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getheilt werden kann, so sehen wir hierin sind. Hannover (p. 69 ff.) entdekte den Urnur eins der vielen Beispiele von Uebergän- sprung von Nervenfasern aus den Gangliengen zwischen verwandten Gebilden, die wir kugeln des Gehirns und Bauchstrangs bei uns bei gar vielen histologischen Eintheilun helix und hirudo, scheint aber die Nervengen (ich nenne uur glatte Muskeln und Binde- fasern von den Scheiden fortsätzen der Ganggewebe) gefallen lassen müssen. lienkugeln nicht überall zu unterscheiden, wenn er die einen unmittelbar aus den Kugeln hervorgehen, die andern auserhalb einer, die Ganglienkugel begränzenden Linie entstehen läst. Bei Aranea sah er schwanzfőrmige Verlängerungen der Ganglienkugeln, die aber nicht in Nervenfasern überzugehen schienen. Will erkennt 2 Arten von Ganglienkugeln; bei der einen ist der Zwischenraum zwischen der Hülle und dem Kern durch eine im frischen Zustand glashelle, im Wasser gerinnende Masse erfüllt, bei der andern liegen in der glashellen Masse viele kleine. runde Zellen, in welchen kein Kern erkennbar ist. Die Kugeln der ersten Art haben immer nur Einen Anhang, welcher eine einfache Röhre darstellt und sich, so weit man ihn verfolgen kann, nie in Zweige spaltet. Bei der 2ten Art findet man sehr häufig mehrere Anhänge, die gewöhnlich nach einer Seite, zuweilen aber auch in einander entgegengesezten Richtungen abgehn; sie sind in der Länge gestreift, besonders deutlich, wo sie an der Hülle festsizen, in welche sie übergebn; sie bestehen aus feinen Fasern von kaum 0,002''' Durchm., spalten sich bald ganz nahe am Ursprung, bald erst in ziemlich weiter Entfer nung in 2 oder 3 Aeste, die wieder feinere Zweige abgeben und nicht selten in einzelne Fasern zerfallen. Es wird hierdurch die Vermuthung widerlegt, dass diese Art Anhänge eine der ersten Art entsprechende Röhre einschliesen. Was aber die aus den Ganglienkugeln der ersten Art entspringenden Röhren betrifft, so werden sie nach ihrem Ursprung aus der Kugel allmählig dünner, legen sich an die das Ganglion durchsezenden Nerven an und werden diesen bald so ähnlich, dass sie sich nicht mehr von denselben unterscheiden lassen. Remak gibt aus dem Flusskrebs eine schematische Abbildung einer in eine Ganglienkugel übergehenden Nervenröhre.

Was nun insbesondere den Verlauf der feinen, als sympathisch anzusprechenden Fasern betrifft, so bestätigt Kölliker, dass beim Frosch die von den Rükenmarks nerven abstammenden, dünnen Fasern des Sympathicus gröstentheils nicht aus dem Rükenmark, sondern aus den Spinalganglien herkommen (p. 16); dass bei den höhern Thieren und dem Menschen die Fasern der rami communicantes nur zum Theil nach dem Centrum, zum Theil nach der Peripherie ausstrahlen (p. 19); dass beim Menschen, dem Kaninchen und der Kaze in den Wurzeln der Gehirn- und Rükenmarksnerven eine Menge feiner Fasern vorkommen und dass in vielen Ganglien die austretenden Nerven viel stärker und eben durch Zuwachs feiner Fasern stärker sind, als die eintretenden (p. 21); doch glaubt er, dass nicht alle aus dem Gehirn und Rükenmark und den Spinalganglien stammenden feinen Fasern in den Sympathicus übergehen, sondern dass sie sich zum Theil mit den Rükenmarksnerven peripherisch verbreiten, weil diese auch da feine Fasern enthalten, wo in den Rami communicantes keine central verlaufenden existiren (p. 26). Er stimmt mit Bidder und Volkmann darin überein (p. 25), dass die Nerven unwillkürlicher Muskeln und wenig sensibler Schleimhäute fast nur feine Fasern entbalten, ändert aber die Angaben der genannten Forscher hinsichtlich der motorischen und sensibeln Nerven dahin ab: 1) Die Nerven der willkürlichen Muskeln enthalten in ihren Stämmen immer vorwiegend starke, in ihrer peripherischen Ausbreitung dagegen nur oder vorwiegend feine Fasern. 2) Die Hautnerven enthalten in ihren Stämmen meist ebensoviel feine, als starke, zuweilen überwiegend feine oder überwiegend starke Fasern; in den Ausbreitungen meist viel mehr feine Fasern. 3) Die Nerven sensibler Schleimhäute enthalten in den Stämmen meist gleichviel dike und feine Fasern; in den Ausbreitungen meist vorwiegend feine. Ist nunmehr die Vermehrung der Nervenfasern in den Ganglien keinem Zweifel mehr unterworfen, so lehren uns die Beobachtungen von Hannover, Will und Remak bei niedern Thieren, von K. bei höheren die Art ibres Ursprungs in den Ganglien ken

