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scher Abgesandten in Aegypten bewogen wurden, dorthin zu gehen. Von diesen sind nur 3 im Lande geblieben, einer nahm sich aus Verzweiflung das Leben, die andern haben das Land im grössten Elend verlassen. Die Zurückgebliebenen haben dem Kaiser vortreffliche Arbeiten geliefert, sind aber, anstatt Bezahlung zu erhalten, mit Versprechungen hingehalten und jetzt vollständig verarmt und suchen nur eine Gelegenheit, um Lande hinauszukommen.

aus dem

Kaufleute dagegen können, wenn sie Seiner aethiopischen Majestät ein ansehnliches Geschenk geben, ohne Besorgniss und sogar zollfrei dort Handel treiben. Denn da die Douane verpachtet ist, so leidet durch die gewährte Zollfreiheit der kaiserliche Schatz keine Nachtheile. Giebt aber der Kaufmann das Geschenk nicht, so wird er gleich nach der ersten Audienz wieder über die Grenze gebracht.

Vor Kurzem liess er sämmtliche katholische Missionaire (Franzosen) ohne Ursache aus dem Lande treiben und ihre Kirchen niederbrennen. Er that es, um sich dem koptischen Bischof als Eiferer für seine Religion zu zeigen und denselben willfährig zu machen, seine Kaiserkrönung zu vollziehen.

Brüning, Vice-Consul.

Neueste Notizen über Bosnien.

Nach den neuesten Konsularberichten betrug in 1871 die Kopfzahl der männlichen steuerpflichtigen Bevölkerung Bosniens: 309,622 Mahomedaner, 226,312 griechisch-katholische Christen, 78,384 römisch-katholische Christen, 1305 Juden und 5706 Zigeuner, zusammen 621,229 steuerpflichtige Männer; und zwar betrugen die Steuern in Bosnien im Jahre 1871 47,395,593 Piaster Metalliques, nehmlich 11,031,916 P. Kopfsteuer, 26,193,470 P. Zehnten, 4,931;494 P. Militairersatzsteuer, 2,894,132 P. Steuer von Heerdenvieh, 1,016,594 P. Schweine - Steuer, 1,328,287 P. an verschiedenen Abgaben. Der Viehstand wird nach den Steuerlisten zu ungefähr 2,764,498 Köpfen augcgeben, darunter: 77,487 Hengste, Stuten und Fohlen, 169,540 Stück Zugvieh (Büffel und Ochsen), 912 St. Büffel, 306,499 St. Rindvieh, 1,310,656 Schafe, 559,782 Ziegen, 198,763 Schweine und 89,133 Bienenstöcke. An Bodenproducten gewann man in 1871 zusammen 167,238,052 Oka, nehmlich 22,894,452 O. Weizen, 54,022,262 O. Mais, 47,809,635 O. Gerste, 15,742,818 0. Hafer, 6,164,367 O. Roggen, 7,539,326 O. Hirse, 2,020,046 O. Buchweizen, 2,705,848 O. Sorgo, 1,969,814 O. Kartoffeln, 3,706,874 O. Pflaumen, 1,875,418 O. Bohnen, 250,000 O. Reis, 301,769 O. Flachs, 235,423 O. Hanf. Im Betriebe des Ackerbaues hat Bosnien während der Jahre 1870 und 1871 keine wesentlichen Fortschritte gemacht, mehr in der Gartencultur. Nicht unbedeutend waren die Resultate des Minen- und Hüttenbetriebes, dessen Production auf jährlich 100-120,000 Zollcentner Roheisen geschätzt wird, von dem etwa ein Drittel, namentlich die Ausbeute der Minen und Hütten am

Starimaidam bei Priedor, zur Ausfuhr nach den Ländern der unteren Donau gelangt. Der Rest der Production wird zu Ackergeräthschaften an Ort und Stelle verarbeitet und in nicht unbeträchtlicher Menge nach Serbien und Rumelien ausgeführt. Von Waldprodukten gelangten in den letzten Jahren 1,904,000 Stück Fassdauben zur Ausfuhr, und von Knoppern und Eicheln jährlich zwischen 8 bis 9000 Centner. Im Strassen- und Postverkehr ist eine Wendung zum Besseren nicht eingetreten. Von einer directen Postverbindung mit dem übrigen Europa ist Bosnien nach wie vor ausgeschlossen. Die Strassenbauten sind eher inhibirt, als gefördert worden. Der Bau einer Eisenbahn von der Oesterreichischen Grenze bei Novi nach Banjaluka, als einer Section des der Kompagnie Hirsch conzessionirten Bahnnetzes der Europäischen Türkei, ist seit dem Herbste 1870 in Angriff genommen und bis Ende 1871 zur Vollendung der Erdarbeiten, Hoch- und Wasserbauten gefördert worden; doch wird die praktische Bedeutung dieser Bahn für den Handel sowohl für jetzt als für die nächste Zukunft bezweifelt, bis nicht ein Anschluss an die österreichische Bahn von Sissek und eine Fortsetzung der Bosnischen Linie über Serajewo nach dem Rumelischen Knotenpunkt Uskup hergestellt sein wird.

