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König Heinrich IV. II, 1, 2:

Das Gehirn dieses närrisch zusammengekneteten Thones, der Mensch heißt, ist nicht im Stande, mehr zu erfinden, das zum Lachen dient, als was ich erfinde, oder was über mich erfunden wird.

Was ihr wollt I, 5:

Ich sah ihn neulich von einem gewöhnlichen Narren, der nicht mehr Gehirn hat wie ein Haubenstock, aus dem Sattel gehoben.

Du hast für uns geredet, Madonna, als wenn dein ältester Sohn ein Narr werden sollte, dessen Schädel die Götter mit Gehirn vollstopfen mögen, denn hier kommt einer von deiner Sippschaft, der eine sehr schwache pia mater hat.

Dasselbe IV, 2:

Ei, ich will einem unklugen Menschen niemals trauen, bis ich sein Gehirn sehe.

Sturm V, 1:

Dein Hirn,

Jetzt nutzlos, kocht im Schädel dir.

Hamlet III, 4:

Dieß ist bloß eures Hirnes Ausgeburt;

In dieser wesenlosen Schöpfung ist (die Hallucination)

Verzückung sehr geübt.

Wie es euch gefällt IV, 3:

ein weibliches Gehirn

Kann nicht so riesenhafte Dinge zeugen

Viel Lärm um Nichts II, 3:

sollen wir uns durch Sticheleien und Sentenzen und jene papiernen Kugeln des Gehirns aus der rechten Bahn unserer Laune schrecken lassen? Liebes Leid und Lust I, 1:

Ein fetter Bauch hat magres Hirn.

Dasselbe III, 2:

Dieselben werden erzeuget in dem Mutterleibe des Gedächtnisses, ernährt in dem Schooße der pia mater.

Lustige Weiber von Windsor III, 5:

Meiner Treu, wenn mir noch einmal so mitgespielt wird, so soll man mir das Gehirn ausnehmen und es in Butter braten und es einem Hunde zum Neujahrsgeschenke geben.

Dieselben V, 4:

Habe ich denn mein Gehirn in der Sonne gehabt und es getrocknet, daß es nicht vermochte, einer so groben Uebertölpelung zu begegnen? Wintermärchen I, 1:

Und das bis zur Vergiftung meines Hirns.

Dasselbe VI, 3:

Hier ist noch mehr Stoff für ein feuriges Gehirn.

Antonius und Cleopatra IV, 8:

Doch blieb uns

Ein Hirn, das uns're Nerven nährt, den Preis
Und Kampf der Jugend abgewinnt.

Othello V, 2:

Hirnlos wie Koth!

Cymbeline IV, 2:

Nicht Herkules konnt' ihm

Das Hirn ausschlagen, denn er hatte keins.

Cymbeline IV, 2:

Es ist ein Pfeil, von Nichts auf Nichts geschossen,
Den unser Hirn aus Dünsten formt.

Macbeth II, 1:

Das aus dem heißgequälten Hirn erwächst ...

Troilus und Cressida I, 3;

In meinem Hirn erzeugt sich ein Gedanke:
Seid ihr die Zeit, ihn zur Geburt zu fördern.

Achilles, wär' auch sein Gehirn so trocken
Als Libyens Strand ...

Dieselben II, 2:

Du hast nicht mehr Hirn als ich im Ellbogen.

Ich habe mehr sein Gehirn, als er meine Knochen zerschlagen. Neun Spatzen kann ich für einen Heller kaufen und seine pia mater ist nicht soviel werth als der neunte Theil eines Spatzen.

Hektor wird einen rechten Fang thun, wenn er Einem von Euch das Gehirn ausschlägt: eben so gut möchte er eine taube Nuß ohne Kern aufknacken.

Dieselben V, 1:

Bei zuviel Blut und zu wenig Hirn können die beiden noch toll werden, wenn sie es aber bei zuviel Hirn und zu wenig Blut werden, so will ich selbst Narren curiren.

Coriolanus III, 2:

Volumina. Ich hab' ein Herz, unbeugsam, wie das deine,

Doch auch ein Hirn, das meines Zornes Ausbruch
Zu besserem Vortheil lenkt.

Sturm III, 2:

Trinkulo. Wenn die beiden anderen so gehirnt sind wie wir, so wackelt der Staat. Kaufmann von Venedig I, 2:

Porzia. Das Gehirn kann Gesetze für das Blut aussinnen; aber eine hitzige Natur springt über eine kalte Vorschrift hinaus.

Der tolle Lear sagt Akt IV, 6:

Schafft mir 'nen Wundarzt,

Ich bin in's Hirn gehau'n.

Die auf Seelenstörung sich beziehenden Stellen sind außer den schon angeführten noch folgende:

Richard II. III, 4:

Das Herzeleid

Macht, daß er irre redet wie Verrückte.

Heinrich VI. II, v, 1:

Nach Bedlam 1) mit ihm! Ward der Mensch verrückt?

Ja, Clifford, eine toll ehrsücht'ge Laune

Macht, daß er wider seinen Herrn sich setzt.

Richard III. I, 3:

O streitet nicht mit ihr, sie ist verrückt.

Heinrich VIII. II, 2:

Das kränkt ihn so,

Daß er im Wahnsinn starb.

Romeo und Julia IV, 3:

Gekreisch wie von Alraunen, die man aufwühlt,
Das Sterbliche, die's hören, sinnlos macht

O, wach' ich auf, werd' ich nicht rasend werden,
Umringt von all' den gräuelvollen Schrecken,
Und toll mit meiner Väter Glieder spielen?
Und Tybalt aus dem Leichentuche zerren?
Und in der Wuth mit eines großen Ahnherrn
Gebein zerschlagen mein zerrüttet Hirn?

