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ALLGEMEINE LITERATUR-ZEITUNG

DEN I JULIUS, 1 8 0 8.

THEOLOGIE.

LEIPZIG, b. Fleifcher: Theologische Briefe. Von C. F. Sintenis, Confiftorialrath. Erfter Theil. 1803. VI und 262 S. gr. 8. (1 Rthlr.)

Nach der Verficherung des Vfs. find diefe Briefe die Früchte des vertrauten Umgangs mit einem fehr gebildeten und wissbegierigen jungen Mann von höherem Stande, mit dem er auch nach der Trennung von ihm über die wichtigsten Gegenstände der chrift lichen Religion fchriftlich fich unterhielt. Obgleich man schon weifs, wie fehr der Vf. gegen kirchliche Lehrmeinungen kämpft, und dem Dogmatismus überhaupt schon längst den Krieg erklärt hat, man auch die Waffen kennt, mit denen er gegen ältere und neuere Syfteme zu Felde zieht : fo verdienen doch diefe 18 Briefe auch jetzo noch nach ihrem befonderen Inhalt näher gekannt zu feyn. Sie gewähren uns eine fehr genaue und richtigeÜbersicht der befonderen Ideen, Gefichtspuncte und Meinungen des Vfs. Wir wollen diefe getreu fo darstellen, wie er fie gab, und grofsentheils fo auf einander folgen laffen, wie fie

in der Reihe diefer Briefe anzutreffen find.

Auch

Er geht fogleich davon aus, Jefus habe, nach feiner Beftimmung, nichts weiter, als Weltlehrer feyn, nur Hirt, nicht Lamm heifsen wollen. Sehr weitläuftig erklärt er fich über die Schaf-Diebe und Schaf Knechte oder Miethlinge, über die Wahrheitsfeinde und Volkstäuscher zu den Zeiten Jefu und die noch jetzt umherirrenden gefährlichen Wölfe. Mofes und Muhamed gingen nicht, wie Jefus, zur rechten Thüre in den Schafftall; nur fein Wort war Gottes Wort, weil es ,,das Wort der Vernunft war, durch die Gott, als die oberfte Vernunft, einzig und allein zu den Menfchen Spricht, denn fie ift die einzige Offenbarung Gottes für fie." Vieles von Priefterthum, Ceremoniendienst u. f. w., was aus Bahrdt's Schriften längst bekannt ift, erfcheint hier wieder faft in derfelben Geftalt, und in derfelben Kraftfprache. Über die Lehre von Vater, Sohn und Geift erklärt der Vf. fich auf folgende Art. Gott, der Vater ift richtig falfch, Gottesgefprochen, Gott, der Sohn, aber fohn (Meffias oder der Chrift) darf man nur fprechen; nach dem Willen der Vorfehung follte er Weltverbefferer feyn, und infofern, und als folchen, hat Gott ihn zu feinem Sohne gemacht, oder wie es bildlich heifst, ihn gezeugt. Es ift vernunft- und fchriftwidrig, ihn für Gott gleich zu halten. Hierbey eine Menge von Stellen aus dem N. T., deren

Erklärung hier nicht unterfucht werden kann. Von den fogenannten beiden Naturen in Chrifto behauptet der Vf.. Jefus unterfchied an fich felbft nicht eine göttliche und menfchliche, fondern, wie bey uns, eine höhere und niedere, eine fittliche und finnliche, kurz, eine blofse Menfchennatur überhaupt. Wenn es heifst: Jefus fey ausgegangen oder gefandt vom Vater: fo beziehe fich diefs, meint Hr. S., blofs darauf, dafs er die heiligften Angelegenheiten der Providenz betrieb, und an Ausbreitung der Wahrheit arbeitete. Wenn befonders Johannes Jefu folche Ausfprüche in den Mund legt, wie z. B. ich und der Vater find Eins; der Vater ift in mir und ich bin in ihm: fo mag diefer Biograph eine folche mystische und hyperbolifche Sprache verantworten. Der Vf. befeitigt fie durch andere Stellen. Jefus betrieb Gottes Werk; mehr kann von ihm nicht gefagt wer den; Gottes Plan und Wille war der feinige; Jefus hielt fehr darauf, dafs ein Jeder diefs glaubte. Vom Evangelium des Johannes meint er, es fange erft mit V. 19 an. Den Logos überfetzt er durch: Wort geber, Sprecher, Weisheit: fo wie mehrere Ausdrücke, wo vom Sehen und Kennen den Vater die Rede ift, durch: die Gottheit repräfentiren, umgetauscht werden. Bemerkenswerth ift die Erklärung des Ausfpruches Jefu: Abraham ward froh, dafs freute fich; ehe als Abraham ward, bin ich. Nach der