- r.

Das untere Flussgebiet des Jenissei.

Im Jahre 1866 wurde bekanntlich in Folge der Nachricht von dem Auffinden eines Mammuthcadavers im Gebiet des unteren Jenissei der durch seine Forschungen im Amurgebiet rühmlichst bekannte Herr Mag. Friedrich Schmidt von der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften zu St. Petersburg behufs einer Recognoscirungsexpedition in jene Gegenden gesandt. Die anfänglich von wandernden Juraken verbreiteten Nachrichten, dass das Skelett am Tasflusse läge, hatte sich nachträglich als falsch erwiesen, und wurde die Lagerstätte desselben später am Ufer des zum Quellgebiet der Gyda, eines durch den Gydabusen in den Obbusen mündenden Flusses, aufgefunden.

Herr Schmidt benutzte nun seinen Aufenthalt in jenen Gegenden zu neuen geographischen Bestimmungen im Gebiet des unteren Jenissei und vervollständigte und verbesserte dadurch die früher von v. Middendorff in seinem Reisewerke über den Turuchansker Bezirk und von Tretjäkow in dem Sapiski der Kaiserl. russischen geographischen Gesellschaft vom Jahre 1869 veröffentlichten Arbeiten über die zwischen Ob und Jenissei gelegene Halbinsel, eine Gegend, deren Bekanntschaft sich vielleicht in nächster Zeit durch die längs der Küste Sibiriens beabsichtigte österreichische Polarexpedition wesentlich erweitern dürfte, und deren Erreichung in den letzten Jahren durch die das karische Meer durchkreuzenden Schiffe mehrfach erstrebt worden ist. Namentlich aber dürfte es eine dankenswerthe Aufgabe der österreichischen Expedition sein, wenn anders es ihr gelingen sollte, soweit ost

wärts vorzudringen, die räthselhafte Anhäufung von Mammuthknochen auf den neu-sibirischen Inseln und an manchen Stellen des gegenüberliegenden Festlandes sowie den unstreitig einstmaligen Zusammenhang der vor der sibirischen Küste vorgelagerten Inseln mit dem Festlande näher zu untersuchen. Nächst der Lösung der geographischen Aufgaben widmet sich nun Herr Mag. Schmidt vorzugsweise den geognostischen, zoologischen und botanischen Untersuchungen in den von ihm bereisten Gegenden, deren Resultate gegenwärtig in dem XVIII. Bande der ,,Mémoires de l'Acad. Imp. d. sciences de St. Pétersbourg 1872" publicirt sind.

