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mus von Saragossa (Historia de iis, quae temporibus Gothorum in Hispania acta sunt) benußte, läßt sich nicht bezweifeln, da Ifidor im Leben dieses Bischofes sagt, daß er das Werk kenne. Isidors Chronik geht bis auf den König Suinthila. Sie ist in einer sehr einfachen Sprache geschrieben, die oft in den Chronikstyl verfällt. Noch kürzer sind die historiae Suevorum und Vandalorum abgefaßt, die ihm auch beigelegt werden. Im allgemei nen kann Isidor als zuverlässiger Zeuge betrachtet wer den, nur möchte er in Leovigilds Geschichte dem Johann von Biclar nachgesezt werden müssen; und am Schlusse der Chronik scheint er entweder Schmeichelei oder Selbst: betrug zu verrathen. Der Text ist sehr verdorben und in den verschiedenen Ausgaben unvollständig gegeben, in: dem die eine manche Stellen hat, welche der andern fehlen, und so umgekehrt. Besonders sind die Namen sehr entstellt und verfälscht.

Der hl. Ildephons sette Isidors Chronik fort bis zum I. 667. Obwohl diese Chronik als verloren betrachtet wird, so scheint es doch, daß wir sie noch größtentheils bei Lucas von Tuy) im Anfang des drits ten Buches seiner Weltchronik lesen: so auch bei dem Erzbischof Roderich von Toledo *) am Ende des zweiten Buches seiner spanischen Geschichte, wo er mit bestimmten Worten sagt, daß Ildephons vom fünften Regierungs,

*) Sein Chronicon Mundi, das bis 1236 geht, steht in der Hispania illustr. T. IV. im Anfange.

**) Rodericus Toletanus, der in der ersten Hälfte des 13ten Jahrhunderts lebte, und die frühern zum Theil verloren gegangenen Chroniken in seine spanische Geschichte aufnahm, steht in der Hispan. illustrat. T. II.

jahre des Suinthila (626) bis zum achtzehnten des Königs Reccesuinth (also bis 667) die Vorfälle in Spanien nie dergeschrieben habe. Im Ganzen scheint er die Manier des Isidorus beibehalten zu haben, und unparteiischer als die folgenden Chronikschreiber zu seyn.

Außer der ganz kurzen Chronologia et Series regum Gothorum *), den historischen Andeutungen in den tole tanischen Concilienbeschlüssen **) und dem westgothischen Geseßbuche, ***) das unter Reccesuinth als ein geschlossenes Ganze erscheint, haben wir für die letzte Zeit des westgothischen Reiches noch folgende Quellen, die alle entweder falsche und entstellte, oder doch so kurze und dunkle Nachrichten mittheilen, daß die Geschichte immer schwieriger und verworrener wird.

Die erste Stelle unter ihnen verdient die Historia Wambæ f), von dem Erzbischofe Julian von Toledo aufgeseßt, die zwar nicht das Magere und Trockene einer Chronik hat, aber das Geschmacklose derselben. Dabei scheint der Verfasser nicht ganz frei von Schmeichelei seines Herrn zu seyn, den er spåter doch mit verrathen hilft. Lucas Ludensis hat diese Geschichte mit einigen

*) Sie steht_bei Du Chesne T. I. und bei Dom Bouquet T. 11. **) Coleti Conciliorum collectio Venet. 1728 · 1733. in Tom. VI, VII u. VIII, oder in der Sammlung des Cardinal Aguirre (Collectio conciliorum omniumHispaniae et novi orbis. Romæ 1693 - 1695.) ***) Leges Wisigothorum in der Hispan. illustrat, T. III. bei Dom Bouquet T. IV. bei Cauciani (Barbarorum leges antiquæ) T. IV. Auch Walther hat einen neuen Abdruck davon veranstaltet im Corpus juris German. antiq. T, I. p. 415-669. Berolin. 1824.

f) Sie steht bei Du Chesne T. I. p. 821 sqq. und bei Dom Bouquet T. II. p. 707.

Zusäßen in einem Auszuge in seine Chronik aufgenom men. Dem Erzbischofe Julian wird auch ein sehr kurzes

Chronicon regum Gothorum *)
Spanier unter dem Namen Vulsa

beigelegt, welches die anführen; es geht bis

auf die Krónung des Egiza, den der Verfasser seinen gnädigen Herrn nennt.