Nationaldeutung der dem Abraham zu Theil gewordenen Verheifsung, wovon Jefus die Anwendung auf fich machte, ward Abraham an dem Tage, an wel chem Ifaak ihm verkündigt ward, froh darüber, dafs er den Tag Jefu fehen follte, und als Ifaak ihm ge boren ward, fah er wirklich den Tag Jefu, und freute fich; und, ehe Abraham lebte, war Jefus in dem unendlichen Verftande Gottes als Meffias schon längst da gewefen! Unter heil. Geift verfteht er Gott felbft, feine Weisheit und Erkenntnifs, reine und hohe Moralität, Gotteskraft u. f. f., und unter dem, den Jefus den Apofteln verhiefs, die richtige Denkart derfelben über das Meffiat Jefu, dem Pharifäismus entgegengefetzt, und ihre Amtstüchtigkeit. Vortrefflich find übrigens (S. 67-77) die Bemerkungen über hiftorisches und geiftiges Chriftenthum, über die Ungläubigen und Zweifler an Jenem, die, wie Teller es nennt, ein unumwundenes Chriftenthum wünschen. Sie verdienen indeffen felbft nachgelefen und von beiden Parteyen wohl beherziget zu werden, denen der Vf. zuletzt zuruft: laffet den ewigen Streitapfel legen; höret auf, über das hiftorifche Chriftenthum zu difputiren, und vereiniget euch im Feuereifer für A

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und hie und da neu manche Anfichten des Vfs. find: To verdienen fie doch näher geprüft zu werden. Seinen Ideen über Myfticismus mufs Rec., im Ganzen genommen, beyftimmen; denn bisweilen wirft er ihn zu hart zu Boden, und behauptet doch, jeder müffe ein ächt religiöfes männliches Gefühl haben,. wobey er fich durch den Gedanken an Gott zu allem Guten aufgelegt und geftimmt fühlt. Der Myfticismus (auch die reinere Myftik?) ift, behauptet er,. der waliren, Religion eben fo fchädlich, als die Speculation.. Wer fich immer über aller Himmel limel erhebt, der kann auf der Erde nicht wirkfam feyn. Wer fich immer nur an dem Überfinnlichen entzückt, der findet alles finnliche Thun fogar zu klein und zu unheilig für fich. Ein folcher vermeintlicher. Himmelsmenfch, der in feiner idealifchen Welt blofs. lebt, läfst dann die Erdinenfchen in der wirklichen Welt für fich arbeiten u. f. f. Der Menfch foil fich weder in Genüffen des. Grobfinnlichen, noch des Überfinnlichen. fo. übernehmen, dafs er zum Taugenichts wird. Wie viel Wahres liegt in Beidem! Denn nicht aufsere Gebräuche, nicht fpitzfindige Doginen, nicht überspannte Gefühle,, fondern gut gefinnt feyn und handeln ift freilich Hauptfache; läfst fich aber, defshalb den religiöfen Gefühlen und der wahren und edlen Begeisterung, ohne welche man kein Chrift feyn kann, aller Werth abfprechen? Sehr wahr und fchön, ift die Auseinanderfetzung deffen (S. 156-170): dafs nicht fowohl die Lehre, von Gottes. Vaterliebe, als vielmehr die von Gottes Vaterzucht die Hauptlehre des Chriftenthums fey: „Allen Menfchen, thut er zwar wohl, aber nur an den Rechtfchaffenen oder Gerechten hat er Wohlgefallen. Auf feine Heiligkeit folgt erft feine Liebe; das Chriftenthum ift die Religion des freudigen. Rechtthuns; es. lehrt, uns fein, Gebot, feinen Willen über alles fchätzen und befolgen, dann erft können wir auf feine Liebe rechnen u. f. w. Eine für die Moral grundverderbliche Lehre nennt er die von der göttlichen, Gnade oder Begnadigung:,,Gott ift, fagt er geradehin, auf diefer Seite eingefchränkter, als ein Fürft, d. h. feine höchfte Heiligkeit verstattet durchaus keine dergleichen Begnadigungen." Doch alles, was er darüber fagt, verdient nachgelefen zu werden. Was die Bibel betrifft, die er nur da Gottes Wort genannt wiffen, will, wo,,wir in ihr. Vernünftiges und Tugendbeförderndes finden,, welches in der Judenbibel fehr häufig nicht der Fall ift: fo ift fein Begriff von Infpiration freylich nicht der kirchliche, fondern fehr befchränkt,, aber defshalb doch fehr richtig.. Er er klärt, fich allerdings. für das Bibellefon, aber durchaus nicht des A....I., fondern nur des N. Man lefe felbft, was er (S. 176–181) gröfstentheils doch nur halb wahr davon fagt. Ein allzuhartes Urtheil fallt er über, David, Mofes u. a. Auch einen Auszug aus der Judenbibel,, wie er fie immer nennt, billigt er nicht, kurz, er glaubt das A. T. in die aufserfte Finfternifs hinauswerfen zu müJen,, hört aber entweder gar nicht auf das, was fich zur Ebrenrettung, deffelben fagen läfst,, oder. kämpft für seine Meinung mit:

