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Über die in Ungarn ausgeführten geologischen Landesaufnahmen und damit im Zusammenhang stehende Arbeiten gab v. Handtken 236; 1881 Bericht, auch enthalten die geologischen Zeitschriften von Wien und die Sitzungsberichte der dortigen Akademie teils Originalmitteilungen, teils Referate über die Geognosie Ungarns. Von den uns zugänglichen Schriften ist wohl die von Böckh über die geologischen und Wasserverhältnisse der Umgegend der Stadt Fünfkirchen am meisten einer kurzen Inhaltsangabe wert.

Die tiefste Partie des nordwestlich von Fünfkirchen entwickelten Sandsteines gehört anscheinend zum Zechstein oder zum oberen Rotliegenden. Eine verrukane ähnliche Konglomeratlage trennt davon den roten ,,Jakobsberger Sandstein", über welchem Werfener Schiefer und dreigliedriger Muschelkalk folgen. Darüber lagert eine der Beschreibung nach deutschem Kohlenkeuper sehr ähnliche Bildung und hierüber das von Peters als,,flötzleerer Sandstein" bezeichnete Glied, in welchem Rhätpflanzen vorhanden sind. Dieser Sandstein vertritt vielleicht ausserdem den mittleren Keuper und tiefste Liashorizonte. Die kohlenführenden Schichten entsprechen Quenstedt's Lias a und werden bedeckt von Sandsteinen, Mergeln und Kalken mit Am. stellaris, der jüngsten mesozoischen Bildung der Gegend. Übergreifend lagern neogene Gebilde der jüngeren Mediterranstufe, der sarmatischet und der Congerien schichten darauf. Der Streit über das wahre geologische

Alter der Ofener Mergel &c. wurde wiederholt besprochen 237), wobei v. Handtker eine Reihe von Schichten unteroligocän nennt, welche nach Hebert und Fuchs zum Obereocän gehören, und zum Teil Nummuliten und Orbitoiden enthalten; Hofmann suchte gewissermassen zu vermitteln.

Kroatien betreffend sind ausser den vorwiegend petrographischen Arbeiten von Kispatić 238) die Untersuchungen Kramberger's 239 über Karsterscheinungen im westlichen Teile des Agramer Gebirges zu nennen, welche sich besonders an einem wahrscheinlich oberkretaceischen Dolomitkalke zeigen, der auf sandigem Schiefer der mittleren Kreide lagert. Handtken 240), welcher das Agramer Erdbeben zum Gegenstande einer eingehenden Arbeit gemacht hat, rechnet dieses zu den ,Dislokationserdbeben". Es hat seinen Ausgang von dem Slemen-Gebirge genommen, dessen Axe aus steil aufgerichteten krystallinischen Schiefern, triadischen Schiefern, Kalksteinen und Dolomiten, sowie aus Kreidekalken besteht. Sanft abfallende, meist aus Mergeln zusammengesetzte Neogenschichten umgeben diesen Kern des Gebirges.

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Stache 241) macht darauf aufmerksam, dass im istrisch-dalmatinischen Gebiete die Schwankungen des Seespiegels und der Küste,

236) V. G. R. A. 1881. 237) V. G. R. A. u. B. A. 1882, 32, 397 u. 409. 239) V. G. R. A. 1881, 333. Jahrb. d. K. Ung. Geol. Anst., Bd. 7, 3. Heft, 1882. 241)

238) Jb. G. R. A. 240) Mitteil. aus dem V. G. R. A. 1882, 149.

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welche sich durch Wechsel von Charenkalken mit brackischen und marinen Bildungen kennzeichnen, von der Zeit der Senonkreide an Dis zum Ende der oberen Schichtenbildungen des Untereocän stattFanden. F. v. Hauer 242) lenkte die Aufmerksamkeit auf den mutmasslich triadischen ,,Diabas" (nach v. John) oder Diallagit Tschermak), aus welchem der Scoglio-Brusnik (zwischen den Inseln Bua und St. Andrea, westlich von Lissa) besteht. Auch ScoglioPomo scheint von gleicher Bildung; Verf. hält auch gegenüber Stache (1876) die Gypse der Insel Pelagosa für triadisch. Wichtig st für die Geschichte der Adria, dass Woldřich 243) in den diluvialen Knochenbreccien von Lesina viele grosse pflanzenfressende Säugetiere erkannte; die Insel musste also damals noch ein Teil eines grösseren Landes sein 244).