Einige interessanten Punkte aus dieser werthvollen Arbeit mögen hier ihre Stelle finden. Die Ufer des Jenissei zeigen im Bereich des jetzigen und des früheren etwas höher gelegenen Niveaus eine grosse Menge Treibholz, das zunimmt, je mehr man sich dem Meere nähert. Schon bei Swerewo, etwa unter 71,25 Gr. Nördl. Br., liegt das Treibholz stellenweise so dicht, dass man schwer darüber wegkommt, und jährlich wird neues abgelagert, das aus dem Jenissei stammend, durch Winde aus dem Meere zurückgetrieben wird. Daher auch die Menge desselben in der Mündungsgegend, da weiter oberhalb nur die zufällig nahe ans Ufer gerathenen Stämme stranden, während die grösste Zahl mit dem Hauptstrom ins Meer geht. An manchen Stellen der Mündungsbucht findet man ganze Schichten aus zersplittertem und zerriebenem Treibholz gebildet. Lehm und Sand mit reichlichem Treibholz bilden die Grundlagen der zahlreichen Jenissei-Inseln, und bei niedrigem Wasserstande sieht man die Stämme, über welche dünne Vegetationsschichten sich gelagert haben, aus den Inselufern hervorragen. An mehreren Stellen finden sich Lager von Moostorf mit wohlerhaltenen Nadelholzstämmen, die für die ehemalige weitere Verbreitung des Baumwuchses zeugen, und auf dem rechten Ufer fand der Verfasser auf der Höhe der Tundra am Wege zu dem Norilgebirge vielfach Stämme von Birken- und Nadelholz im Grunde von bis einen Faden mächtigen offenen Torfmooren, also in Gegenden, wo die Bäume jetzt nur in geschützten Thälern oder an nach Süden gekehrten Abhängen vorkommen. Wie im grössten Theil Sibiriens bildet auch am unteren Jenissei die Lärche (hier Larix sibirica Led.) die Waldgrenze. Diese Waldgrenze ist gegen die Tundra eine ganz auffallend scharfe und wird von Dudiuo (c. 69. Br. Gr.) abwärts durch den Lauf des hier in einem Bogen nach W. fliessenden Jenissei bestimmt. Von den Höhen der Tundra bei Dudino sieht man nach S. sowohl auf dem linken Ufer, als dem Lauf des Dudinka - Flusses entlang überall Wald. Nach Norden erscheinen nur einige abgestorbene Stämme in kesselartigen Vertiefungen der Tundra. Weiter westwärts bis über die Ansiedlung Malyschewska hinaus ist die Grenze noch schärfer. Unten am Abhang des Jenisseiufers wachsen fast fussdicke, schöne, ästige, gerade Bäume, und oben auf der Höhe der Tundra sieht man die einförmige kahle Fläche vor sich. Jedesfalls hat ein Zurückweichen der Waldgrenze stattgefunden, denn man sieht auf der Tundra häufig ganze abgestorbene Gehölze weit jenseits der jetzigen Baumgrenze, zuweilen einige

Bäume noch mit einem verzweifelten Ansatz ganz kurze Sommertriebe,direct aus dem Stamme zu machen. Die eigentliche Baumgrenze der Lärche geht vom Pässinosee im Norilgebirge (c. 69° 50' N. Br. auf der Ostseite des Jenissei) längs dem Dudinkafluss nach Dudino und von hier längs dem rechten Ufer der Jenissei nach Sseläkino; hier überspringt sie den Jenissei und geht von der Mündung der Keta über die obere Solenaja bis zum unteren Tas. Nördlicher noch als die Lärche, mit der übrigens bei Dudino zugleich zwei andere Bäume, Betula contorta und Abies obovata ihre Nordgrenze erreichen, geht auf den Inseln und am Ufer der Jenissei die Straucheller (Alnaster fruticosa), die auf den Brjöchowschen Inseln unter 70,50 N. Br. noch Schulterhöhe erreicht und bei Swerewo (71° N. Br.) am Boden kriechend vorkommt. Uebrigens zeichnen sich zwischen dem 70. und 71. N. Br. die in der Erweiterung des Flusses gelegenen zahlreichen kleineren und grösseren Inseln durch ihren üppigen Graswuchs, der im August stellenweise bis 2 Fuss Höhe erreicht, sowie durch ihre dichten Weidengebüsche aus, welche üppige Vegetation durch das im Frühjahr die Luft an Wärme übertreffende Flusswasser sowie durch die regelmässigen Ueberschlämmungen gefördert wird.

Was die Bevölkerung betrifft, so bilden die russischeu Bauern ausschliesslich die ansässigen Bewohner; sie zerfallen in zwei Gemeinden, jede mit einer Kirche, die eine in Turuschansk, die andere in Dudino. Auf der Strecke von Turuschansk bis Tolstoi nos finden sich ausserdem in Abständen von 30-40 Werst Ansiedlungen von 1-3 Häusern, die gegen eine bestimmte Vergütigung von der Krone zugleich den Postverkehr zu besorgen haben. Unterhalb Tolstoc nos gab es in alten Zeiten im Inselgebiet des Jenissei bis zum Meere, sowie am Meere bis über die Pässinamündung hinaus eine Menge, wohl durchweg nur aus einem Hause bestehender Ansiedlungen, welche, auf älteren Karten verzeichnet, noch in die neuesten Publicationen übergegangen sind und sich als Ortbezeichnungen, wenn auch von ihren Bewohnern verlassen und zum grossen Theil nicht mehr existirend, erhalten haben. Klima und Krankheiten sind theils die Gründe für die Abnahme der Bevölkerung in jenen Niederlassungen, theils sind die Bewohner durch die Regierung veranlasst worden, sich in bestimmten Entfernungen von einander zur Aufrechthaltung der Communication am Jenissei niederzulassen. Der Mitte Juni bis Ende August dauernde Fischfang entwickelt einen regen Verkehr auf dem Flusse. Zahlreiche Samojedenzelte und russische Balagany's (entweder rohe kegelförmige Hütten aus Treibholz mit Lehm beworfen, oder förmliche Häuser mit Fenstern und Ofen) erheben sich auf den Inseln, und die Ausbeute der bei Tage und Nacht in den Eluss gesenkten Netze, da ja in dieser Zeit kein Unterschied zwischen Tag und Nacht eintritt, wird an Bord der im Flusse ankernden Fahrzeuge gebracht und hier sofort eingesalzen. Ausser dieser sesshaften russischen Bevölkerung wird die Tundra von nachfolgenden Wanderstämmen bewohnt: Die UferIuraken, gegenwärtig sehr zusammengeschmolzen, ziehen nicht mehr so weit nach Norden als früher und beschränken sich jetzt vorzugsweise auf die Zeitschr. d. Gesellsch, f. Erdk. Bd. VII.