das geiftige! Als kaltblütiger Forfcher der Wahrheit verfichert er:,,ich bin überzeugt, jene Erzähhungen, die dorthin gehören, find nicht ganz grundlos; aber ganz fo wahr, wie fie auf uns gekommen find, konnen fie auch nicht feyn. Wie viel nun daran fey, wird nie ausgemacht werden. - Auch über die Lehre vom Verföhnungstode Jefu erklärt fich Hr.. S. fehr freymüthig. Sehr einfach legt er den Sinn der paulinifchen Stelle 2 Cor. 5, 21 fo dar: Gott liefs zu, dafs Jefus, der Unfträfliche, wie ein Verbrecher behandelt wurde, damit durch ihn Unfträfliche würden.,,Soll, fagt er unter anderen, der Gebrauch der paulinifchen Briefe, was diefe Lehre betrifft, jetzt nicht mehr Schaden, als Nutzen fiften: Jo müffen wir die jüdische Einkleidung, deren fich die Apoftet bedienen, um Juden zu gewinnen, von der chriftlichen Lehre felbft forgfältig unterscheiden." Rec. beruft fich indeffen hier auf Löfflers Abhandlungen über die Kirchliche Genugthuungslehre, denen, Hr. S. gröfstentheils folgt. Über das, was er zur Beantwortung der Frage den Lefern mittheilt:, giebt es eine allein feligmachende Kirche? oder kann inan, ohne den Indifferentismus zu befördern, wohl behaupten, dafs man in jeder Kirche felig werden könne ? verdient er gehört zu werden. Den Glauben an Jenes nennt ér mit Recht den Würgengel unter der Menfchheit, der in der jüdifchen und chriftlichen Kirche Taufende mordete.,,Alles Wahre", fagt er, „,ift, nur einfach; Falfches aber kann es millionenfältig geben. Es giebt nur Eine wahre Religion,. fo wie nur Ein wahres Einmaleins. Macht nun die Wahrheit allein, felig: fo giebts auch nur, wie eine allein wahte, eine allein feligmachende Religion. Wenn eine ganze Gefellschaft ihr zugethan ift: fo ift diefe, wie die allein wahre, fo auch die allein, feliginachende Kirche. Aber welche Religion ift nun diefs? Keine andere, als die des freudigen Rechtthuns; die, worin nur Gott, aber nicht die Priefter fprechen. Und hier ift das Ideal des Menfchengefchlechts, welches Jefus fo gern realifirt hätte u. f. f.“ Hier folgen nun die kraftigften. Ausfprüche Jefu, und, der Apofte. Uber das, dafs früh genug an die Stelle des freudigen Rechtthuns eine blinde Rechtgläubigkeit trat, wo-. durch aus der allein feligiachenden chriftlichen Religion eine allein verdainitmachende R. trat, erklärt: er fich ebenfalls fehr kraftvoli,,,Freudige Erfüllung des. Sittengefetzes läfst, uns in jeder Kirche felig werden.". Viel Wahres fagt er hier von der unficht-. baren Kirche. Vom, Dekalogus, aber fcheint er zu wegwerfend zu fprechen; fo wie er auch Luthern fehr oft zu nahe tritt. Die Art, und, Weife,. mit der er fich über Paulus Lehre von Gesetzeswerken und vom Werke, des Gesetzes, welches er durchaus unterfchie-. den wiffen, will, hier, (S. 115126) erkläri, ver-. dient obnftreitig die Zustimmung aller Unbefange. nen und alter. redlichen, Wahrheitsfreunde. Anftatt des Ausdrucks vollgültiges Verdienft. Chrifti, wählt, er den fittliche Vollkommenheit, und leitet alles dasjenige, daraus her, was er über, diefen wichtigen e. genitand Tehr ausführlich, fagt. So, eigenthumlich