Sommernachtstraum V, 1:

Verliebte und Verrückte

Sind Beide von so brausendem Gehirn,
So bildungsreicher Phantasie, die wahrnimmt
Was nie die kühlere Vernunft begreift.
Wahnwitzige, Poeten und Verliebte
Besteh'n aus Einbildung. Der Eine sieht
Mehr Teufel, als die weite Hölle faßt;
Der Tolle nämlich: der Verliebte sieht

Nicht minder irr die Schönheit Helenas

Auf einer äthiopisch braunen Stirn.

Des Dichters Aug' in schönem Wahnsinn rollend,
Blitzt auf zum Himmel, blitzt zur Erd' hinab,

Und wie die schwangre Phantasie Gebilde

Von unbekannten Dingen ausgebiert

Gestaltet sie des Dichters Kiel, benennt

Das luft'ge Nichts, und giebt ihm festen Wohnsitz ...

1) Bedlam corrumpirt aus Bethlehem, berühmtes Irrenhaus zu London, unter

Heinrich VIII. der Stadt London geschenkt.

Hamlet I, 5:

136

Wie, wenn es hin zur Fluth euch lockt, mein Prinz ..
Und dort in andre Schreckgestalt sich kleidet,
Die der Vernunft die Herrschaft rauben könnte,
Und euch zum Wahnsinn treiben? O bedenkt!
Der Ort an sich bringt Grillen der Verzweiflung
Auch ohne weitern Grund in jedes Hirn ...

Wie es euch gefällt. IV, 1:

Rosalinde. Sie sagen, ihr wär't ein melancholischer Gesell.

Jacques. Ich habe weder des Gelehrten Melancholie, die Nacheif ist; noch des Musikers, die fanatisch ist; noch des Hofmannes, die hof ist; noch des Soldaten, die ehrgeizig ist; noch des Juristen, die pol ist; noch der Frauen, die zierlich ist; noch des Liebhabers, die das ist ... sondern es ist eine Melancholie nach meiner Weise, aus manch Ingredienzen bereitet, von mancherlei Gegenständen abgezogen, und wi die gesammte Betrachtung meiner Reisen, deren öftere Ueberlegung in eine höchst launische Betrübniß einhüllt.

Viel Lärmen um Nichts V, 1:

Sie rathen, trösten, heilen nur den Schmerz,
Den sie nicht selber fühlen. Trifft er sie,
Dann wird zur wilden Wuth derselbe Trost,
Der eben noch Arznei dem Gram verschrieb,

An seid'ner Schnur den Wahnsinn wollte fesseln ...

Liebes Leid und Lust I, 1:

Belagert von der düsterfarbigen Melancholie empfahl ich den schw drückenden Humor der allerheilsamsten Arznei deiner gesundheitathmen Luft...

Wintermärchen I, 1:

Kein Antrieb

Als meines Herrn Gebot; und eines Herrn,
Der in Empörung mit sich selbst verlangt,
Daß mit ihm rast, wer ihm gehört...

Dasselbe IV, 3:

Nehmt Rath an.

Florizel. Ich thu's: von meinem Herzen; wenn Vernunft
Sich ihm gehorsam fügt, hab' ich Vernunft;

Wo nicht, heißt mein Gemüth Wahnsinn willkommen
Als bessern Freund.

Antonius und Cleopatra IV, 2:

Wenn ein so Großer ras't, ward er gejagt

Bis zur Erschöpfung. Komm' er nicht zu Athem,
Nutzt seinen Wahnsinn: nimmer hat die Wuth
Sich gut vertheidigt.

Maaß für Maaß IV, 4:

Seine Handlungen erscheinen fast wie Wahnsinn; der Himmel gebe daß sein Verstand nicht gelitten habe.

Dasselbe V, 1:

In ihrem Wahnsinn spricht sie so!

Isabella. Verwirf mich nicht im Wahn, ich sei gestört

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Wir wenden uns nun zu der Behandlung der Geisteskranken nach den Angaben Shakespeare's und finden bei genauer Untersuchung, daß wir zweierlei unterscheiden müssen. Der Dichter führt uns nämlich sowohl die Art und Weise, wie Irrsinnige zu seiner Zeit wirklich behandelt wurden, vor, als auch die Methode, welche sein Genius als die einzig richtige erkannt hatte.

Wir hören noch heute, daß hie und da Geisteskranke für vom Teufel besessen angesehen werden, an denen Teufelsbeschwörer, heutzutage besonders aus dem geistlichen Stande, ihre Kunst üben; zu Shakespeare's Zeiten war dieß die Regel. Gelehrte Aerzte befaßten sich meist nicht mit der Behandlung Irrsinniger, dieses Feld wurde ihnen von Charlatanen aller Art streitig gemacht. Da es eine Form von Melancholie giebt, bei welcher sich die Kranken selbst für von Teufeln geplagt erklären, so findet die abergläubische Meinung immer wieder neue Nahrung. Ein solches Beispiel bietet uns der Dichter in dem sich wahnsinnig stellenden Edgar im König Lear':

König Lear IV, 1:

Fünf Teufel waren zugleich im armen Thoms.

Malvolio in 'Was ihr wollt' wird nach der Wirkung, welche der Brief der spitzbübischen Schelmin Maria auf ihn ausgeübt hat, als von Teufeln geplagt dargestellt und seine Peiniger schicken ihm den Narren als Pfarrer Matthias in seine Zelle, um den Teufel aus dem Besessenen auszutreiben. Am eingehendsten aber wird ein Teufelsbeschwörer in der Komödie der Irrungen geschildert. Es ist Doctor Zwick (Pinch), den Adriana zu Hilfe zieht, um ihren, nach ihrer Meinung tollen, Mann Antipholus von Ephesus wieder herzustellen.

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