Auf die Meinungsverschiedenheiten 245) der in Bosnien thätig gewesenen Geologen hier einzugehen fehlt es uns an Raum.

Balkan-Halbinsel.

Den Lesern des Geographischen Jahrbuches dürfte Toula's 246) geologische Übersichtskarte der Balkan-Halbinsel so wohlbekannt und so zugänglich sein, dass es überflüssig erscheint, aus den Begleitworten derselben und aus den anderweitigen, für diese Arbeit benutzten neueren Arbeiten von Toula, von Tietze (über Montenegro 247)) &c. Auszüge zu geben.

Die Karte umfasst Griechenland nicht mit, dessen geognostische Verhältnisse seit dem Erscheinen des im Band VIII des Jahrbuches erwähnten Werkes der österreichischen Geologen Bittner, Neumayr und Teller (auch Burgerstein, Calvert, Heger und Hilber) vielfach die Aufmerksamkeit gefesselt haben. Bücking 248) hat gegen die von Sauvage aufgestellte, jüngst von Neumayr und Gen. wieder aufgenommene Theorie bezüglich der Umwandlung kretaceischer &c. Gebilde in Marmor und krystallinische Schiefer an eine genaue geologische Aufnahme in grösserem Massstabe appelliert und ist selbst mit Lepsius berufen, diese jetzt auszuführen, nachdem er durch die geognostische Untersuchung der Gegend von

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242) V. G. R. A. 1882, 75. 243) ibid. 160 f. 244) Der Aufsatz von M. Neumayr,,,Zur Geschichte des östlichen Mittelmeerbeckens", Sammlung gem.verst. wiss. Vorträge, herausgeg. von Virchow und Holtzendorf, Heft 392, sei unseren Lesern auf das wärmste empfohlen. 245) Tietze, D. G. Z. 1881, 282; Entgegnung von Hörnes &c. 246) Peterm. Mitteil. 1882, 361. 247) V. G. R. A. 1881. 248) D. G. Z. 1881, 33, 118; s. noch Neumayr's Replik, ib. 454; Nasse's Bemerkungen, ibid. 1882, 34, 151. Vgl. auch G. vom Rath in d. populären Reisebeschreibung: Durch Italien u. Griechenland nach dem Heiligen Land. Heidelberg 1882.

Olympia 249) Erfahrungen bezüglich des Arbeitens auf griechischem Boden wonnen hat.

Was Rumänien anlangt, verweisen wir auf die Beobachtungen von Porumbaru über die Paludinenschichten bei Crajova 250) und auf Cobalcescu's 251) Beschreibung der Gegend zwischen Slanik und Buzeu und zwischen Slanik und Calnau, welche letztere Arbeit wegen der Erwähnung von vier auf einer nordsüdlich streichenden Linie gelegenen Ausbruchsstellen von Schlammvulkanen Interesse erregt.

Russland.

Von den geognostischen Arbeiten über Russland bleiben uns die in slavischen Sprachen geschriebenen leider unverständlich. In SüdRussland erscheinen die Arbeiten von K ontkiewicz besonders be achtenswert.

In einer Arbeit über die Granitzone Neu-Russlands östlich vom Dnjepr ཅུང schilderte dieser das durch Eisenerze, auch Kupfer- und Mangan-Vorkommnisse wichtige Gebiet des Steppenplateaus, das aus Granit, Syenit, Gneissen mit Magneteisen, im Westen aus Karbon und bedeckenden jüngeren Gebilden besteht. Z letzteren gehört im N und W eine Masse weisser Thone mit Sandsteinen ode Sanden (Kreide oder Eocän), ferner sarmatische und pontische Gebilde, noch algemeinere Decklagen aber bilden Diluvium und Alluvium. Wichtig ist die Ab wesenheit von Oligocän und von der Mediterranstufe angehörigem Tertiär. Demselben Autor verdanken wir auch eine geol. Beschreibung des Kriwoi Rog in Süd-Russland 253), der einzigen Stelle innerhalb der grossen südrussischen Granitfläche, wo auch krystallinische Schiefergesteine etwas jüngeren Alters zur grösseret Ausbildung gelangt sind, nämlich Quarzit, Eisenquarzit, Thonschiefer, Chlorit- und Talkschiefer, welche mit mächtigen Eisenerzlagern verbunden sind.