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Die Ganglienkugeln oder Ganglienzellen der höheren Thiere sind nach Hannover nur selten mit schwanzförmigen Anhängen versehen. Dass er die gelatinösen Fasern aus denselben entspringen läst, habe ich bereits erwähnt. In fig. 46. b scheint indess eine Nervenfaser innerhalb des Scheidenfortsazes dargestellt zu sein. Mit Bestimmtheit wurde erst durch Kölliker der Ursprung der Nervenröhren aus den Zellen der sympathischen und Spinalganglien beim Frosch und höhern Wirbelthieren nachgewiesen (pag. 17. 22). Es ist

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schwierig, sagt der Verf., die Fortsäze der kommenden Ganglienkugeln. Die grösten fin-
Ganglienkugeln so weit zu verfolgen, bis sie det Hannover im Rükenmark, darauf folgen
deutlich die Natur feiner Nervenfasern ange- die des kleinen Gehirns, der Hemisphären;
nommen haben. Das Mittel, um über das die Ganglienkugeln des Lobus opticus stebn
Verhältniss der Ganglienkugeln zu den Nerven- in der Mitte zwischen denen des grosen und
fasern Gewissheit zu erlangen, ist, ein Gang- kleinen Gehirns. Die grösten Massen kleiner
lion mit möglichster Schonung fein zu zer- Ganglienkugeln finden sich (neben dem grosen)
fasern und nach isolirten, noch in ihren im kleinen Gehirn und den Vierhügeln. Auch
Scheiden liegenden und mit Scheidenfortsäzen die kleinsten, welche nicht mehr, als ein
versehenen Ganglienkugeln zu forschen. Wenn menschl. Blutkügelchen, im Durchmesser ha-
die Scheidenfortsäze nicht zu stark und de- ben, hält (pag. 8) Hannover nicht für nakte
ren Kerne nicht zu häufig sind, so findet Kerne, sondern für Kerne, welche von der
man neben Ganglienkugeln, die keine Fort Zellenmembran so eng umgeben seien, dass
säze abgeben, eine Menge anderer, welche diese nirgends sichtbar werde; wenn diese
birnförmig und in einen Fortsaz ausgezogen Ansicht weder bestimmt bewiesen, noch wi-
sind, der wie die Ganglienkugel blass und derlegt werden kann, so bleibt es jedenfalls
fein granulirt erscheint, eine Breite von 0,0015 unconsequent, das Pünktchen im Inern sol
-0,0025" besizt und plözlich, jedoch ohne cher Körper, also das Kernkörperchen, Kern
scharfe Grenze, gewöhnlich in einer Entfer zu nennen. Den Inhalt der Zellen findet der
nung von 0,015 ' von der Kugel, dunkle Con- Verf. sehr flüssig und durchsichtig, so dass er
turen, einen leicht granulirten Inhalt und nach dem Einreisen der Hülle augenbliklich
wellenförmige Ränder bekömmt, mit einem ausfliese; ebenso den Inhalt des Kerns, wel-
Worte, zu einer feinen Nervenfaser wird. cher selbst ein Bläschen sei. Die Kernkörper-
Auser beim Frosch, wo die Beobachtung häu- chen hält er ebenfalls für Bläschen; in den
fig gemacht wurde, sah K. daselbe Verhält Ganglienkugeln des Rükenmarks der Säuge-
niss in den Spinalganglien der Schildkröte thiere erreichen sie zuweilen fast die Gröse
und der Kaze, im Gangl. Gasseri der Kaze eines Froschblutkörperchens. An vielen Stel-
und des Meerschweinchens, im Ggl. thoraci- len sab H. die Fortsezung der Ganglienkugelu
cum quart. der Kaze im Ganzen 13 Mal. Er in Fasern, die er für Nervenfasern erklärt.
gesteht bei andern Thieren und in andern Er behauptet, dass sie von der Hülle, nie-
Ganglien der genannten Geschöpfe troz mehr-
facher Versuche nichts Aehnliches gefunden
zu haben, glaubt aber, dass die Schwierig-
keit der Praparation dies hinreichend erklärt,
und dass demungeachtet die Thatsache als
eine allgemeine ausgesprochen werden dürfe.
In der Rindensubstanz des Gehirns glaubt
Mandl eine, von andern Autoren noch nicht
erwähnte Materie entdekt zu haben, welche
er weise, amorphe Substanz nennt; sie sei
zäh, elastisch, nehme leicht die Form von
Tröpfchen an, welche, wenn sie sich gegen-
einander drängen, polygonal werden. Diese
Substanz ist offenbar nichts Anders, als aus-
tretende, eiweisartige oder fette Flüssigkeit
der nach dem Tode sich zersezenden grau-
körnigen und Nervenmasse. Die Ganglien-
kugeln des Rükenmarks erreichen nach den
Beobachtungen, welche Reichert mit Bidder
anstellte, eine Gröse von 0,033" und mehr.
Am dichtesten und zahlreichsten, so wie am
regelmäsigsten finden sie dieselben an der
Grenze zwischen weiser und grauer Substanz,
in der sogenannten gelatinösen. Hannover
unterscheidet die Ganglienkugeln der Central-
organe, unter dem Namen "Hirnzellen" von
den peripherischen oder Ganglienzellen; jene
seien heller, feinkörniger und hätten eine
festere Hülle (pag. 32); nach meiner Ansicht
gilt dies nur für einen Theil der im Hirn vor-

