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Kern, dem die Zellmembran bald lockerer, bald dichter anliegt, strahlen nach den Seiten hin Ausläufer, welche meistens anastomosiren mit benachbarten Zellenausläufern. Auch sie sind schmal, dunkelcontourirt, das Licht stark brechend, resistent gegen Säuren. Von elastischen Fasern unterscheiden sich diese Gebilde durch ihre Löslichkeit in Kalilauge.

3) Zwischen beiden Extremen, der faserartig gewordenen Zelle und den Capillaren kommen die mannigfachsten Zwischenstufen vor, breitere spindelförmige Zellen, in Essigsäure erblassend, mit ovalem Kernkörperchen-haltigen Kern und kurzen, oft auch mit sehr langen Ausläufern, die ein mehr oder minder vollständiges Netzwerk bilden, zugleich dann auch Zellen mit drei und mehr Ausläufern, die aber alle sehr schmal sind. In anderen Fällen findet man die Zellen gross, aber die Ausläufer noch schmal und häufig frei auslaufend, ohne mit anderen in Verbindung zu treten.

Die Fettmetamorphose findet sich am häufigsten bei den Zellen, die ihrer Ausbildung zu Capillaren am nächsten gekommen waren, und zwar kann man hier die verschiedenen Stadien genau verfolgen; in Einem Fall fand Weismann gar keine zelligen Elemente im Gewebe, d. h. weder Zellen noch Kerne, sondern nur Haufen von feinen Fettmolekülen, die durch ihre Gestalt ihre Abstammung aus den Kernen und Zellen zum Theil noch erkennen liessen.

Der Kern wird immer erst viel später von der fettigen Umwandlung ergriffen, als der Zelleninhalt und die Zellmembran; wenn jene bereits zerfallen, kann dieser noch ganz intact erscheinen. So erklärt der Verf., dass zuweilen Stellen im Gewebe vorkommen, wo nur freie Kerne von der gewöhnlichen ovalen Gestalt in den Balken liegen und man durch keine Mittel einen Zellinhalt, noch eine Zellmembran nachzuweisen vermag. Allerdings bleibt dabei die Annahme nothwendig, dass die Fetttröpfchen aus der Umgebung der Kerne durch Resorption verschwunden seien.

Von den verschiedenen Entwicklungs- oder Rückbildungsstufen finden sich meist mehrere zugleich in einem Nabelstrang vor, doch scheint es zur Ausbildung vollkommener Capillaren nur seltener zu kommen. Wenn aber in einem und demselben Nabelstrang die verschiedensten Formen zusammen vorkommen, so geschieht dies doch stets so, dass ein Theil des Gewebes nur Capillaren und grosse wachsende Zellen, ein anderer dagegen nur faserartige führt. Die Einen vertreten die andern und damit widerlegt sich die Meinung, die man

zu adoptiren wohl geneigt sein könnte, als ob ein Theil der Zellen Gefässanlage, ein Theil Anlage elastischer Netze sei.

Alles dies vereinigt sich, Weismann's Ansicht plausibel zu machen, dass Gefässbildung das eigentliche Endziel der Zellen des Nabelstranges sei, und dass die Zellen des menschlichen Nabelstrangs dies Ziel nur unvollständig und niemals vollkommen erreichen, und deshalb gleichsam auf Abwege gerathen. Weiter aber vermag ich ihm in die Reflexionen, die er an diese Thatsachen knüpft, nicht zu folgen. Weismann betrachtet die Stern- und Spindelzellen, gleichviel ob sie zu Gefässen werden oder nicht, als allgemeine histologische Formelemente des embryonalen Bindegewebes, das Bindegewebe als allgemeine Intercellularsubstanz, und beweist den Einfluss der Zellen auf die Grundsubstanz daraus, dass das letztere sich um die Zellen, wie über eine Form, zu Bündeln zusammenzieht, und dass die Spaltung der Balkensubstanz in Fibrillen stets parallel der Längsrichtung der Zellen erfolgt. Aber in flächenhaften Organen, z. B. im Mesenterium, entwickeln sich die Bindegewebszüge in verschiedenen Richtungen frei und unabhängig von Zellen, und wenn demnach Zellen, die das Bindegewebe einschliesst, in gleicher Richtung mit dem Bindegewebe sich verlängern und Fortsätze treiben, so wird es unmöglich sein, zu entscheiden, ob die Zellen dem Bindegewebe die Richtung vorzeichnen, oder ob sie, wie Ref. es ansah, der Richtung der Bindegewebsfasern folgen.

In der sehnigen Haut, welche die sackartigen Erweiterungen des Magens des Seesterns an die Wirbelsäule der Arme befestigt, nahm Mettenheimer abwechselnd dunklere und hellere Streifen wahr, die aber nicht senkrecht auf der Längsaxe der Fasern zu stehen, sondern von einer Runzelung der Haut in einer der Längsaxe der Fasern parallelen Richtung herzurühren schienen.

