dessen Werkzeug Hamlet Act III S. 2 parallelisirt mit seinen Imaginationen, die vom Geiste ausgehen) halber - dürfte sich das Sonett 126, mit dem ein bedeutsamer und augenfälliger Abschnitt in dem Sonettenkranze gemacht wird, beziehen und dieses Sonett hiernach zu deuten sein. Es scheint, dass der Dichter 3 bis 4 Jahre an dem Drama Hamlet gearbeitet hat und dass während dieser Zeit die ersten 126 Sonetten successive entstanden sind. Selbstverständlich dürfte es wohl sein, dass der Dichter in diesem Zeitraume auch andere seiner dramatischen Werke gefördert hat, auf eine solche Förderung anderer Arbeiten dürfte sich die Absenz nach den Sonetten 97-101 beziehen. Das Sonett 126 lautet: O thou, my lovely boy! who in thy power As thou goest onwards still will pluck thee back, Nach dem alten Glauben wurde das menschliche Seelenleben als dem Feuer verwandt angesehen, worauf der Dichter in dem Sonett 45 cfr. das purging fire« daselbst alludirt. Die Bezeichnung »Quietus«, mit welcher jene Opferung in Verbindung steht, dürfte sich auf die Beruhigung der verheerenden Kraft des Feuers beziehen und kann, da das Feuer mit dem Seelenleben in Verbindung gesetzt wird, allegorisch auf die Beruhigung der Leidenschaften bezogen werden. In dem Materiellen hat nun der Sophist Polonius hauptsächlich das Opfer des Quietus wegen durch seine Kinder zu bringen und dürfte auf die paralogistische Thätigkeit die Bezeichnung als >>fishmonger« (cfr. auch oben pag. 62 Anmerk.) zurückzuführen sein. Der Geliebte des Dichters, der Geist, der das Allgemeine, die immanente Schöpferkraft gewissermaassen selbst ist, bringt des Quietus dieser belebenden und beseelenden aber auch wiederum zerstörenden Kraft halber, das Opfer in seiner Hypostase, seinem »sweet self« Hamlet, durch dessen Destruction. Hiedurch dürfte der Appell an den Geliebten in den Schlussstrophen des Sonetts 4 zu erklären sein, welcher so lautet: For having traffic with thyself alone, Thou of thyself thy sweet self dost deceive. Thy unus'd beauty must be tomb'd with thee, Wir beschränken uns hier auf diese allgemeinen Andeutungen, einer vollständigen dialektischen Fixirung des Allgemeinen des Dramas Hamlet_muss die nähere Entwicklung vorbehalten bleiben, nur erinnern wir noch daran, dass das Drama Hamlet gerade das schöpferische Sein (To tí v siva) die >audit«< und die »used beauty ist, welche letztere das »tomb'd with thee«, wie dieses durch das Hineinführen der personificirten Kräfte Hamlet und Laertes ins Grab versinnbildlicht wird, in monumentaler Weise executirt. 999 wie die Ne In der Schlussserie der Sonette von 127 bis 154 werden die Bilder der Negation „black“, „false", „foul“, „dark“ („night“) auf die Erscheinung der „mistress" der tragischen Muse des Dichters bezogen, indessen da diese Erscheinung eine Folge ist der schöpferischen Thätigkeit des Geliebten (des Geistes) in dem die Formbestimmung und der eigentlich mit der Muse identisch ist (cfr. Sonett 20,,the master mistress of my passion") werden die Bilder der Formbestimmung ,,white", "truth", "true", „fair“, „bright“ („day“) insofern auf die tragische Muse „, mistress" angewandt, dass ihr "black" für schön erklärt wird. Die Antinomie, der Widerspruch der Vernunft mit sich selbst, gation eines vollendeten und gesunden Zustandes die Tragödie hervorzubringenden Wirkungen von Furcht halber denselben bewirkt, wornach das göttliche Denken zu einem Leiden wird, kömmt hauptsächlich in den folgenden Sonetten zum Ausdruck und begründet das Widersprechende