mals vom Kern abgehen und benüzt dies
wieder als Beweis, dass die kleinen, nakten
Kernen ähnlichen Körperchen, welche hier
und da Fasern abgeben, von eng anliegen-
den Zellen eingeschlossen seien. Niemals ka-
men mehr als 2 Fasern von einer Kugel, häu-
fig nur eine; man findet Kugeln, die keine
Faser abgeben, im übrigen aber den anderen
gleichen. H. vermuthet, es möchte die Ver-
bindung zwischen Kugel und Faser sich viel-
leicht nach vollständiger Entwiklung der Fa-
ser lösen. Er warnt vor Verwechslung der
Nervenfasern mit den schwanzförmigen An-
hängen an den Ganglienkugeln, welche eben-
so feinkörnig sind, als die Ganglienkugeln und
sich unmittelbar in dieselben fortsezen, wäh-
rend die Nervenfaser entweder durch ibre
Substanz oder durch eine feine Linie, welche
sie von der Zelle trennt, sich auszeichnet.
Am bestimmtesten trete der Unterschied her-
vor, wenn die von der Zelle ausgehende Fa-
ser varikös sei. Es mag nicht überflüsig sein,
auf die Widersprüche zwischen diesen und
Kölliker's Angaben aufmerksam zu machen;
übrigens bestätigt auch Kölliker (pag. 19.27.)
nach Untersuchungen an Fröschen, dass aus
den Ganglienkugeln des Rükenmarks feine
Nervenfasern ihren Ursprung nehmen. Ich
verweise hinsichtlich der detaillirten Angaben
über das Vorkommen und die Beschaffenheit

