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Meublirung so nothwendigen Tischplatten um einen billigen Preis können gefertigt werden.

Von allem diesem liegen umständliche Nachrichten in unsern Händen; wir enthalten uns aber solche abdrucken zu lassen, weil wir hoffen können, daß das Berliner Kunstblatt uns hiervon nach und nach in Kenntniß seßen werde. Indessen fügen wir zu näherem Verständniß des Vorhergehenden folgendes hinzu.

Der Markgrafenstein auf dem Rauhischen Berge bei Fürstenwalde, von Julius Schoppe an Ort und Stelle gezeichnet und von Tempeltei lithographirt.

Es ist von nicht geringer Bedeutung, daß uns dieser Granitfels in seiner ganzen kolossalen Lage vor Augen erhalten wird, ehe man ihn, wie jezt geschieht, zu obgedachten Arbeiten benußte. Er liegt auf dem linken Spreeufer, sechs Meilen von Berlin aufwärts, Fürstenwalde gegenüber, und, verhältnißmäßig zu jenen Gegenden hoch genug, bei 400 Fuß über der Meeresfläche, und zwar nicht allein, sondern es finden sich in dessen Nähe noch zwei andere, ein schon bekannter und ein erst neuerlich entdeckter. Der Gipfel der Rauhischen Berge, ungefähr dreihundert Schritte nördlich von dem Markgrafenstein, erhebt sich 450 Fuß über das Meer.

Das Dorf liegt niedriger, auf einem lettenreichen Plateau, dessen Boden gegen den Fluß nicht allmählig abhängend ist, sondern ungefähr auf halbem Wege sehr bestimmt und scharf über dem mittlern Wasserstand des Flusses abseßt. Die untere Ebene besteht aus ächt märkischem Sand; das linke Ufer ist auf- und abwärts reich an kleineren Granitblöcken.

Diese Gegend ist höchst merkwürdig, da eine so bedeutende Höhe hier vorwaltet, und die Spree von ihrem Weg nach der Oder zu dadurch abgelenkt scheint.

Hierüber dürfen wir nun von Herrn Director Klöden, in Fortseßung seiner Beiträge zur mineralogischen und geognostischen Kenntniß der Mark Brandenburg, die sichersten Aufklärungen erwarten, wie wir ihn denn um Plan und Profil jener Gegenden ersuchen möchten. Glücklich würden wir uns schäßen, wenn Granit hier wirklich in seiner Urlage anstehend gefunden würde, und wir uns der bescheidenen Auflösung eines bisher allzu stürmisch behandelten wichtigen geologischen Problems näher geführt sähen.

Plastische Anatomie.

(Aus einem Schreiben an Herrn Geheimerath Beuth in Berlin vom 4. Februar 1832.)

Die Weimarischen Kunstfreunde erfreuen sich mit mir der herrlichen Wirkungen wohlangewendeter großer Mittel; ich aber, jene bedeutende Sendung dankbar anerkennend, möchte dergleichen Kräfte zu einem Zweck in Anspruch nehmen, der schon lange als höchst würdig und wünschenswerth mir vor der Seele schwebt. Möge es Ihnen jedoch nicht wunderlich vorkommen, daß ich vorerst meine gedruckten Schriften anführe: ich habe dort unter Parodorie und Fabel gar manches versteckt oder problematisch vorgetragen, dessen frühere oder spätere Ausführung mir längst am stillen Herzen lag. In diesem Sinne wage ich also zu bitten, dasjenige nachzu= lesen, was ich im dritten Buch der Wanderjahre im 3. Capitel niedergeschrieben habe; ist dieses geschehen, so darf ich mich nicht wiederholen, sondern ganz unbewunden erklären, daß ich die Ausführung jener Halbfiction, die Verwirklichung jenes Gedankens ganz ernstlich von Ew. Hochwohlgeboren Mitwirkung zu hoffen, zu erwarten mich längst gedrängt fühlte, nun aber gerade durch das Anschauen eines so schönen Gelingens mich veranlaßt sehe sie endlich als ein Gesuch auszusprechen.

