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Niemand müßte sich wundern, Venus und Adonis in einer Regierungssessionsstube, oder irgend einen Homerischen Gegenstand in einer Kammersession anzutreffen.

Italiänische Behandlung.

Hülfe durch Charakterbilder.

Zimmer der Dieci in Venedig.

Wirkung hiervon.

In großen Städten schließt sich's an das übrige Merkwürdige.

Kleine Orte macht es bedeutend.

Guercinische Werke in Cento.

Anhänglichkeit an die Vaterstadt.

Freude, dorthin aus der Ferne als ein gebildeter Mann zu wirken.

Möglichkeit hierbei überhaupt ohne Parteigunst zu handeln.

Die Akademien sollen überhaupt alle ihre Urtheile wegen der ausgetheilten Preise öffentlich motiviren.

So auch, warum diesem und jenem eine solche Bestellung zur Ausführung übergeben worden.

Bei der jezigen Publicität und bei der Art über alles, selbst auch über Kunstwerke mitzureden und zu urtheilen, mögen sie strenge, ungerechte, ja unschickliche Urtheile erwarten.

Aber sie handeln nur nach Grundsäßen und Ueberzeugung.

Es ist hier nicht von Meßproducten die Rede, deren schlechtestes immer

noch einen Lobpreiser findet, mehr zu Gunsten des Verlegers, als des Verfassers und Werkes. Ist das Werk verkauft, so lacht man das betrogene Publicum aus, und die Sache ist abgethan. Wäre hingegen ein schlechtes Bild an einem öffentlichen Orte aufgestellt, so würde es an manchem Reisenden immerfort einen strengen Censor finden, so sehr man es auch anfangs gelobt hätte, und manches, was man anfangs hätte herunterfeßen wollen, würde bald wieder zu Ehren kommen. Die Hauptsache beruht doch immer darauf, daß man von oben herein nach

Grundsätzen handle, um, unter gewissen Bedingungen, das möglich
Beste hervorzubringen; denn daß gegen Kunstarbeiten, die auf diese
Weise zu unsern Zeiten hervorgebracht werden, immer manches zu
erinnern seyn würde, versteht sich von selbst.

Was also aus einem solchen Mittelpunkt ausginge, müßte immer aus einem allgemeinen Gesichtspunkt mit Billigkeit beurtheilt werden.

Möglichkeit der Ausführung in Absicht aufs Dekonomische.

Hier ist besonders von Gemeinheiten die Rede, die theils unabhängig, theils vom Consens der Obern abhängig sind.

Thätigkeit junger Leute.

Bemühungen zu unmittelbar wohlthätigen Zwecken, um das Uebel zu lindern.

Höhere Wohlthätigkeit durch Circulation, in welche eine geistige Operation mit eingreift.

Lob der Künste von dieser Seite.

Rauchs Basrelief am Piedestal von Blüchers Statue.

1828.

Es war als eine schöne Belohnung ernstlich und unausgesezt strebender Künstler anzusehen, daß zu der Zeit, wo ihre Landsleute sich im Krieg durch große Thaten verherrlicht hatten, auch sie in den Fall kamen durch meisterhafte Bildwerke den Dank zu beurkunden, welchen die Nation für so große Verdienste schuldig zu sehn mit fröhlichem Enthusiasmus aussprach. Denn kaum hatte sich Deutschland von dem beschwerlichsten Druck erholt, kaum war es zu dem Wiederbesig mancher geraubten Kunstschäße gelangt, als man schon in Rostock und Breslau den Gedanken verfolgen fonnte, den gefeierten Helden der Zeit im Bilde aufzustellen.

Was zu Ehren der Generale Bülow und Scharnhorst geschehen, ist uns bekannt, wobei wir, unsern nächsten Zweck im Auge, nur bemerken wollen, daß in den diesen Statuen beigefügten Basreliefs im antiken Sinne ideale allegorische Gestalten dem neuern Leben angeeignet worden.

Hier aber haben wir sogleich von dem Uebergang in das Reelle, welches einer ausgebildeten Kunst auch gut ansteht, und von einem großen Basrelief zu reden, welches am Piedestal der nunmehr in Berlin aufgestellten Blücher'schen Statue sich befindet, und durch die besondere Gunst des Künstlers uns in einem wohlgerathenen Abguß vor Augen gebracht ist.