t

der Ganglienkugeln in verschiedenen Regio- grosen Tropfen, ein Axencylinder war nicht
nen der Centralorgane auf Hannover's Schrift sichtbar. Ebenso wurden die Fasern des
pag. 23 ff. und hebe nur über die Zirbeldrüse Ischiadicus bei jungen Fröschen varikös, hier
und die Hypophysis noch einige Bemerkungen fehlte der Axencylinder nicht, wurde aber in
aus. In der ersten sind die Zellen gröser, den Gehirnfasern derselben Thiere vergeblich
als in der grauen Substanz der Hirnwindun- gesucht. Kerne, welche zwischen den Fasern
Segen, mit verhältnismäsig kleinem Kern; die des Ischiad. erschienen, gehörten dem diesel-
meisten enthalten ein dunkles, unregelmäsi- ben umspinnenden Bindegewebe an. Bei
ges Körperchen, welches der Verf. für eine einem 1/2" langen Kaninchenembryo waren
Kalkablagerung hält; aus ihnen entspringen die Ganglienkugeln des Gehirns schon eben-
ein oder 2 feine Nervenfasern. Ref. muss so gros, als beim erwachsenen Thier; H. sah
wiederholt an die grose Aehnlichkeit dieser keine Fasern von denselben abgehen, ebenso
Körperchen mit den eigenthümlichen Epithe- im Gehirn einer eben ausgeschlüpften Taube.
liumzellen der Plexus choroidei erinnern. Die Bei einem Hühnchen vom 9ten Tag der Be-
WE Hypophysis des Menschen enthält nirgends brütung enthielt das Gehirn Kernen ähnliche
als Nervenfasern; in ihrem vordern, grösern Ganglienzellen (oder blose Kerne? Ref.); im
Theil finden sich Kerne und die gewöhnlichen, verlängerten
Mark kamen Nervenröhren,
etwas grobkörnigen Zellen mit hellem Kern, zum Theil variköse vor; einmal kamen von
ler welcher 1-3 Kernkörperchen einschliest; einer Zelle 2 deutliche Fasern; ähnlich ver-
die hintere, kleinere Hälfte des Hirnanhangs hielt sich das Gehirn eines Hühnchens vom
ich besteht aus sehr grosen, weichen Zellen von 7ten Tag der Bebrütung.
unregelmäsiger Gestalt, von welcher oft 2
perdurch eine Commissur verbunden sind, viele
der in blasse Verlängerungen ausgehn.

Sol

rn

J

T

t

Hannover's Schrift enthält Abbildungen
von Stäbchen und Zwillingszapfen zu seinen
früher mitgetheilten Entdekungen über die
Jacob'sche Haut. Ueber die den Zwillings-
rzapfen der Thiere entsprechenden Bildungen
des Menschenauges bemerkt Huschke: sie er-
scheinen wie grösere Kugeln zwischen den
Stäbchen ohne eine zwillingsartige Natur er-
kennen zu lassen, stehen in regelmäsigen
Abständen, jeder durch 4 Stäbchen von dem
nächsten getrennt und von 9 Stäbchen um-
geben, so dass sie wie in Zellen der Stäb-
chenschichte liegen und diese, wenn die
Zwillingszapfen aus ihren Maschen heraus-
gefallen sind, ein nezartiges Ansehen erhält.
lar äuseres Ende scheint auf den Kern der
Pigmentzelle zu passen; wenigstens sei der
Abstand von 2 Zwillingszapfen und 2 Kernen
der Pigmentschicht gleich.

Einiges über die Entwiklung des Ner-
rengewebes der Cephalopoden findet sich bei
Kölliker, wovon aber ein Schluss auf höhere
Thiere nicht statthaft ist, da die Nervenfasern
der Sepien nur feingranulirte, gerade Fasern
sind, die keinen flüssigen, gesonderten Inhalt
erkennen lassen und demnach ganz anders
beschaffen sind, als die Nerven der Wirbel-
thiere, lene entstehn durch Auswachsen und
Verschmelzen von Kernzellen, deren Kerne

später schwinden.

Folgende Thatsachen zur Entwiklungs-
geschichte des Nervengewebes hat Hannover
zusammengestellt (pag. 61 ff.): Im Ischiadicus
einer 4 Tage alten Taube waren die Nerven-
fasern blass, wurden leicht varikös; der In-
halt gerann nicht in Körnchen, sondern in

15. Knorpel.

Prévost u. Lebert. Ann. des Sc. natur. Avr. p, 204.
Kölliker: Cephalopoden. p. 75. 133.
Vogt. Ebend. Juill. p. 47.
Valenciennes Recherches sur la structure et la
nature du tissu élémentaire des cartilages.
Comptes rendus T. XIX. p. 1142.