Es ist von der plastischen Anatomie die Rede: sie wird in Florenz seit langen Jahren in einem hohen Grade ausgeübt, kann aber nirgends unternommen werden noch gedeihen, als da, wo Wissenschaften, Künste, Geschmack und Technik, vollkommen einheimisch, in lebendiger Thätigkeit sind. Sollte man aber bei Forderung eines solchen Locals nicht unmittelbar an Berlin denken, wo alles jenes beisammen ist und daher ein höchst wichtiges, freilich complicirtes Unternehmen sogleich durch Wort

und Willen ausgeführt werden könnte? Einsicht und Kräfte der Vorgesezten sind vorhanden; zur Ausführung Fähige bieten sich gewiß alsobald an.

In dieser wahrhaft nationalen, ja ich möchte sagen, kosmopolitischen Angelegenheit ist mein unmaßgeblicher Vorschlag der. Man sende einen Anatomen, einen Plastiker, einen Gypsgießer nach Florenz, um sich dort in gedachter besondern Kunst zu unterrichten. Der Anatom lernt die Präparate zu diesem eigenen Zweck auszuarbeiten. Der Bildhauer steigt von der Oberfläche des menschlichen Körpers immer tiefer ins Innere und ver leiht den höhern Styl seiner Kunst Gegenständen, um sie bedeutend zu machen, die ohne eine solche Idealnachhülfe abstoßend und unerfreulich wären. Der Gießer, schon gewohnt seine Fertigkeit verwickelten Fällen anzupassen, wird wenig Schwierigkeit finden sich seines Auftrags zu entledigen; es ist ihm nicht fremde mit Wachs von mancherlei Farben und allerlei Massen umzugehen, und er wird alsobald das Wünschenswerthe leisten. Drei Personen, jeder nach seiner Weise in Wissen, Kunst und Technik schon gebildet, werden in mäßiger Zeit sich unterrichten und ein neues Thun nach Berlin bringen, dessen Wirkungen nicht zu berechnen sind.

Dergleichen gelungener Arbeiten kann sich die Wissenschaft zum Unterricht, zu immer wieder erneuter Auffrischung von Gegenständen, die kaum festzuhalten sind, bedienen. Der praktische Arzt wie der Chirurg werden sich das nothwendige Anschauen leicht und schnell jeden Augenblick wieder vergegenwärtigen; dem bildenden Künstler treten die Geheimnisse der menschlichen Gestalt, wenn sie schon einmal durch den Künstlersinn durchgegangen sind, um so viel näher. Man lasse alles gelten, was bisher in diesem Fache geschah und geschieht, so haben wir in unserer Anstalt ein würdiges Surrogat, das auf ideelle Weise die Wirklichkeit ersetzt, indem sie derselben nachhilft.

Die Florentinischen Arbeiten sind theuer, und wegen der Zerbrechlichkeit kaum zu transportiren. Einzelne deutsche Männer haben uns in Braunschweig das Gehirn, in Dresden das Ohr geliefert. Man sieht hierin ein stilles Wollen, eine Privatüberzeugung; möge sie bald unter die großen Staatsangelegenheiten gezählt werden! Die Vorgesetzten solcher allgemeinen Institute sind Männer, die, besser als ich konnte, den vielfach durchdringenden Einfluß eines solchen Wirkens sich vergegenwärtigen. Ich will nur noch von der Verpflichtung sprechen, ein solches Unternehmen zu begünstigen.

In obengenannter Stelle meiner Werke ist auf die immer wachsende Seltenheit von Leichen, die man dem anatomischen Messer darbieten könnte, gedeutet und gesprochen; sie wird noch mehr zunehmen, und in wenig Jahren daher muß eine Anstalt, wie die obengewünschte, willkommen seyn.

Diejenigen freien Räume, welche das Gesetz der Willkür überläßt, hat sich die Menschlichkeit erobert und engt nunmehr das Gefeß ein. Die Todesstrafe wird nach und nach beseitigt, die schärfsten Strafen gemildert. Man denkt an die Verbesserung des Zustandes entlassener Verbrecher, man erzieht verwilderte Kinder zum Guten, und schon findet man es höchst unmenschlich, Fehler und Irrthümer auf das grausamste nach dem Tode zu bestrafen. Landesverräther mögen geviertheilt werden, aber gefallene Mädchen in tausend Stücke anatomisch zu zerfeßen, will sich nicht mehr ziemen. Dergleichen hat zur Folge, daß die alten harten Geseße zum Theil schon abgeschafft sind, und jedermann die Hände bietet, auch die neuern milderen zu umgehen.

