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hirns (dem visceralen Blatt) ausgehe und indem sie die innerste Schichte der Dura mater perforiren, in die Maschenräume der letztern hineinwachsen. Was ihre Ausbreitung betrifft, so fand der Verf. sie nicht selten in beträchtlicher Entfernung, 4-5 Cm. von der Medianlinie, und über die Vorderlappen fast bis zur Basis zerstreut. An der Basis des Schläfenlappens kommen sie in allen Graden der Entwicklung vor, in der Regel nach der Richtung der Artt. und Vv. meningeae geordnet. Häufig finden sie sich an zwei beschränkten Stellen des hintern Lappens, an seinem hintern zugespitzten Ende und an der Grenze des mittlern Lappens. Die erste Stelle entspricht dem Winkel, den der Sinus sagittalis sup. mit dem Sin. transv. bildet, die andere entspricht der Einmündung des Sin. petr. sup. in den Sin. transversus. Weit verbreitet aber schwach entwickelt ziehen sich Granulationen von der Incisura post. des Kleinhirns linienartig über die Mitte des Oberwurms und längs des freien Randes der Hemisphären. Stärkere Entwickelung der Granulationen des Schläfenlappens fand der Verf. stets mit bedeutenderen pathologischen Veränderungen des Gehirns und seiner Häute verbunden. Indem hierdurch der Einfluss der Congestionen auf die Ausbildung der Pacchionischen Granulationen erwiesen wird, gründet Meyer auf ihre Stellung längs der Sinus, von denen er annimmt, dass sie bei Bewegungen des Gehirns abwechselnd weit und eng werden, die Vermuthung, dass die Granulationen durch Reibung und Zerrung der Oberfläche des Gehirns erzeugt würden.

Arnold's Abhandlung enthält eine detaillirtere Beschreibung der im vorj. Bericht (p. 205) erwähnten neuen Nerven der Dura mater, aus welcher sich ergiebt, dass die Zweige vom 2. und 3. Aste des Trigeminus, die die Art. meningea med. ein Stück weit begleiten, Knochennerven sind, wogegen der R. recurrens n. vagi, wie schon aus der früheren Mittheilung hervorging, dem Sinus transv. und occipit. angehört.

Biesiadecki's Untersuchungen führen zu dem Resultat, dass im Chiasma der Sehnerven bei Menschen und Thieren eine vollständige Kreuzung der Nervenfasern stattfinde. Bei Untersuchung der oberen Fläche des menschlichen Chiasma zeigt sich zuerst eine Faserschichte, welche, vom Gehirn absteigend, brückenförmig zum Chiasma läuft, den hinteren Winkel desselben verdeckt, sich in einem Halbkreis an das Chiasma anlegt und über dessen ganze obere Fläche sich ausbreitet, zuweilen auch am vorderen Winkel auf die untere Fläche und die Nerven übergeht. Diese Fasern, Hannover's Commissura ansata, hält Biesiadecki für bindegewebig. Nach Entfernung

Henle u. Meissner, Bericht 1860.