--

Die Bildung der Chorda dorsalis des Fro-
sches betrachten Prévost und Lebert als Bei-
spiel einer Entwiklung, an welcher nicht die
Zellen, sondern nur die Kerne der Zellen des
Embryo Theil nehmen. Schon in sehr jun-
gen Larven (von 2" Länge) sei die Hülle
nicht mehr unterscheidbar; es fallen nur die
Kerne, wie Höhlen auf, welche in einer von
schüsselförmigen Elementarkörnchen erfüllten
Substanz eingestreut liegen. Bei Larven
von 3" Länge haben sich jene Kerne ein-
ander mehr genähert, seien gröser (bis zu
0,028" Durchm.) und deutlich bläschenför-
mig geworden; bei Larven von 4" bestehe
die Chorda dorsalis aus grosen, durchsichti-
gen, dem Pflanzenzellgewebe ähnlichen Bla-
sen von 0,01-0,05 Durchm. Die einfachen
Körnchen, welche früher die Zwischenräume
ausfüllten, seien verschwunden. Einzelne
Bläschen schienen einen Kern zu haben, doch
sei dies nicht gewiss zu ermitteln gewesen;
in Tritonenlarven aber seien die Bläschen der
Chorda dorsalis (von 0,03 ") mit einem ex-
centrischen Kern von 0,005" versehen. Die
Körperchen reifer Knorpel haben nach Prévost
und Lebert einen andern Ursprung und schei-
nen entweder ,,deutliche Modificationen oder
nicht mehr unveränderte Kerne der Zellen des
Embryo" zu sein.

Vogt vertheidigt hiergegen seine Ansicht
von der Entstehung der Chorda dorsalis, und
behauptet, dass, was Prévost und Lebert für

Kerne halten, Zellen seien, welche sich in ei röhren Oeffnungen oder blinde Enden der
nem, aus aufgelösten Kernzellen des Embryo Markkanälchen seien. Das erste ist ihm indess
geschaffenen Keimstoff, neu entwikelt hätten. wahrscheinlicher.
Kölliker's Beobachtungen über die Entwik-
lung des Knorpels der Sepien stimmen mehr
mit denen von Prévost und Lebert überein.
In seiner ersten Anlage besteht das Knorpel-
gewebe aus einer homogenen Grundlage, die
aus den Resten von Kernzellen hervorging,
und grosen Bläschen, den vergröserten, mit
Nucleolus versehenen Kernen, in welchen sich
vielleicht später fortgesezt endogene Kerne
entwikeln. Die Chorda dorsalis der Chon-
dropterygier und die knorplichen Theile der
Mollusken (mit Ausnahme der Cephalopodeu)
enthalten nach Valenciennes keine Knorpel-
körperchen, sondern gehören einem reinen
Fasergewebe an.

16. Knochen.

E. v. Bibra: Chemische Untersuchungen über
die Knochen u. Zähne des Menschen und der

Wirbelthiere. Schweinf. 8. mit 5 Tafeln.
Mandl a. a. O. p. 390.

Kohlrausch a. a. O. St. 28.

Ch. Daubeny: On the occurrence of fluorine in
recent as well as in fossil bones. Lond. and.
Edinb. philos. Mag. Aug. p. 122.
Platner: Physiol. p. 98.

Flourens: Recherches sur la formation des os.
Comptes rendus. T. XIX. p. 621.
Brullé: Recherches sur la coloration des os dans

les animaux mis au régime de la garance. Ebend.

p. 818.

Lebert: Recherches sur l'ostéogénésie. Ann. des
sc. natur. Févr. p. 120.

v. Bibra's ausführlichem Werk entnehmen
wir folgende Angaben: Der Durchmesser der
grösern Markkanälchen in menschlichen Röh-
renknochen beträgt 0,027-0,033"; die Ka-
nälchen der Schädelknochen haben durch
schnittlich einen etwas grösern Durchmesser,
als die der cylindrischen (p. 12). An zerris-
senen Knochenknorpela bemerkt man, dass
die Wand der Markkanälchen nicht etwa
durch die inerste der concentrischen Röhr-
chen, sondern durch eine eigene Substanz
gebildet wird. Man sieht oft solche Röhrchen
frei über die Knorpellamellen hervorstehn und
kann wahrnehmen, dass ihre Wandungen
einfach, aber diker sind, als die einzelnen
Knorpellamellen (p. 41). Nach Mandl variirt
die Dike der concentrischen Lamellen zwi-
schen 0,001 0,002 : es schien ihm, als
wenn einige derselben die Markröhre nicht
völlig umgeben und dass daber die Wand
nach einer Seite diker wird, als nach der
andern. So wenig als Ref. kounte v. Bibra
die Mündungen der Kalkkanälchen an der in-
ern Fläche der Markröhrchen, wie sie von
Krause beschrieben werden, erkennen; Kohl
rausch hält es für unmöglich zu entscheiden,
ob die Pünktchen in der Wand der Mark-

