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sigt, wie wir sonst den Zeus abgebildet sehen, auf einem Seffel, jedoch ohne Lehnen, die Füße auf einem Schemel ruhend, den Scepter in der Linken, eine Rolle in der Rechten. Die Ilias und Odyssee knieen fromm an seiner Seite, hinter ihm Eumelia, die ihn bekränzt, Kronos zwei Rollen in Händen; unter dem Schemel sind die Mäuslein nicht vergessen; Mythos als bekränzter Opferknabe mit Gießgefäß und Schale; ein gebuckelter Stier im Hintergrunde; Historia streut Weihrauch auf den Altar; Poesis hält ein paar Fackeln freudig in die Höhe; Tragödia, alt und würdig, Comödia, jung und anmuthig, heben ihre rechte Hand begrüßend auf, alle vier gleichsam im Vorschreiten gebildet; hinter ihnen eine Turba stehend, aufmerksam, deren einzelne Figuren mehr durch die Inschriften, als durch Gestalt und Beiwesen erklärt werden; und wo man Buchstaben und Schrift sieht, läßt man sich wohl das übrige gefallen.

Aber von oben herunter darf man, auch ohne Namen und Inschrift, die Vorstellung nicht weniger für klar halten.

Auf der Höhe des Verges Zeus sizend, den Zepter in der Hand, den Adler zu Füßen; Mnemosyne hat eben von ihm die Erlaubniß zur Vergötterung ihres Lieblings erhalten: er, mit rückwärts über die Schulter ihr zugewandtem Gesicht, scheint mit göttlicher Gleichgültigkeit den Antrag bejaht zu haben; die Mutter alles Dichtens aber, im Begriff sich zu entfernen, schaut ihn mit auf die Hüfte gestüßtem rechtem Arm, gleichfalls über die Schulter an, als wenn sie ihm nicht besonders dankte für das, was sich von selbst verstehe.

Eine jüngere Muse, kindlich munter hinabspringend, verkündet's freudig ihren sieben Schwestern, welche, auf den beiden mittleren Planen sigend und stehend, mit dem, was oben vorging, beschäftigt scheinen. Sodann erblickt man eine Höhle, daselbst Apollo Musagetes in herkömmlich langem Sängerkleide, welcher ruhig aufmerksam da steht, neben ihm Bogen und Pfeile über ein glockenförmiges Gefäßz gelehnt.

So weit nun können wir uns für aufgeklärt halten und stimmen mit den bisherigen Auslegern meistentheils hierin überein. Von oben herein wird nämlich das göttliche Patent ertheilt und den beiden mittleren Reihen publicirt; das unterste vierte, von uns schon beschriebene Feld aber stellt die wirkliche, obgleich poetisch - symbolische Verleihung der zugestandenen hohen Ehre dar.

Problematisch bleiben uns jedoch noch zwei Figuren in dem rechten.

Winkel der zweiten Reihe von unten. Auf einem Piedestal steht eine Figur, gleichsam als Statue eines mit gewöhnlichem Unterkleid und vierzipfeligem Mantel angethanen Mannes von mittlerem Alter; Füße und Hände sind nackt; in der Rechten hält er eine Papier- oder Pergamentrolle und über seinem Haupte zeigt sich der obere Theil eines Dreifußes, dessen Gestell jedoch, ganz gegen die Eigenthümlichkeit einer solchen Maschine, bis zu den Füßen des Mannes heruntergeht.

Die früheren Erklärungen dieser Figur können in einigen diesem Gegenstand gewidmeten Schriften nachgelesen werden; wir aber behaupten, es sey die Abbildung eines Dichters, der sich einen Dreifuß durch ein Werk, wahrscheinlich zu Ehren Homers, gewonnen, und zum Andenken dieser für ihn so wichtigen Begebenheit sich hier als den Widmenden vorstellen laffe.

Roma sotterranea di Antonio Bosio Romano.

Vorgemeldetes Buch schlugen wir nach, um zu erfahren, in wiefern die persönliche Gestalt des Widmenden oder sonst Betheiligten mit in die bildlichen Darstellungen eingreife, welche sowohl an Sarkophagen als an Grabeswänden plastisch und malerisch uns aufbewahrt sind.

Eben so wie wir bei den römisch- heidnischen Gräbern gesehen haben, finden sich Halbfiguren mit beiden Armen, entweder allein oder zu zweien, Mann und Frau, Vater und Sohn, sodann auch, nach alter heidnischer Weise an Familientischen mit besonders großen Weingefäßen.

