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In Kölbing, Englische Studien II 1 befindet sich ein Aufsatz von Caro: Die historischen Elemente in Shakespeare's Sturm und Wintermärchen.

und in derselben Zeitschrift III, 3:

Report of the Tests Committee of the St. Petersburg ShakespeareCircle. Feb. 28. 1880, by J. Harrisson, J. Goodlet and R. Boyle.

Band IV, Heft 1 enthält:

Stengel: Bilden die ersten 126 Sonette Shakespeare's einen Sonetten-Cyclus, und welches ist die ursprüngliche Reihenfolge derselben?

Boyle: Shakespeare und die beiden edlen Vettern.

Der Verfasser tritt für eine Autorschaft Massingers ein, und schließt seine fleißige und materialienreiche Arbeit mit den Worten: 'Es ist mir leider aus mehreren Gründen unmöglich gewesen, verschiedene Gesichtspunkte, die bis jetzt in der Behandlung der Frage nicht in Erwägung gezogen worden waren, mehr als anzudeuten. Ich erwarte aber von einer genauen Untersuchung, die speciell Massinger in's Auge faßt, die baldige Entscheidung dieser viel besprochnen Frage.'

Anglia, IV, 1 enthält:

Schröer: Die Anfänge des Blankverses in England.

Zeitlin: Shakespeare's 'King Henry VIII' und Rowley's 'When you see me, you know me.'

Tanger: Hamlet, nach Shakespeare's Manuscript.

Letztere Arbeit tritt in Tycho Mommsen's Fußtapfen, und folgt der Spur, welche von diesem mit Rücksicht auf 'Romeo and Juliet' seiner Zeit gesucht wurde, und der sich später Gericke anschloß. Der Autor versucht nachzuweisen, daß die 2. Quarto nach Shakespeare's Manuscript gesetzt sei, verfällt aber dadurch an einzelnen Stellen dem Fehler, zu sehen, was er zu sehen wünscht. Wenn er z. B. pag. 218 sagt: 'Ein so consequentes Rosencraus in Q. 2. läßt sich allerdings allein durch eine große Aehnlichkeit zwischen Shakespeare's n und u erklären und weist daher auf Shakespeare's Manuscript als Vorlage hin; so ist der gleich darauf folgende Schluß etwas gewagt und unberechtigt: 'wenn aber Mommsen annimmt, dass Shakespeare's e und 。 (auch a) ebenfalls ihrer Aehnlichkeit wegen oft verwechselt worden seien, so ist dem entgegenzustellen, daß zahlreiche Verwechselungen von e und o und a ebenso leicht und befriedigend auf andre Weise erklärt werden können.' In das gleiche Gebiet gehören Bemerkungen, wie (pg. 222, Z. 12-24 v. o.): 'Sehen diese Worte nicht aus als wären sie meinetwegen während einer augenblicklichen Unachtsamkeit des Dichters, unversehens an den Rand seines Manuscript_gerathen?' und endlich (pg. 226, Z. 26-39 v. o.): In der That, wenn auch das Vorhandensein der oben erwähnten orthographischen und grammatischen Eigenthümlichkeiten in Q. 2. sich durch eine sehr aufmerksame und sorgfältige Abschrift von des Dichters Manuscript die dem Setzer vorgelegen hätte, erklären ließen, so stoßen wir damit doch auf einen argen Widerspruch, ganz abgesehen davon, daß für die Textkritik eine solche sorgfältige Abschrift mit dem Originale gleichbedeutend sein würde. Der Abschreiber nämlich müßte zugleich ein Muster an Sorgfalt und ein Monstrum an Dummheit und Nachlässigkeit sein, denn wie kämen sonst jene Zeichen mißachteter Correcturen_in Q. 2.? Ist es da nicht viel natürlicher, uns durch die vielen Anzeichen von der Wahrheit der zu beweisenden Annahmen überzeugen zu lassen?' Nein! In solchem Falle muß man wohl viel eher annehmen, daß ein gewissenhaft mechanischer Abschreiber jener Zeit Alles ohne Kritik wiedergegeben habe, was er im Orginale vorfand. Gott schütze uns überhaupt vor kritisirenden und corrigirenden Abschreibern! Es passirte mir einmal, daß ein 'denkender' Setzer die Worte: 'Paris, du meine Heimat, Stadt der Seele' dahin veränderte, daß er an Stelle von 'Seele' das Wort 'Seine' brachte! Aehnliches wäre einem 'denkenden' Ab.. schreiber Shakespeare'scher Manuscripte vielleicht auch passirt.

Die Tangersche Arbeit ist im Ganzen sehr zu rühmen, und eine Vervollständigung derselben ganz erwünscht.

