Sonett 146. Poor soul, the center of my sinful earth, Eat up thy charge? is this thy body's end? So shalt thou feed on death, that feeds on men, Sonett 147. My love is as a fever, longing still For that which longer nurseth the disease; Feeding on that which doth preserve the ill, My thoughts and my discourse as madmen's are, For I have sworn thee fair, and thought thee bright, Sonett 148. O me! what eyes hath love put in my head, That is so vex'd with watching and with tears? *) Es verdient das Sonett 146 ganz besondere Beachtung. Dasselbe spricht für die Richtigkeit aller unserer Ausführungen und legt von dem göttlichen Streben Shakespeare's, wie es sich in der von Aristoteles in der Nic. Eth. X. 7 gedachten Unsterblichmachung oder Tödtung des Todes, als dem absoluten Endzweck für den Menschen, zeigt, unverkennbar Zeugniss ab. No marvel, then, though I mistake my view; O cunning love! with tears thou keep'st me blind, Sonett 149. Canst thou, O cruel! say, I love thee not, Am of myself, all tyrant, for thy sake? That is so proud thy service to despise, But, love, hate on, for now I know thy mind: Sonett 150. O! from what power hast thou this powerful might, To make me give the lie to my true sight, That in the very refuse of thy deeds There is such strength and warrantise of skill, Sonett 151. Love is too young to know what conscience is; Then, gentle cheater, urge not my amiss, For, thou betraying me, I do betray My nobler part to my gross body's treason; Triumph in love; flesh stays no farther reason, As his triumphant prize. Proud of this pride, No want of consciense hold it, that I call Sonett 152. In loving thee thou know'st I am forsworn, For I have sworn deep oaths of thy deep kindness, Wir schliessen diesen Abschnitt mit der Bemerkung, dass gleichwie das letzte Sonett und manche der früheren auf das Identificiren des Schönen und Hässlichen referirt, so auch der Inhalt der Dichtung „A lover's complaint, by William Shakespeare" sich recht eigentlich auf den durch die Negation und die tragische beraubende Thätigkeit bewirkten Ambiguitätszustand, auf das fair-foul und Engel-Teufel sein, sowie auf die Erscheinung der Muse, als durch diese Thätigkeit violirt bezieht, und dürfen wir in dieser Rücksicht auf die Schlussverse jener Dichtung hinweisen, welche so lauten: For lo! his passion, but an art of craft, All melting; though our drops this difference bore, In him a plenitude of subtle matter, That not a heart which in his level came, Thus, merely with the garment of a grace The naked and concealed fiend he cover'd; O! that infected moisture of his eye! O, that false fire, which in his cheek so glowed! Im Drama Hamlet ist, wenn man den ideellen Vorwurf in Betracht zieht, die Königin die Personification der violirten Muse durch dieselbe ist des Geistes Kind Hamlet, geboren und ist sie daher Mutter desselben. Die Vergiftung des Königs und der Incest stehen in directem Zusammenhang; erstere mit ihren Folgen ist sinnbildlich für die Verwirklichung der Idee vermittelst des Begriffs der Negation und für das dadurch bewirkte Pathema; in der incestirten Königin aber erscheint die durch die beraubende Thätigkeit incestirte und violirte Muse Shakespeare's, dessen Name denn auch für die Namengebung der Königin im Drama Hamlet, Gertrude oder (gèr, altd. Speer, drut: stark) die Speerstarke, bestimmend gewesen sein dürfte. Die Möglichkeit und Wirklichkeit. Das das schöpferische Sein (tò tí iv sivai*)) bekundende Werk. (Sonette 1-17, betreffend die Belebung und Beseelung zum Zwecke der Immortalisation.) Sonett 17. Who will believe my verse in time to come, Be scorn'd, like old men of less truth than tongue, But were some child of yours alive that time, dass Es ist schon oben darauf aufmerksam gemacht worden, nach Aristoteles die Selbstliebe eines guten Menschen die Freundschaft des Menschen gegen sich selbst ist. Der Philosoph sagt (Nic. Ethik IX. 4 Stahr, S. 327) in dieser Beziehung: Man definirt nämlich den Begriff Freund entweder so: Freund ist der, der für einen Andern das wirkliche oder scheinbare Gute will und thut um des Andern selbst willen; oder: der die Existenz und das Leben des Andern um dessen selbst willen wünscht. Dies letztere ist die Empfindung der Mütter gegen ihre Kinder, und des Freundes gegen den Freund, selbst dann, wenn leichte Misshelligkeiten *),,to tí v elva bezeichnet das, was als der allgemeine Zweckbegriff, der seinem ideellen Sein nach in dem Denken der göttlichen Vernunft begründet ist, in dem Besonderen sich realisirt und in demselben als die beherrschende Einheit sich darstellt und als das Unveränderliche stets wiederkehrt; es wird dadurch das Allgemeine bezeichnet, welches das Individuelle in seiner Totalität bestimmt, und ist daher das, was wir den objectiven Begriff nennen, die Einheit des Seins und des Wesens: To Tí v elva das, was von Ewigkeit her war das Sein, d. h. das gedachte Sein vor seiner Erscheinung in der Wirklichkeit, das sich selbst Zweck ist und als das dem Besonderen Immanente sich selbst hervorbringt |