die Worte ihres Mannes wiederholte; aber ein Zug von Güte um den halb geöffneten Mund verblieb noch ein Weilchen in dem stillen Angesicht und ließ keinen Zweifel an der Aufrichtigkeit ihres Grußes aufkommen. Während wir dann miteinander dem Hause zugingen, fiel es mir auf, wie sie mitunter ihren Arm auf seinem ruhen ließ, als wollte sie ihm sagen: „Du trägst mein Leben, und du trägst es gern; dein Glück und meines sind dasselbe!"

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Als wir dann drinnen in dem bürgerlich schlichten Zimmer beim Morgenkaffee saßen, den man für mich aufgeschoben hatte, legte der Förster sich behaglich in 12 seinen Lehnsessel zurück. „Christinchen," sagte er, mich und seine Frau mit einem 13 schelmischen Blick ansehend, „ich habe dir einen lieben Gast gebracht, von dem ich 14 gleichwohl weder Namen noch Stand weiß; er mag uns beides sagen, wenn er uns 15 verläßt, damit wir ihn doch wiederfinden können; es ist so tröstlich, auch einmal mit einem Menschen und nicht immer mit einem Herrn Geheimrat oder einem Leutnant zu verkehren."

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-Storm (adapted)

2. a) Give the nominative singular, the genitive singular, and the nominative plural of the following nouns with their modifiers: die mir schon bekannte Männerstimme (11. 1–2), dem stillen Angesicht (1.7), dem bürgerlich schlichten Zimmer (1. 11), einen lieben Gast (1. 14).

b) Give, with the third person singular of both the present indicative active and the past subjunctive active, the principal parts of: wiederholte (1. 5), aufkommen (11. 7–8), saßen (1. 12), gebracht (1. 14), mag (1. 15).

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c) Change the clauses Sie begrüßte mich (1. 5) and den man für mich aufgeschoben hatte (1. 12) into the corresponding passive forms.

d) Explain the mode and tense of müsse (1. 5), wollte (1. 9), können (1. 16).

3. Copy the following sentences, substituting for the dashes the proper endings or entire words that will complete the sense: (a) Wann wir— du nach d— Stadt fahr-? In etwa ein Stunde. (b) Als ich Herr- N. um d— neuBuch bat, sager, er hab— es vor einig― Tag an sein— Bruder geschick— und dies— — noch nicht wieder aus d— Schweiz zurückgekomm—, also müss— ich wart-. (c) Mit was für ein- Feder hab— Sie dies— Brief geschrieb—? (d) Ob wir noch etwas Brot hät—, frag— d— klein― Junge, er — noch hungrig. Da gab- wir ein groß- Stück Kuchen und ein Glas kalt― Milch dazu. (e) Euer Vater - mit unser- spazierengegang.

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PART II

1. Translate into English:

[A description of scenes in a medieval town.]

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Frühmorgens verkündeten Glockenschläge oder der langgezogene Ton aus dem Horne des Turmwächters dem mittelalterlichen Bürger den Anbruch des Tages, und bald wurde alles lebendig. Durch die weitgeöffneten Tore trieb der Stadthirte sein Vieh auf die Weide hinaus, von außen aber strömten die Landleute herein, um Lebensmittel aller Art auf den Markt zu bringen. Der städtische Zolleinnehmer betrachtete alles mit aufmerksamer Miene; er saß dicht am Eingang auf einem Stuhl, der durch ein kleines Dach vor Regen geschützt war. Mit der Rechten nahm er von den Landleuten die Gelder an und steckte sie in einen ledernen Beutel. Wenn der Bauer die vorgeschriebene Summe abgegeben hatte, zog er weiter in das Innere der Stadt. Es folgten dann auch Frauen und schmucke Mädchen mit lang herab hängenden Haarflechten. Die einen trugen Krüge oder Eimer voll Milch auf dem Kopfe, die andern Körbe mit Butter oder Eiern, mit Hühnern oder Tauben. 12 Dann kamen vielleicht Knechte, die bepackte Esel vor sich hertrieben, und andere, 13 die einen zwei- oder vierräderigen Karren, mit Gemüse und Korn beladen, lenkten 14 oder auch selber nach sich zogen. Mittlerweile regte es sich auch innerhalb der 15 Stadt. Die Mägde gingen mit allerlei Gefäßen an die Brunnen, ließen das 16 Wasser hineinlaufen oder holten es in vollen Eimern aus der Tiefe empor. Andere 17 begannen in hölzernen Trögen ihr Leinenzeug zu waschen, hingen dann die nassen 18 Stücke an langen Stangen zum Trocknen auf und machten auch wohl ein Kohlen- 19 feuer darunter an, in welches sie Schwefel1 zum Bleichen der Wäsche warfen. 20 -Kriegf (adapted)

1 sulphur.

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2. Write out the following words and indicate on each the principal accent: mittelalterlichen (2), lebendig (3), darunter (20).

3. Translate into German:

(a) If we never meet again, I hope you will not forget me. (b) I should like to see you at my house this afternoon before half past five. (c) It will make no difference to her whether you bring the larger book or the smaller one. (d) I was told a week ago that he intended to visit his aunt for a few days and then begin his journey to California. (e) If I could have gotten any apples, I should have bought them rather than pears. (f) He ought not to have done this without asking me.

4. Answer each of the following questions in a complete German sentence:

(a) Wie heißen Sie mit Vornamen? und wie mit Familiennamen? (b) Wo find Sie geboren? (c) Wann ist Ihr Geburtstag? (d) Wie lange treiben Sie schon Deutsch?

PART III

1. Give a free translation of the following selection. Devote not less than fortyfive minutes to it.

The Ghost conducted Scrooge through several familiar streets, and as they went along, Scrooge looked eagerly about him to see if he could not find his own former shape (Gestalt, fem.) among those whom they passed, but nowhere was he to be seen. Then the two entered Bob Cratchit's house, the same dwelling they had visited before, and there they found the mother and the children seated around the fire. All was quiet, strangely quiet. The noisy little ones were as still as statues (Statue, fem.) in the corner behind the stove and sat looking up at Peter, who had a book before him. The mother and her daughters were sewing. Then it seemed as if a voice said: "And he took a child and set it in the midst of them." Had Scrooge really heard these words? And was it the first time that he heard them? Surely, he had not dreamed them; so the boy must have read them aloud from the book in the very moment when Scrooge and his guide entered. But why did not the boy go on? The mother laid her work upon the table and held her hands before her face. "The color hurts my eyes," she said.

2. Translate into English:

[The doings of a knight-errant.]

Einer der abenteuerlichsten deutschen Wanderritter ist der Sänger und Dichter Oswald von Wolkenstein, ein Tiroler. Von Kindheit auf hatte er unendlich viel von den romantischen Sagen und Erzählungen gelesen, die damals in der zweiten Hälfte des

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