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Botanikern beschäftigt sich besonders Baker mit Bearbeitung anderer Pflanzensammlungen aus Madagaskar und publiziert auch allgemeine Resultate davon in mehreren * Schriften 191).

Baker schätzt die Zahl der Blütenpflanzen in Madagaskar auf 4-5000, von denen jetzt etwa 2000 bekannt seien. Bekannt ist die grosse Zahl endemischer Arten und auch Gattungen; letztere giebt Verfasser zu etwa 50 an, gerät aber dabei in Widerspruch mit Engler's (nach Bentham und Hooker vorgenommener) Zählung, wo schon bei dem weiten Gattungsbegriff der ,,Genera plantarum" sich 90 Gattungstypen auf Madagaskar beschränkt finden, zu denen Baker selbst neue hinzufügt. Ausser mit der Flora von Mauritius und Réunion zeigen sich besonders auf den Gebirgen nahe verwandtschaftliche Beziehungen zur Flora Süd-Afrikas; einige Gebirgspflanzen sind identisch mit solchen des Camerun und Abessiniens.

Bescherelle, dessen Moosstudien schon oben erwähnt wurden, hat eine „Florule bryologique de la Réunion et des autres îles austro-africaines" 192) verfasst [Ref.]. Am besten ist unter allen dortigen Inseln Réunion selbst in bezug auf seine Moose bekannt, nämlich in 209 Arten, die zu sehr vielen Gattungen gehören; 3 Gattungen sind einstweilen als endemisch zu betrachten. Von Mauritius sind 98 Arten bekannt, von denen etwa die Hälfte auch auf Réunion sich findet.

10. Ost-Indien und Polynesien. In Kreitner's Werk 193) über die „Reisen des Grafen Széchényi" sind ebenfalls neue Unterlagen für physiognomische Geographie enthalten, da ja die Expedition teilweise sehr wenig bekannte Territorien durchschnitt. In desselben Verfassers Abhandlung: ,Von Sa-yang in Yünnan nach Bamo in Birma" 194) finde ich unter den Charakterzügen des zwischen China und Birma sich erstreckenden Höhenzuges neben Ficus, Palmen, Bambus auch Aloë und Cylinder-Cactus" unter Camelienwaldungen genannt, was einer näheren Erklärung bedürftig

erscheint.

Sunda-Inseln. Beccari hat in seiner ,,Malesia" 195) allgemeine Untersuchungen über die Art der Verbreitung im ostindischen Monsungebiet, anknüpfend an die Verbreitung von Ne

191),,Plants of Madagascar": Nature 1880, No. 580, p. 125;,,Notes on a collection of flowering plants made by L. Kitching": Journal of Linn. Soc., Bot. Bd. XVIII (1881), p. 264-280; ,,On the natural history of Madagascar": Journal of Botany 1881, p. 327-338, 362-365. 192) Annales d. sciences nat., Bot. 6 Ser., Bd. IX, p. 291-382. 193) Wien, Hölder, 1880-1881. 194) Geo

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graph. Mittheilungen 1881, S. 245. 195) Siehe Jahrbuch, Bd. VIII (1880),

S. 257.

Geogr. Jahrbuch IX.

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penthes, angestellt, über welche Engler 196) sich als Referent kritisch ausspricht.

Die Zerstreutheit gewisser Formen rings im Inselreich auf viele Hunderte von Meilen entfernt voneinander liegenden Bergen (Java — Amboina - Neu Guinea Caledonien &c.) bildet das fragliche Thema; die Antwort giebt Verfasser sich in der Untersuchung der verschiedenen Verbreitungsmöglichkeiten sowohl in der gegenwärtigen Epoche, als auch durch Zurückgreifen auf frühere Perioden. Während die Gewalt der Winde wie der Flug der Vögel gewiss im stande ist, für Pflanzen mit leichten Samen und für Beerenfrüchtler eine auffällige Verbreitung unter bestimmten Umständen zu erklären, ist in anderen Fällen nur die letztere Erklärung möglich, wodurch man zu der Annahme geführt wird, dass auf intratropischen Inselreichen viele Formen (welche jetzt weit getrennt, nicht auf recente Einwanderung zurückzuführen, und dennoch an weit entfernten Räumen morphologisch identisch sind) aus sehr alter Zeit unverändert sich erhalten haben werden. Ganz anders verhält sich z. B. die Vulkankette Javas, deren Gipfel nur Beziehungen zum Himalaya und den nördlichen Floren besitzen, weil sie ein erst seit kurzer Zeit für Ansiedelungen freies Terrain boten, als die aus alten kristallinischen Gesteinen bestehenden Gipfel der Nachbarinseln, welche mit eigentümlichen, auf Neu-Seeland, Australien, Tasmanien und Feuerland hinweisenden nicht nördlichen Pflanzenformen besetzt sind.

