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Constantin hatte unterdessen sich in Gallien behauptet, und da Honorius von den Gothen in Italien bedrångt ward, so erhielt er sogar von demselben das Versprechen, man wolle ihm die Ansprüche auf das angemaßte Land abtreten, wenn er die Gothen bekriege. Constantin machte zum Schein einen Zug nach Italien, kehrte aber bald wieder um, entweder weil ihm überhaupt der Krieg gegen Alarich nicht recht Ernst war, oder wohl deswegen, weil er von dem Aufstande des Gerontius in Spanien Nachricht bekommen hatte. Dieser General verband sich mit den Vandalen, jagte den Augustus Constans aus Spanien, und rief seinen Freund Marimus auf den Thron, den derselbe in Tarragona aufschlug. Gerontius rückte dann mit einem Heere über die Pyrenåen, nahm Vienna ein, wo Constantins Sohn sich befand, und ließ den jungen Augustus, der wider seinen Willen das Klosterleben hatte verlassen müssen, hinrichten. Dann zog er gegen Arles, wo der Vater mit gleichem Schicksale bedroht ward. Da Honorius nach Alarichs Lod mit den Gothen in ein friedlicheres Verhältniß zu treten schien, weil Ataulph eine Annäherung wünschte; so konnte er unter dem Feldherrn Constantius ein Heer nach Gallien schicken, das sowohl gegen Gerontius als gegen Constantin feindlich agirte. Kaum waren des Honorius Truppen in die Nähe von Arles gekommen, als die Soldaten des Gerontius in das fais serliche Lager überliefen. Der verlassene General flüchtete sich nach Spanien, wo er, um einem schimpflichen Tod zu entgehen, sich selbst umbrachte. Marimus wurde gefangen genommen, in Rom und Ravenna dem Spotte des Volkes preisgegeben und dann hingerichtet. Constantin, wohl von diesem Feinde befreit, hatte einen gefährlichern Gegner in dem siegreichen Constantius, der ihn in Arles belagerte. Als das Heer der Franken und Alemannen, welches zu seiner Hülfe herbeieilte, geschlagen wurde, hatte er keine Hoffnung mehr, wenn ihm nicht die Milde und Großmuth seines Feindes das Leben rettete. Die Thore von Arles wurden dem kaiserlichen Feldherrn geöffnet, der zwar selbst nicht seine Hände in Constantins Blut tauchte,

ihn aber nach Italien schickte, wo er und sein Sohn Julian umgebracht wurden (411) 116).

Noch ehe sich Constantin unterworfen hatte, erhob sich ein neuer Rebell: im vierten Monate der Belagerung von Arles erhielt man im kaiserlichen Lager die Nachricht, daß Jovinus in Mainz zum Kaiser ausgerufen sey, und von Goar, König der Alanen, und Guntiar, König der Burgunder, unterstüßt, mit einem starken Heere gegen die Rhone marschire. Constantius beeilte sich Herr von Arles zu werden, was ihm, wie erzählt ist, auch gelang. Allein anstatt seine bisher siegreichen Waffen gegen den Rebellen zu wenden, ergriff er, unbekannt aus welcher Ursache, schmählich die Flucht, und überließ dem Jovinus das Land als eine leichte Eroberung 117).

So standen die Sachen in Gallien, als die Gothen dahin unter Ataulphs Anführung kamen 118). Nach Alarichs Tod hatte sein Schwager die Königswürde erlangt. Wenn wir den nicht ganz zuverlässigen Nachrichten folgen wollten, so hätte Ataulph sein Volk aus Unteritalien noch einmal nach Rom geführt, es abermals schrecklich geplündert, und bei dieser Gelegenheit des Kaisers Schwester, die Placidia, zur Gefangenen bekommen 119). Allein die sichersten Schriftsteller schwei gen von einer Einnahme Roms unter Ataulph, und berichten

116) Ueber Constantin's Empórung: Zosimus L. VI, c. 2 u. 5. Orosius L. VII, c. 42. Sozomen. L. IX, c. 12. Olympiodor. ap. Phot. Cod. LXXX. p. 58. ed. Bekker. Idat. Chronic. 1. c. Marcellin. Chronic. Gregor. Turon. L. II, c. 9.

117) Olympiodor. 1. c. Gregor. Tur. 1. c.

118) Mit Recht sagt Gibbon (history of the decl. etc. chapt. 31. not. 132.) The retreat of the Goths from Italy and their first transactions in Gaul are dark and doubtful. Nach den Quellen aber, die uns noch übrig sind, würde Gibbon Ataulphs Aufenthalt in Gallien gewiß besser erzählt haben, wenn er mehr Olympiodor berücksichtigt hatte, und weniger seiner Phantasie gefolgt wäre.

119) Jornandes c. 31. und die historia miscella (Murat. p. 90) Bei jenem heißt es: Athaulfus suscepto regno revertens item ad Romam, si quid primum remanserat, more locustarum rasit: nec tantum privatis divitiis Italiam spoliavit, immo et publicis, imperatore Honorio nihil resistere praevalente, cujus et germanam Placidiam urbe captivam abduxit.