Das Furchtbare der Auferstehungsmänner in England, in Schottland die Mordthaten, um den Leichenhandel nicht stocken zu lassen, werden zwar mit Erstaunen und Verwunderung gelesen und besprochen, aber gleich andern Zeitungsnachrichten, wie etwas Wildfremdes das uns nichts angeht.

Die akademischen Lehrer beklagen sich, die emsige Wißbegierde ihrer Secanten nicht befriedigen zu können, und bemühen sich vergebens, diese Unterrichtsart in das alte Gleis wieder zurückzuweisen. So werden denn auch die Männer vom Fach unsere Vorschläge mit Gleichgültigkeit behandeln: dadurch dürfen wir aber nicht irre werden; das Unternehmen komme zu Stande, und man wird im Verlauf der Zeit sich einrichten. Es bedarf nur einiger geistreicher talentvoller Jünglinge, so wird sich das Geschäft gar leicht in Gang seßen.

So weit hatte ich geschrieben, als mir in dem ersten Hefte der Branschen Miscellen ein merkwürdiger Beleg zur Hand kam, wovon ich einen Auszug beizulegen nicht ermangele.

Die Ersticker in London.

(Siehe Brans Miscellen. Erstes Heft 1832.)

„Keinen größern Schrecken brachte die Nachricht von der Annäherung der Cholera in London hervor, als die Furcht, im Schooße der Hauptstadt

die Erneuerung von Mordthaten zu erleben, welche vor kurzem in Edinburg und dessen Umgegend aus dem schmutzigsten Eigennutz von einer Bande unter Anführung eines gewissen Burke verübt worden waren.

„Durch folgende Thatsache kündigte sich die Wiedererscheinung dieser so gefürchteten Geißel an. Ein kleiner Italiäner, der zu einer in London wohlbekannten Gesellschaft wandernder Sänger gehörte, war seit einigen Tagen verschwunden. Vergeblich stellten seine Verwandten Nachforschungen nach ihm an, als man auf einmal seinen Leichnam in einem Hospitale wieder erkannte, durch Hülfe einiger Zöglinge aus demselben, an welche die Resurrectionisten (Auferstehungsmänner, Leichendiebe) ihn als einen frisch aus dem Grabe aufgescharrten Leichnam verkaufen wollten. Da man an der Leiche des unglücklichen Kindes fast keine Spur eines gewaltsamen Todes entdecken konnte, so lag kein Zweifel vor, daß es lebend in die Hände der Ersticker gefallen sey und daß es so der Gegenstand der furchtbarsten Speculation geworden war.

„Man versicherte sich sogleich der muthmaßlichen Schuldigen und unter andern auch eines gewissen Bishop, eines alten Seemanns, der an den Ufern der Themse wohnte. Bei einer in seiner Abwesenheit angestellten Hausuntersuchung wurde die Frau verleitet zu bekennen, ihr Haus sey der Aufenthaltsort einer Resurrectionistenbande, und täglich bringe man dahin Leichname, um sic an die Hospitäler zu verkaufen.

„Ein Brief Bishops an einen Zögling des Hospitals, an den sie ihre Leichen zu verkaufen pflegten, ward gefunden; darin heißt es: Hätten Sie wohl die Güte, mein Herr, uns in Gemeinschaft mit Ihren Herren Collegen einige Hülfe zukommen zu lassen? Vergessen Sie nicht, daß wir Ihnen für eine sehr mäßige Belohnung, und indem wir uns den größten Gefahren aussetzten, die Mittel geliefert haben Ihre Studien zu vervollkommnen.

„Aus näheren Nachforschungen ging hervor, daß der junge Italiäner nicht der einzige Mensch sey, welcher plötzlich verschwunden. Von ihren Eltern verlassene Kinder, die von Betteln oder Spißbübereien lebten, kamen nicht wieder an die Orte, die sie gewöhnlich besuchten. Man zweifelt nicht daran, daß auch sie als Opfer der Habgier jener Ungeheuer gefallen sind, die sich um jeden Preis zu Lieferanten der Sectionssäle machen wollen. Ein Kirchenvorsteher aus dem Pfarrsprengel St. Paul versprach vor dem Polizeibureau von Bow-Street demjenigen eine Belohnung von 200 Bf. Sterl., der die Gerichte auf die Spur dieser Verbrecher führen würde. Goethe, sämmtl. Werke. XXV.

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