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Thatsache hervor, dass, als im Jahr 1842 ein Zuhörer desselben, der von Hohenheim aus eine Lehrstelle auf dem landwirthschaftlichen Institute zu Grand-Jouan bei Nantes in Frankreich erhielt, und dem Director jener Anstalt, Rieffel, welcher zu den ersten Landwirthen Frankreichs gezählt wird, das Göriz nachgeschriebene Heft über landwirthschaftliche Betriebslehre zur Durchsicht mittheilte, derselbe sich entschloss, dieses Manuscript ins Französische zu übersetzen, da bisher jene Lehre in Frankreich nur sehr dürftig angebaut worden war, und so im Jahr 1850 zu Paris ein Cours d'économie rurale, professé à l'institut agricole de Hohenheim par Mr. Goeriz, traduit sur manuscrit allemand par Jules Rieffel, Directeur de la ferme régionale de Grand - Jouan, Chevalier de la légion d'honneur" in zwei Bänden, auch in demselben Jahr noch in Brüssel ein Nachdruck hievon erschien 1), der die günstigste Aufnahme fand 2).

"

Die landwirthschaftliche Technologie war wohl unter anderen vorzugsweise ein Lehrfach, welches Göriz, vermöge der von ihm durch vielfache unmittelbare Anschauung und Uebung der landwirthschaftlich – technischen Gewerbe, bei seinem hohen Interesse für diese, wie er sie bei den französischen Landwirthen als einen wesentlichen Factor des landwirthschaftlichen Betriebes kennen und schätzen gelernt hatte 3), mit besonderer Selbststän– digkeit und anregender Lebendigkeit vorzutragen vermochte, und sie wurde wirklich in dieser Weise von ihm behandelt. Auch bewahrte er derselben eine fortwährende Aufmerksamkeit noch in der Folge, als er solche, nach weiterer Ausdehnung dieses Lehrzweiges, in Verbindung mit entsprechender Erweiterung der technischen Werkstätte und ihres Betriebs, und Aufstellung eines zugleich mit der speciellen Inspection der letzteren beauftragten Lehrers hiefür, abzugeben, und dagegen die landwirthschaftliche Betriebslehre zu übernehmen hatte; er bethätigte jene besonders durch eine bisher vermisste nähere Berücksichtigung der landwirthschaftlich-technischen Gewerbe in eben dieser Lehre, und zum Theil, wie sich weiterhin zeigen wird, auf literarischem Wege.

Die dem Vorstehenden gemäss von Göriz in Hohenheim vertretene Lehraufgabe nahm denselben in nicht geringem Maasse in Anspruch, und hieraus, sowie in weiterer Erwägung der von ihm, wie wir weiterhin zeigen werden, nach anderen Richtungen hin noch geäusserten wohlthätigen Wirksamkeit, dürfte es sich in der Hauptsache erklären, dass die an die erstere naturgemäss sich anreihende literarische Thätigkeit desselben längere Zeit nur von untergeordneter Bedeutung war.

Es ist von dieser weiteren Thätigkeit zunächst nur anzuführen eine Reihe grossen Theils kleinerer Artikel und kritischer Anzeigen in dem im Jahre 1834 von der Centralstelle des landwirthschaftlichen Vereins in Stutt

1) S. die Mittheilung in der Vorrede zu der unten anzuführenden Schrift von Göriz über landwirthschaftliche Betriebslehre. 1. Bd.

2) Reforme agricole, 4. année, 1851, Nr. 36. S. 278.

3) S. o. a. Reisebericht in dem Corresp. Bl. von 1827. S. 149.

gart unter der Redaktion des Professor Riecke in Hohenheim gegründeten landwirthschaftlichen Wochenblattes, und unter denselben ganz besonders nur herauszuheben die aus seinen früheren landwirthschaftlich – technologischen Vorträgen hervorgegangene grössere Abhandlung,

Die Obstmostbereitung, 7. Jahrg. 1840. S. 169 ff.,

welche in dem Wochenblatt der k. k. landwirthschaftlichen Gesellschaft von Tirol abgedruckt wurde, und auch sonst eine günstige Aufnahme fand 1).

Ausserdem erschien in diesem nächsten Zeitraume noch aus seiner Feder die von ihm aus den von Schwerz im Jahre 1820 zu Hohenheim über den Weinbau gehaltenen Vorträgen im Auszug bearbeitete

Beschreibung des Weinbaus in Rheinpreussen,

als Anhang zu der im Jahr 1837 noch von Schwerz erschienenen Beschreibung der Landwirthschaft in Westphalen und Rheinpreussen.

