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scheinlichkeit, dass ein solches Minimum einen Sturm veranlassen werde, ist in Norwegen 1/3, auf den britischen Inseln 1/4, in Frankreich ein 1/7 und in Portugal 1/11. Die aus den Tropen stammenden Minima, welche zwischen Neufundland und den Azoren sich eingestellt haben, erreichen so selten Europa, dass eine statistische Untersuchung derselben nicht thunlich ist.

Eine sehr wichtige Klasse der Minima sind die sogenannten „Teilminima", welche auf dem Ozean selbst, und zwar im Zusammenhang mit gleichzeitigen stärkeren Depressionen zu entstehen scheinen. Ihre Entwickelung auf dem Nordatlantischen Ozean ist so häufig, dass sie 37 Proz. aller Minima bilden, welche auf dem Ozean verfolgt werden konnten. Diese wichtige Klasse der Minima wird von Hoffmeyer eingehend untersucht.

Nachdem der Verfasser auf Grund seiner genauen Untersuchungen die Haltlosigkeit der vom ,,New York Herald" nach Europa telegraphierten Wetterprognosen nachgewiesen hat, macht er auf die Wichtigkeit der meteorologischen Stationen auf den Faröern, Island, Süd-Grönland, den Bermudas-Inseln und den Azoren für die europäischen Sturmwarnungen aufmerksam und spricht sich für die eminente Nützlichkeit einer telegraphischen Verbindung dieser Stationen mit Europa aus. Er zeigt, dass die Kenntnis der Witterung an diesen Punkten genügen würde, eine Wetterkarte für den Atlantischen Ozean zu entwerfen, welche für die Wetterprognosen vollständig hinreichen würde. Hoffmeyer hat deshalb auf der Konferenz des permanenten Meteorologen-Komitees in Bern (August 1880) einen darauf bezüglichen Vorschlag gemacht, der auch von der Konferenz acceptiert wurde. Das permanente MeteorologenKomitee spricht die Hoffnung aus, dass die Herstellung einer telegraphischen Verbindung mit den Faröern, Island, Grönland und den Azoren realisiert werde, welche für die telegraphischen Witterungsberichte in Europa von der grössten Wichtigkeit sein würde.

,,Die geographische Verteilung und Bewegung, das Entstehen und Verschwinden der barometrischen Minima in den Jahren 1876 bis 1880" hat van Bebber im Anschluss an eine ähnliche Arbeit Köppen's für den Zeitraum 1873/77 untersucht 97). Auf Grundlage der täglichen Witterungskarten der deutschen Seewarte werden behandelt: Die geographische Verteilung der Minima, d. i. die relative

97) Monatliche Übersichten der Witterung, herausgegeben von der Direktion der deutschen Seewarte. Jahrgang V, 1880.

Geogr. Jahrbuch IX.

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Häufigkeit ihres Auftretens in den verschiedenen Gradfeldern, die jährliche Periode dieser Häufigkeit in verschiedenen Teilen Europas und den angrenzenden Meeren, die Bewegung der Minima, die Konstatierung der Zugstrassen", auf welchen sie sich vorzugsweise bewegen, und schliesslich das Entstehen und Verschwinden der Minima. Leider gestattet uns der Raum nicht mehr, auf den Inhalt dieser Abhandlung näher einzugehen, wir verweisen auf den Auszug in der Zeitschrift für Meteorologie", Band XVI. Vom praktischen Standpunkte aus, dem des Seemannes, behandelt A. Schück die Stürme 98). Aus den Darlegungen dieses Autors, der eine längere seemännische Praxis als Schiffsführer hinter sich hat und sich auch mit dem, was über Cyklonen beobachtet und geschrieben worden ist, völlig vertraut gemacht hat, ergiebt sich „,dass man gegenwärtig noch nicht im stande ist, einem Schiffsführer feste Regeln für sein Verhalten in Cyklonen zu geben, weil man die Ausnahmen von diesen Regeln nicht zu bestimmen weiss; man muss sich auf Ratschläge beschränken".

Hydrometeore.

Die Wichtigkeit der Beobachtung der Wolken formen, namentlich der Richtung ihres Zuges für die Wetterprognosen werden in jüngster Zeit wieder mehr und mehr anerkannt. Daher muss ein so treffliches Hilfsmittel zu einer einheitlichen Klassifikation der Wolkenformen, wie sie Ph. Weilbach in seinen naturgetreu ausgeführten Wolkentypenbildern dargeboten hat, höchst erwünscht kommen. Die zuerst als Anhang zum dänischen meteorologischen Jahrbuch pro 1880 erschienene Abhandlung ist dann auch in die Annales du Bureau Central Météorol. de France aufgenommen worden und auch separat erschienen 99).