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Die Talkerde ist, wie v. Bibra annimmt,
als phosphorsaures Salz in den Knochen ent-
halten (p. 96). In allen menschlichen u. thieri-
schen Knochen hat derselbe wie Daubeny,
Fluor gefunden (p. 105). Kieselerde fand er
in den Knochen eines erwachsenen Mannes
im Verhältniss von 0,00012: 1. (p. 107.), von
Arsenik niemals eine Spur (p. 110). Als Mit-
tel der Menge von anorganischen Substanzen
im Knochen erwachsener Menschen ergab sich
68, 82 (p. 172); Knochenknorpel vom mensch-
lichen Femur lieferte 0,3 pCt. Asche (p. 390)

Ueber den Verknöcherungsprozess suchte
Platner durch Untersuchung des Oberschenkel-
beins Neugeborner, von den Condylen aus,
Aufschluss zu gewinnen. Unmittelbar unter
der Synovialhaut sind die Knorpelkörperchen
länglich, mit ihrem längsten Durchmesser der
Gelenkfläche parallel; in der zunächst tiefern
Schichte folgen regellos durch einanderlie-
gende Körperchen von verschiedenen Formen.
Der Verf. unterscheidet 2 Hauptarten, runde
und stabförmige; die leztern haben einen
körnigen Inhalt, der sich, wo sie am diksten
sind, anhäuft, ohne dass man jedoch den
Umriss eines Kerns unterscheiden könnte.
Weiter abwärts werden die Knorpelkörper.
chen regelmäsiger und gruppiren sich zu Säu
len, welche perpendikulär auf den Knochen
gerichtet sind und, wie man auf Querdurch-
schnitten sieht, aus mehreren Reihen bestehn.
Die Entfernung der Säulen von einander ist
nicht gleich, bald gröser, bald geringer. In
der folgenden, dem Knochen zunächst liegen-
den Schichte werden die Knochenkörperchen
bedeutend gröser, rüken dichter an einander
und bilden zulezt eine ununterbrochene Reihe;
sie lassen einen Kern unterscheiden. Um die
Säulen herum lagert sich, zuerst in der Nähe
des Knochens, Kalkerde ab. Man sieht hier
grose runde Zellen mit einem runden Kern
und feinkörnigen Inhalt und längliche Zellen
mit einem schmalen, zakigen Kern, ohne wei
tern Inhalt. Aus den Zellen der ersten Art
läst Platner die Markkanälchen, aus den Ker-
nen der leztern, indem sie immer mehr Aeste
austreiben, die Knochenkörperchen und Ka
nälchen entstehen. Der zakige Kern soll aber
nicht in der Zelle, sondern in der Wand, zum
Theil auserhalb derselben liegen.

v. Bibra (p. 57) fütterte 2 eierlegende Haus-
hennen mit Kartoffeln, Gerstenkörnern und
Brunnenwasser; in den Behälter der einen
stellte er eine Schale mit zerstosenem Mörtel,
die andere wurde abgehalten, Kalk zu piken
Nach 8 Tagen hatten die Eier der leztern eine
dünne und zerbrechliche Schale, einige Tage

femur, tibia, humerus.

Organ. Subst... 20,35 23,10 20,40
Anorgan. Subst.
79,65 76,90 79,60

bei der zweiten:

Organ. Subst.

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32,15 31,86

30,13

Anorgan. Subst. 67,85 68,14 69,87

.