Auch betheiligte er sich noch bei der im Jahr 1842 von dem grossherz. Oldenburg. Staatsrath und damaligen Präsidenten der Regierung des Fürstenthums Birkenfeld, Fischer, gegründeten landwirthschaftlichen Literaturzeitung mit einigen kritischen Mittheilungen.

Eine neue eigenthümliche schriftstellerische Wirksamkeit entwickelte aber Göriz im weiteren Verlaufe der Zeit in einer besonders für die landwirthschaftlichen Interessen seines engeren Vaterlandes hochwichtigen Richtung durch sorgfältige Nachforschungen und entsprechende öffentliche Mittheilungen über die Zustände der Württemb. Landwirthschaft.

Die nächste bedeutendere Frucht hievon war ein Aufsatz über den Zustand der Landwirthschaft in Württemberg im Allgemeinen und über den Feld und Wiesenbau daselbst insbesondere, als Beitrag zu Memmingers Beschreibung von Württemberg, 3. Auflage, 1841 2).

seine

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Diesem folgten aber in demselben Jahre als selbstständige Schrift noch

Beiträge zur Kenntniss der Württembergischen Landwirthschaft. Stuttgart und Tübingen 1841.

eine Schrift für welche Göriz, um ihres reichen Inhaltes, ihrer klaren, praktischen und ansprechenden Darstellung willen, wie in seinem engeren Vaterlande von einzelnen Landwirthen und landwirthschaftlichen Vereinen, so auch in weiteren Kreisen, namentlich im Auslande, die wohlverdiente volle und ehrende Anerkennung zu Theil wurde 3), weshalb wir auch hier einfach darauf hinweisen zu dürfen glauben.

Auch gehört hieher seinem Gegenstande nach der von Göriz als Mit

1) Oekon. Neuigkeiten von 1842. Nr. 105.

2) S. obige Schrift, Vorrede S. VI. und S. 357 ff.

3) Vgl. Correspondenzblatt des Königl. Württemb. landwirthschaftlichen Vereins. Jahrg. 1842. 1. Bd. S. 236; M. Beyer's kritisches Literaturblatt zur allgemeinen Zeitung für die deutschen Land- und Hauswirthe von 1841. Nr. 10.; Fischer's landw. Literaturzeitung, 1. Band. 1842. 1. Abthl. S. 252; André's ökonomische Neuigkeiten. 1844. Nr. 49. u. m. a.

arbeiter bei der als Festgabe der Centralstelle des landwirthschaftlichen Vereins in Stuttgart für die Mitglieder der sechsten Versammlung der deutschen Land- und Forstwirthe ausgegebenen Schrift, dio k. W. Lehranstalt für Landund Forstwirthschaft in Hohenheim, Stuttgart 1842, neben seinen sonstigen vielen Beiträgen, insbesondere hiezu verfasste allgemeine Theil der Wirthschaft, S. 88 bis 118.

Von hohem Werth für die Anstalt zu Hohenheim, für die Landwirthschaft von Württemberg, und für die Wissenschaft der Landwirthschaft überhaupt ist endlich noch die jener Anstalt von Göriz bei seinem Abgang von da hinterlassene und als besondere Schrift veröffentlichte

Beschreibung der Modellsammlung des k. W. land- und forstwirthschaftlichen Instituts Hohenheim. Ein Leitfaden zum nähern Studium der in dieser Sammlung enthaltenen Geräthe. Stuttgart 1845.

sofern solche die Benützung jener Sammlung überhaupt erleichtert, hiebei aber insbesondere eine möglichst vollständige Uebersicht über die einheimischen landwirthschaftlichen Geräthe gewährt, und endlich auch einen sehr schätzbaren Beitrag für die landwirthschaftliche Geräth- und Maschinenkunde überhaupt liefert, wie diess auch von mehreren Seiten dankbare Anerkennung gefunden hat 1).

Zu der bisher geschilderten lehramtlichen und schriftstellerischen Thätigkeit von Göriz während seiner Anstellung an der Anstalt zu Hohenheim kam aber hier noch wesentlich ergänzend hinzu diejenige, welche von ihm als ebenso freundlichem, als sachkundigem praktischem Rathgeber in landwirthschaftlichen Angelegenheiten nach vielen Seiten hin ausgieng.