Folgendes sei zur Kenntniß unserer Leser gebracht:

An Important Shakesperean Book. The Rev. Dr. A. B. Grosart, Broo-, klyn House, Blackburn, Lancashire, has now well-advanced in the press as one of his Occasional Issues of Unique or Extremly Rare Books, the following:

=

(a) Willobie his Avisa or The true Picture of a modest Maid, and of a chast and constant wife. In Hexamiter verse [ six-lined stanzas]. The like argument whereof, was never here to fore published. Read the preface to the Reader before you enter farther. Imprinted at London by Iohn Windet 1594. (b) The Apologie Shewing the true meaning of Willobie his Avisa: 1596. (reprinted in 1635 edition.)

(c) The victorie of English Chastitie, vnder the fained name of Avisa: 1596. By Thomas Willobie, brother of Henry Willobie.

(d) Penelope's Complaint: or a Mirror for wanton Minions. Taken out of Homer's Odissea, and written in English verse by Peter Colse. London, printed by H. Jackson, dwelling in Fleet street, and are to be sold at his shop under Temple-barre gate. 1596.

(e) Notes and Illustrations.

The last (d) exists in only a solitary exemplar, which its possessor (Alfred H. Huth, Esq.) has most kindly placed at Dr. Grosart's service.

Besides the usual 50 copies for the Subscribers to the Series of these Occasional Issues-who are preferentially enrolled-it is proposed to throw off 10 additional, in order to lighten the price of this considerable volume, and to keep to £2 2s., i.e. the same price as announced for Henry Parrot's Poems, for which the above are to be substituted.

In an Introduction, Dr. Grosart will shed what light he has on Henry Willobie and others in relation to Shakespeare, the first known mention of whom directly by name, occurs in verse prefixed to Avisa as most probably he was the W. S. of the verse-dialogue in Avisa between H. W. and W. S. on the very subject of the Sonnetts. Colse's book, attacks Avisa fiercely; and it is necessary to include it, in order to complete the materials for examination of a problem submitted in Avisa to Shakespereans.

Kurz vor Veröffentlichung des Jahrbuches gelangt der 2. Band von Vaughan, New readings and new renderings of Shakespeare's Tragedies (Henry V. u. VI.) in unsere Hände. Wir müssen uns für jetzt auf diese Erwähnung beschränken.

Miscellen.

I. Professor Dr. Wilhelm Wagner.

Am 15. April des Jahres 1880 starb in Neapel, 37 Jahre alt, Dr. Wilhelm Wagner, Professor am Johanneum in Hamburg. Auch wir haben den Verlust zu beklagen, denn nicht nur ein Mitglied unserer Gesellschaft, ein Mitarbeiter am Jahrbuche, sondern eine tüchtig strebende Kraft auf dem Shakespeare-Gebiete ist in der vollsten Blüthezeit aus ihrem Boden herausgerissen worden, während sie reiche Frucht versprach. Wagner war nach einer Richtung hin thätig, die in Deutschland gerade nicht viele Vertreter findet er hatte sich der Textkritik gewidmet, und wenn er vielleicht oft zu jugendlich rasch emendirte, so ist das ein erfreulicherer Fehler als das Gegentheil, denn der perlende Most wird ja immer ein guter, firner Wein. Die Textkritik in Deutschland hätte ihn sehr gut gebrauchen können, und er wird sich schwer ersetzen lassen, denn gerade die Vielseitigkeit seines Wissens qualificirte ihn dazu, ein tüchtiger Textkritiker zu werden. Die classische wie die neugriechische Literatur (von jener nenne ich Plato, Terenz und Plautus, die er theils in Uebersetzungen, theils in kritischen Ausgaben veröffentlichte) fanden in ihm einen talentvollen und eisern fleißigen Vertreter, und auch als Lehrer hat er mit glänzendem Erfolge gewirkt. Das Land, in dem er Kräftigung und Heilung suchte, ist sein Grab geworden, und mit ihm sind viel Keime zu Vorzüglichem in die Gruft hinabgestiegen.

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II. Doctor Robert Gericke.

Doctor Robert Gericke, ein langjähriges und fleißiges Mitglied der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft, starb nach einem seit vielen Jahren kränklichen Leben am 5. April 1880 in Leipzig. Geboren ebendaselbst

