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Die im Fahrzeug Sißenden sind keine berühmten Personen. Tellis, ein reifender Knabe und Kleoboia, noch Jungfrau. Diese hält ein Kästchen auf den Knieen, wie man sie der Demeter zu widmen pflegt.

Unter Charons Nachen wird ein vatermörderischer Sohn von seinem eigenen Vater erdrosselt.

Zunächst wird ein Tempelräuber gestraft. Das Weib, dem er überliefert ist, scheint sowohl jede Arzeneimittel, als alle Gifte, mit denen man die Menschen schmerzlich tödtet, sehr wohl zu kennen.

Ueber diesen Benannten sieht man den Eurynomos, welcher unter die Götter der Unterwelt gezählt wird. Man sagt, er verzehre das Fleisch der Todten und lasse nur die Knochen übrig. Hier ist er schwarzblau vorgestellt. Er zeigt die Zähne und sißt auf dem Felle eines Raubthiers.

Zunächst sieht man die Arkadierin Auge und Iphimedeia. Die erste hat unter allen Weibern, welche Hercules erkannt, den vaterähnlichsten Sohn geboren. Der zweiten aber hat Mylassis, eine Stadt in Carien, große Verehrung erwiesen.

Höher, als die erwähnten Figuren, sieht man die Gesellen des Odysseus, Perimedes und Eurylochos, welche schwarze Widder zum Opfer bringen.

Znnächst sigt ein Mann, mit dem Namen Oknos bezeichnet: er flicht einen Strick aus Schilf; dabei steht eine Eselin, die das, was er flicht, sogleich aufzehrt.

Nun sieht man auch den Tithos, dergestalt abgebildet, daß er nicht mehr Strafe zu leiden, sondern durch die langwierige Strafe verzehrt zu seyn scheint; denn es ist ein dunkelnder Schatten.

Zunächst bei Oknos findet sich Ariadne, die auf einem Felsen sißt, und ihre Schwester Phaidra ansieht. Diese schwebt an einem Strick, welchen sie mit beiden Händen hält.

Unter Phaidra ruht Chloris auf den Knieen der Thyia. Man glaubt in ihnen zwei zärtliche Freundinnen zu sehen.

Neben Thyia steht Prokris, die Tochter des Erechtheus, und nachher Klymene, die ihr den Rücken zukehrt.

Weiterhin sehet ihr Megara von Theben, die verstoßene Frau des Hercules.

Ueber dem Haupte dieser Weiber sißt auf einem Stein die Tochter Salmoneus, Tyro.

Zunächst steht Eriphyle, welche die Fingerspißen durchs Gewand am Halse hervorzeigt, wobei man in den Falten das berüchtigte Halsband vermuthen kann.

Ueber der Eriphyle ist Elpenor, in einem geflochtenen Bastkleide, wie es die Schiffer tragen, dann Odysseus, kauernd, der das Schwert über der Grube hält; zu dieser tritt der Wahrsager Teiresias; hinter demselben sigt Antikleia, die Mutter des Odysseus.

Unter dem Odysseus sizen Theseus und Peirithoos auf Thronen, auf denen sie durch unsichtbare Macht festgehalten werden. Theseus hat die Schwerter beider in Händen. Peirithoos sieht auf die Schwerter.

Sodann sind die Töchter des Pandaros gemalt, Kameiro und Klytie, mit Blumenkränzen geziert und mit Knöchelchen spielend.

Dann sieht man den Antilochos, der, mit einem Fuß auf einen Stein tretend, Gesicht und Haupt mit beiden Händen hält.

Zunächst steht Agamemnon, der die linke Schulter mit einem Zepter unterstüßt, in Händen aber eine Ruthe trägt.

Protesilaos, sigend, betrachtet den gleichfalls sizenden Achilleus. Ueber dem Achilleus steht Patroklos. Alle sind unbärtig, außer Agamenmon.

Höher ist Photos gemalt, unmündigen Alters, mit einem Siegelring an der linken Hand, die er dem Jaseus hinreicht, welcher den Ring betrachtet, und ihn abzunehmen im Begriff ist.

Ueber diesen sigt Maira auf einem Stein, die Tochter des Proitos. Zunächst sitt Aktaion und seine Mutter Autonoe, auf einem Hirschfelle. Sie halten ein Hirschkalb. Auch liegt ein Jaghund bei ihnen.