Dieselbe kam vor Allem den vielen Studirenden an der Anstalt zu Gute, mit welchen er, wie er selbst mit Freude bekannt hat, in einem mehr freundschaftlichen als amtlichen Ton verkehrte, auf die er eben demzufolge kräftiger einzuwirken vermochte, und von denen die Besseren vielfach nach ihrem Abgang von der Anstalt noch einer solchen Verbindung mit ihm sich zu erfreuen hatten. Auch hatte er, wie er in dieser Beziehung weiter mit grosser Genugthuung rühmte, niemals Ursache, diese Annäherung an die Jugend zu bereuen; im Gegentheil erhielt er fortwährend Beweise ihrer Dankbarkeit hiefür, wie für den ihnen gewidmeten Unterricht 2).

Sodann waren es besonders die vielen die Anstalt besuchenden Fremden, welche aus der vorgedachten Art von Wirksamkeit reichen Vortheil zogen. Nicht allein wurde er vermöge seines ausgebreiteten Rufes als Lehrer und Schriftsteller von jenen vielfach aufgesucht, sondern er kam mit denselben auch zufolge des Umstandes, dass er als unverheirathet in dem Gasthof der Anstalt speiste, am häufigsten in einen Verkehr, und aus beiden Veranlassungen widmete er sich, wie diess auch von verschiedenen

1) Württemb. Wochenblatt für Land- und Hauswirthschaft. Jahrgang 1845. S. 190; Fischer's o. a. landw. Literaturzeitung. 7r Bd. 1845. 2te Abth. S. 41 ff.; M. Beyer's o. a. Literaturblatt. 1845. Nr. 18.

2) O. a. Nekrolog von Göriz in der schwäb. Chronik.

Seiten her die rühmendste Anerkennung gefunden hat 1), Männern vom Fache mit der liebenswürdigsten und anspruchlosesten Gefälligkeit, und hatte dagegen allerdings auch den Genuss, eine Menge der schätzbarsten Bekanntschaften anzuknüpfen 2).

Endlich war Göriz fortwährend auch ausserhalb Hohenheims in der Nähe und Ferne auf das Uneigénnützigste mit Rath und That wirksam für die Landwirthschaft durch zahlreiche schriftliche Mittheilungen auf besondere an ihn gerichtete Anfragen Einzelner, durch eine kräftige Betheiligung bei einer Reihe von vaterländischen Vereinen für allgemeine und besondere landwirthschaftliche Zwecke, und durch häufigen und fruchtbaren Besuch der seit neuerer Zeit in Deutschland ins Leben getretenen wandernden Versammlungen für ähnliche Zwecke, wie namentlich der Versammlungen deutscher Land- und Forstwirthe, und deutscher Wein- und Obstproducenten.

Auf so vielfache verdienstliche Weise hatte Göriz vierzehn Jahre lang zu Hohenheim gewirkt, als durch ein von ihm selbst tief beklagtes trauriges Ereigniss, den Tod des Professors Knaus in Tübingen, seines frühern Jugendfreundes und Fachgenossen, und seines Nachfolgers auf der von ihm früher in Amorbach bekleideten Stelle, dem er nun alsbald durch ein eigenes Schriftchen,

Andenken an Carl Christian Knaus, den Freunden des Dahingeschiedenen gewidmet, Stuttgart 1845,

ein Beiden zur Ehre gereichendes Denkmal inniger Freundschaft und Hochachtung setzte, ein neuer Wechsel in seinem Leben und Wirken herbeigeführt wurde.

Göriz wurde nun, zunächst auf den Antrag der staatswirthschaftlichen Fakultät, die ihm drei Jahre zuvor schon, in Anerkennung seiner wissenschaftlichen Verdienste als Lehrer und Schriftsteller, die Doktorwürde verliehen hatte, und nun in ihm einen Ersatz für den an Knaus erlittenen Verlust zu gewinnen hoffen durfte, im März 1845 zu der Stelle eines ordentlichen Professors der Land- und Forstwirthschaft an der Universität Tübingen berufen, die er, um der ihm hier zu Theil werdenden Verbesserung seiner äussern Lage willen, gerne annahm.

Sein Abgang von Hohenheim wurde dort, im Gefühl der empfindlichen Lücke, die dadurch entstand, von seinen damaligen Zuhörern lebhaft beklagt, und die letzteren widmeten ihm noch, als Zeichen ihrer treuen Anhänglichkeit und aufrichtigen Verehrung, einen prachtvollen und kunstreichen silbernen Pokal.

