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flächlichster Weise in 4 bis 5 Tagen begutachten! Weit schlimmer ist aber die Einrichtung, dass die Kommissare, die, wie angedeutet, meist auch nicht das geringste Verständnis für die Gegenstände besitzen, dennoch Sitz und Stimme in der Jury haben. Zu Erörterungen bleibt fast gar keine Zeit. Die einzelnen Kommissionen gingen von ganz verschiedenen Prinzipien bei der Beurteilung aus. Man hätte erwarten sollen, dass diesmal eine weit strengere Auswahl als in Paris gemacht worden wäre. Aber das ist nur in einzelnen Fällen geschehen. Eine Prämiierung, in dieser Art durchgeführt, kann das Ansehen der Geographie im Kreise der Wissenschaften nur herabsetzen und auch nicht zu erhöhter Thätigkeit anspornen. Viel richtiger wäre, es würden wissenschaftliche Berichterstatter für die einzelnen Gruppen ernannt, welche während der ganzen Ausstellungszeit ihre Studien zu machen hätten, um dann ihr Urteil mit dessen Begründung (wie bei der Wiener Ausstellung) in den Comptes rendus niederzulegen. Solite dennoch je wieder eine grössere Jury zusammentreten, so ist erstes Erfordernis, dass dieselbe schon lange vor Eröffnung des Kongresses ihre Arbeit beginnt. Fast alle wichtigeren geographischen Zeitschriften haben im Jahre 1881 82 Berichte über die Ausstellung selbst gebracht; wir sehen von der Aufzählung derselben hier ab.

II. Die nationalen Kongresse.

1. Deutschland. Die deutschen Geographentage, welche seit 1881 ins Leben gerufen sind, verdanken ihr Entstehen zwar dem Bestreben, eine Vereinigung der geographischen Gesellschaften anzubahnen, sie haben sich aber doch in ganz andrer Weise entwickelt. Denn obwohl man, um einen Anhalt zu haben, bisher solche Orte auswählte, an welchen zugleich eine geographische Gesellschaft ihren Sitz hat, so ist doch die Beteiligung der übrigen Schwestervereine eine äusserst geringe gewesen und es hat nie eine offizielle Vertretung derselben stattgefunden. Die Leitung ist mehr und mehr in die Hand der akademischen Vertreter der Erdkunde übergegangen, weil sie sich am lebhaftesten an der Sache beteiligten.

Der erste Geographentag hat am 7. und 8. Juni 1881 zu Berlin stattgefunden und war von ca 70 bis 80 Teilnehmern besucht. Schon hier zeigte sich die Hereinziehung von Fragen über Organisation und Methodik des geographischen Unterrichts neben den wissenschaftlichen Vorträgen von Erfolg, indem sie eingehendere Debatten hervorriefen. Um dem grossen Kreise der geographischen Fachlehrer den Besuch zu ermöglichen, wurden die folgenden Versammlungen auf die Osterwoche verlegt. Am 12., 13. u. 14. April 1882 tagten die Geographen in Halle, am 28., 29. u. 30. März 1883 in Frankfurt a M. unter weit stärkerer Beteiligung. Es fanden sich ein

1882 in Halle

Einheimische
216
360

von auswärts

218

170

zusammen

434

530

1883 in Frankfurt a/M. Wenn es gelingt, das Interesse jedesmal für einen grössern Teil Deutschlands wachzurufen und 150 bis 200 Fremde zum Besuch der Geographentage zu veranlassen, so kann derselbe seine Aufgabe nach dieser Seite für erfüllt ansehen. Die Beteiligung von Schulräten, Direktoren, Professoren und Lehrern in einer Zahl

von je 100 bis 150 muss den Beschlüssen und Ratschlägen des Geographentages in betreff der Reformen des Unterrichts ein nicht zu unterschätzendes Gewicht verleihen. Bisher sind Anregungen zu auswärtigen Unternehmungen nicht von diesen Versammlungen in die Hand genommen erst in Frankfurt haben sich Forschungsreisende in grösserer Zahl am Geographentage beteiligt, dagegen verspricht die von ihm ins Leben gerufene Sammlung des bibliographischen Materials zu einer Deutschen Landeskunde unerwarteten Erfolg.

Der Hallenser Geographentag war von einer trefflichen Ausstellung geographischer Lehrmittel begleitet. Eine wahre Musterausstellung (1100 Nummern) fand in Frankfurt statt, durch die unermüdliche Thätigkeit von Prof. ReinMarburg, L. Ravenstein - Frankfurt, A. Breusing-Bremen, B. Hassenstein-Gotha u. a. zusammengebracht. In 11 Gruppen geteilt, bot dieselbe zum erstenmal die Durchführung des Prinzips, alle Karten und Objekte bis ins einzelne nach dargestellten Gegenständen zusammen zu stellen, so dass sie im höch sten Grade instruktiv war. Der Hauptwert ruhte jedoch in der historischen Abteilung, Kartenwerke des 16., 17. u. 18. Jahrhunderts in systematischer Folge enthaltend, sowie in der Sammlung zur Übersicht der Entwickelung der Terraindarstellung. An Publikationen liegen bis jetzt vor:

Verhandlungen des I. deutschen Geographentages zu Berlin 1881. Berlin 1882. IV, 134 SS., 1 Karte und 6 Abbild. Berlin. D. Reimer 1882. Verhandlungen des II. deutschen Geographentages zu Halle 1882. 174 SS. Berlin 1882.