Köppen macht sehr bemerkenswerte Vorschläge in bezug auf die Berechnung der Regenhäufigkeit und Regendauer 100). Ihre allgemeine Berücksichtigung würde auch einen wesentlichen Fortschritt in der Beobachtung der Hydrometeore bewirken. Über die Zunahme des Regenfalls mit der Höhe im Gebirge und die Abhängigkeit der Regenmenge von der Lage der Gebirgsketten gegen die Richtung der regenbringenden Winde hat Referent einige Beobachtungen vom

98) Die Wirbelstürme oder Cyklonen mit Orkangewalt nach dem jetzigen Standpunkt unserer Kenntnis derselben. Oldenburg 1881. 99) Nordeuropas Skyformer og deres Inddeling. Med. Solo tegninger. Kopenhagen 1881. 100) Zeitschrift für Met., B. XV.

Arlberg zusammengestellt, welche später von L. Sohncke durch analoge Beobachtungen im Schwarzwald ergänzt worden sind 101). Die wesentlichsten Resultate mögen hier Platz finden.

Die Orte folgen sich längs der Arlbergstrasse von West nach. Ost, die Regenmengen sind absolut in mm angegeben und daneben in Form von Prozenten gegen die korrespondierende Menge zu Bludenz am Fuss des Arlberges.

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Die Beobachtungen aus dem Schwarzwaldgebiete folgen nachstehend, auch hier ist die Reihenfolge der Stationen von W nach E:

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Die Verteilung der jährlichen Regenmengen über die Erdoberfläche hat neuerdings Loomis auf einer Karte zur Darstellung gebracht 102). In grossen Zügen mag die in Farbendruck ausgeführte Karte die allgemeine Verteilung des Regenfalls ziemlich richtig zur Anschauung bringen, im Detail ist manches auszusetzen und das veröffentlicht vorliegende Material vielfach nicht vollkommen zu Rate gezogen worden.

Die grösste Menge Niederschlag, die innerhalb eines Tages an einem Orte wahrscheinlich fallen mag, ist hauptsächlich bei technischen Anlagen von Interesse, und die Sammlung der darauf bezüglichen Beobachtungen daher von praktischer Wichtigkeit. Eine solche Sammlung hat H. Ziemer geliefert,,,Die grössten Regenmengen eines Tages" 103). Der Verfasser hat jedoch selbst nicht alles bequem zugängliche Material benutzt, daher die Arbeit auf Vollständigkeit keinen Anspruch machen kann.

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101) Zeitschrift für Met., B. XV. 102) Contributions to Meteorology, Sixteenth Paper. American Journal of Sc., XXIII. Jan. 1882. 103) Peterm. Geograph. Mitt., 1881, S. 201.

Hann: Die Verteilung des Regenfalls über Österreich in der Periode vom 11.-15. August 1880 und deren Beziehung zur Verteilung des Luftdruckes 104). Der Regenfall war während dieser Periode in ganz West-Österreich und darüber hinaus, in Bayern und Sachsen ein ganz abnorm grosser. Der Wasserstand der Donau bei Wien erreichte eine Höhe, welche vielleicht die grösste (im Sommer) in diesem Jahrhundert gewesen sein dürfte. Dessen ungeachtet zeigte diese enorme Kondensation des Wasserdampfes über einer so ausgedehnten Fläche keinen Einfluss auf den Barometerstand. Die Untersuchung ergiebt, dass starke und ausgedehnte Niederschläge nicht immer eines Barometer-Minimums zu ihrer Entstehung bedürfen, und dass diese Niederschläge selbst nicht im stande sind, ein solches BarometerMinimum zu erzeugen. Damit fallen die früher mit solcher Zähigkeit festgehaltenen Sätze über die Erzeugung der Barometer-Minima durch Niederschläge.

Gewitter.