Die Verfasser der Chronik Alphonsi Magni und der Chronik von Albayda lebten von den Begebenheiten zu entfernt, als daß sie für die gothische Zeit zuverlässige Nachrichten liefern könnten. Näher lebte, und manches als Augenzeuge beschrieb Isidorus Pacensis, dessen Chronik oft in fast unverständlichem, barbarischen Latein die Vorfälle von 610 bis 754 in Spanien enthält. **) Aus Mangel anderer Quellen aus jener Zeit bleibt er ungeach tet seiner Kürze freilich Hauptzeuge, allein ihm volles Vertrauen schenken, darf man deswegen doch nicht: er begeht eine Menge Irrthümer, besonders in der Chronologie, enthält viele Widersprüche und Namensverfälschun

*) Dieses Chronicon ist im 2ten Band der Concilien - Sammlung des Cardinal Aguirre herausgegeben, und in der Hispan. illustr. T. III hinter dem Isidor Hispal.; jedoch fehlt dort der Name des Verfassers. Ferreras in der spanischen Geschichte Bd. II. ad ann. 690 bemerkt, der Name Vulsa wäre aus Mißverstand von Julse i. e. Juliani Sancti Episcopi, entstanden. Nicolaus Antonius in der Bibl. Hisp. Vet. Part. II. p. 272. hält es für einen Schreibfehler anstatt WISEgothorum regum chronicon.

**) Prudent. Sandoval gab den Isidorus Pacensis zuerst nach zwei gothischen Handschriften von Alcala und Osma heraus. Am besten und vollständigsten möchte der Abdruck seyn, den Florez in der España Sagrada T. VIII p. 282 sqq. gibt. Über Wittiza's widerspruchsvolle Ges schichte hat man einige neuere Schriften, die aber nicht mit strenger Prüfung der Zeugnisse abgefaßt sind: Vertheidigung des Königs Wittiza von Don Gregorio Mayans y Siscar, aus dem Spanischen ins Deutsche von Plüer überseßt, in Büsching's Magazin Th. I. S. 381. Bachmansson's Beschreibung der wahren Ursachen vom Untergange des Gothischen Reiches in Spanien aus dem Schwedischen überseßt, Copenh. und Leipz. 1749.

gen, und scheint mit Parteilichkeit die innern Streitig keiten um die Königskrone zu Wittiza's Zeit zu beschreiben. Er ist daher mit vieler Vorsicht zu gebrauchen, und beim Sturz des westgothischen Reiches genau mit den arabischen Nachrichten zu vergleichen, die wir bei Cardonne, Murphy und Conde lesen *). Allein da diese auch von einander abweichen, so wird es nicht überflüssig seyn, etwas über sie zu sprechen. Cardonne ist am unvollständigsten, da er zu wenig arabische Manuscripte mit einander verglichen hat; der oft unsichere Noveiri ist sein Hauptführer; viel mehr leistete Murphy, da er viele historische Werke der Araber, wenn auch nicht immer mit historischem Lact, doch mit Gelehrsamkeit benußte und zusammenstellte: Conde håtte am meisten leisten können, wenn er nicht die unglückliche Idee ge faßt, von den christlichen Berichten ganz abzugehen, und mit Hintenansegung aller historischen Grundsäße im Ge wande und Geiste eines Arabers zu schreiben, und demgemäß nicht sowohl auf Wahrheit, sondern auf orientalische Ausschmückung und Uebertreibung zu sehen.

In mancher Hinsicht können auch die beiden spanischen Geschichtschreiber Mariana und Ferreras **) zu den Quellschriftstellern gerechnet werden, da sie mehrere Handschriften benußten, die bis jezt noch nicht gedruckt sind.

*) Cardonne histoire de l'Afrique et de l'Espagne sous la domination des Arabes, à Paris 1765. Murphy history of the Mahometan Empire in Spain. London 1816. Conde historia de la dominacion de los Arabes en España. Madrid 1821.

**) Joannis Marianae (e. societ. Jesu) historiae de rebus Hispaniae Libri XXX in der Hispan. illustrat. T. II. Synopsis historica chronologica de España, formados de los autores seguros y de

Obwohl Mariana über kirchliche Angelegenheiten weniger be fangen und parteiisch spricht als Ferreras, so steht er diesem doch bei weitem nach an Gründlichkeit, Gelehrsamkeit und an der historischen Kritik: Beide aber fehlen darin in ihren Werken, daß sie die Thatsachen zu wenig geordnet, und das Wichtige von dem Unbedeutenden nicht gehörig geschieden haben. Besonders ist Mariana geneigt, jede Erzählung, die etwas Romanhaftes enthält, auch wenn sie ganz unwahr ist, in seine Geschichte aufzunehmen: auch in der Chronologie begeht er grobe Verstöße, und man darf ihm daher viel weniger folgen als dem Ferreras.

buena fè por Dom Juan de Ferreras Madrid 1700. 4. Fran zösisch von Hermilly. Paris 1741. Deutsch unter Baumgarten's Aufsicht. Halle 1754. 4. Neben beiden Werken verdient außer der obenangeführten España sagrada von Florez noch folgendes Buch an= geführt zu werden: Istoria critica de España y de la cultura española por Don Juan Franc. de Masdeu. Madrid 1787.

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