Dritter deutscher Geographentag: A. Breusing, Leitfaden durch das Wiegenalter der Kartographie bis 1600. Mit besonderer Berücksichtigung Deutschlands. 1883. 33 SS. Katalog zur geogr. Ausstellung im Saalbau zu Frank

furt a/M. 1883. 92 SS.

In

2. In Frankreich haben die selbständigen Geographentage eine ganz andre Entwickelung gehabt, indem sie vor allem ein Band der bestehenden Geographischen Gesellschaften bilden sollen. gewissem Sinne sind diese Versammlungen, welche jetzt den Namen ,,Congrès national des Sociétés françaises de géographie" führen, begründet, um das Dominieren der Pariser Gesellschaft ein wenig zu paralysieren. Die offiziellen Vertreter der Einzelgesellschaften führen den Vorsitz in den Sitzungen. Über die Zahl der Teilnehmer geben die Berichte keine Notiz. Die Versammlungen dauern 5 Tage und die Programme pflegen an Vorträgen überreich zu sein, so dass meist drei Sitzungen an einem Tage ab gehalten werden müssen. Eine strengere Auswahl wird von manchen Seiten erstrebt, besonders beginnt eine Reaktion gegen die Überfülle von Resolutionen, welche ohne Effekt zu sein pflegen 1).

Die Sitzungsberichte werden in grosser Ausführlichkeit mit allen Ansprachen

1) S. z. B. die treffenden Bemerkungen von M. Louis Delavaud in L'exploration 1882: Quelques réflexions sur l'organisation des Congrès nationaux de géographie.

und Toasten publiziert. Ausstellungen sind meist mit den Kongressen verbunden, und auch hier nimmt die Prämiierung die besten Kräfte in Anspruch. Es tagten der III. Kongress zu Nancy am 5. bis 10. August 1880, der IV. am 5. bis 10. Sept. 1881 in Lyon, der V. am 4. bis 10. Sept. 1882 in Bordeaux. Berichten liegen vor:

An

1880. Le Congrès national de géographie à Nancy. 8°. 440 pp. 2 Karten.

1881. Congrès national des sociétés françaises de géographie. 4e Session. Lyon 1881. Compte rendu des séances. Lyon 1882. 8°. 410 pp. 2 Karten.

1882. Bordeaux. Der offizielle Bericht ist noch nicht erschienen. Kurze

Übersicht der Vorgänge s. Revue de géogr. XI, 1882, 317–319.

3. Auch in der Schweiz streben die geographischen Gesellschaften eine Annäherung in Form gemeinsamer jährlicher Versammlungen an. 1882 tagte die dritte Vereinigung der Schweizerischen geographischen Gesellschaften in Genf. Der Druck eines Berichtes ward beschlossen. Derselbe ist aber noch

nicht erschienen.

4. In England hat die „British Association" 1881 ihre Session in York, 1882 in Southampton abgehalten. Über die Arbeiten der geographischen Sektion orientiert ausreichend Proc. R. Geogr. Soc. 1881, 595-634 u. 673-690, sowie 1882, 614-645.

III. Geographische Zeitschriften.

Ergänzungen von H. Wichmann.

Das Verzeichnis von 100 geographischen Zeitschriften, welches mit den ausführlichen Titeln im Jahrgang VIII, 646-653, gegeben ward, bedarf der nachfolgenden Ergänzungen. Nach Ausschluss von 13 mittlerweile eingegangenen und Hinzurechnung von 32 neuentstandenen beläuft sich die Zahl auf 119.

1. Es sind eingegangen (oder es ist seit Jahren nichts erschienen):

44. L'Année géographique.

48. Revue lyonnaise de géographie.

51. Journal of the R. Geogr. Society of London.

58. Revista geografica maltese.

59. Bollettino della Società internationale di Esplorazione &c. Africana. Redaktion: Mizzi.

60. Bollettino della Società d'esplorazione commerciale in Africa.

63. Aardrijkskundig Weekblad.

Redaktion: Dozy.

64. Tijdschrift voor Nederlandsch Indië (?).

66. Annaes da Commisão Centr. Perm. de Geographia.

82. Bulletin de l'Institut géogr. internationale à Berne.
84. Bulletin de la Société de Géographie de Berne.
89. El Viajero illustrado. Madrid.

90. Boletin de la Exploradora. Vitoria (?).

2. Es haben den Namen geändert oder Ergänzungen erfahren:

15. Die Mitteilungen für Erdkunde zu Halle sind zugleich Organ des sächsisch-thüringischen Gesamtvereins für Erdkunde.

22. Das Ausland führt seit 1882 den Nebentitel: Wochenschrift für Länder- und Völkerkunde, unter Mitwirkung von Prof. Friedr. Ratzel und andern Fachmännern herausgegeben von der J. G. Cotta'schen Buchhandlung. Stuttgart und München.