Dr. O. Kuntze's Reiseskizzen 197) enthalten manche hübsche Vegetationsschilderung und botanische Beobachtung. In West-Java bestieg der Verfasser den Gedé und benachbarten Pangerango, welche in grösserer Höhe terrestrische (statt epiphytischer) Vaccinien aufweisen, dazu in der Stauden vegetation zahlreiche Spuren nordischer Eindringlinge; doch sind die Gipfel mit Strauch- und Baumvegetation bedeckt.

Stauden dieser Vulkane mit nordischen Verwandtschaftsbeziehungen: Gnaphalium javanicum, Gentiana, Ranunculus, Viola, Cardamine, Sanicula, Carex, Rhododendron, Hypericum, Veronica, Valeriana, Primula imperialis (aus Japan und dem Himalaya).

Auf dem Gipfel des Sumbing im mittleren Java (3360 m) war ebenfalls noch Waldwuchs, wahrscheinlich von Acacia montana, dazu niedere Bäumchen von Gaultheria punctata und Eriken; 1650 m hoch wurde an diesem Berg die Grenze der Farnbäume und Tabakskultur beobachtet, an den vorigen Bergen dagegen erst in 2400 m Höhe.

Interessant sind auch besonders die Schilderungen der CasuarinenSavanne Ost-Javas, sowie die hervorgehobenen Unterschiede der Ostund Westseite der Insel, weshalb Verfasser die Bemerkung macht, die Grenze zwischen Asien und Australien scheine bis zum javanischen Wilisgebirge vorgeschoben zu sein, wo Mischlingsflora herrscht;

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196) Engler's botan. Jahrbücher, Bd I, S. 25-40. Reiseberichte eines Naturforschers. Leipzig, Frohberg, 1881.

197),,Um die Erde".

den dortigen Gipfel selbst bedeckte Savanne von dicht gestellten, 1m hohen Gräsern mit einzeln stehenden Exemplaren von Casuarina montana (einer Rasse der gemeinen C. equisetifolia). Auch über den Wechsel der Jahreszeiten machte Verfasser Beobachtungen: im September, im vierten Monat nach dem Westmonsun, trat die „,tote" Jahreszeit ein, Blüten wurden seltener, viele Bäume verloren ihr Laub, einige Cupuliferen aber begannen schon ihre Blüten nach kaum beendetem Laubfall zu entfalten. Als Verfasser im Oktober nach 41monatlicher Abwesenheit aus Ost-Java wieder nach Batavia zurückkehrte, sah er hier meist andere Bäume blühen als vordem, und viele neue Früchte wurden zum Verkauf ausgeboten; es wechseln also hier die verschiedenen Jahreszeiten mit eigenen Blüten und Früchten ab.

Teysmann 198) hat von Juni bis Dezember 1877 eine neue botanische Dienstreise nach Celebes unternommen und berichtet über dieselbe 199).

Fidji-Inseln. Die früher besonders durch Seemann bekannt gewordene Flora hat bei einer neuen Untersuchung Horne's im Auftrage des englischen Gouvernements weitere Bereicherungen erfahren, deren Publikation 200) mit einer guten Schilderung der gesamten Vegetationsverhältnisse verbunden ist [Ref.].