Kehrst du nun zu den untern Theilen des Bildes wieder deine Augen, so siehst du nach dem Patroklos den Orpheus auf dem Rücken eines Grabmales sitzen. Mit der Linken berührt er die Zither, mit der andern die Zweige einer Weide, an die er sich lehnt. Er ist griechisch gekleidet; weder sein Gewand noch sein Hauptschmuck hat irgend etwas Thracisches. An der entgegengesetten Seite des Baums lehnt Promedon, der, nach einigen, die Sänger überhaupt, besonders aber den Orpheus zu hören Freude gehabt.

In diesem Theile des Bildes ist auch Schedios, der die Phocenfer nach Troja führte, nach ihm Pelias, auf einem Throne sizend, mit grauem Bart und Haupthaar. Dieser betrachtet den Orpheus. Schedios hält einen kleinen Dolch, und ist mit Gras bekränzt.

Nächst dem Pelias sigt Thamyris, des Augenlichtes beraubt, kümmerlichen Ansehens, mit starkem Haupt- und Barthaar. Vor seinen Füßen liegt die Leyer, mit zerbrochenen Hörnern und zerrissenen Saiten.

Etwas höher sitt Marsyas, welcher den Olympos, einen reifenden Knaben, die Flöte behandeln lehrt.

Wendest du wieder deine Augen nach dem obern Theile des Gemäldes, so folgt auf Aktaion der salaminische Ajas; sodann Palamedes und Thersites, mit Würfeln spielend. Der andere Ajas sieht zu. Dieser hat das Ansehen eines schiffbrüchigen, mit schäumender Meeresfluth besprengten Mannes.

Etwas höher als Ajas steht des Dineus Sohn, Meleager, und scheint jenen anzusehen. Alle haben Bärte, der einzige Palamedes ist ohne Bart.

Zu unterst an der Tafel, hinter Thamyris, sigt Hektor, und hält mit beiden Händen das linke Knie umschlossen, sehr traurig von Ansehen.

Nach Hektor sitt Memnon, auf einem Steine, zunächst Sarpedon, welcher sein Gesicht in beide Hände verbirgt. Auf seiner Schulter liegt die eine Hand Memnons, in dessen Kleid Vögel gewirkt sind. Zunächst bei Memnon steht ein äthiopischer Knabe.

Ueber Sarpedon und Memnon steht Paris, sehr jugendlich abgebildet; er schlägt in die Hände. Durch dieses Zeichen, wie es die Landleute geben, will er Penthesileia zu sich locken. Diese schaut auf den Paris mit einer Miene, woraus Verachtung und völlige Geringschäßung hervorblickt. Sie ist auf Sungfrauenart geziert. Ein Pantherfell hängt von ihren Schultern.

Ueber ihr tragen zwei Frauen Wasser, in zerbrochenen irdenen Gefässen; eine schön und jung, die andere schon bejahrt. Kein Name ist beigeschrieben; eine gemeinschaftliche Inschrift zeigt jedoch, daß sie nicht eingeweiht waren.

Ueber ihnen sieht man Kallisto, Nomia und Pero; die erste hat ein Bärenfell zum Teppich, und berührt mit den Füßen die Kniee der zweiten. Ueber diesen Frauen steigt ein Fels in die Höhe, auf dessen Gipfel Sisyphos den Stein zu wälzen trachtet.

Derselbe Theil des Bildes zeigt auch das große Wassergefäß.

Auf dem Felsen befinden sich ein Alter, ein Knabe und einige Weiber; bei dem Alten ein altes Weib; andere tragen Wasser, und jene Alte mit dem zerbrochenen Gefäß gießt aus der Scherbe das übrige Wasser wieder in das Faß.

Unter dem Faffe befindet sich Tantalos, mit allem dem Unheil umgeben, das Homer auf ihn gedichtet hat. Dazu kommt noch die Furcht vor dem niederstürzenden Steine.

Polygnots Kunst überhaupt.

Polygnot, Aglaophons Sohn, von Thasus, lebte vor der neunzigsten Olympiade, zu einer Zeit, wo die Plastik sich schon beinahe völlig ausgebildet hatte, die Malerei aber ihr nur mühsam nacheiferte.