Mit ausgestreckten Armen, als Betende, kommen besonders Frauen. vielfach vor, meist allein, sodann aber auch mit Assistenten.

Vielleicht sind sie auch als Mithandelnde in den biblischen Geschichten dargestellt, als Theilnehmende an den heilsamen Wundern, wie denn hie und da knieende und dankende Figuren vorkommen. Offenbar aber sind sie persönlich als widmende vorgestellt in kleinen Manns- und Frauensfiguren zu Christi Füßen, der auf einem Berge steht, aus welchem die vier paradiesischen Quellen entspringen. Dergleichen sind zu sehen Seite

67. 69. 75. 85 und 87.

Gleichfalls offenbar kommen sie als Handwerker und Arbeitende vor, am oftesten als Cavatori, als Grabhöhlengräber, welche wahrscheinlich als Handarbeiter mitunter zugleich Architekten waren; wie man aus den kunstgemäß ausgehauenen Grabgewölben gar wohl zu erkennen hat. Mag nun seyn, daß sie sich selbst auch ihre Grabhöhlen aushöhlten, und nicht allein andern, sondern auch sich und den Ihrigen diesen frommen Dienst leisten wollten, oder daß ihnen aus sonst einer Ursache erlaubt gewesen sich dieses Denkmal in fremden Grabwohnungen zu stiften: genug, sie erscheinen mit Piken, Hacken und Schaufeln, und die Lampe fehlt nicht.

Bedenken wir nun, wie groß die Snnung dieser Cavatori muß gewesen seyn, da sie denn doch immerfort als Bewohner und Erbauer dieser unterirdischen Stadt anzusehen sind; ferner daß sie mit Architekten, Bildhauern, Malern in fortwährender thätiger Berührung blieben: so überzeugt man sich leicht, daß das Handwerk, welches nur für die Todten lebte, sich den Vorzug der Erinnerung vor den übrigen Lebendigen wohl anmaßen durfte. Wir bemerken deßhalb nur im Vorübergehen und ohne Gewicht darauf zu legen, daß vielleicht hie und da ein Musiker, ein Fischer, ein Gärtner auch wohl auf seine Person und sein Geschäft habe anspielen lassen.

Zwei antike weibliche Figuren,

welche, in ihrem vollkommenen Zustand, nicht gar einen römischen Palm hoch mögen gewesen seyn, gegenwärtig des Kopfes und des untern Theils der Füße ermangelnd, von gebranntem Thon, in meinem Besitz. Von diesen wurden Zeichnungen nach Rom an die dortigen Alterthumsforscher gesendet mit nachstehendem Auffag:

Die beiden Zeichnungen mit schwarzer Kreide sind Nachbildungen von zwei, wie man sieht, sehr beschädigten antiken Ueberbleibseln, aus ge= branntem Thon, beinahe völlig Relief, von gleicher Größe, aber ursprünglich schon nur zur Hälfte gebildet, indem die Rückseite fehlt, wie sie denn scheinen in die Wand eingemauert gewesen zu seyn. Sie stellen Frauen vor in anständiger Kleidung, die Gewänder von gutem Styl. Die eine hält ein Thierchen im Arm, welches man mit einiger Aufmerksamkeit für ein Ferkelchen erkennt, und wenn sie es als ein Lieblingshündchen behan= delt, so hat die andere ein gleiches Geschöpf bei den Hinterbeinen gefaßt und läßt es vor sich herunterhängen, wodurch schon eher die Vermuthung erregt wird, es sehen diese Thiere zu irgend einem Opferfest aufgefaßt.

Nun ist bekannt, daß bei den der Ceres geweihten Festen auch Saugschweinchen vorkamen, und man konnte, daß diese beiden Figuren auf solche Umstände und Gelegenheiten hindeuten, wohl den Gedanken fassen.

Herr Baron von Stackelberg hat sich hierüber näher geäußert, indem er die Erfahrung mittheilte, daß wenn wirklich Ferkelchen der Göttin dargebracht wurden, wohl auch solche von unvermögenderen Personen im Bilde möchten angenommen worden seyn. Ia er bezeugte, daß man in Griechenland Reste von solchen Fabriken entdeckt habe, wo noch derglei= chen fertige Votivbilder mit ihren Formen sehen gefunden worden.

Ich erinnere mich nicht im Alterthum einer ähnlichen Vorstellung,

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