2. Elastisches Gewebe.

M. Sée, Anatomie et physiologie du tissu élastique. Thèse. Paris. 8.
H. Müller, Ueber die elastischen Fasern im Nackenband der Giraffe. Würzb.
naturwissensch. Zeitschr. Heft 2. p. 162.

Weismann, Zeitschr. f. rat. Med. 3. R. Bd. XI. Hft. 2. 3. p. 146.
Luschka, Hirnanhang und Steissdrüse. p. 41.

W. Müller, Zeitschr. f. rat. Medicin. 3. R. Bd. X. Hft. 2. p. 173.

Das eigenthümliche Ansehen der elastischen Fasern des Nackenbandes der Giraffe, die sich, wie Quekett zuerst beschrieb, durch regelmässig von einander abstehende Querstreifen auszeichnen sollen, ist nach H. Müller Folge der

Henle u. Meissner, Bericht 1860.

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von

Maceration. An elastischen Bändern des Menschen und Ochsen lassen sich durch Maceration, abwechselnd mit Trocknen, dieselben Querstreifen erzeugen; manche gehen als Risse aussen nach innen und zerlegen schliesslich die Substanz in grössere und kleinere Stückchen und Bröckelchen; in der Regel aber wird zuerst das Innere der Fasern rissig, was auf eine gewisse Verschiedenheit der inneren und äusseren Substanz der Fasern schliessen lässt.

Die Bildung der elastischen Fasern, die im Nabelstrang des Rindes ziemlich zahlreich sich finden, entsteht nach Weismann unabhängig von Zellen. Niemals konnte er eine Anschwellung an den Theilungsstellen bemerken, die auf einen Kernrest hätte schliessen lassen, ebensowenig einen Zusammenhang mit einer Zelle. Viele elastische Fasern sind von einer Feinheit, wie sie Zellenfortsätze niemals zeigen. Luschka dagegen nimmt wieder eine durch Zellenkerne vermittelte Bildung elastischer Fasern, nach dem Prinzip der von mir aufgegebenen Kernfasern, in Schutz.

W. Müller theilt eine Methode mit, das elastische Gewebe in möglichst reinem, aschenfreien Zustand zu gewinnen. Man kocht frisches Nackenband mit einer Mischung von Alkohol und Aether längere Zeit und hierauf mindestens einen Tag lang mit Wasser. Dadurch entfernt man das Fett und den grössten Theil des im Nackenbande enthaltenen Bindegewebes. Man kocht hierauf einen Tag lang mit ziemlich concentrirter Essigsäure und dann wieder mit Wasser, um den grössten Theil der im Gewebe befindlichen Essigsäure zu entfernen. Man bringt nun die Substanz in eine mässig verdünnte Kalilösung und kocht damit so lange, bis sie anfängt etwas zu quellen. Man giesst die gelblich gefärbte alkalische Flüssigkeit ab, fügt Wasser mit etwas Essigsäure zu, bis schwach saure Reaction vorhanden ist, kocht neuerdings und ersetzt nun das Wasser nach vorherigem Abgiessen so lange von Neuem, bis die saure Reaction verschwunden ist. Um die letzten Spuren von Asche zu entfernen, zieht man die Substanz in kalter, ziemlich concentrirter Salzsäure 24 Stunden lang aus, giesst die Flüssigkeit ab und vertheilt die Substanz, um die rückständige Salzsäure zu entfernen, in sehr viel destillirtem Wasser, das man bis zum Verschwinden der sauren Reaction erneuert. Das Gewebe quillt dabei sehr beträchtlich. Man kocht dann schliesslich so lange mit destillirtem Wasser, bis dieses vollkommen klar bleibt und beim Verdampfen keine Spur eines Rückstandes hinterlässt. Man wird dabei stets bemerken, dass das in der Kälte stark gequollene Gewebe jedes Mal beim

Kochen mit Wasser etwas sich zusammenzieht, indem die Quellungsfähigkeit bei hohen Temperaturen eine geringere zu sein scheint,

So dargestelltes elastisches Gewebe ist getrocknet eine spröde, gelbliche, deutlich faserige Substanz. In Wasser quillt dieselbe auf und zwar etwas beträchtlicher als frisches Nackenband und zeigt, mikroskopisch untersucht, noch die wohl erhaltenen elastischen Fasern. Mit wässerigem Ammoniak und verdünnter Essigsäure quillt die Substanz gleichfalls und zwar beträchtlicher als frisches Nackenband. Sie ist vollkommen unlöslich in Wasser, selbst bei mehrtägigem Kochen, eben so in concentrirter kochender Essigsäure, unlöslich in Alkohol und Aether. Mit concentrirter reiner Salpetersäure färbt sie sich blassgelb, während sie zugleich gallertig aufquillt; auf Zusatz von Ammoniak wird die Färbung gelbroth; bei längerer Einwirkung der Salpetersäure wird die Substanz immer mehr schleimig unter Gasentwickelung und erhält sich so längere Zeit. Mit concentrirter Kalilösung gekocht, löst sie sich unter bräunlicher Färbung; die Lösung, nach Neutralisirung des Kali mit Schwefelsäure eingedampft, gelatinirt nicht und wird durch Säuren mit Ausnahme von Gerbsäure nicht gefällt. Auf dem Platinblech erhitzt, schwärzt sich die Substanz, verbrennt mit leuchtender Flamme und unter Horngeruch zu einer schwarzen lockeren Kohle, die zuletzt vollständig verschwindet.