Constantin hatte unterdessen sich in Gallien behauptet, und da Honorius von den Gothen in Italien bedrängt ward, so erhielt er sogar von demselben das Versprechen, man wolle ihm die Ansprüche auf das angemaßte Land abtreten, wenn er die Gothen bekriege. Constantin machte zum Schein einen Zug nach Italien, kehrte aber bald wieder um, entweder weil ihm überhaupt der Krieg gegen Alarich nicht recht Ernst war, oder wohl deswegen, weil er von dem Aufstande des Gerontius in Spanien Nachricht bekommen hatte. Dieser General verband sich mit den Vandalen, jagte den Augustus Constans aus Spanien, und rief seinen Freund Marimus auf den Thron, den derselbe in Tarragona aufschlug. Gerontius rückte dann mit einem Heere über die Pyrenåen, nahm Vienna ein, wo Constantins Sohn sich befand, und ließ den jungen Augustus, der wider seinen Willen das Klosterleben hatte verlassen müssen, hinrichten. Dann zog er gegen Arles, wo der Vater mit gleichem Schicksale bedroht ward. Da Honorius nach Alarichs Lod mit den Gothen in ein friedlicheres Verhältniß zu treten schien, weil Ataulph eine Annäherung wünschte; so konnte er unter dem Feldherrn Constantius ein Heer nach Gallien schicken, das sowohl gegen Gerontius als gegen Constantin feindlich agirte. Kaum waren des Honorius Truppen in die Nähe von Arles gekommen, als die Soldaten des Gerontius in das kais serliche Lager überliefen. Der verlassene General flüchtete sich nach Spanien, wo er, um einem schimpflichen Lod zu entgehen, sich selbst umbrachte. Marimus wurde gefangen genommen, in Rom und Ravenna dem Spotte des Volkes preisgegeben und dann hingerichtet. Constantin, wohl von diesem Feinde befreit, hatte einen gefährlichern Gegner in dem siegreichen Constantius, der ihn in Arles belagerte. Als das Heer der Franken und Alemannen, welches zu seiner Hülfe herbeieilte, geschlagen wurde, hatte er keine Hoffnung mehr, wenn ihm nicht die Milde und Großmuth seines Feindes das Leben rettete. Die Thore von Arles wurden dem kaiserlichen Feldherrn geöffnet, der zwar selbst nicht seine Hånde in Constantins Blut tauchte,

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wo er und sein Sohn Julian

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ang der Burgunder, unterstüßt, Je Rhone marschire. Constantius roerden, was ihm, wie erzählt seine bisher siegreichen Waffen , ergriff er, unbekannt aus icht, und überließ dem Jovinus | ung 117).

Hallien, als die Gothen dahin n 118). Nach Alarichs Tod vürde erlangt. Wenn wir den ten folgen wollten, so hätte ilien noch einmal nach Rom geplündert, und bei dieser er, die Placidia, zur Gefange= sichersten Schriftsteller schweis anter Ataulph, und berichten

ung: Zosimus L. VI, c. 2 u. 5. L. IX, c. 12. Olympiodor. ap.

. Idat. Chronic. I. c. Marcellin.

Tur. 1. c.

istory of the decl. etc. chapt. 31. from Italy and their first transful. Nach den Quellen aber, die n Ataulphs Aufenthalt in Gallien er mehr Olympiodor berücksichtigt gefolgt wäre.

historia miscella (Murat. p. 90) scepto regno revertens item ad rat, more locustarum rasit: nec poliavit, immo et publicis, impevalente, cujus et germanam Pla

uns genau, daß Placidia schon nach der zweiten Belagerung von Alarich als Gefangene weggeführt wurde.

Die Gothen in beständigen Unterhandlungen mit Honorius, der an Ravenna ein festes Bollwerk hatte, ließen sich im heutigen Toskana nieder 120), und schlossen endlich einen Vertrag mit dem Kaiser 121), oder schienen wenigstens einen schließen zu wollen, für ihn Gallien und Spanien zu erobern, wenn sie hier Wohnpläße angewiesen bekämen. Mag es auch seyn, daß Ataulph nicht die Absicht hatte, für den Kaiser zu streiten; so war es doch ein Vorwand, den Einbruch in Gallien zu bemånteln (412). Auch zeigte gleich das Eingehen in Unterhandlungen mit Jovinus, den Ataulph bekriegen sollte, daß der gothische König viel mehr geneigt war mit diesem als mit Honorius in freundschaftliche Verbindungen zu treten.

Auf das Anrathen des entthronten Attalus, der dem gothis schen Heere folgte, kam Ataulph zu einer Unterredung mit dem Usurpator zusammen. Da sie sich nicht vereinigen konnten, und der gothische König hörte, daß sein Lodfeind Sarus, der von Honorius abgefallen war, zu Jovinus unterwegs sey; so hob Ataulph die Unterredung schnell auf und zog mit 10,000 Mann dem Feinde der Balthen entgegen. Sarus, der nur achtzehn bis zwanzig Leute bei sich hatte, wehrte sich dessen ungeachtet sehr lange, bis der verzweifelte Kampf durch die Uebermacht beendigt ward. Der mit Mühe Ueberwältigte wurde lebendig gefangen und dann grausam getödtet 122).

Erst als Jovinus seinen Bruder Sebastian zum Mitregenten annahm, entzweite sich Ataulph, darüber aufgebracht, 123) gänzlich mit ihm. Er schickte daher Gesandte an Honorius mit

120) Dieses will man schließen aus L. VII. Cod. Theod. de indulgentiis creditorum cf. Godofredi comment. ad h. 1. und Tillemont Art. 51 sur Honoré.

121) Nach Jornand. c. 31. Die Histoire de Languedoc T. I, p. 164 glaubt, daß kein Vertrag geschlossen worden.

122) Olympiodor. 1. c.

123) Olympiodor. 1. c. p. 59. Ἰοβίνος παρὰ γνώμην 'Αδαούλφου τὸν ἴδιον αδελφόν Σεβαστιανὸν βασιλέα χειροτονήσας εἰς ἔχθραν Αδαούλφῳ κατέστη.

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