V. v. Möller 254) hat eine allgemeine Besprechung der Glieder des Steinkohlen - Systemes in Russland gegeben. Dasselbe nimmt hier an 2 Mill. qkm ein, die allerdings zum Teil noch jüngere Bedeckung tragen.

Rechnet man das Ganze als ein Becken, so kann man davon 3 Hauptteile unterscheiden: Westrand, Ostrand am Ural entlang, und das Donetzbecken im Süden. Die Schichtenneigung ist sehr gering; trotz vorhandener Transgressioner liegt im ganzen das Karbon mit Silur und Devon einerseits, mit Perm anderseits gleichförmig und hat doch am Ural eine ungefähre Mächtigkeit von 3280 m, wird in vier, d. h. zweimal zwei Glieder zerlegt. Der Verf. verteidigt eifrig die Ansicht, dass hier keine erhebliche Lücke der Schichtenfolge besteht. Von dieser

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250) B. S. G. 1880, 317: 252) V. G. R. A. 1881, 190, aus 253) Verh. d. Kaiserl. russ. mineral Ges. 254) ibid. 1-24.

oraussetzung ausgehend muss man die russischen Karbonschichten, obwohl sie urchweg reich an Kalksteingebilden sind, dem gesamten Karbon gleichstellen. o gelangt der Verf. gegenüber der Meinung von de Koningk zu der Anschauung, ass von einer besonderen ,,Kohlenkalkstufe" nicht zu reden sei, dass man den elgischen Kohlenkalk im ganzen nur einem Teile der russischen unteren Abteilung ergleichen könne, nämlich der Schichten mit Produkten &c., während die jüngeren der Fusulinen kalke von Russland und anderen Ländern die marine Facies der beren Steinkohlen-Schichten seien.

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Der Bogdoberg in der astrachanischen Steppe zeigt am Fusse Gyps und Steinalz unter bunten Thonen und Sandsteinen, die obersten Bänke des Berges sind lurch Ammonitenfunde bekannt. v. Mojsisovicz 255) erkannte, dass diese Amnoniten der unteren Trias (Campiler Schichten) angehören, wonach die frühere Auffassung vom keuperinen Alter dieser Gebilde verlassen werden muss. Eine populäre Schilderung der geognostischen und bergmännischen Verhältnisse der Kupfererz- und Salzvorkommen in der permischen Formation Süd-Russlands von Reh 256) geisselt scharf die ,,Gründungen", welche dort in den letzten Jahren gemacht worden sind. Über die permischen Gebilde am Ural und die Schichtenfolge in denselben (gegenüber v. Möller) veröffentlichte Twelvetrees 257) seine Beobachtungen. Wir erwähnen hier noch Nikitin's 258) Arbeit über den Jura yon Elatma, Chaper's 259) Notizen über den am Ural sehr verbreiteten Geschiebelehm, ferner Ossowsky's 260) geolog. Karte von Wolhynien (ohne Text) und v. Dunikowsky's 261) kurze Schilderung der geolog. Verhältnisse der Dnjestr-Ufer in Podolien. Schmidt 262) hat eine Übersicht über die silurischen und kambrischen Schichten der baltischen Provinzen gegeben.

In Finland macht die geologische Untersuchung beträchtliche Fortschritte, da Spezialkarten in 1:20 000 mit Textheften herausgegeben werden. Über mehrere einschlägige Arbeiten hat das,,Neue Jahrbuch für Mineralogie &c." Referate gebracht; über die Granulitformation, welche sich östlich vom Tana-Fluss bis zum Enara-See verbreitet und zwischen 68° und 70° N. Br. kartographisch aufgenommen ist, aber nach N und S weiter fortsetzt, und zwischen einer unteren und einer oberen Gneissformation eingelagert ist, berichtete Dathe 263) nach Jernström's Mitteilungen.

Schweden.

