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Künstlerische Behandlung landschaftlicher Gegenstände.

1831.

(Die mit Häkchen bezeichneten Ergänzungen sind von H. Meyer.)

I.

Landschaftliche Malerei.

Schematisches.

Der Künstler peinliche Art zu denken.

Woher abzuleiten?

Der ächte Künstler wendet sich aufs Bedeutende; daher die Spuren der ältesten landschaftlichen Darstellungen alle groß, höchst mannichfaltig und erhaben sind.

Hintergrund in Mantegna's Triumphzug.

Tizians Landschaften.

Das Bedeutende des Gebirgs, der Gebäude beruht auf der Höhe;
Daher das Steile.

Das Anmuthige beruht auf der Ferne;

Daher von oben herab das Weite.

Hiedurch zeichnen sich aus alle die in Tyrol, im Salzburgischen und sonst mögen gearbeitet haben.

„Breughel, Jodocus Momper, Roland Savery, Isaac Major haben alle diefen Charakter."

Albrecht Dürer und die übrigen Deutschen der ältern Zeit haben alle mehr oder weniger etwas Peinliches, indem sie gegen die ungeheuern Gegenstände die Freiheit des Wirkens verlieren, oder solche behaupten, in sofern ihr Geist groß und denselben gewachsen ist.

Daher sie bei allem Anschauen der Natur, ja Nachahmung derselben, ins Abenteuerliche gehen, auch manierirt werden.

Bei Paul Brill mildert sich dieses, ob er gleich noch immer hohen Horizont liebt und es im Vordergrunde an Gebirgsmassen und in dem übrigen an Mannichfaltigkeit nie fehlen läßt.

„Das beste der uns bekannt gewordenen Delgemälde des Paul Brill er hat auch mehrere große Werke in Fresco ausgeführt befindet sich in der florentinischen Galerie und stellt eine Jagd von Rehen und wilden Schweinen dar. Den Farbenton in diesem Bilde möchten wir kühl nennen; er drückt frühe Morgenzeit recht wohl aus, und stimmt daher vortrefflich zu den staffirenden Figuren. Das Landschaftliche, die Gegend, ist schön gedacht, einfach, großartig und gleichwohl gefällig; Licht und Schatten wußte der Künstler zweckmäßig zu vertheilen, und erzielte dadurch eine ruhige, dem Auge angenehme Wirkung; die Behandlung ist zwar fleißig, doch weder geleckt noch peinlich; ein sanfter Lufthauch scheint durch die Bäume zu ziehen und sie leicht zu bewegen. Das Gegenstück ist, wiewohl geringer, doch ebenfalls ein Werk von Verdiensten, und stellt eine wilde Gegend dar, wo ein Waldstrom zwischen Felsen und Gestein sich schäumend durchdrängt.“

Eintretende Niederländer.

Vor Rubens.
Rubens selbst.
Nach Rubens.

Er, als Historienmaler, suchte nicht sowohl das Bedeutende, als daß er es jedem Gegenstand zu verleihen wußte; daher seine Landschaften einzig find. Es fehlt auch nicht an steilen Gebirgen und gränzenlosen Gegenden; aber auch dem ruhigsten, einfachsten, ländlichen Gegenstand weiß er etwas von seinem Geiste zu ertheilen und das Geringste dadurch wichtig und anmuthig zu machen.

„Wir gedenken hier einer schäzbaren Landschaft desselben im Palast Pitti zu Florenz. Sie stellt die Heuernte dar, ist keck, meisterhaft behandelt, schön erfunden, gut colorirt mit kräftiger, keineswegs mißfälliger Wirkung des Ganzen. Kundige Beschauer nehmen indessen mit Erstaunen, in dem Werk eines Künstlers wie Rubens, die unrichtige Austheilung des Lichtes wahr; denn auf eine Baumgruppe vorn rechter Hand im Bilde fällt solches rechts ein; alles übrige, die staffirenden Figuren nicht ausgenommen, ist von der entgegengesezten Seite beleuchtet." Rembrandt's Realism in Absicht auf die Gegenstände.

Licht, Schatten und Haltung sind bei ihm das Ideelle.
Bolognesische Schule.

Die Carracci.

Grimaldi.

Im Claude Lorrain erklärt sich die Natur für ewig.

Die Poussins führen sie ins Ernste, Hohe, sogenannte Heroische.
Anregung der Nachfolger.

Endliches Auslaufen in die Porträtlandschaften.

„Nach dem heroischen Styl, welchen Nicolaus und Caspar Poussin in die landschaftlichen Darstellungen gebracht, wäre auch des Anmuthigen, Idyllenmäßigen in den Werken des Johann Both, des Nuysdael, des du Jardin, Potter, Berghem, van der Neer und anderer zu gedenken."

II.

Landschaftliche Malerei.

Schematisches.

In ihren Anfängen als Nebenwerk des Geschichtlichen.

„Sehr einfach, oft sogar bloß symbolisch, wie z. B. in manchen Bildern des Giotto, auch wohl in denen des Orgagna und andern.“

Durchaus einen steilen Charakter, weil ja ohne Höhen und Tiefen keine Ferne interessant dargestellt werden kann.

