Зображення сторінки
PDF
ePub

Polygnots Gemälde in der Lesche zu Delphi.

Nach der Beschreibung des Pausanias restaurirt von den Gebrüdern Niepenhausen. Bleistiftumrisse auf weißem Papier. Zwölf Blätter.

Die unwiderstehliche Begierde nach unmittelbarem Anschauen, die in dem Menschen durch Nachrichten von entfernten Gegenständen erregt wird, das Bedürfniß allem demjenigen, was wir geistiger Weise gewahr werden, auch ein sinnliches Bild unterzulegen, sind ein Beweis der Tüchtigkeit unserer Natur, die das Einseitige flieht und immerfort das Innere durchs Aeußere, das Aeußere durchs Innere zu ergänzen strebt.

Wenn wir daher dem einen Dank wissen, der uns Gegenstände der Kunst und Natur, denen wir in der Wirklichkeit nicht begegnen würden, durch Nachahmung vor die Augen bringt, so haben andere allerdings auf unsere Erkenntlichkeit größern Anspruch, die bemüht sind verlorene Monumente wiederherzustellen und, so unterrichtet als geistreich, nach geringen Andeutungen das Zerstörte in einem gewissen Grade wieder zu beleben.

Einen solchen Dank bringen wir zunächst den obengenannten trefflichen Künstlern, die uns durch ihre zwölf nach der Beschreibung des Pausanias entworfenen Zeichnungen in den Stand seßen, von den längst untergegangenen Gemälden des Polygnot in der Lesche zu Delphi eine Art Anschauung zu gewinnen; so wie sie uns zugleich Veranlassung geben, unsere Gedanken über jene bedeutenden Werke des Alterthums im Nachstehenden mitzutheilen.

Weber Polygnots Gemälde in der Lesche zu Delphi.

1803.

An diesem Versammlungsorte, einem Porticus, den man um einen länglich viereckten Hof herum gezogen und nach innen zu offen denken kann, fanden sich, noch zu Pausanias Zeiten wohl erhalten, einige Werke Polygnots.

Das an der rechten Seite befindliche Gemälde bestand aus zwei Abtheilungen, wovon die eine der Eroberung Troja's, die andere, nach unserer Ueberzeugung, der Verherrlichung Helena's gewidmet war.

Die Bildung der Gruppen aus einzelnen Figuren, ihre Zusammenstellung unter sich, so wie die Nachbarschaft beider Vorstellungen, kann unsere erste Tafel vergegenwärtigen.

Pausanias beschreibt das Ganze von der Rechten zur Linken, so wie die Gruppen dem Hereintretenden und an dem Bilde Hergehenden vor die Augen kamen, in welcher Ordnung sie auch nun von uns mit Nummern bezeichnet worden, obgleich eine andere Betrachtungsweise, die wir in der Folge darlegen werden, stattfinden möchte.

Zur Linken sah man ein einzelnes großes Bild, den Besuch des Odysseus in der Unterwelt vorstellend.

Wir nehmen an, daß Pausanias, nach Beschreibung der beiden oben gemeldeten Bilder auf der rechten Seite, wieder zum Eingange zurückgekehrt seh, sich auf die linke Seite des Gebäudes gewendet und das daselbst befindliche Gemälde von der Linken zur Rechten beschrieben habe; wie es denn auch auf unserer zweiten Tafel vorgestellt ist.

Wir ersuchen unsere Leser, sich zuerst mit dieser unserer Darstellung, so wie mit der Beschreibung des Pausanias, die wir im Auszuge liefern,

bekannt zu machen, ehe sie zu unsern Muthmaßungen übergehen, wodurch wir den Sinn dieser Kunstwerke anzudeuten gedenken.

Dabei werden sie durchaus im Auge behalten, daß die Gruppen keineswegs perspectivisch, sondern, nach Art damaliger Kunst, neben, über und unter einander, jedoch nicht ohne Weisheit und Absicht, gestellt gewesen.

Nach dem Pausanias.

1.

Eroberung von Troja.

X.

Epeus, nackend vorgestellt, wirst die Mauern von Troja nieder. Das berühmte hölzerne Pferd ragt mit seinem Haupte über dieselben hervor.

Polypoites, Sohn des Peirithoos, hat das Haupt mit einer Art von Binde umwunden. Akamas, Sohn des Theseus, ist neben ihm. Odysseus steht in seinem Harnisch.

XI.

Ajas, Sohn des Oileus, hält sein Schild, und naht sich dem Altar, als im Schwur begriffen, daß er Kassandren, wider Willen der Göttin, entführen wolle.

Kassandra sigt auf der Erde, vor der Statue des Pallas; sie hält das Bild umfaßt, welches sie von dem Fußgestelle hob, als Ajas sie, die Schutzflehende, wegriß.

Die zwei Söhne des Atreus sind auch gehelmt, und überdieß hat Menelaos den Schild, worauf man jenen Drachen sieht, der bei dem Opfer zu Aulis als ein Wunderzeichen erschien. Die Atreiden scheinen den Ajas abhalten zu wollen.

XII.

Gegen jenem Pferd über verscheidet Elassos, unter den Streichen des Neoptolemos: er ist sterbend vorgestellt. Aftynoos kniet, nach ihm haut Neoptolemos. Dieser ist der einzige auf dem Bilde, der die Trojaner noch verfolgt.

[merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][subsumed][ocr errors][merged small][merged small][merged small][subsumed][merged small][ocr errors][merged small][subsumed][merged small][merged small][subsumed][merged small][ocr errors][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][graphic][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small]
« НазадПродовжити »