Vegetationsbedingungen: Bewässerung reichlich; die Flüsse sind im Verhältnis zu ihrem kurzen Lauf ziemlich breit und tief, mit starkem Gefälle bei dem raschen Ansteigen der Inseln aus dem Meere (die Berge von Naviti Levu und Vanua Levu, sowie der weit kleineren Insel Taviuni steigen bis 3000 engl. Fuss auf, die der übrigen Eilande bis zu 2/3 dieser Höhe). Klima echt tropisch in allen Lagen. Boden fruchtbar.

Flora: Bekannt 1086 Species Phanerogamen, 245 Gefässkryptogamen (Farne!), davon die Gesamtzahl von 635 der Inselgruppe eigentümlich; von den jetzt als Endemismen gezählten Arten werden zweifelsohne manche bei genauerem Bekanntwerden der Nachbarinseln auch dort aufgefunden werden und dann ihren streng endemischen Charakter verlieren; dagegen stehen noch viele neue Entdeckungen weiterer endemischer, wie weiter verbreiteter Pflanzenarten im Innern der Inseln selbst zu erwarten. Gattungs- und artenreichste Ordnungen: Farne, Leguminosen, Rubiaceen, Orchideen, Euphorbiaceen, Urtiaceen im weiten Sinne. Physiognomisch scheinen die Farne vom Niveau des Meeres an bis zu den höchsten Berggipfeln die erste Stelle einzunehmen, da sie in mannigfaltigen Arten im ärmsten

198) Vergl. Jahrbuch, Bd. VII (1878), S. 212. 199) Natuurkundig Tijdschrift v. d. Natuurk. Vereenigung in Nederlandsch-Indie. T. 38, Batavia 1879. a) John Horne, A year in Fidji or an Inquiry into the Botanical, Agricultural and Economical Ressources of the Colony, London 1881; vergl. Geogr. Mitth. 1882, S. 179-187 und Tafel 8.

wie fruchtbarsten, trockensten und feuchtesten Boden der Inseln vorherrschen, zugleich in allen Grössen von den kleinsten Hymenophyllaceen bis zu einer 50 Fuss Stammhöhe erreichenden Alsophila als schönstem Baumfarn. Palmenvegetation (schon von H. Wendland in der ,,Bonplandia" 1862, S. 190-200, speziell erörtert) in nicht sehr vielen, aber schönen und verbreiteten Arten repräsentiert; sehr häufig Kentia exorrhiza bis 80 Fuss hoch, bis zu den höchsten Berggipfeln hinaufsteigend. Cocospalme kultiviert.

Von den übrigen Bäumen erwähnenswert besonders die Coniferen Dammara vitiensis, Podocarpus vitiensis, Dacrydium alatum; die Clusiaceen-Arten von Calophyllum (C. Inophyllum, Burmanni, spectabile), die Thymelaeacee Inocarpus edulis mit strahlenartig ausgebreitetem Holzstamm, die Myrtacee Barringtonia speciosa mit weit ausgebreiteter Krone, die Leguminosenbäume Afzelia bijuga und Serianthes Myriadenia.

Kulturpflanzen hauptsächlich Yamswurzel (Dioscorea), Bananen (namentlich in den bergigen Distrikten von Naviti Levu, wo sie in oft meilenlangen Alleen angepflanzt sind und unter dem Schutze des Gesetzes stehen), Cocosnüsse, Brodbaumfrüchte (Artocarpus incisa), die mehlreichen Araceen-Knollen („Taro") der kultivierten Colocasia antiquorum, var. esculenta sowohl als des wildwachsenden Amorphophallus campanulatus; dann ausserdem noch als wichtigste Exportartikel Zuckerrohr, Baumwolle, Mais, Tabak, Arrowroot und etwas Kaffee. [Die letzteren Produkte sind ausserdem unter statistischen Angaben besprochen von Greffrath 201).]

Den ,,Vegetationscharakter der Samoa-Inseln" schildert Betsche 202); die Schilderungen entbehren natürlich der sicheren Grundlage, wenn die Flora nicht systematisch genau bekannt ist, was bisher bei dieser Inselgruppe nicht der Fall war. Glücklicherweise beschäftigt sich jetzt der Baron F. V. Mueller damit und hat zunächst die Orchideen der Inseln revidiert und durch neue Beschrei bungen ergänzt.

