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Denkmale.

Da man in Deutschland die Neigung hegt, Freunden und besonders Abgeschiedenen Denkmale zu setzen, so habe ich lange schon bedauert, daß ich meine lieben Landsleute nicht auf dem rechten Wege sehe.

Leider haben sich unsere Monumente an die Garten- und Landschaftsliebhaberei angeschlossen, und da sehen wir denn abgestumpfte Säulen, Vasen, Altäre, Obelisken und was dergleichen bildlose allge= meine Formen sind, die jeder Liebhaber erfinden und jeder Steinhauer ausführen kann.

Das beste Monument des Menschen aber ist der Mensch. Eine gute Büste in Marmor ist mehr werth als alles Architektonische, was man jemand zu Ehren und Andenken aufstellen kann; ferner ist eine Medaille, von einem gründlichen Künstler nach einer Büste oder nach dem Leben gearbeitet, ein schönes Denkmal, das mehrere Freunde besigen können und die auf die späteste Nachwelt übergeht.

Bloß zu beider Art Monumenten kann ich meine Stimme geben, wobei denn aber freilich tüchtige Künstler vorausgesetzt werden. Was hat uns nicht das fünfzehnte, sechzehnte und siebzehnte Jahrhundert für köstliche Denkmale dieser Art überliefert, und wie manches schätzenswerthe auch das achtzehnte! Im neunzehnten werden sich gewiß die Künstler vermehren, welche etwas Vorzügliches leisten, wenn die Liebhaber das Geld, das ohnehin ausgegeben wird, würdig anzuwenden wissen.

Leider tritt noch ein anderer Fall ein. Man denkt an ein Denkmal gewöhnlich erst nach dem Tode einer geliebten Person, dann erst, wenn ihre Gestalt vorübergegangen, und ihr Schatten nicht mehr zu haschen ist.

Nicht weniger haben selbst wohlhabende, ja reiche Personen Bedenken, hundert bis zweihundert Ducaten an eine Marmorbüste zu wenden, da

es doch das Unschätzbarste ist, was sie ihrer Nachkommenschaft überliefern fönnen.

Mehr weiß ich nicht hinzuzufügen, es müßte denn die Betrachtung seyn, daß ein solches Denkmal überdieß noch transportabel bleibt, und zur edelsten Zierde der Wohnungen gereicht, anstatt daß alle architektonischen Monumente an den Grund und Boden gefesselt, vom Wetter, vom Muthwillen, vom neuen Besizer zerstört und, so lange sie stehen, durch das An- und Einkrizeln der Namen geschändet werden.

Alles hier Gesagte könnte man an Fürsten und Vorsteher des gemeinen Wesens richten, nur im höhern Sinne. Wie man es denn, so lange die Welt steht, nicht höher hat bringen können, als zu einer ifonischen Statue.

Vorschläge, den Künstlern Arbeit zu verschaffen.

Was in der Abhandlung über Akademien hierüber gesagt worden.
Meister und Schüler sollen sich in Kunstwerken üben können.
Wer sie nehmen und bezahlen soll.

Könige, Fürsten, Alleinherrscher.
Wie viel schon von ihnen geschieht.

Wie jedoch, wenn sie persönlich keine Neigung zu den Künsten haben, manches auf ein Menschenalter stocken kann.

Die Neigung, das Bedürfniß ist daher weiter auszubreiten.

Kirchen.

Katholische.

Lutherische.

Reformirte.

Local wo die Kunstwerke zu placiren.

Regenten und Militärpersonen, deren öffentliches Leben gleichsam unter freiem Himmel, stehen billig auf öffentlichen Pläßen.

Minister in den Rathssälen, andere verdiente Staatsbeamte in den Sessionsstuben.

Gelehrte auf Bibliotheken.

In wiefern schon etwas ähnliches existirt.

Eine solche allgemeine Anstalt sett Kunst voraus, und wirkt wieder zurück

auf Kunst.

Italien auch hierin Muster und Vorgängerin.

Bilder in den Sessionsstuben zu Venedig.

Vom Saal der Signoria an bis zum Bilde der Schneidergilde.

Gemälde im Zimmer der Zehn.

Wie die Sache in Deutschland steht.

Leerheit des Begriffs eines Pantheons für eine Nation, besonders wie die

deutsche.

Es würde dadurch allenfalls eine Kunstliebhaberei auf eine Stadt concentrirt, die doch eigentlich über das Ganze vertheilt und ausgedehnt werden follte.

