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aber die mythologischen Ideen, wie sie in die christliche Kunst sich hinüberziehen ein Grenzgebiet, welches ausgemessen werden muss, um über den Umfang der christlichen Kunst sich zu orientiren und zu wissen, wo in der Kunst christliche Ideen anzutreffen sind, wo nicht. Ich sehe desshalb diese Untersuchung als die Basis aller folgenden Erörterungen über die eigenthümlich christlichen Kunstideen an, um so mehr, da sie nicht bloss diese äusserliche Begrenzung, sondern auch eine innere Scheidung vorzunehmen hat. Denn die mythologischen Kunstideen bleiben das ganze Mittelalter hindurch in Geltung; sie ziehen sich neben den christlichen Kunstideen hin, auch vermischen sie sich mit ihnen; es liegt hier also die wichtigste Aufgabe der Kirchengeschichte vor, Das, was aus der eigenthümlichen Kraft des Christenthums hervorgegangen ist, von Dem, was in der Einwirkung fremder Principien seinen Grund hat, zu unterscheiden, und beides in seinem Hervor- und Zurücktreten zu messen."

Nach dieser längeren Mittheilung über den Zweck des Vfs. bei seiner Schrift kann die Angabe ihres Inhalts kürzer gefasst werden, besonders da cine ins Einzelne gehende Uebersicht, bei dem grossen Reichthume des hier aufgespeicherten Materials, zu viel Raum wegnehmen dürfte; sie füllt 13 enggedruckte Seiten nach dem Schlusse der Vorrede. Die allgemeine Einleitung (S. 1-36) entwickelt die zu lösende Aufgabe und ihre Bedeutung, stellt alsdann die Perioden auf, gibt eine Uebersicht der merkwürdigsten Kunstwerke mit mythologischen Vorstellungen und das Nöthigste über deren bisherige Bearbeitung. Den 1. Thl. eröffnet eine besondere Einleitung (S. 63) dann werden in dem 1. Hauptabschnitte die historisch-mythologischen Vorstellungen von typischer (S. 157) und in dem 2. die von eigentlicher Bedeutung (S. 507) erörtert. Ungemein gross ist die Belesenheit, welche der Vf. in dem Verzeichnisse und in der Charakteristik der hierher gehörenden alten Denkmäler an den Tag legt; man könnte vielleicht, unbeschadet des doch möglichen Verständnisses, hin und wieder eine präcisere Darstellung wünschen; aber es wären dann unstreitig auch manche der schätzbaren Andeutungen zurückgehalten worden, die, wie es bei Erörterung kunstgeschichtlicher, Daten zu gehen pflegt, nicht selten wieder zu Keimen fruchtbarer Untersuchungen werden. Möge die Arbeit des Vfs. recht bald beendigt werden; dann wird sich noch entschiedener über ihre Brauchbarkeit urtheilen lassen. Aber auch bis dahin schon wollen wir wünschen, dass sie der Kirche die Frucht bringen möge, welche von ihr zu gewinnen ist. Der Vf. deutet sie in folgenden Worten der Vorrede S. XXV f. an:

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Wenn das christliche Volk evangelischen Bekenntnisses kraft der Wohlthaten der Reformation auf das lautere Wort Gottes angewiesen ist: so hat es auch ein Recht, dass zu seiner Erbauung die heilige Geschichte in dem ganzen Umfang ihres Sinnes ihm ausgelegt und aus der heiligen Lehre mehr als abstracte Begriffe ihm vorgehalten werden. Die von biblischen Motiven geleitete älteste christliche Kunst hat überwiegend symbolische Vorstellungen ausgeprägt, welche so vielsagend sind, dass sie den Weisen zu denken und den Einfältigen die Erkenntniss ins Herz geben und doch so wenig verrathen, dass die draussen Stehenden davon unberührt bleiben. Wenn der Anblick solcher Sinnbilder dem christlichen Volk lange entzogen war, so regt sich ein Hunger darnach; dann ist es die schönste Aufgabe der

sich erneuernden christlichen Kunst der (nach Schleiermacher) „anschauenwollenden Liebe“ Nahrung zuzuführen. Die Wissenschaft aber hat den ununterbrochenen Zusammenhang mit den Vorstellungen der altchristlichen wie der mittelalterlichen Kunstüberlieferung zu vermitteln.“

Wir haben uns im Eingange dieser Anzeige hierüber mit dem Vf. einverstanden erklärt.

[2225] Die Apsis der alten Basiliken. Von Ludw. Urlichs. Greifswald, Koch's Verlagsbuchh. 1847. 23 S. gr. S. (6 Ngr.)