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derselben sieht man (an Chromsäurepräparaten) den continuirlichen Verlauf der Nervenfasern vom N. opticus bis zum hinteren Winkel des Chiasma; der mediale Theil der Fasern geht schon auf der oberen Fläche zur entgegengesetzten Wurzel, die lateralen Fasern dagegen kreuzen sich erst im Winkel und verlaufen in der Wurzel lateralwärts, die anderen Fasern der Wurzel kreuzend. Von dieser Regel fand der Verf. einzelne Ausnahmen, in welchen die Fasern vom Nerven in einen immer dünneren Fortsatz ausliefen, der lateralwärts concav mit seiner Spitze zur Seite des hinteren Winkels des Chiasma endete. Mit der Convexität berührten sich beide Fortsätze in der Mitte des Chiasma; der vordere, durch diese Berührung gebildete Winkel war ausgefüllt von Fasern, die vom vorderen Winkel des Chiasma in ein Bündel gesammelt zum Nerven ziehen und denselben von innen nach aussen kreuzen; der hintere Winkel war begrenzt durch einen Faserwulst, der commissurenartig zwischen beiden Wurzeln verlief. Die Fasern in diesen Fortsätzen schienen auf der dem Nerven entsprechenden Seite zu bleiben. An der unteren Fläche des Chiasma ziehen die Fasern von der den Wurzeln zum vorderen Winkel, kreuzen sich in demselben und erscheinen auf der oberen Fläche der Nerven als ein gesammeltes Bündel, welches, im Nerven vom medialen zum lateralen Rande ziehend, sich mit den übrigen Fasern kreuzt. Zwischen diesen Fasern verlaufen im hinteren Winkel des Chiasma Fasern der Längsaxe des letzteren parallel, die oft durch das Infundibulum in der Mitte eingedrückt werden. Vom Innern des Chiasma gewann der Verf. durch Abheben einzelner Nervenbündel immer nur Bilder, die den Uebergang der Wurzelfasern zum entgegengesetzten Nerven bewiesen. Die lateralen Fasern der Wurzeln gehen bogenförmig längs dem vorderen Winkel zum entgegengesetzten Nerven. Commissurenartige oder scheinbar auf derselben Seite bleibende Bündel zeigen bei genauerer Untersuchung Fasern, die an der Kreuzungsstelle abgerissen sind.

Von fünf Fällen einseitiger Blindheit, welche Biesiadecki gesammelt hat, war in zweien die dem kranken Auge entgegengesetzte Wurzel atrophisch, in dreien die Atrophie nur bis zum Chiasma gediehen.

Als Nerven der Parotis ermittelte Bernard einen Zweig des N. facialis, der sich innerhalb der Schädelhöhle mit dem N. trigeminus verbindet (N. petr. superf. minor).

Waters sah Nervenäste in den feineren Zweigen der Bronchien, ohne dieselben jemals in die letzten Endigungen der

selben verfolgen zu können. Nervenzweige, die die Bronchialarterien begleiten, schienen sich im Lungengewebe zu verbreiten.

Durch die Verbindungen der beiden Vagi im Plexus oesophageus wird nach Kollmann nicht nur der vollständige Austausch ihrer Nervenfasern, sondern auch eine absolute Vermehrung derselben im rechten (hinteren) Vagus erzielt. Den Ast, welchen nach Wrisberg der N. vagus im For. oesophageum zum Zwerchfell abgeben soll, konnte Kollmann nicht finden. Von den Zweigen des Plexus gastr. ant., die sich zum Pylorus erstrecken, verbindet sich oft Einer mit einem sympathischen, die Art. coron. dextra begleitenden Stämmchen, wodurch der Anschein entsteht, als setze sich derselbe bis zum Nervengeflechte der Leber und Gallenblase fort. Auf Grund mikroskopischer Untersuchung behauptet Kollmann, dass das Vagusästchen mit dem nächsten Seitenzweig der Art. coron. wieder zum Magen zurückkehrt. Die Aeste, welche der linke Vagus zur Leber sendet, verlaufen, an Zahl den Magennerven fast gleich, durch das Lig. gastro-hepaticum. Aeste vom Ganglion semilunare zum Magen kommen nur ausnahmsweise vor. Existenz der von Remak beschriebenen mikroskopischen Ganglien der Magennerven zu bestätigen, ist Kollmann nicht gelungen. Vom Stamme des rechten Vagus gehen nur einzelne Aeste zum Magen; die Mehrzahl geht nach links und rechts mit den betreffenden Gefässen zur Leber, Milz, dem Pancreas, den Nieren und Nebennieren und dem Dünndarm, zu den Organen der rechten Seite häufig durch Vermittelung des rechten Ganglion semilunare. Die Behauptung, dass der Vagus sympathische Fasern aus den obersten Brustganglien zugeführt erhalte, stellt Kollmann in Abrede; der letzte Zweig, den der Grenzstrang des Sympathicns in den Vagus absendet, kömmt vom Gangl. cervic. inf. und tritt grösstentheils durch den N. laryng. inf. wieder aus.

Die

Entwicklungsgeschichtlicher Theil.

Von

Dr. W. Keferstein,

Professor in Göttingen.

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