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beiden Jenisseiufer zwischen Dudino und Tolstoi nos. Dagegen wird die ganze Halbinsel zwischen Ob und Jenissei gegenwärtig im Sommer oder richtiger gesagt während der hellen Zeit vom April bis October von den Juraken eingenommen, die in dem Beresowschen Kreise des Gouvernements Tobolsk angeschrieben sind, wohin sie sich auch für den Winter zurückziehen. In der Tundra des rechten Jenisseiufers nomadisiren im Sommer die Chantaiskije- und Karassinskije - Samojeden, während sie im Winter näher nach den Ansiedlungen von Chantaiska und Lusino ziehen.

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Im Norilgebirge, östlich von Dudino auf dem rechten Jenisseiufer leben in geringer Zahl Dolganen, welche durch Reinlichkeit, Freundlichkeit und Anstand sich vortheilhaft vor den übrigen Bewohnern der Tundra auszeichnen; sie sollen jakutisirte Tungusen sein, sprechen das Jakutische als ihre Muttersprache und nomadisiren während des Sommers mit ihren Rennthieren am rechten Jenisseiufer bis an das Meer, nordwärts jedoch nicht über das Stanowoi-Gebirge hinaus, welches das Mündungsgebiet des Jenissei von dem der Pässina scheidet. Von dem während der Zeit vom Juni 1866 bis August 1867 geführten meteorologischen Tagebuch liegt nur die bis zum 31. August 1866 n. St. reichende Beobachtungsreihe vor. Danach fand in Tolstoi nos der letzte Frühlingsfrost am 11. Juli Morgens, der letzte Schneefall in der Nacht vom 11. bis 12. Juli, der erste Herbstfrost am 20. August Morgens statt. Die grösste Wärme wurde am 4. August Mittags, +20,5° und am 11. August +21o R. beobachtet, während an den übrigen Tagen 20o Wärme nicht erreicht wurden. Die mittleren Temperaturen für den Juli und August sind um mehr als einen Grad niedriger, als in dem um einen Breitegrad nördlicher gelegenen Korenuoje Filippowskoje, 71o 5' N. Br., wo sie 1843 7,4 und 8, R. betrug. Diese grössere Wärme im Osten hängt mit der dort weiter nach Norden vorrückenden Baumgrenze zusammen, da letztgenannter Ort noch innerhalb, Tolstoi nos aber noch ausserhalb der Baumgrenze liegt. Der gleichmässig kalte Winter, wie er in Ostsibirien (Jakutsk, Translaiskaten, oberes Amurland), herrscht, ist am Jenissei nicht vorhanden.

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Die Quelle des Mississippi

wurde bekanntlich erst im Jahre 1831 durch eine, von der Bundesregierung ausgerüstete Expedition, an deren Spitze Schoolcraft stand, in Cass County, Minnesota, entdeckt. Der Mississippi nimmt seinen Ursprung im Elk Lake oder Itaska, wie Schoolcraft den See getauft hat. Im Juni dieses Jahres wurde eine neue Erforschung des Sees und seiner Umgebung vorgenommen, und es zeigte sich, dass die älteren Landkarten, wenn auch im Ganzen genommen sehr genau, doch in einigen Punkten zu corrigiren sind. So fand man in der südwestlichen Ecke des Itaska einen in den See einmündenden Bach, welchem nachgehend die Forscher zu einem kleinen run

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