Diese kleine, aber inhaltreiche Schrift liefert einen schätzbaren Beitrag zur Kunde der neuerdings mehrfach behandelten Basiliken, und da sie sehr abweichende Ansichten aufstellt, dürfte sie eine ausführlichere Besprechung im Rep. wohl verdienen. Hr. U. verwirft nämlich die von mir aufgeführten Basiliken ohne Apsis, weil die Kirche S. Lorenzo f. le m. ihre Apsis beim Anbau der zweiten Hälfte verloren habe, und die von Euseb. H. E. X, 4, 25 ff. beschriebene Kirche von Tyrus eine Apsis gehabt haben könne, obgleich sie nicht erwähnt sei. Er findet aus Gründen des Geschmacks nothwendig, dass Altar und Sitze der Kleriker in der von ihm in der B. zu Tyrus vorausgesetzten Apsis gestanden So sucht der Vf. den Zusammenhang in der Form der christl. B. mit der bisher angenommenen der antiken B. herzustellen, und führt als Beispiele antiker B., welche nach Malalas und dem Chron. Paschale Conchen, die Hr. U. mit Apsiden für gleichbedeutend erklärt, gehabt haben, das Kaisarion zu Antiochien und eine Basilika in Konstantinopel an. Dem Kaisarion schreibt er ein unbedecktes Querschiff zwischen Concha und Apsis zu und die B. zu Konstantinopel, in deren Concha vielleicht der Senat Sitzungen hielt, erscheint ihm als ein Vorbild im Grossen für den bei christl. B. noch jetzt nachweislichen Plan. Die Concha des Orients findet der Vf. als Apsis im Occident in vielen noch heute vorhandenen Gebäuden, die man, weil sie ihrem Grundrisse nach den christlichen B. am nächsten kommen, für Basiliken zu halten geneigt sein dürfe. Hr. U. sucht nun von der neuerlich mit dem Namen Basilica Constantiniana belegten Ruine nachzuweisen, dass sie wirklich die Bas. Constantins sei, und glaubt sich dadurch berechtigt, den antiken Basiliken eine Apsis zuzuschreiben, und alle ähnlichen antiken Gebäude für Basiliken zu erklären. Auch das bekannte Triersche Gebäude hält er wegen des an der einen schmalen Seite befindlichen Halbrunds für eine Basilika. Er schliesst ferner aus dem Namen Tribunal, welchen die Apsis in christlichen B. bisweilen führt, dass in der Apsis der alten B. Gericht gehalten worden sei und findet diess durch die Stelle Vitruvs V, 1, 8 bestätigt: item tribunal est in ea aede hemicycli schematis minore curvatura formatum uti, qui apud magistratus starent, negotiantes in basilica ne impedirent. Der Vf. übergeht hierbei freilich fast ganz die wichtige Stelle, Vitr. V, 1, 4. 5, in welcher von der Lage, Länge und Breite, von den Chalcidiken, der Höhe und Breite und dem Pluteum der Porticus

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aber die mythologischen Ideen, wie sie in die christliche Kunst sich überziehen ein Grenzgebiet, welches ausgemessen werden um über den Umfang der christlichen Kunst sich zu orientiren und zɩ sen, wo in der Kunst christliche Ideen anzutreffen sind, wo nicht. I desshalb diese Untersuchung als die Basis aller folgenden Erörterunge die eigenthümlich christlichen Kunstideen an, um so mehr, da sie ni diese äusserliche Begrenzung, sondern auch eine innere Scheidun nehmen hat. Denn die mythologischen Kunstideen bleiben das ganz alter hindurch in Geltung; sie ziehen sich neben den christlichen K hin, auch vermischen sie sich mit ihnen; es liegt hier also die wich gabe der Kirchengeschichte vor, Das, was aus der eigenthüml des Christenthums hervorgegangen ist, von Dem, was in der fremder Principien seinen Grund hat, zu unterscheiden, und beid Hervor- und Zurücktreten zu messen."

Nach dieser längeren Mittheilung über den Zwec bei seiner Schrift kann die Angabe ihres Inhalts k werden, besonders da cine ins Einzelne gehende Uc dem grossen Reichthume des hier aufgespeicherten viel Raum wegnehmen dürfte; sie füllt 13 engge nach dem Schlusse der Vorrede. Die allgemeine (S. 1-36) entwickelt die zu lösende Aufgabe u tung, stellt alsdann die Perioden auf, gibt eine merkwürdigsten Kunstwerke mit mythologischen V das Nöthigste über deren bisherige Bearbeitung. D eine besondere Einleitung (S. 63) dann werden abschnitte die historisch-mythologischen Vorste scher (S. 157) und in dem 2. die von eige (S. 507) erörtert. Ungemein gross ist die der Vf. in dem Verzeichnisse und in der Char gehörenden alten Denkmäler an den Tag leg leicht, unbeschadet des doch möglichen Ve wieder eine präcisere Darstellung wünschen unstreitig auch manche der schätzbaren A halten worden, die, wie es bei Erörteru Daten zu gehen pflegt, nicht selten wi barer Untersuchungen werden. Möge di bald beendigt werden; dann wird sich ihre Brauchbarkeit urtheilen lassen. A wollen wir wünschen, dass sie der K möge, welche von ihr zu gewinnen i folgenden Worten der Vorrede S. XX