Der neue lehramtliche Wirkungskreis von Göriz war, abgesehen von dem darunter begriffenen forstwissenschaftlichen Lehrfache, das ihm, obwohl

1) So z. B., um nur Einiges auch hierüber anzuführen, von dem bekannten landwirthschaftlichen Schriftsteller Lengerke, in seiner Reise durch Deutschland. Prag 1839. S. 222; von Dr. Granville aus London in Lewald's Europa. 4. Bd. 1838. S. 451; von Césaire Niviaire in den Annales agricoles de la Saulsaie. Paris 1841. 1ste Lieferung, S. 21.

2) O. a. Nekrolog von Göriz.

Zeitschr. für Staatsw. 1853. 2s Heft.

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ganz neu für ihn, doch zufolge dessen naher Verwandtschaft mit dem der Landwirthschaft, und seines längeren collegialischen Umganges mit wissenschaftlichen Forstmännern, nicht besonders schwer fiel, insoferne ein von dem bisherigen wesentlich verschiedener, als er hiebei die Bedürfnisse und Verhältnisse des staatswissenschaftlichen Studiums, überhaupt von künftigen Staatsmännern, von Polizei- und Finanzbeamten, nicht die von eigentlichen Landwirthen, zu berücksichtigen hatte. Diese seine veränderte Stellung fasste er denn nun aber auch, gleich seinem Vorgänger, nach den von diesem hierüber ausgesprochenen Grundsätzen 1), richtig auf, soferne er in seinen Vorträgen über die Land- wie über die Forstwirthschaftslehre der Betriebslehre, als der für die Volkswirthschaftslehre sowohl, als für die praktischen Theile der politischen Oekonomie, die Volkswirthschafts- und die Finanzpolitik, näheren und wichtigeren Grundlage, ein im Verhältniss zu ihrem Umfang beträchtliches Uebergewicht über die Produktionslehre, als einen auf sie vornehmlich nur vorbereitenden Wissenszweig, einräumte. In der wirklichen Ausführung seiner Aufgabe selbst aber mochte er sogar, vermöge seiner gründlichen Bekanntschaft mit seinen Lehrfächern an sich, und indem er die in seiner obigen Stellung anzuknüpfenden allgemeinen politischen, polizeilichen, und finanziellen Fragen rein von dem ihm zukommenden privatwirthschaftlichen Standpunkte aus, und ohne Ueberschreitung der hiedurch bestimmten Gränzen und Ansprüche erörterte, jener in manchen Beziehungen vollkommener genügen, als sein Vorgänger, der bei nicht ebenso tiefen und speciellen Fachkenntnissen, wie er sie nach längerer rein praktischer Laufbahn auch nur besitzen konnte, im lebhaften und oft eigentlich stürmischen Drange seiner Bestrebungen für die ihm so hochwichtigen allgemeinen Interessen der Land- und Forstwirthschaft, jene Fragen nicht selten, ohne sorgfältige Beachtung der aus andern wissenschaftlichen Gebieten abzuleitenden Grundsätze und Anforderungen, in umfassender Weise zu lösen versucht hatte, und hiedurch denn zugleich leicht der Gefahr ausgesetzt worden war, die ihm auf seinem Standpunkte gebührenden Gränzen und Ansprüche zu überschreiten. Dabei hielt er an seinem allgemeinen wissenschaftlichen, in Hohenheim schon behaupteten Standpunkte um so nachdrücklicher fest, als er leider bei seinen Zuhörern höhere mathematische und naturwissenschaftliche Kenntnisse am wenigsten voraussetzen zu dürfen glaubte 2). Im Uebrigen waren seine Vorträge gründlich und klar, und wurden von ihm durch praktische Demonstrationen mittelst der von seinem Vorgänger gegründeten und von ihm selbst vortrefflich weiter gebildeten Modellsammlung, sowie der nach Bedürfniss veranstalteten Excursionen auf benachbarte Güter, noch möglichst belebt und veranschaulicht, fanden aber auch demzufolge, unterstützt durch die vielen anziehenden Seiten des Lehrgegenstandes an sich, einen ungetheilten Beifall. Die literarische Thätigkeit von Göriz erhielt durch dessen neue lehr

1) Göriz Schrift: Andenken an Carl Chr. Knaus, S. 10 und 11.

2) Vgl. die Vorrede zu dem unten anzuführenden 1. Bd. von Göriz's landw. Betriebslehre, S. VI.

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