später waren sie nur noch von einer dünnen, ein tiefer dunkler Streif. Bei erwachsenen weichen Haut umhüllt. Beide Hennen wur- Kaninchen und Tauben war nach 2tägiger den nach 6 Wochen (3 Wochen nachdem die Fütterung das Knochenmark auffallend roth, 2te aufgehört hatte, Eier zu legen) getödtet der Knochen selbst noch nicht; nach 4tägiund der Kalkgehalt ihrer Knochen verglichen. gem Krappfutter färbten sich auch die MarkEs fand sich bei der ersten im kanälchen; bei fortgesezter Krappfütterung erschienen die von ausen nach inen fortschreitenden gefärbten Ringe. Der mark freie Humerus erwachsener Tauben färbte sich viel später, als die übrigen Knochen. Ueberall ist also, wie v. Bibra schliest, das Knochenmark früher gefärbt, als die Knochensubstanz und er würde ein Eintreten der färbenden Stoffe vom Mark aus für die Ursache der Färbung halten, wenn dem nicht der Umstand widerspräche, dass erwachsene Knochen auch von der äusern Oberfläche her geröthet werden. Gleich den genannten Beobachtungen widersprechen auch die von Brullé in Verbindung mit Huqueny unternommenen Versuche demjenigen, was Duhamel und Flourens gesehen zu haben glauben. Die Knochen mit Krapp gefütterter Thiere wurden, wenn sie zu gewöhnlicher Nahrung zurükgekehrt waren, nicht blos ausen, sondern überall stellenweise weis und es zeigte sich, dass die rothe Farbe nicht blos mit der Knochensubstanz selbst verschwindet; es gibt heller und dunkler roth gefärbte Stellen und nur durch den Contrast mit den dunkler rothen können die hellrothen zuweilen weis und neugebildet erscheinen, während sie in der That nur mehr entfärbt sind. In der dunkel- und hellrothen Partie zeigen sich wieder einzelne mehr gefärbte Streifen und Kreise. Die äusere Schichte, welche Duhamel für neu hält, ist es wahrscheinlich nur zum Theil; es gibt darin ebenfalls einzelne, rothe Streifen. An den Enden der Diaphysen, an allen Epiphysen und spongiösen Knochen ist dagegen die rothe Farbe gleichmäsig.

Hierdurch werden die Versuche Chossat's bestätigt und erweitert, welcher nach Ent. ziehung der anorganischen Stoffe, die die Vögel gewöhnlich zu sich zu nehmen pflegen, die Knochen brüchig und dünn werden sab. Die Markkana chen fand v. Bibra bei der 2ten Henne etwas erweitert, aber unbedeutend. Flourens sucht durch andere Arten von Experimenten seine früher nach den Resullaten der Krappfütterung aufgestellten Behauptungen, dass der Knochen inerhalb des Periosts durch Auflagerung neuer Schichten von ausen und Resorption der inersten Schichten wachse, zu befestigen. Er schnitt bei Hunden Stuke von Rippen aus, mit Zurüklassung des Periosteum; bald bildete sich an dessen inerer Seite und zwar von der Mitte zwischen beiden Knochenstümpfen aus, ein neuer Knochenkern, welcher nach beiden Seiten wuchs und endlich die Lüke ausfüllte. Er legte wie Du hamel, einen Platinring bei Kaninchen und Hunden zwischen Beinhaut und Knochen und bemerkte, wie sich an der Oberfläche des Kings neuer Knochen bildete und der Ring endlich in die Markhöhle gerieth, durch successive Resorption der unter ihm gelegenen Schichten. Er brachte Stükchen von Kaninchenrippen in die Markhöle der Tibia von Hunden und verfolgte deren Resorption. Es leuchtet ein, dass von allen diesen Thatsachen, Vielleicht lösen sich diese Widersprüche, welche für die Geschichte der Knochenent- wenn man für jedes einzelne Markkanälchen zündung von Interesse sind, ein Schluss auf die Art des Wachsthums anerkennt, welche das normale Wachsthum deselben nicht statt. Duhamel dem ganzen Knochen zuschrieb. v. Bibra fand (p. 50) bei einer Allerdings wächst der Knochen, dies giebt. Stunden nach der Fütterung mit Krapp ge- auch Brulle zu, durch Neubildung an der Oberödteten jungen Taube alle Knochen durch fläche und Resorption von der Markhöhle us roth gefärbt, am tiefsten um die Mark- aus; auserdem bilden sich aber wahrscheinanälchen, von deren Rändern aus die Rö- lich um jedes Markkanälchen auf ähnliche Art bung sich nach ausen verlor; an den Schädel- neue, äusere Schichten; die einzelnen gefärbnochen waren nur die Markkanälchen roth. ten Lamellen werden dadurch auseinanderach 3tägiger Fütterung mit Krapp waren gedrängt, die Farbe also im Ganzen minder benfalls die Querschnitte der Markkanälchen intensiv, vertheilt und in dem Maase unmerkoth, aber auch die Zwischensubstanz war lich, als die neugebildeten Schichten zu- und leichmäsig, wiewohl etwas heller, gefärbt. die alten abnehmen. ie Knochenkörperchen waren nicht intensi

haft ist.

Lebert's Aufsaz enthält das Bekannte über

er farbig, als die übrige Substanz. Bei die- die Callusbildung. er 2ten Taube erschien auch an dem äusern Viele interessante Details über die Knochen and des Knochens, unter dem Periosteum, der Thiere finden sich bei v. Bibra p. 15. ff.

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