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sprünglichen Pracht, die Garrick's Ehrgeiß und Reichs thümer bezeichneten. Wenn es ißt gegeben wird, so geschieht es bloß, um das Schauspielhaus zu füllen. „

Zu dieser allgemeinen Beschreibung eines in seiner Art einzigen Schauspiels will ich nun noch einen ets was genauern Entwurf von der ganzen Dekonomie and von der Verbindung der einzelnen Bestandtheile desselben hieher setzen. Die Prozeßion war freylich dabey die Hauptsache; sie wurde aber durch einige komische Scenen, die nach Stratford verlegt, und vielleicht zum Theil wirklich vorgefallen waren, eins geleitet. Gleich der erste Auftritt zwischen Goody Benson und Margarete Jarvis ist eine Anspielung auf die damalige Besorgniß der dortigen Einwohner, daß diese einem Komödienschreiber zu Ehren anges ftellte Feyerlichkeit schwere Gerichte und Landplagen über ihr Städtchen bringen würde. Am lustigsten war die Rolle eines Irländers, der durch die Serenas de aus dem Schlaf geweckt wird, und auf einmal den Kopf aus einer Postkutsche hervorsteckt, um auf diese Unhöflichkeit laut zu schimpfen. Denn, fagt "er, ich habe kein Auge zugethan, bis ihr mich „aufgeweckt habt; und habe hier nicht besser unters kommen können, als im untersten Stockwerk der Postkutsche. Darauf folgten Scenen voll Getums mels der Aufwårter, der Herrschaften, die keine Aufwartung finden konnten, der Hausirer, die Dos fen und andre Sachen aus allerley Holz für åchte Stücke aus dem berühmten shakspearischen Maulbeers holz an Mann zu bringen suchten, u. f. f. und am Ende kommt der arme Frländer wieder zum Vor. schein, und sagt, er habe leider! die ganze Prozef=

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sion verschlafen. In dieser Meinung reist er wieder davon, und kann sich nicht satt darüber lachen, daß er so fest geschlafen hat, da er håtte wachen sollen, und daß er ißt wacht, da er schlafen sollte, daß er nichts zu essen bekommen kann, und noch oben drein doppelt dafür bezahlen muß. *)

› Die Ordnung der Prozeßion selbst, die nun ihren Anfang nahm, war følgende: Zuerst sechszehn Pers fonen mit Tambourins; darauf zwey andre mit Fah. nen, auf welchen die Inschriften: Veluti in fpeculo, und Totus mundus agit hiftrionem, standen. Sodann ein Trupp Musikanten; und nun die Hauptpersonen aus Shakspeare's Lustspielen: Wie es euch gefällt : und Audry; Orlando und Rosalinde; Jaques, Adam und Forstleute; aus dem Sturm: Prospero, Ferdinand und Miranda; Ariel, Kaliban, und bes trunkne Matrosen; aus dem Raufmann von Venedig: Bassanio, Portia ; die Kästchen auf einer reich verzierten Tragbaare; der Jude Shylock mit seinem Messer und der Verschreibung; Rathsherren, u. f. f. — `aus Wie ihr wollt: Sir Andres Fiebers wange, Sir Toby Nülps, Malvolio, Olivia und Gefolge; aus dem Sommernachtstraum: Zettel mit einem Eselskopf; eine Menge Kinder, welche Feen vorstellten; Oberon und Titania in einem schönen Wagen; Senffaamen, Bohnenblüthe, Spinneweb, u. f. f. aus den lustigen Weibern zu Windsor: Richter Shallow, Slender, Sir Hugh Evans, Dr. Kajus, Rugby, der Gastwirth, Pistol, Falstaff, Frau

*) Die Reden des Irländers gehören zu den bey den Engs ländern so lächerlichen und verrufnen Irish bulls oder Auss drücken voller Widerspruch.