fehr feichten Gründen. Er will aber auch eben fo wenig, dafs das N. T. vom Volke fo gelefen werde, wie es da ift.,,Paulus mit feinem Allegoriewefen würde jetzt, nachdem das Chriftenthum nationell geworden ist, ganz anders lehren, als ehemals." Aus dem Evangelienbuche und einigen im Geifte des Evangeliums gemachten. Auszügen aus den apoftolifchen Briefen foll, nach des Vfs. Meinung, die Volksbibel bestehen; doch auch aus jenem wünscht er einen Auszug. Der Raum diefer Blätter verstattet dein Rec. nicht, feine Gründe entgegenzufetzen; er werweiset indeffen den Vf. felbft auf diese Briefe, in denen er so oft für die Unentbehrlichkeit des A. T.. gezeugt hat.. Viel weitläuftiger, als es nöthig, gewefen wäre, erklärt er fich in den letzten Briefen über die Gefchichte oder den Mythos von dem Sündenfalle Adams. Aus Eichhorn, Gabler u. a. kann man fich noch gründlicher davon belehren. Auch der Vf. benutzt, wie mehrere vor ihm thaten, Jak. I,. 13. Röm, 7, 22. Gal. 5, 17 zur Bekräftigung feiner Aufschlüsse. Wir übergehen alles, was er fehr ausführlich darüber fagt, und zum Theil oft genug wiederholt; können uns aber nicht enthalten, folgende Stelle (S. 216) auszuheben:,,Wie wenn der alte Weife auch den weiblichen Charakter hätte zeichnen, und aus der Zeichnung desselben die wahre Beftimmung des weiblichen Gefchlechts und die eigentliche Lage, welche für daffelbe in der Gefellschaft gehört,. hätte ableiten und angeben wollen? Aufser Sir. 25, 32. 1'lim. 2, 14 führt er einige paulinifche Stellen zur Erläuterung an, und erklärt fich zuletzt eben nicht zu Gunften des weiblichen Geschlechts in Beziehung auf den gegenwärtigen Zeitgeift. Die Idee ift wenigftens dem Rec. ganz neu, und er kann ihr unmöglich feinen Beyfall verfagen. In den beiden letzten Briefen er-klärt fich der Vf. über den Teufelsglauben überhaupt,, und: ob ihn nicht Jefus doch begünstigt habe? Er fetzt die Gefchichte diefes Glaubens zwar kurz, aber doch gründlich, aus einander, und fällt dann das fehr unpar teyifche Urtheil, er fey reiner heidnifcher Aberglaube, der dem. Glauben. an: Gottes. Weltregierung durchaus widerfpricht, und das Grab alles menfchlichen Seelenadels ift..,,Das Chriftenthum ift die Religion ohne Teufel, fo wie ohne Gesetzeswerke; Jefus war der erfte und gröfste Exorcift, der Alle teufelfrey machen wollte. Sehr richtig bemerkt.übrigens der Vf., dafs Jefus dem Aberglauben vom Teufel u. f. w. nicht geradezu widerfprochen, ihm aber, fo viel als möglich, entgegengearbeitet und ihn auszurotten verfucht habe;, dafs indeffen derfelbe fo oft in der Gefchichte neben Jefu fieht,. davon kommt die Schuld gröfstentheils auf die Evangeliften; man müffe daher ihre Erzählungen, Ausfprüche und Urtheile von Jefu eigenen Ausfprüchen wohl unterfcheiden; fie feyen, daher nicht von dem Verdachte frey, die: Volksmei nung fey auch die ihrige gewefen; doch nimmt der Vf. den Lukas, . befonders den Johannes-davon aus.. Die Apostel aber, meint er, waren dein Teufelsglauben noch zugethan gewefen.. Von befonderer Wichtigkeit.ift alles: das,, was, der. Vf. zur. Ehrenrettung;