37. Bulletin de la Société de géographie de Paris erscheint seit 1882 in vierteljährlichen Heften.

52. Proceedings of the R. Geogr. Society. London. Seit 1882 erscheinen auch Supplementary Papers.

79. Die Zeitschrift der schwedischen Geogr. Gesellschaft führt seit 1881 den Titel: Ymer. Tidskrift utgifven af Svenska Sällskapet for Antropologi och Geografi. 8°. 1881, 4 Hefte. 1882, 8 Hefte. Kr. 8. Stockholm.

91. Földrajzi Közlemények. Redaktion: A. Berecz. Seit 1882 10 Nummern und mit französischem ,,Supplément contenant un abrégé du Bulletin de la Société Hongroise de Géographie". Redaktion anfänglich B. Erödi, später P. Kiraly. Budapest.

93. Journal of the Tokio geogr. Society. (In japanesischer Sprache.) Seit 1881 ist diese mit englischem Inhaltsverzeichnis versehen.

3. Seit 1881 neu begründet

(nach Ländern geordnet).
Dänemark.

1. Fra alle Lande. A Maanedskrift for nyere Reisebeskrivelser, for Skildringer af fremmede Lande og Folkeslag, af Dyre-og Planteliv. Udg. af L. Zink. 8°. Seit 1881 in monatlichen Heften. Koperhagen, Philipsen. Kr. 10,20.

Deutschland und Österreich.

(Bisher 25, jetzt 31 geographische Zeitschriften.)

2. Mitteilungen der Geograph. Gesellschaft (für Thüringen) zu Jena. Erscheint seit 1882 in vierteljährl. Heften. Redaktion: Pfarrer G. Kurze. Jena, Gustav Fischer.

3. Mitteilungen der Geograph. Gesellschaft in Lübeck. Erscheint seit 1882 in zwanglosen Heften. Lübeck, F. Grautoff.

4. Jahresbericht der Geograph. Gesellschaft zu Greifswald. Erscheint seit 1883.

5. Verhandlungen des Deutschen Geographentages. Erscheint seit 1882 in Berlin, D. Reimer.

6. Weltpost. Blätter für deutsche Auswanderung, Koloni

sation und Weltverkehr. Erscheint seit 1881 zweimal monatlich. Redaktion: R. Lesser. Leipzig, Weltpost-Verlag.

7. Mitteilungen des k. k. Militär-geograph. Instituts. Erscheint seit 1882 in zwanglosen Heften in Wien, R. Lechner. Bisher 2 Hefte.

Frankreich.

(Bisher 20, jetzt 29 Zeitschriften.)

8. Bulletin de la Société de géographie de l'Ain. Redaktion: F. Verne. Seit 1882 zwanglos. Bourg.

9. Bulletin de l'Union géographique du Nord de la France. Seit 1880 monatlich in Douai.

10. Bulletin de la Soc. de géogr. de Dijon. 8°. Red.: A. Gaffarel. Vierteljährlich seit 1882. Dijon, Renaud.

11. Bulletin de la Soc. de géographie de Lille. Vierteljährlich seit 1882 in Lille. fres. 12.

12. Bulletin de la Soc. bretonne de géographie. 8°. Vierteljährlich seit 1882 in Lorient.

13. Compte rendu des séances de la Société de géographie de Paris. 8°. Erscheint seit 1882 regelmässig 8-10 Tage nach jeder Sitzung. Redaktion: Ch. Maunoir. Paris.

14. Bulletin du Comité franç. de l'Association Internat. Africaine. Erscheint seit 1881 in zwanglosen Heften in Paris, Rue Charras 9.

15. Bulletin de la Soc. de géographie de Toulouse. Erscheint seit 1882 monatlich.

16. Mémoires de la Soc. de géographie de Toulouse. Erscheint seit 1882 zwanglos.

17. Le Monde inconnu. Journal des nouveaux voyages. Erscheint seit 1881 wöchentlich in Paris.

18. Revue de l'Extrême Orient.

Erscheint seit 1882 in vierteljähr

lichen Heften. Red. Henri Cordier. Paris, Leroux. frcs. 30.

Italien.

(Bisher 8, jetzt 7 Zeitschriften.)

19. Bollettino della Società Africana d'Italia. Erscheint seit Juli 1882 monatlich unter Redaktion von G. B. Licata. Seit 1883 in vierteljährlichen Heften. 8°. Neapel.

20. L'Esplorazione. Rassegna quindicinale delle conquiste geografiche e degl'interessi italiani in tutti i punti del globo. Redaktion: G. B. Licata und F. Borsari. Erscheint seit 1883 in 14tägigen Heften. 8°. Neapel.

Portugal.

(Bisher 3, jetzt auch 3 Zeitschriften.)

21. Boletim da Sociedade de geographia commercial de Porto. Zwanglos seit 1881.

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