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ens in dessen ! dem GedungVol. I. p. 19 er Gerichtsstate 1. p. 450 in Vergehenden MittheiSterion entweder in erion aber war nicht igora, während letzsich befand. (Vgl. 0. mentt. Soc. Sc. Gotting. Concha des Kaisane Apsis in dem Sinne, Disher anzunehmen gewohnt nischen Verhältnisses dieser durch die Worte des Malalas ἐ μαρμαρίνην ἐν τῷ σηνάτῳ τῆς τῇ κόγχη βασιλικῆς ἄλλην με καθεζομένην τῷ αὐτῷ πειοτάτω chwert. Man möchte vermuthen, As aus demselben Grunde βασιλική Römer die Porticus Pompeji zu Rom sei demnach für eine der Porticus Pomhalten. Die Bas. zu Konstantinopel, und im Chron. Pasch. p. 528 ed. Bonn. κὴν ἔχουσαν κόγχην erwähnt wird, kann weise dienen, dass alle B. Apsiden geZusatz zeigt, dass die xórn ein dieser mlicher Anbau gewesen sei, weil ausserso nackt hin gar nicht beigefügt werden. berreste antiker Gebäude, welche nicht durch oder zufolge der von den Alten selbst von B.

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der Basiliken gehandelt, und nur in Bezug auf das Gebälk der Säulen auf das 3. Buch verwiesen wird, behauptet aber, dass die Beleuchtung der B. an dieser Stelle gar nicht erörtert, sondern später VI, 3, 9 als bekannt vorausgesetzt werde. Darum findet er auch in den Worten: non minus summam dignitatem et venustatem possunt habere comparationes basilicarum etc. nicht einen Vergleich der Vitr. Basilika mit der vorher beschriebenen Anlage der gewöhnlichen B., sondern mit den ,,im dritten Buche beschriebenen Bauten", und gibt als Eigenthümlichkeit der Vitr. B. dass sie der Länge nach an das Forum stiess, und weil mit einem Tempel verbunden statt einer Apsis den Pronaos zum Sitz des Tribunals hatte. Wäre diess nicht der Sinn der Stelle, wie käme der Baumeister dazu, in einem Cap. über Forum und Basiliken seinen Lesern lange Geschichten von einem Tempel zu erzählen“. So gelangt der Vf. zu dem Schlusse, dass wie in spätern B. sicher, so wahrscheinlich in den älteren ebenfalls Apsiden gewesen seien, in denen man eben so schnell wie auf dem Forum die ausserhalb der B. gelegenen Tribunale und Subsellien habe aufschlagen können. Anderes, was zur Beweisführung von minderer Bedeutung ist, übergeht Ref., indem er den Wunsch ausspricht, dass man die in seinem Werke über die ant. u. christl. Basiliken aufgestellten vom Vf. zum Theil nicht berücksichtigten Gründe gegen die Annahme einer Apsis an den alten B., so wie nachstehende Bemerkungen sorgfältig prüfen möge. Die Kirche S. Lorenzo f. le m. kann, da sich Bunsens und Urlichs Ansichten über die Vergrösserung dieses Gebäudes entgegenstehen, bis auf weitere Untersuchung zum Beweise eines Mangels der Apsis an den christl. B. nicht wohl gebraucht werden, obschon Bunsen die allgemeine Erfahrung für sich hat, dass bei andern Kirchen der Altarplatz geschont und ihm gegenüber die Verlängerung der Gebäude auf die natürlichste Weise durch Anbau geschehen ist. Dagegen ist die Annahme einer Apsis an der B. zu Tyrus durch nichts gerechtfertigt. Diese B. war nach Eusebius von den Propyläen des Atriums bis zum Abschluss des Tempels höchst prachtvoll erbaut. Auch die Apsis, auf welche in allen uns bekannten B. die meiste Pracht und die zierlichste Kunst verwendet worden ist, durfte, wenn eine solche vorhanden und ein unangenehmer Contrast nicht eintreten sollte, den übrigen Theilen des Gebäudes nicht nachstehen. Sie war also ein Gegenstand, dessen Erwähnung den Ruhm des Erbauers jedenfalls erhöhen musste. Nun ist es aber nicht denkbar, dass der Lobredner des Erbauers, welcher die Erwähnung der Thürbeschläge, der Fenstereinfassungen und des Fussbodens zum Lobe seines Gefeierten nicht unterliess, den vorzüglichsten Gegenstand, die Apsis sollte übergangen haben. Der Altar mit den Sitzen der Kleriker stand im Mittelraume. Diese Stellung des Altars in alten christl. Kirchen hat Voigt de altar. vett. Christ. XIII, 1, 3, p. 235 sattsam nachgewiesen, und sie geht für die B. von Tyrus

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