Jefu in diefer Sache anführt, und die Erklärung der hieher gehörigen Bibelstellen ift. fehr ungekünfteltz und zweckmässig. Gern würde Rec. über einzelhe Puncte noch manches hinzufetzen; aber die Gren-zen einer etwas ausführlicheren Anzeige find fchon weit überfchritten. S. S. B.

ALTONA, b. Hammerich: Einige linke zu einer zweckmässigen Benutzung des kleinen Katechismuss Lutheri, vornehmlich für Schullehrer niederer Schulen von. Chriftiau Friedrich Callifen, D. der Philof., Probst der Probftey Bütten und Paftor der Friedrichsberger Gemeinde in Schleswig1807. 136 S. kl. 8. (6 Gr.).

Die Menge von Hülfsfchriften zur Erläuterung des Katechismus Lutheri, welche, feit einigen Jahren, von mehreren Predigern und Schullehrern zu Tage gefördert worden, find, beweifen zur Genüge, dafs weder Luthers eigene Erklärung, der Katechismus fey von ihm nur,,für die einfaltigen Pfarrberrn feines Zeitalters gefertiget, noch die von Salzmann und von dem verft. Rochow fo kräftig aufgeftellten Grün«de gegen den Gebrauch des Katechismus in den Volks-fchulen, etwas gefruchtet," und denfelben, wie es billig lange fchon hätte gefchehen follen, aus den Schulen völlig verdrängt haben. Wir wollen alfo mit dem Vf. diefer Winke über die Anfertigung der felben auf keine Weife rechten, und das um fo weniger, da er, gegen unfere Anficht, die Beybehal tung des Katechismus gar: fehr in. Schutz nimmt;: aber wir können nicht leugnen, dafs wir wenigftens von dem Vf. und von feinen Kenntniffen fruchtba-rere Winke über den Gebrauch des Katechismus er wartet hätten. Wenn die Elementar - Schullehrer das kleine Lehrbuch nicht besser zu erläutern verftehen, als fie hier dazu angeleitet werden:: fo wird die beglückende Erleuchtung der ihrem Unterrichte: anvertrauten Jugend: nicht: fonderlich gedeihen.. Um unfer Urtheil zu begründen, wollen wir nur aus dem erften Bogen eines und das andere ausheben.. Die Erläuterung des Begriffes: Gebote"beginnt S. 23 mit den Worten :-,,Gebot ift der Befehl eines Oberherrn an feine Unterthanen!!",, Ge wissen ist, nach S. 23, das Gefühl von Recht und Unrecht, woraus denn die Vernunft Gottes Willen e kennen kann." Alfo erkennt die Vernunft Recht und Unrecht blofs aus dein Gefühle? Wenn das ift, fo hat.der. Vf. freylich Recht, gleich nachher zu be haupten,,,dass wir in der Bibel eine fefte Richtfchnur des Verhaltens haben, wonach wir un fer vielleicht irre geleitetes Gewiffen berichtigen können. Die Vernunftgebote find alfo nicht fo haltbar, nicht fo> feft, wie die Gebote der Bibel? Die Stimme, wel-che in der Vernunft und in dem, was in der Bibel! wirklich Gottes Ausfpruch ift, zu uns redet, ist also, nicht eine und diefelbe Stimme? Die Gebote der: Bibel können alfo nicht, wie die Gebote der Ver-nunft,. durch verkehrte Neigungen, durch unrich-tige Auslegungen und falfche Vorftellungen diefs.der.Vf. von den Vernunftgeboten.behauptet

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