am 8. Juli 1828 wurde er zuerst für den Handelsstand bestimmt, wandte sich aber bald academischen Studien und zwar zuerst der Medicin, dann den Naturwissenschaften zu, fand indeß auch hier nicht volle Befriedigung, und widmete sich endlich dem philologischen Fache, und ganz speciell dem Studium Shakespeare's. Wir verdanken seinem gewissenhaften Fleiße nicht nur die statistischen Zusammenstellungen über die Bühnen-Aufführungen Shakespearescher Stücke, sondern auch eine Abhandlung über eine neue Bühnenbearbeituug des Macbeth (Band 6, pag. 19—82), eine Arbeit, zu welcher er ganz besonders berufen war, weil er schon im Jahre 1865 eine eigene, der modernen Bühne angepaßte Macbethübersetzung als Manuscript veröffentlicht hatte. Der 14. Band des Jahrbuches bot den Lesern noch als Zeugniß für seine Ausdauer und die feine, gründliche und gelehrte Art seines Arbeitens den Aufsatz: 'Romeo und Juliet nach Shakespeare's Manuscript'. Endlich ist er der Erste gewesen, der in Deutschland für das Zählen der Verse nach dem Muster der Ausgaben römischer und griechischer Autoren agitirte, und er hat sich damit in der That ein Denkmal gesetzt, denn seiner Energie ist es zu danken, wenn man so schnell im Entschlusse einig wurde, die Zählung der Globe edition zu Grunde zu legen. Sei ihm die Erde. leicht, dem treuen, wackern Arbeiter, der sich so frühzeitig zur Ruhe gelegt hat.

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Im Timon von Athen', III, 4, 112, stehen folgende Zeilen, die ich nach der I. Folio wiedergebe:

'. . . . . . Go, bid all my Friends againe,

Lucius, Lucullus and Sempronius Vllorca: All,

Ile once more feast the Rafcals.'

Das Wort Vllorxa wurde von denjenigen Herausgebern am Richtigsten behandelt, welche es aus dem Texte entfernten, denn Versuche, an seine Stelle eine Emendation, wie z. B. all, Sirrah, all! zu setzen, mussten aus den verschiedenartigsten Gründen missglücken; weder Schreibweise, noch Gedanke, noch endlich Versform konnten für dieselbe in die Schranken geführt werden. Es ist also nur von Interesse, zu entdecken, wie das Wort in den Text gekommen ist, und was es bedeutet. Ich glaube, dass mir Beides gelungen ist:

In jeder Druckerei sind für die verschiedenen Schriftarten verschiedene Setzkasten, und ein Setzer, welcher ein Manuscript unter Händen hat, das in Antiqua-Schrift zu setzen ist, aber auch einzelne

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ter in anderen Schriftformen enthält, wird, um die letzteren in seinen zu bringen, an den Setzkasten treten müssen, welcher die betrefe Letternart enthält. Ein Gleiches ist mit der I. Folio geschehen: die bezügliche obige Zeile fertig zu stellen, trat der Setzer an das für Cursivschrift, trug die dort von ihm gesetzten Namen Lucius, illus, Sempronius nach seinem Pulte zurück, und griff bei dieser Geheit aus Versehen noch eine Reihe von Lettern, welche bereits für rstehenden Druck von dem an diesem Kasten arbeitenden Setzer zum e zusammengefügt waren; diese Lettern brachte er wiederum Versehen in seinen Text, und der Corrector scheute sich, sie merzen vielleicht um so mehr, je weniger ihm das seltsam kline Wort bekannt war; er hielt es vielleicht gerade deshalb für einen rirenden Theil des Verses. 1) So weit die Erklärung, auf welche eVllorca in den Vers gekommen ist. Nun zur Frage, was es tet: Der Setzer am Kasten für Cursivschrift hatte ein Manuscript ich, welches irgend eine Art von Rechnungslegung mit Preisangaben elt, und hatte eben die Worte

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five pounds or ten angels

r für solche Fälle gebräuchlichen Weise gesetzt, nämlich:

=

V or x a.

5,≈ 10, als Zeichen für Pfund Sterling', und a der Anfangstabe von angel, einer Goldmünze aus jener Zeit, im Werthe von hilling, also eines halben Pfundes. - Wenn man endlich die bede Stelle in der I. Folio mit der Lupe betrachtet, findet man auch em zweiten 7 den für das Pfundzeichen charakteristischen Strich nach dem ersten 7 hin.

Der Einwand, dem ich begegnete, daß das Gewichtspfund mit b., eldpfund dagegen mit li bezeichnet würde, kann zunächst auf die ste Art durch Hinweisung auf einen Fehler beim Ablegen des en Satzes erledigt werden. Der erste Setzer hat das in das Fach geworfen, der zweite es dann später daraus entnommen. Außerber wird es sich ganz besonders darum handeln und das eben in England untersucht werden den Gebrauch des b für eldpfund aus Documenten nachzuweisen. Daß es zu irgend Periode so angewandt wurde, ist zweifellos, denn nur m lb, . konnte das £ und später £, d. h. aus dem Zeichen für

Von hervorragender Seite ist mir die Möglichkeit betont worden, daß das llorxa das Product einer albernen Spielerei des Schreibers oder Copisten ne, der sich erlaubt habe, es in die Versreihe oder an den Rand zu setzen.

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