Wer in Darstellungen solcher Art immer ein alterthümliches Costüm vor sich zu sehen gewohnt war, dem mag das völlig Moderne dieses Basreliefs beim ersten Anblick auffallend erschienen seyn. Wer jedoch eine Zeit lang daran hin und her gegangen, wird sich gar bald überzeugen, wie sehr eine solche Darstellung der Denkweise des Volks gemäß sey, das nicht sowohl fragt, was die Figuren bedeuten, als was und wer sie sehen;

das sich erfreut Porträte und National - Physiognomien darauf zu finden, das sich die Geschichte vorerzählt oder erzählen läßt, und das Symbolische, das dergleichen Kunstwerke immer behalten, doch zuleßt erklärlich und faßlich findet.

Es stellt nun diese reich ausgestattete Tafel den nach einem zaudernden unentschiedenen Feldstreit kühn beschlossenen Marsch nach Paris vor. Die Ungewißheit, worin das Kriegsschicksal bisher schwebte, wird durch einen Fragenden angedeutet, welcher sich bei einem Begegnenden erkundigt, in wiefern hier abermals von einem Marsch und Gegenmarsch die Rede sey? Er wird berichtet, daß das große Unternehmen seiner Entscheidung entgegensehe. In der Mitte ist anmuthig und natürlich ein Bivouac angebracht; man schläft und ruht, man siedet und liebelt, als wenn die ungeheuern Kriegswogen nicht umher brausten und strömten. Die Reiterei strebt um diesen Mittelpunkt herum, von schlechtem Boden auf die Chaussee, wird aber wieder herab beordert, um der Infanterie Plaß zu machen. Das Auf- und Abstrebende dieser Massen giebt nun dem Ganzen eine symmetrische gleichsam Cirkelbewegung, indeß die Infanterie und Artillerie im Grunde horizontal einherzieht. Am Ende zur rechten Seite der Zuschauer steht, an das Pferd gelehnt, ein meisterlicher Mann, dießmal die Lanze in der Hand, einen jüngern belehrend; am entgegengesetzten Ende zur Linken liegt, wohlgebildet, halb nackt, ein Erkrankter oder Todter, damit die Erinnerung an Gefahr und Leiden mitten in diesem Lebensge= wühl nicht fern bleibe.

Gewiß sind auf den drei übrigen Basreliefs correspondirende, zum Ganzen sich einende Darstellungen mannichfaltig ausgeführt. Es ist nicht möglich ein anmuthigeres Räthsel aufzustellen. Offenbar erkennt man absichtliche Porträte; und wie viele mögen sich noch daraus vermuthen und ahnen lassen! Warum sollte ein damals Mitwirkender nicht sich selbst erkennen, oder warum nicht ihn ein Freund, besonders wenn die Montur oder irgend eine Abzeichnung die Vermuthung unterstützt? In diesem Sinne wünschten wir wohl selbst umherzugehen, um den ganzen Verlauf gehörig zu betrachten und zuerst und zulegt jenem vorwärts herrschenden Helden unsere Verehrung mitzubezeigen.

Granitarbeiten in Berlin.

1828.

Die Granitgeschiebe mannichfaltiger Art, welche sich bald mehr, bald weniger zahlreich in den beiden Marken beisammen oder vertheilt finden, wurden seit ungefähr acht Jahren bearbeitet und architektonisch angewendet, und der Werth dieser edlen Gebirgsart, wie sie von den Alten hochgeschätzt worden, auch nunmehr bei uns anerkannt. Der erste Versuch ward bei dem Piedestal von Luthers Standbilde gemacht; sodann verfertigte man daraus die Postamente an der in Berlin neuerbauten Schloßbrücke. Man fing nun an weiter zu gehen, große Geschiebe zu spalten und aus den gewonnenen Stücken Säulenschäfte zu bearbeiten, zugleich Becken von sechs Fuß Diameter; welches alles dadurch möglich ward, daß man sich zur Bearbeitung nach und nach der Maschine bediente. Die beiden Steinmegmeister Wimmel und Trippel haben sich bis jezt in diesen Arbeiten hervorgethan. Piedestale, Grabmonumente, Schalen und dergleichen wurden theils auf Bestellung, theils auf den Kauf gefertigt.

Vorgemeldete Arbeiten waren meistens aus den Granitmassen, welche sich um Oderberg versammelt finden, gefertigt. Nun aber unternahm Herr Bauinspector Cantian eine wichtigere Arbeit. Der große Granitblock auf dem Rauhischen Berge bei Fürstenwalde, der Markgrafenstein genannt, zog die Aufmerksamkeit der Künstler an sich, und man trennte von dem= selbigen solche Massen, daß eine für das königliche Museum bestimmte Schale von 22 Fuß Durchmesser daraus gefertigt werden kann. Zum Poliren derselben wird man hinreichende Maschinen anwenden, und durch die Vervollkommnung derselben es dahin bringen, daß die zu edler

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