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bedeutenden Brief schrieb über einen alten geschnittenen Stein, vorstellend eine Meernymphe an einem Meerpferd herschwimmend, von herrlicher Kunst.) Baron van Smeht van Deurne verkaufte folches an Ihro Majestät.

5) Eine Sammlung griechischer, römischer, kufischer und arabischer Münzen, auch einige geschnittene Steine, welche Major Humbert von den afrikanischen Küsten mitbrachte, als Früchte seiner Reise über den Boden des alten Karthago und seines fünf und zwanzigjährigen Aufenthalts zu Tunis. Darunter finden sich mehrere afrikanische feltene Münzen mit einigen unbekannten.

6) Eine schöne Thalerfolge, abgelassen durch Herrn Stiels, ehemaligen Pfarrer zu Mastricht.

7) Die reiche Sammlung geschnittener Steine, aus dem Nachlaß des Herrn Baron van Hoorn van Vlooswyck, dessen Erben abgekauft.

8) Sammlung von Medaillen, Jettons und neueren Münzen, welche chemals dem reichen Cabinet des Herrn Dibbeß zu Leyden angehörte, und welche die Erben des Herrn Byleveld, eines der Präsidenten des hohen Gerichtshofes zu Haag, Ihro Majestät überließen.

Außer jenen großen Ankäufen wurden auf Befehl Ihro Majestät mit diesem Cabinet noch vereinigt die Gold- und Silbermedaillen, aus dem Nachlaß Ihro verwittweten königlichen Hoheiten der Prinzeß von Oranien und der Herzogin von Braunschweig, Mutter und Schwester des Königs. Von Zeit zu Zeit wurden auch einzeln, besonders durch Vertausch des Doppelten, einige schöne geschnittene Steine hinzugefügt, und eine große Anzahl Medaillen und Münzen aller Art.

Vorstehende Nachricht giebt uns zu manchen Betrachtungen Anlaß, wovon wir einiges hier anschließen.

Zuvörderst begegnet uns das herzerhebende Gefühl, wie ein ernstlich gefaßter Entschluß nach dem größten Glückswechsel durch den Erfolg glücklich begünstigt und ein Zweck erreicht werde, höher als man sich ihn hätte vorstellen können. Hier bewahrheitet sich abermals, daß wenn man nur nach irgend einer Niederlage gleich wieder einen entschiedenen Posten faßt, einen Punkt ergreift, von dem aus man wirkt, zu dem man alles wieder zurückführt, alsdann das Unternehmen schon geborgen sey, und man sich einen glücklichen Erfolg versprechen dürfe.

Eine fernere Betrachtung dringt sich hier auf, wie wohl ein Fürst

Goethe, sämmtl. Werke. XXV.

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handelt, wenn er das was Einzelne mit leidenschaftlicher Mühe, mit Glück, bei Gelegenheit gesammelt, zusammenhält, und dem unsterblichen Körper seiner Befißungen einverleibt. Zum einzelnen Sammeln gehört Liebe, Kenntniß und gewisser Muth den Augenblick zu ergreifen, da denn ohne großes Vermögen, mit verständig mäßigem Aufwand eine bedeutende Vereinigung manches Schönen und Guten sich erreichen läßt.

Meist sind solche Sammlungen den Erben zur Last; gewöhnlich legen sie zu großen Werth darauf, weil sie den Enthusiasmus des ersten Besizers, der nöthig war so viel treffliche Einzelnheiten zusammen zu schaffen und zusammen zu halten, mit in Anschlag bringen, dergestalt daß oft, von einer Seite durch Mangel an entschiedenen Liebhabern, von der andern durch überspannte Forderungen dergleichen Schäße unbekannt und unbenußt liegen, vielleicht auch als zerfallender Körper vereinzelt werden. Trifft sich's nun aber, daß hohe Häupter dergleichen Sammlungen gebührend Ehre geben, und sie andern schon vorhandenen anzufügen geneigt sind, so wäre zu wünschen, daß von einer Seite die Besizer ihre Forderungen nicht zu hoch trieben, von der andern bleibt es erfreulich zu sehen, wenn große, mit Gütern gesegnete Fürsten zwar haushälterisch zu Werke gehen, aber zugleich auch bedenken, daß sie oft in den Fall kommen großmüthig zu seyn, ohne dadurch zu gewinnen; und doch wird beides zugleich der Fall seyn, wenn es unschäßbare Dinge gilt, wofür wohl alles das angesehen werden darf, was ein glücklich ausgebildetes Talent hervorbrachte und hervorbringt.

Und so hätten wir denn zulezt noch zu bemerken, welcher großen Wirkung ein solcher Besitz in rechten Händen fähig ist.