Buchan: The diurnal periods of thunderstorms in Scotland 105). Der Verfasser hat ein reichhaltiges Material von Gewitterbeobachtungen in Schottland bearbeitet und hat interessante Resultate abgeleitet. Auf der Ostseite von Schottland fällt das Maximum der Gewitterhäufigkeit auf 3-4h nachmittags, auf der Westseite hingegen auf die Abendstunden zwischen 7 und 8h, auch die Nachtstunden sind relativ viel gewitterreicher als auf der Ostseite. Zwischen 7 und 8h morgens sind überall die Gewitter am seltensten. Nur sind auf der Westseite auch die Wintergewitter viel häufiger als im Osten, und einen noch engeren Zusammenhang zwischen der täglichen und jährlichen Periode der Gewitterfrequenz erkennt man, wenn man die tägliche Periode der Wintergewitter für sich untersucht. Es ergiebt sich, dass dieselben ihre grösste Häufigkeit zwischen 9h abends und 3h morgens erreichen und dass sie um die Mitte des Tages am seltensten sind. Zu Stykkisholm auf Island, wo die Gewitter fast ausschliesslich im Winter vorkommen, fallen von 20 (Winter-) Gewittern blos 3 auf die Tageszeit, alle übrigen fanden bei Nacht statt.

Eine sehr sorgfältige Untersuchung über den Zusammenhang der allgemeinen Witterungsverhältnisse mit dem Auftreten der Gewitter

104) Sitzungsber. der Wiener Akad., II. Abt., B. LXXXII, Novemberheft 1880. 105) Journ. of the Scottish Met. Soc. Vol. V, 1880.

und über die tägliche und jährliche Periode der Gewitter in Brüssel hat Lancaster angestellt 106). Schiaparelli und Frisiani haben das Auftreten der Gewitter in Ober-Italien untersucht 107).

Manche Aufschlüsse über das Auftreten der Gewitter verdankt man einer sehr fleissigen statistischen Bearbeitung der Gewittererscheinungen der Grafschaft Glatz von A. Richter 108). Die (Sommer-) Gewitter treten am häufigsten auf in dem Gebiete zwischen einem Barometer-Maximum und -Minimum, bei ziemlich gleichmässig verteiltem Luftdruck. Je geringer die Unterschiede im Luftdruck sind, desto leichter bilden sich Gewitter, bei sehr grossen Gradienten fehlen sie. Wir setzen hinzu, dass sich dies auf ein Bergland und auf die Sommergewitter bezieht.

Eine an neuen Beobachtungen und scharfsinnigen Betrachtungen reiche Abhandlung findet sich im Juliheft 1879 der Archives des sciences de Genève von D. Colladon 109). Dieselbe ist für die Frage der Gewitter- und Hagelbildung sehr wichtig. Referent hat daran einige Bemerkungen geknüpft unter dem Titel: „Zur Morphologie der Gewitterwolken" 110). Von praktischer Bedeutung ist die Abhandlung von W. Holtz: Über die Zunahme der Blitzgefahr und ihre vermutlichen Ursachen 111).

Neue Beobachtungen von Mascart über Luftelektrizität und deren tägliche Periode nach den Aufzeichnungen eines selbst registrierenden Elektrometers findet man im Journal de Physique 112).

Verschiedenes über Witterung überhaupt. Die Beziehungen zwischen der Durchsichtigkeit der Luft und der Witterung hat Hamberg auf Grund längerer Beobachtungen zu Upsala untersucht 113). Hartl hat den Einfluss der meteorologischen Faktoren auf die Grösse der Strahlenbrechung zum Gegenstand einer Arbeit gemacht: Über den Zusammenhang zwischen der terrestrischen Strahlenbrechung und den meteorologischen Verhältnissen 114). Wollny teilt neue Beobachtungen mit über den Einfluss der Schneedecke auf die Temperatur des Bodens 115).

106) Discussion des observations d'orages faites en Belgique pendant l'année 1878. Annales de l'Observ. de Bruxelles. Einen Auszug daraus findet man in der Zeitschrift für Met., B. XVI. 107) Sui temporali osservati nell Italia superiore durante l'anno 1877. Milano 1880. 108) Statistik der Gewitter der Grafschaft Glatz in den Jahren 1877 80. (Vierteljahrschrift für Heimatskunde der Gr. Glatz, I. Jahrgang.) - 109) Contributions à l'étude de la grêle et des trombes aspi111) Greifswald 1880. 112) Tome

rantes.

110) Zeitschrift für Met., B. XV.

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VII, Okt. 1879. 113) Zeitschrift für Met., B. XVI. selbst, B. XV.

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