Frau Ford und Frau Paose, Bardolph, Nym, u. a. m. — aus Viel Lärmens um Nichts, Benedikt und Beatrice; Pedro, Leonato, und maskirte Per fonen; - Dann die komische Muse (Mistreß Ubings ton) auf einem prächtigen Wagen sigend, von Sas tyrn gezogen, und von verschiednen Charaktern der alten Komödie begleitet. Nach ihr, wieder Musikans ten, und dann die Trauerspiele. Zuerst Richard III, indem er dem Tyrel den Mord der beyden jungen Prinzen befiehlt, die mit ihrer Mutter, und von Bache begleitet, folgten; - Cymbeline: Bellarius, Guiderius, Arviragus, Imogen, Posthumus, und Gefolge. Hamlet: Der Geist, der dem Hamlet winkt, den seine Mutter im Gespräch hålt; Ophelia in der Scene ihrer Raferey; die beyden Todtengrås ber; Othello: Der Herzog im Gespräch mit Bras bantio; Othello, der Desdemonen führt; Jago, Roderigo, u. f. f. Romeo und Julie: Peter und die Anne, der Mönch, Romeo und Julie, Bediente, u. a. m. Heinrich VII: der Lord Kämmerer, der König, auf Kardinal Wolsey gestüßt, Anna Bullen, Erzbischof Cramner, Wache; K. Lear: Edgar in Der Ungewitterscene; Lear zwischen Kent und Kordes lia; Herolde und Gefolge; — Makbeth: Er und seis ne Gemahlinn in der Dolchscene; Hekate und die He. ren mit dem flammenden Kessel; Julius Casar: Liktoren, Tribunen, u. f. f. Cåsar und der Wahrs fager, begleitet von Brutus und Kaßius; tonius und Kleopatra: Aegyptische Sklaven; An tonius und Kleopatrà; Mohren, u. f. f. - Dann Apoll mit seiner Leyer; und nach ihm die tragische Muse, (Mrs Barry) auf einem Siegswagen, ums

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ringt von Kalliope Klio, Erato, Euterpe, Polyhyme nia, Terpsichore und Urania; und zuleßt Shak. speare's Bild, nach seinem Monument in der Wests münsterabtey, mit emblematischen Verzierungen, und einem ansehnlichen Gefolge, welches den Zug schloß. Die Musik zu der Prozeßion war von Hrn. Dibden gesetzt; und die Hauptrollen wurden von den vors nehmsten Schauspielern dieses Theaters gespielt.

Der Unternehmer des andern grossen Theaters in Coventgarden, Herr Colman, nüßte diese Gelegens heit gleichfalls, und kam seinem Nebenbuhler Gar. rick, noch mit einer Vorstellung zuvor, in welcher ein ähnlicher Jubelzug auf die Bühne gebracht wurde. Zur Einleitung deffelben schrieb er ein eignes Lufts fpiel: Man and Wife, or Shakspeare's Jubilee, wels ches auch im Jahr 1770. gedruckt ist, mit dessen Ins halt ich aber den Leser um so weniger aufhalte, da derselbe auf die Feyer selbst gar keine Beziehung hat.

Von geringerm Belang sind: Shakspeare's Jubilee, a Mafk, by George Saville Carey. Lond. 1769. 8. — The Stratford Jubilee, a Comedy in two Acts; to which is prefixed Serub's Trip to the Jubilee, 8vo. und Trinculo's Trip to the Jubilee. 4to.

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Um meine Leser in den rechten Gesichtspunkt zu seßen, aus welchem die so oft aufgeworfene, und so verschiedentlich beantwortete Frage über Shaks speare's Gelehrsamkeit beurtheilt werden muß, halt ich es für nöthig, ihnen, ehe ich zur Erörterung der Frage selbst übergehe, ein allgemeines Gemählde von dem Zustande der Gelehrsamkeit, und befonders der Poesie in dem Zeitalter unsers Dichters, wels ches das Zeitalter der Königinn Elisabeth war, aufs zustellen. Dieß Gemåhlde wird freylich nur Kopie eines Originals seyn, welches sich in Hrn. Wars ton's Geschichte der englischen Poesie findet *); aber eben dadurch erhålt es desto gröffern Werth.

Gemeiniglich nennt man die Zeiten der Königinn Elisabeth das goldne Zeitalter der englischen Poesie wenigstens war es poetischer, als irgend eins. Am *) B. III. S. 490,

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