Den Gemälden fehlte damals fast alles, was wir jetzt an solchen Kunstwerken vorzüglich schätzen: Richtigkeit der Perspective, Einheit einer reichen Composition, Massen von Licht und Schatten, liebliche Abwechselung des Helldunkels, Harmonie des Colorits. Auch Polygnot befriedigte, so viel sich vermuthen läßt, keine dieser Forderungen; was er besaß, war Würde der Gestalt, Mannigfaltigkeit des Charakters, ja der Mienen, ein Reichthum von Gedanken, Keuschheit in den Motiven und eine glückliche Art, das Ganze, das für die sinnliche Anschauung zu keiner Einheit gelangte, für den Verstand, für die Empfindung durch eine geistreiche, fast dürfte man sagen, wißige Zusammenstellung zu verbinden. Diese Vorzüge, wodurch er den älteren Meistern der in unserem Mittelalter auflebenden Kunst, besonders den florentinischen, verglichen werden kann, verschafften ihm bis zu der Römer Zeiten lebhafte Bewunderer, welches wir um so eher begreifen, als jene Naivetät, mit Zartheit und Strenge verbunden, auch bei uns noch enthusiastische Gönner und Liebhaber findet.

Ferner können wir uns jene Art darzustellen am besten vergegenwärtigen, wenn wir die Vasengemälde, besonders die des älteren Styls, vor uns nehmen. Hier sind auch nur umrissene Figuren und bedeutende Gestalten in gewissen Verhältnissen zusammengestellt, manchmal in Reihen, manchmal über einander. Von einem Local ist gar die Rede nicht: wenn eine Person siten soll, wird ein Fels zugegeben; ein viereckter Nahmen bedeutet ein Fenster, eine Reihe Kügelchen die Erde. Stühle, Gefässe, Altäre find nur Zugaben. Die Pferde ziehen ohne Geschirr, und werden ohne Zaum gelenkt. Kurz, was nicht Gestalt ist, was man nicht zur nothwendigsten Bezeichnung bedurfte, wird übergangen oder höchstens an= gedeutet.

Sehen wir ein rothe Figur auf schwarzem Grunde, so können wir uns von der monochromatischen Behandlung einen recht guten Begriff machen. Ist die Gestalt genau umrissen, und der Inhalt mit wenig Strichen bezeichnet, so darf sie sich nur vom Grund ablösen, um mit einer Art von Wirklichkeit hervorzutreten.

Die Farbe des gebrannten Thons nähert sich der Fleischfarbe, und kann mit einigen Schattirungen ihr nahe genug gebracht werden. Schwarze Bärte und Haare, dunkle Säume der Kleider hatten schon auf die Localfarbe aufmerksam gemacht, und nun strich Polygnot die Kleider farbig an, besonders gelb; er zierte die Frauen mit einem bunten Kopfputz, unternahm noch andere Darstellungen, die ihn zu Abwechselung der Farbe nöthigten, und so war ein Weg eröffnet, der nach und nach weiter führen sollte.

Was er nun an Gedanken, sowohl im Ganzen als Einzelnen, an Gestalt, Bedeutsamkeit der Motive, Mannichfaltigkeit der Charaktere, Absonderung des Ausdrucks, Anmuth des Beiwesens und sonst geleistet haben mag, werden unsere Leser sich schon zum Theil aus dem Vorhergehenden entwickelt haben, wozu wir noch einige Betrachtungen hinzufügen, die sich uns bei Behandlung dieser Gegenstände aufgedrungen.

Noch einiges Allgemeine.

Von der Höhe, auf welche sich in den neueren Zeiten die Malerei geschwungen hat, wieder zurück auf ihre ersten Anfänge zu sehen, sich die schätzbaren Eigenschaften der Stifter dieser Kunst zu vergegenwärtigen, und die Meister solcher Werke zu verehren, denen gewisse Darstellungsmittel unbekannt waren, welche doch unsern Schülern schon geläufig sind, dazu gehört schon ein fester Vorsatz, eine ruhige Entäußerung und eine Einsicht in den hohen Werth desjenigen Styls, den man mit Recht den wesentlichen genannt hat, weil es ihm mehr um das Wesen der Gegenstände, als um ihre Erscheinung zu thun ist.

Indem wir nun bei Behandlung der Polygnotischen Gemälde und manchem deßhalb geführten vertraulichen Gespräch, besonders bemerken konnten, daß es den Liebhabern am schwersten falle, sich die aufgeführten Gruppen, nicht perspectivisch hinter einander, sondern plastisch über einander

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