Die Substanz ist vollkommen phosphor- und fast schwefelfrei. Die Analysen führen zu der empirischen Formel C112 Hs8 N14 O32.

3. Gestreiftes Muskelgewebe.

Steffan, Zeitschr. f. rat. Medicin. 3. R. Bd. X. Hft. 2. p. 204. Taf. III. IV. Weismann, Ebendas. p. 263. Taf. VI. VII.

E. Harless, Unters. an der Muskelsubstanz. Sitzungsbericht der bayr. Akademie. Hft. 2. p. 93.

Sczelkow, Zur Histologie der quergestreiften Muskeln. Archiv für pathol. Anat. u. Physiol. Bd. XIX. Hft. 1. 2. p. 215. Taf. V.

R. Leuckart, Unters. über Trichina spiralis. Leipzig u. Heidelberg. 4. 2 Taf. p. 33.

H. Jahn u. A. Welcker, Die kernähnlichen Gebilde der quergestreiften Muskelfaser und die Frage nach der Existenz eines plasmatischen Gefässsystems der Muskeln. Zeitschr. f. rat. Med. 3. R. Bd. X. Hft. 2. p. 238. Taf. V.

M. Schultze, Archiv f. Anatomie. 1861. Hft. 1. p. 1.

A. Weismann, Ueber die Muskulatur des Herzens beim Menschen und in der Thierreihe. Ebendas. p. 41.

Gubler, Ueber die Längenverhältnisse der Skeletmuskelfasern.

Aus dessen

Inauguralabhandlung mitgetheilt von A. Fick. Moleschott's Untersuchungen. Bd. VII. Hft. 3. p. 251.

E. Moritz, Unters. über die Entwickelung der quergestreiften Muskelfaser. Inauguralabhandlung. Dorpat. 8. 1 Taf.

T. Margo, Ueber die Muskelfasern der Mollusken. Wien. 8. 2 Taf.

C. Mettenheimer, Ueber eine eigenthümliche Art von Querstreifung an den Muskeln der Anneliden. Archiv für Anat. Hft. 3. p. 361. Taf. X. Fig. 6-11.

A. Schneider, Ueber die Muskeln und Nerven der Nematoden. Ebendas. Hft. 2. p. 224. Taf. V.

Die Gründe, welche für die Präexistenz der Muskelfibrillen sprechen, stellt Steffan (p. 234) zusammen. Weismann (rat. Med. p. 279) führt dafür eine Beobachtung an Rana temp. an: ohne Zusatz eines Reagens quollen aus den Schnittenden der Primitivbündel, auch der übrigens nicht längsstreifigen, dicke Massen feiner quergestreifter Fibrillen heraus, häufig einzelne als lange Fäden frei im Wasser flottirend. Die Punktirung des Querschnitts entsteht nach W. (p. 277) durch das ungleiche Vorstehen einzelner Fibrillen und durch den Schatten, den die vorragenden Fibrillen werfen. Sie fehlen, wenn das Deckgläschen die Schnittfläche platt drückt, so wie an den Querschnitten contractionsfähiger Muskeln.

Die Ursache, derenwegen die Umrisse der Sarcous elements (die Pünktchen) auf Querschnitten minder deutlich erscheinen, als in Seitenansichten der Muskelfasern (als Querstreifen) sucht Margo in dem von Bruecke angegebenen Verhalten: die optische Axe der doppeltbrechenden positiv einaxigen Sarcous elements falle nämlich mit der Längsaxe dieser Körperchen zusammen; deshalb zeichnen sie sich nur bei mehr oder minder senkrecht zur Axe durchfallendem Licht vermöge ihrer doppelt lichtbrechenden Eigenschaft aus, die an Querschnitten verloren geht. Essigsäure mache die Pünktchen an Querschnitten vielleicht dadurch deutlicher, dass sie den Sarcous elements gestatte, auseinander zu rücken und die ursprüngliche Lage und Stellung ihrer optischen Axe ändere.

Harless bemerkte, dass beim Gefrieren der Muskelbündel ihr Durchmesser sich durchschnittlich im Verhältniss von 8: 5 verschmälerte. Er erklärt dies Phänomen damit, dass die weniger concentrirten Massentheile des Muskels sich in der Kälte früher verdichten, als die andern, und auf die letzteren, als nicht comprimirbare Theile, einen Druck ausüben, der in der Längsrichtung ausgiebiger sein müsse, als in jeder anderen. Wie Kühne gewann Harless aus dem Muskelfleisch einen bei geringer Wärme (45° für warmblütige Thiere) gerinnenden Stoff, den er dem Casein verwandt findet. Die Menge des Coagulum mehrt sich bei gleicher Temperatur und die Temperaturgrenze der Coagulation sinkt mit der Menge der Säure,

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