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Die Ethnographie der Balkan - Halbinsel im 14. und 15. Jahrhundert.

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Von Professor G. Hertzberg.

(Mit Karte, s. Tafel 8.)

Dank der energischen Thätigkeit des Herrn Herausgebers und der Verlagsbuchhandlung liegt uns bereits wieder eine neue Lieferung Nr. 19 der dritten Auflage des grossen Spruner'schen historischen Kartenwerkes vor. Von diesem neuen Theil der Arbeiten des Herausgebers (Dr. Theodor Menke), welcher in Nr. 8 Europa während des Zeitalters der Reformation und der Übermacht des Hauses Habsburg 1492-1618 darstellt (NB., dieses Blatt von Herrn B. Hassenstein gezeichnet), in Nr. 87 das Reich der Mongolen unter Kubilai (1260-1294) und seinen Nachfolgern 1262-1342 kartographisch vorführt, in Nr. 88 und 89 dagegen die Länder diesseit und jenseit des Ägäischen Meeres in der politisch und ethnographisch gleichmässig denkwürdigen Übergangszeit 1311-1452 zeigt, während deren in diesen Gebieten das Griechische, Fränkische, Albanesische und SüdSlawische Element langsam, aber sicher von der unaufhaltsam vordringenden Osmanischen Fluth überwältigt worden ist, sind für die gebildeten Leser der Gegenwart, welche der politischen Entwickelung auf der Balkan-Halbinsel mit Spannung folgen, namentlich die beiden letzten Nummern von ganz besonderem Interesse.

Der Umstand, dass in der Levante bis auf diesen Tag (einige sekundäre Erscheinungen allerdings ausgenommen) für die bunte Völkerwelt zwischen der Dalmatinischen Grenze und den Berglandschaften der Nestorianer nicht dast nationale, sondern das religiöse Moment die Grenzlinien bestimmt, hat die Europäischen Beobachter längere Zeit über die heutige Ethnographie, namentlich der Balkan-Halbinsel, irre geführt.

Zu jener Zeit unseres Jahrhunderts, als die Erhebung der Neugriechen gegen die Pforte die Theilnahme des Abendlandes für die Völker dieses Theiles von Süd-Europa so lebhaft entflammte, glaubte man längere Jahre hindurch diesem Volke eine weit grössere Ausdehnung zuschreiben zu müssen, als in Wahrheit nachweislich ist. Hier war es namentlich Fallmerayer, der seine Slawen-Theorie nicht näher zu berühren mit durchschlagender Energie darauf hingewiesen hat, dass die Zahl der Neugriechen keineswegs mit der Masse der Griechisch - "Gläubigen, d. h. mit den Anhängern der Anatolischen Kirche auf der Balkan-HalbPetermann's Geogr. Mittheilungen. 1878, Heft IV.

insel zusammenfalle. Aber es hat während des letztvergangenen Menschenalters erst noch sehr erheblicher neuer Erfahrungen bedurft, um die Mehrheit der gebildeten Europäer auch über die überaus bunte Ethnographie der von Osmanen, von Süd-Slawischen Stämmen verschiedener Abkunft und verschiedener Religion, endlich auch von Griechen und Albanesen bewohnten nördlichen und westlichen Landschaften der Balkan-Halbinsel ins Klare zu bringen; der in die grössere Masse noch hineingesprengten kleineren Stammestrümmer (wie Zinzaren, Zigeuner, Tataren, Tscherkessen) nicht zu gedenken.

Das Erwachen des Slawischen Nationalgefühles, namentlich bei den Bulgaren, welches endlich 1870 in deren Losreissung von dem Byzantinischen Patriarchat gipfelte, und die mehrfach von Deutschen und Franzosen mit Eifer betriebene Lokalforschung hat nach dieser Richtung hin bedeutend zur Aufhellung dieser lange so dunklen Zustände geführt. Von besonderem Werthe aber ist es geworden, dass die gelehrte Forschung der drei letzten Jahrzehnte uns endlich in den Stand gesetzt hat, die Entstehung der höchst eigenthümlichen, merkwürdig bunten, ethnogra phischen Physiognomie zu erkennen, welche ein sehr bedeutender Theil der Balkan-Halbinsel eben noch heute zeigt. Fallmerayer, dieser ausgezeichnete Kenner der Balkan-Halbinsel und der Levante, brauchte immer für das Verhältniss der Osmanen zu den eigentlichen Griechen den eben so originellen als treffenden Ausdruck, dass die Osmanische Herrschaft über die Griechische Rajah etwa mit deren Überschüttung durch einen Pompejanischen Aschen

zu vergleichen sei, dass man nach Wegräumung dieser Überschichtung das darunter verdeckt Gewesene nur wenig verändert wieder gefunden habe. Wie auf die Griechen, so kann dieser Vergleich des geistvollen Fragmentisten auch auf die Süd-Slawischen und Schkypetarischen Völker unter der Herrschaft der Pforte angewendet werden. Freilich hat es an kleinen Veranderungen des ethnographischen Bestandes während der Türkischen Herrschaft auf der Balkan-Halbinsel keineswegs gefehlt. Die starke Besetzung der Griechischen Inseln Hydra und Spezzia während des 18. Jahrhunderts durch

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