11. Mexiko. Hier beginnt Barcena die phänologische Entwickelung der Vegetation zu studieren 203) [Ref.]. Bei dem grossen Interesse, welches man diesem Gegenstande jetzt in Europa zuwendet, ist seine Verallgemeinerung auf allen Teilen der Erde sebr wünschenswert. Ist man doch trotz aller Reisebeschreibungen mit eingeflochtenen Vegetationsbemerkungen noch nicht im stande, ein kartographisches Bild der Erde darzustellen, welches wie es die Meteorologie vermag den Wechsel der Jahreszeiten in seiner Vegetationswirkung korrekt veranschaulicht. An dieser Stelle teilt

201) Henry Greffrath, Die Fidji-Inseln. Mittheilungen der K. K. geogr. Gesellschaft in Wien, 1881, S. 435-437. 202) Monatsschrift des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den Kgl. preuss. Staaten, Bd. XXIV (1881), S. 28. 203),,Fenomeno periodico de la vegetacion. Estudio correspondente del anno de 1879. Con calendario botanico della Valle de Mexico. Mexico 1881.

Verfasser auch mit, welche Ordnung in jedem Monat besonders ihre Blüten entfaltet.

Fournier's im vorigen Bericht 204) excerpierter vorläufigen Mitteilung über die „Distribution géographique des Graminées mexicaines" ist eine ausführliche Bearbeitung desselben Gegenstandes 205) gefolgt. Einige kleine Änderungen in der früheren Statistik mögen unerwähnt bleiben, da auch die gegenwärtig als richtig erkannten Zahlen nach der ersten neuen Entdeckung umzuändern sind; von allgemeinerem Interesse ist jedoch noch, dass Mexico abgesehen von seiner nördlichsten Provinz Sonora, aus welcher Verfasser keine Sammlungen besass, nur 3 Gräser mit der Flora Californiens gemein besitzt; diese geringe Zahl scheint einen scharfen Durchschnitt in der Flora Nord-Amerikas unter dem 30. Parallel anzudeuten, auch wenn spätere Erforschungen Sonoras die gegenwärtige Verschiedenheit abschwächen sollten. Ferner ist nur ein einziges Gras den nordamerikanischen Prairien und Mexiko gemeinsam, nämlich das oben bei Besprechung des Rocky Mts.-Gebietes für dessen waldlose Zone als charakteristisch angegebene „Büffel-(Buffalo-) Gras", Buchloë dactyloides. Texas besitzt dagegen viel mehr (33) mit Mexiko gemeinsame Arten; aber keine einzige mexikanische findet sich in den Pampas Süd-Amerikas.

12. Süd-Amerika. [Bemerkung. Es ist in geographischen Jahresberichten unpraktisch, die Florengebiete, welche nicht auch abgerundete geographische Grenzen haben, zu sondern; aus diesem Grunde bleibt hier das ,,antarktische Waldgebiet" und unter Australien die tropische Nord- und Ostküste mit dem Hauptteil des Landes in gemeinsamer Besprechung.]

Kuntze hat in seinem oben unter Java angeführten Buche auch Vegetationsschilderungen von Trinidad 206) geliefert, die besonders die Verschiedenheit der dortigen Savannen auf nahem Raume bei einander zeigen, auch über Mangrovewachstum und merkwürdige Bäume mancherlei enthalten. Im Küstenstrich Venezuelas führte derselbe Bergbesteigungen (Silla de Caracas und Berge bei La Guayra 207) aus und notierte auf den Gipfeln noch verkrüppelte Bäume ohne Alpenmatten, amerikanische Arten als Staudenflora. Auf dem La Guayra und Caracas trennenden Höhenzuge wurde die obere Region der Cacteen bei 300 m erreicht, von 1100 m an reiche Brom

204) Jahrbuch, Bd. VIII (1880), S. 269. 205) Annales d. sciences nat., Bot. 6. Ser., Bd. IX, p. 261-290. Referat in Engler's botan. Jahrb., Bd. I, S. 522-524. 206) A. a. O., S. 36-60. 207) A. a. O., S. 63-72.

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