„Das Steile, Schroffe herrscht selbst in Tizians Werken, da wo er Felsen und Gebirge malt, noch vor; so ebenfalls bei Leonardo da Vinci.

Männlicher Charakter der ersten Zeit.

Die erste Kunst durchaus ahnungsreich; deßhalb die Landschaft ernst und gleichsam drohend.

Forderung des Reichthums.

Daher hohe Standpunkte, weite Aussichten.

Beispiele.

Breughel.

Paul Brill; dieser schon höchst gebildet, geistreich und mannichfaltig. Man sehe seine zwölf Monate in sechs Blättern und die vielen andern nach ihm gestochenen Blätter.

Jodocus Momper, Roland Savery.

Einsiedeleien.

„Zu den Einsiedlern oder Einsiedeleien sind auch wohl Hieronymus Muzians Heilige, in Wildnissen dargestellt, zu rechnen, welche Cornelius Cort in sechs befannten schönen Blättern in Kupfer stach."

Nach und nach steigende Anmuth.

Die Carracci.
Domenichino.

„Albani, Guercino, Grimaldi und ihnen an poetischem Verdienst im landschaftlichen Fach nicht nachstehend, Peter Franz und Johann Baptist Mola; auch wäre Johann Baptist Viola hier noch zu nennen.“

Claude Lorrain.

Ausbreitung über eine heitere Welt, Zartheit. Wirkung der atmosphärischen Erscheinungen aufs Gemüth.

„Johann Both."

"Hermann Schwanenfeld."

„Poelemburg."

Nicolaus Poussin.

Caspar Poussin.

Heroische Landschaft.

Genau besehen eine nußlose Erde. Abwechselndes Terrain ohne irgend einen gebauten Boden.

werke.

Ernste, nicht gerade idyllische, aber einfache Menschen.

Anständige Wohnungen ohne Bequemlichkeit.

Sicherung der Bewohner und Umwohner durch Thürme und Festungs

In diesem Sinn eine fortgesetzte Schule, vielleicht die einzige, von der man sagen kann, daß der reine Begriff, die Anschauungsweise der Meister ohne merkliche Abnahme überliefert worden.

„Felir Meyer von Winterthur ist zwar keiner der hochberühmten Meister, allein wir nehmen Anlaß desselben hier zu gedenken, weil mehrere seiner Landschaften mit wahrhaft Poussineskem Geist erfunden sind; doch ist die Ausführung meistens flüchtig, das Colorit nicht heiter genug. Auch eines wenig bekannten Malers aus derselben Zeit, oder etwas früher, liegt uns ob zu gedenken: Werdmüller von Zürich; feine höchst seltenen Arbeiten halten in Hinsicht auf Reichthum und Anmuth der Gedanken ungefähr die Mitte zwischen denen des Peter Franz Mola, Grimaldi und Claude Lorrain, und wenn sie von Seite des Colorits nicht an die blühende Heiterkeit der leztern reichen, so sind sie doch darin dem Mola und Grimaldi wenigstens gleich zu schäzen.“

„Meister, welche in landschaftlichen Darstellungen dem Geschmack der beiden Poussins gefolgt sind.

Glauber.
Franz Milet.

Goethe, sämmtl. Werke. XXV.

10

Franz van Neve.

Sebastian Bourdon.

Uebergang aus dem Ideellen zum Wirklichen durch Topographien.
Merians weitumherschauende Arbeiten.

Beide Arten gehen noch neben einander.

Endlich, besonders durch Engländer, der Uebergang zu den Veduten.
So wie beim Geschichtlichen zur Porträtform.

Neuere Engländer, an der großen Liebhaberei zu Claude und Poussin noch immer verharrend.

Sich zu den Veduten hinneigend, aber immer noch in der Composition an atmosphärischen Effecten sich ergößend und übend.

Die Hackert'sche klare strenge Manier steht dagegen; seine merkwürdigen, meisterhaften Bleistift- und Federzeichnungen nach der Natur, auf weiß Papier, um ihnen mit Sepia Kraft und Haltung zu geben.

Studien der Engländer auf blau und grau Papier, mit schwarzer Kreide und wenig Pastellfarbe, etwas nebulistisch; im Ganzen aber gut ge= dacht und sauber ausgeführt.

„Der Verfasser zielt hier auf einige schäßbare Zeichnungen englischer Landschaftmaler, welche er während seines Aufenthaltes in Rom an sich brachte und die noch gegenwärtig unter seinen Kunstschäßen sich befinden.“

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Als sich die Malerei in Westen, besonders in Italien von dem östlichen byzantinischen mumienhaften Herkommen wieder zur Natur wendete, war, bei ihren ernsten großen Anfängen, die Thätigkeit bloß auf menschliche Gestalt gerichtet, unter welcher das Göttliche und Gottähnliche vorgestellt ward. Eine capellenartige Einfassung ward den Bildern allenfalls zu Theil, und zwar ganz der Sache angemessen, weil sie ja in Kirchen und Capellen aufgestellt werden sollten.

Wie man aber bei weiterem Fortrücken der Kunst sich in freier Natur umfah, sollte doch immer auch Bedeutendes und Würdiges den Figuren zur Seite stehen; deßhalb denn auch hohe Augpunkte gewählt, auf starren

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