Cohen's eingehende Referate im „N. Jahrb. f. Min. &c." erleichtern es denen, welche des Schwedischen nicht mächtig sind, in hohem Grade, den dankenswerten Arbeiten der nordischen Geologen

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255) V. G. R. A. 1882, 30. 256) Zeitschr. f. Berg-, Hütten- u. Salinenwesen d. Preuss. St. 29, 1881, 276. 257) Qu. J. L. G. S. 1882. 258) Nouv. Mém. de la Soc. des nat. de Moscou 1881, 87-133. 259) B. S. G. 1880, 8, 110, zugleich krystallinische Gesteine, auch Mineralien und Erze schildernd. 260) V. G. R. A. 1881, 84. 261) ibid. 82. 262) Qu. J. L. G. S. 1882, 514. 263) D. G. Z. 1882, 34, 36.

zu folgen. - Die vortrefflich ausgeführten geologischen Karten des Landes geben uns über die Anordnung der Massen mehr und mehr Aufschluss und die Texte fördern das Verständnis derselben. Ausser den Karten von Mittel-Schweden in 1:20 500 erhalten wir nun auch Provinzialkarten in kleinerem Massstabe, so Törnebohm's Karte von Wermland in 1:40 000, auf welcher 29 Gesteine der archaischen Bildungen in Form einer abgedeckten" Darstellung verzeichnet sind.

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Zwischen Svenonius und Törnebohm hat sich über die,,Sevegruppe" (d. h. gew. Quarzitschiefer, Glimmerschiefer und Hornblendschiefer) von Jämtland and Angermannland eine Diskussion erhoben. Svenonius, welcher glaubt, dass T. Dahl's,,Kambrische Formation" im Südteil des norwegischen Nordlandes silurisch sei, hat 8-9 neue Lagerorte kambrischer und untersilurischer Gebilde im nordlichen Schweden entdeckt, und hebt die Verbreitung von Olivinfels im nördlichen Jamtlande und in den Lappmarken Westerbottens hervor. Marr 264) findet die Sedgwick'sche Einteilung der kambrischen und silurischen Gebilde Grossbritannieza auch für Skandinavien anwendbar, nur fehlt in Schweden das Oberkambrische. was durch eine Unterbrechung der Absätze gedeutet wird; spätere Unterbrechunge seien aber nicht nachweisbar. Dames 265) zeigte, dass beiderseits der Ostse das Kambrium und Untersilur viel mehr voneinander abweichen als das Obersilur der beiden Landschaften. Lindström 266) erwies, dass auf den Karisinseln, nahe westlich von Gotland, weiche graue Schiefer, stellenweise sehr atsammengefaltet, nach vorheriger Denudation vom Obersilur überlagert worden sind

Vallin 267) hält Sandsteine, Konglomerate und Mergel, welche bei Hoby (ca 11 km nördlich von Lund) anscheinend auf Silur ruhen, für Keuper. Lundgren 268) und Nathorst 269) teilen die älteren mesozoischen Bildunge Schonens, welche als Steinkohlenträger so grosse Bedeutung haben, in mehrere Abteilungen, welche sich als Keuper, als Rhät (mit drei Stufen), als Cardinienliss und als Arietenlias bezeichnen lassen. Mit der Kreide Schwedens haben sich in den letzten Jahren in ihren Publikationen besonders de Geer, Hébert, Lundgren und Morgan beschäftigt, ohne jedoch zur Übereinstimmung zu ge langen.

Was das Diluvium betrifft, findet Dames 265) die schwedische Entwickelung, im allgemeinen der norddeutschen gleich. Nur bestehen Unterschiede in den ,,Interglacialschichten". Störung der Kreideunterlage ist bei Malmö klar. Auf die wichtige Arbeit Nathorst's 270) über diluviale Süsswassergebilde mit arktischen Pflanzen kommen wir erst an dieser Stelle zurück. Im westlichen Schones reichen diese Süsswassergebilde bis an den Meeresspiegel herab und wahrscheinlich unter denselben, an der Ostküste aber findet man bis in ca 30 m Höhe nur Meeresgebilde, erst in höherem Niveau Torfe mit arktischen Pflanzen, die Mulden und Vertiefungen des glacialen Diluviums erfüllend.

264) Qu. J. L. G. S. 1882, 313. 265) D. G. Z. 1881, 33, 405 ff. 266) Öfversigt af K. Sv. Ak. Handl. 1882, 3. 267) N. Jb. 1882, 1, 72. 268) Lunds, Univers. Arsskrift, t. 17, 1881. 269) *N. Jb. 1882, 1, 70. 270) Aus d. Verh. d. Geol. Ges. zu Stockholm 1877 in V. G. R. A. 1882, 35.

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