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Herrscher dieses schönen Landes, såßest du statt

meiner hier!

Säuselten, wie

Frühlingsträume, um das Haupt

die Zweige dir!

Riefst du in das Thal hernieder, wie ich's gerne

rufen mag:

Oesterreich, du Land des Ostens, auch in dir nun

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Vaterland, von Gott gesegnet also reich mit jeber Lust,

Daß für dich der Ueberreiche andre fast enterben

mußt'!

Dentrolle mir die Bücher deiner Thaten, inhalt

schwer!

Solche Saat muß stehn voll Garben, voll von Perlen solch ein Meer!?

Wohl hast du dir große Thaten, deiner Söhne

Stolz und Muth!

Wie gediegnes Gold gesammelt, schreitend durch der Zeiten Fluth?

Sicherlich baust du am Dome hoher Kunst und Wissenschaft,

Daß er deiner würdig rage, rüstig fort mit Jugendkraft?

Wo das Blut floß deines Volkes, standen in der Schlachtenreih'

Recht und Licht und Freyheit immer dir als Waffenbrüder bey?

Stets war deiner Kåmpfe Losung edel und gerecht

gewiß?

Mir im Aug' steht eine Thråne!

ach, die Unte

wort ist nicht süß!

Ebnes Land liegt mir zu Füßen, wie ein stilles, grünes Meer,

Weithinaus, wie Möven, kreisen meine Blicke drůber her;

Gleichwie schmale lichte Furchen, die durchs Meer die Schiffe ziehn,

Schlängeln Donaustrom und Straßen sich als Sik berstreifen hin.

Rings empor als inselreicher, stolzer Archipelas gus

Ragen Dörfer, Schlösser, Städte, blinkend wie aus Silberguß,

Doch vor allen groß und mächtig ragt ein Eiland aus dem Meer,

Dem als Tannenwald die Stirne krönt gewalt'ger Thürme Heer.

Du bist's, Wien, Stadt der Cåsaren! Doch wie důnkst du jest mir klein!

Selbst ein Meer sonst meinem Auge, schrumpfst

du nun zur Insel ein!

Riesenwerk, dran müd' sich bauend, rastlos ein Jahrtausend stand,

Sieh nun deine ganze Größe leicht bedeckt von mei= ner Hand!

Dreymal hunderttausend Brüder tråumen dort des Lebens Traum!

Dreymal hunderttausend Herzen schlagen in dem

engen Raum!

Draus Entwürfe, weltbewegend, erderschütternd, sind gewallt!

Draus gewandelt manche Bothschaft, deren Klang die Welt durchhallt!

Aber waren's stets Entwürfe, die das Recht, das Licht gebar?

Schwangen das Panier der Wahrheit jene Bothen immerdar?

Dir, mein Herz, so heimathglühend, fållt die Antwort wohl nicht schwer?

Wahrlich, ich versteh' dein Schweigen, ach, und frage nimmermehr!

Prangend über jedem Stadtthor stehn die Wappen unsres Land's,

Flinke Lerchen, stolze Adler, in Metall und Marmorglanz;

O ihr mächt'gen, weisen Månner, fieľ es euch doch endlich ein,

Lerch' und Adler auch zu pflanzen in die Herzen tief hinein!

Schickt hinaus dann eure Bothen; da wird rings es leicht erkannt,

Daß sie aus der Lerchenheimath, aus dem Adlerhorst entsandt!

Ihre Bothschaft wird wie Lerchen sich der Morgenrôthe freun,

Und wie freye Königsadler nicht das Licht der Sonne scheun!

Salon scene.

Abend ist's; die Girandolen flammen im gèschmückten Saal,

Im Krystall der hohen Spiegel quillt vertausendfacht ihr Strahl,

In dem Glanzmeer rings bewegen, schwebend fast, und feyerlich,

Altehrwürdige Matronen, junge, schöne Damen fich.

Und dazwischen ziehn gemessen, schmuck im Glanze des Ornats,

Hier des Krieges rauhe Söhne, Friedensdiener

dort des Staats;

Uber Einen seh ich wandeln, jeder Blick folgt seiner Bahn,

Doch nur wenig der Erkor'nen sind's, die's wagen, ihm zu nahn.

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