Warum sollte man läugnen, daß dem einzelnen Staatsbürger ein höherer Kunstbesig oft unbequem sey? Weder Zeit noch Zustand erlauben ihm treffliche Werke, die einflußreich werden könnten, die, es sey nun auf Productivität oder auf Kenntniß, auf That oder Geschichtseinsicht kräftig wirken sollten, dem Künstler so wie dem Liebhaber öfter vorzulegen, und dadurch eine höhere, freigesinnte, fruchtbare Bildung zu be= zwecken. Sind aber dergleichen Schäße einer öffentlichen Anstalt einverleibt, find Männer dabei angestellt, teren Liebe und Leidenschaft es ist ihre schöne Pflicht zu erfüllen, die ganz durchdrungen sind von dem Guten, das man stiften, das man fortpflanzen wollte, so wird wohl nichts zu wünschen übrig bleiben..

Sehen wir doch schon im gegenwärtigen Falle, daß der werthe Vorgefeßte genannter Sammlung sich selbst öffentlich verpflichtet die höchsten Zwecke in allem Umfang zu erreichen, wie das Motto seiner sorgfältigen Arbeit auf das deutlichste bezeichnet: „Die Werke der Kunst gehören nicht Einzelnen, sie gehören der gebildeten Menschheit an." Heeren, Ideen 3. Theil, 1. Abthl.

Münzkunde der deutschen Mittelzeit.

(Auf Anfrage.)

1817.

Ueber die zwar nicht seltenen, doch immer geschäßten problematischen Goldmünzen, unter dem Namen Regenbogenschüsselchen bekannt, wüßte ich nichts zu entscheiden, wohl aber folgende Meinung zu eröffnen.

Sie stammen von einem Volke, welches zwar in Absicht auf Kunst barbarisch zu nennen ist, das sich aber einer wohlersonnenen Technik bei einem rohen Münzwesen bediente. Wenn nämlich die frühern Griechen Gold- und Silberküchelchen zu stempeln, dabei aber das Abspringen vom Ambos zu verhindern gedachten, so gaben sie der stählernen Unterlage die Form eines Kronenbohrers, worauf das Küchelchen gelegt, der Stempel aufgesezt und so das Obergebilde abgedruckt ward; der Eindruck des untern viereckten zackigen Hülfsmittels verwandelte sich nach und nach in ein begränzendes, mancherlei Bildwerk enthaltendes Viereck, dessen Ursprung sich nicht mehr ahnen läßt.

Das unbekannte Volk jedoch, von welchem hier die Rede ist, vertiefte die Unterlage in Schüffelforın, und grub zugleich eine gewisse Ge= stalt hinein; der obere Stempel war conver und gleichfalls ein Gebild hineingegraben. Wurde nun das Küchelchen in die Stempelschale gelegt, und der obere Stempel drauf geschlagen, so hatte man die schüffelförmige Münze, welche noch öfters in Deutschland aus der Erde gegraben wird; die darauf erscheinenden Gestalten aber geben zu folgenden Betrachtungen Anlaß.

Die erhobenen Seiten der drei mir vorliegenden Exemplare zeigen barbarische Nachahmungen bekannter, auf griechischen Münzen vorkommender

Gegenstände, einmal einen Löwenrachen, zweimal einen Taschenkrebs, Gebilde der Unfähigkeit, wie sie auch häufig auf silbernen dacischen Münzen gesehen werden, wo die Goldphilippen offenbar kindisch pfuscherhaft nachgeahmt sind. Die hohle Seite zeigt jedesmal sechs kleine halbkugelförmige Erhöhungen; hierdurch scheint mir die Zahl des Werthes ausgesprochen.

Das Merkwürdigste aber ist auf allen dreien eine fichelförmige Umgebung, die auf dem einen Exemplar unzweifelhaft ein Hufeisen vorstellt, und also da, wo die Gestalt nicht so entschieden ist, auch als ein solches gedeutet werden muß. Diese Vorstellung scheint mir Original; fände sie sich auch auf andern Münzen, so käme man vielleicht auf eine nähere Spur; jedoch möchte das Bild immer auf ein berittenes kriegerisches Volk hindeuten.

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Ueber den Ursprung der Hufeisen ist man ungewiß; das älteste, das man zu kennen glaubt, soll dem Pferde des Königs Childerich gehört haben, und also um das Jahr 481 zu setzen seyn. Aus andern Nachrichten und Combinationen scheint hervorzugehen, daß der Gebrauch der Hufeisen in Schwung gekommen zu der Zeit, als Franken und Deutsche noch für Eine Völkerschaft gehalten wurden, die Herrschaft hinüber und herüber schwankte, und die kaiserlich königlichen Gebieter bald diesseits, bald jenseits des Rheins größere Macht aufzubieten wußten. Wollte man sorgfältig die Orte verzeichnen, wo dergleichen Münzen gefunden worden, so gäbe sich vielleicht ein Aufschluß. Sie scheinen niemals tief in der Erde gelegen zu haben, weil der Volksglaube sie da finden läßt, wo ein Fuß des Regenbogens auf dem Acker`aufstand, von welcher Sage sie denn auch ihre Benennung gewonnen haben.

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