Unschicklichkeit architektonischer Monumente.

Diese schreiben sich nur her aus dem Mangel der höhern bildenden Kunst.

Doppelter Vorschlag, einmal für die Bildhauerei, dann für die Malerei. Warum der Bildhauerkunft die Porträte zu vindiciren ?

Pflicht und Kunst des Bildhauers, sich ans eigentliche Charakteristische zu halten.

Dauer des Plastischen.

Pflicht die Bildhauerkunst zu erhalten, welches vorzüglich durchs Porträt geschehen kann.

Gradation in Absicht auf den Werth und Stoff der Ausführung.

1) Erstes Modell allenfalls in Gyps abgegossen.

2) In Thon ausgeführt.

3) In Marmor ausgeführt.

Eine gute Gypsbüste ist jede Familie schon schuldig von ihrem Stifter oder einem bedeutenden Mann in derselben zu haben.

Selbst in Thon ist der Aufwand nicht groß, und hat in sich eine ewige Dauer, und es bleibt den Nachkommen noch immer übrig sie in Marmor verwandeln zu lassen.

An größeren Orten, so wie selbst an kleineren, gibt es Clubs, die ihren bedeutenden Mitgliedern, besonders wenn sie ein gewisses Alter erreicht hätten, diese Ehre zu erzeigen schuldig wären.

Die Collegia wären ihren Präsidenten, nach einer gewissen Epoche der geführten Verwaltung, ein gleiches Compliment schuldig.

Die Stadträthe, selbst kleiner Städte, würden Ursache haben bald jemand

von einer höhern Stufe, der einen guten Einfluß aufs gemeine Wesen gehabt, bald einen verdienten Mann aus ihrer eigenen Mitte oder einen ihrer Eingeborenen, der sich auswärts berühmt gemacht, in dem besten Zimmer ihres Stadthauses aufzustellen.

Anstalten, daß dieses mit guter Kunst geschehen könne.

Die Bildhauerzöglinge müßten bei der Akademie neben dem höhern Theile der Kunst auch im Porträt unterrichtet werden.

Was hierbei zu bemerken?

Ein sogenanntes natürliches Porträt.

Charakteristisches mit Styl.

Von dem lezten kann nur eigentlich die Rede seyn.

Die Akademie soll selbst auf bedeutende Personen, besonders durchreisende, Jagd machen, sie modelliren lassen, und einen Abdruck in gebranntem Thon bei sich aufstellen.

Was auf diese Weise sowohl als durch Bestellung das ganze Jahr von Meistern und Schülern gefertigt würde, könnte bei der Ausstellung als Concurrenzstück gelten.

In einer Hauptstadt würde dadurch nach und nach eine unschätzbare Sammlung entstehen, indem, wenn man sich nur einen Zeitraum von zehn Jahren denkt, die bedeutendsten Personen der 3n- und Außenwelt aufgestellt seyn würden.

Hierzu könnten nun die übrigen, von Familien, Collegien, Corporationen bestellten Büsten ohne großen Aufwand geschlagen werden, und eine unversiegbare Welt für die Gegenwart und die Nachzeit, für das Inund Ausland entstehen.

Die Malerei hingegen müßte auf Bildniß keine Ansprüche machen. Die Porträtmalerei müßte man ganz den Particuliers und Familien überlassen, weil sehr viel dazu gehört, wenn ein gemaltes Porträt verdienen soll öffentlich aufgestellt zu werden.

Allein um den Maler auch von diesem Vortheile genießen zu lassen, so

wäre zu wünschen, daß der Begriff von dem Werth eines selbstständigen Gemäldes, das ohne weitern Bezug vortrefflich ist, oder sich dem Vortrefflichen nähert, immer allgemeiner anerkannt werde. Jede Gesellschaft, jede Gemeinheit müßte sich überzeugen, daß sie etwas zur Erhaltung, zur Belebung der Kunst thut, wenn sie die Ausführung eines selbstständigen Bildes möglich macht.

Man müßte den Künstler nicht mit verderblichen Allegorien, nicht mit

trockenen historischen oder schwachen sentimentalen Gegenständen plagen, sondern aus der ganzen akademischen Masse von dem, was dort für die Kunst heilsam und für den Künstler schicklich gehalten wird, sich irgend ein Werk nach Vermögen zueignen.

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