in denselben und überall den Ambiguitätszustand des Sonettisten an sich und im Verhältniss zu den von ihm unterschiedenen Theilen resp. zu seiner Kunstpraktik, die er als Person denkt. Wir beziehen uns hinsichtlich dieses Zustandes auf die bereits vorstehend mitgetheilten Sonette 127 und 144 sowie ferner auf folgende Sonette: Sonett 129. Th' expense of spirit in a waste of shame Is lust in action; and till action, lust der durch Mitleid und All this the world well knows, yet none knows well Sonett 130. My mistress' eyes are nothing like the sun; I grant I never saw a goddess go; My mistress, when she walks, treads on the ground; Sonett 131. Thou art as tyrannous, so as thou art, As those whose beauties proudly make them cruel; In nothing art thou black, save in thy deeds, Sonett 132. Thine eyes I love, and they, as pitying me, To mourn for me, since mourning doth thee grace, Then will I swear, beauty herself is black, And all they foul that thy complexion lack. Sonett 133. Beshrew that heart, that makes my heart to groan For that deep wound it gives my friend and me! Is't not enough to torture me alone, But slave to slavery my sweet'st friend must be? And my next self thou harder hast engrossed; Of him, myself, and thee, I am forsaken; A torment thrice threefold thus to be crossed. Prison my heart in thy steel bosom's ward, But, then, my friend's heart let my poor heart bail; And yet thou wilt; for I, being pent in thee, Sonett 134. So, now I have confess'd that he is thine, Him have I lost; thou hast both him and me Sonett 137. Thou blind fool, Love, what dost thou to mine eyes, To put fair truth upon so foul a face? In things right true my heart and eyes have erred, Sonett 138. When my love swears that she is made of truth, That she might think me some untutor'd youth, *) Es dürfte das Verständniss dieser Sonettenserie von 127 bis zum Schlusse, nach unseren vorstehenden Aufklärungen, für den denkenden Leser keine Schwierigkeiten mehr haben. Die Kunstpraktik- das Schaffen in der mit der Negation behafteten Materie oder die Muse in der die negative Thätigkeit zur Erscheinung kömmt als Person gedacht ist es, die den Geliebten, den als anundfürsich seiend gedachten Geist, und den Celebrator desselben, den Sonettisten, gefesselt hält. Es kömmt eine Art Musomanie, eine phrenetische, leidenschaftliche Kunstliebe, in Schilderung des Ambiguitätszustandes zum Ausdruck, cfr. Sonette 147-152. Ueber die Ekstase und die bezüglichen nosologischen Zustände der Gottbegeisterten (,,voonμaoi parinois vdovounotixois“) vgl. Arist. Probl. XXX. 1. und Poet. XVII. und Plat. Phaedr. 245 α (,,από Μουσῶν κατοκωχή τε καὶ Mavía"); sowie über die Epithymia und Thymosis, wie dieselbe als Begierde und zorniges Erregtsein, als Trachten (ogy, pesis) in lyrischer und erotischer Form in diesem Theil der Sonette und in dramatischer Dichtungsform in Beziehung auf die Kinetik und kinetische Kunst Shakespeare's im 4. Acte des Dramas Hamlet zur Darstellung kömmt, vgl. Arist. Rhet. II. 2 sq. und Biese II. 304. 333 sq. und 541. Thus vainly thinking that she thinks me young, Sonett 140. Be wise as thou art cruel; do not press My tongue-tied patience with too much disdain; If I might teach thee wit, better it were, That I may not be so, nor thou belied, Bear thine eyes straight, though thy proud heart go wide. Sonett 142. Love is my sin, and thy dear virtue hate, If thou dost seek to have what thou dost hide, Sonett 145. Those lips that Love's own hand did make, |