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PART IV

1. Translate into English:

[The actor Iffland's use of his hands as a means of expression.]

Kant sagt irgendwo, daß der menschliche Verstand und die Hand des Menschen zwei, auf notwendige Weise zu einander gehörige und auf einander berechnete Dinge sind. Der Verstand, meint er, bedürfe, falls er in Wirksamkeit treten solle, ein Werkzeug von so mannigfaltiger und vielseitiger Vollkommenheit als die Hand; und hinwiederum zeige die Struktur der Hand an, daß die Intelligenz, die dieselbe regiere, der menschliche Verstand sein müsse. Die Wahrheit dieses, dem Anschein nach paradoxen Satzes, leuchtet uns nie mehr ein, als wenn wir Herrn Iffland auf der Bühne sehen. Er drückt in der Tat, auf die erstaunenswürdigste Art, fast alle Zustände und innerliche Bewegungen des Gemüts damit aus. Nicht, als ob, bei seinen theatralischen Darstellungen, nicht seine Figur überhaupt, nach den Forderungen seiner Kunst, zweckmäßig mitwirkte; aber von allen seinen Gliedern, behaupten wir, wirkt, in der Regel, keins zum Ausdruck eines Affekts so geschäftig mit als die Hand; sie zieht die Aufmerksamkeit fast von seinem so ausdrucksvollen Gesicht ab; und so vortrefflich dies Spiel an und für sich sein mag, so glauben wir doch, daß ein Gebrauch, mäßiger und minder verschwenderisch als der, den er davon macht, seinem Spiel vorteilhaft sein würde.

-Heinrich von Kleist (adapted)

2. Entwerfen Sie ein Charakterbild des Helden eines deutschen Werkes, das Sie gelesen haben. Erzählen Sie ein wichtiges Ereignis aus seinem Leben (250 Worte).

3. Translate into English:

Die Römer hättest du besiegt? Das waren-
Die du besiegt, Sie waren keine Römer,
Selbstsüchtig eitle Thoren waren sie,
Nach Kränzen trachtend für ihr eigen Haupt.
Ein Römer aber sieht in sich nur Rom,
Rom will er heben, Rom verherrlichen,
Rom dienen, sterben nur für Rom;

Als einen Solchen siehst du mich; ein Solcher
Bin ich des Siegs für morgen so gewiß,

Als diese Hand gewiß ist meinem Arm.

Und wär's, daß ich erläge—sieh, ich glaub's nicht,
Wenn ich auch wollte, kann ich es nicht denken-
Wenn ich erläge, wird ein andrer Römer
Vollenden, was der erstere begann.
Wenn Hannibal erliegt, erliegt Karthago-
Wenn Scipio fällt, doch triumphiret Rom!

-Grillparzer

Wednesday, September 17

GERMAN

1919

2-5 p.m.

Candidates offering German Cp2 (Two-Year German) must take Parts I and II. Candidates offering German Cp3 (Three-Year German) must take Parts II and III. Candidates offering German Cp4 (Four-Year German) must take Parts III and IV. Candidates are advised not to write any part of the translation until they have read the passage through carefully. The translation should be close, but clear and idiomatic English is required.

Candidates should take care to number and letter their answers properly.

1. Translate into English:

PART I

Der Besuch des Bauers und seiner Tochter in Egelsdorf war verlaufen, wie solche Tage zu verlaufen pflegen, mit vieler Gastfreundschaft und vielen Fragen. Die Verwandten lobten Gertrud, wie schön sie gewachsen sei, wie fein sie sich zu benehmen wisse, und wunderten sich laut, daß für sie noch kein Freiersmann1 in Aussicht sein solle. Dafür aber hatten sowohl der Bauer wie die Tochter taube Ohren. Bald drängte er zur Heimkehr, und die Verwandten kannten die Gewohnheit des Bauers, von jedem Besuch am Abend früh wieder daheim zu sein. Noch stand die Sonne im Westen, als Vater und Tochter neben dem Wägelchen zu Fuß gegen die Höhe hinanschritten, damit das Pferd keine zu schwere Arbeit habe.

„Vater, dort sitt ja jemand auf der Bank vor dem Hause!" rief Gertrud. Als sie näher kamen, erkannte sie Röbi, der, die Hände über die Knie geschlungen, den Blick zu Boden geheftet, tief einsam und versunken vor sich hinträumte. Sie hatte den sonst so Beweglichen noch nie so still gesehen.

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Erst als sie ganz nahe waren, erwachte er aus seinem brütenden Sinnen und 15 fam ihnen etwas erschreckt und verlegen entgegen.

Während der Vater den Tag mit einem Gang über seine Felder und Wiesen beschloß, gab Gertrud dem Verlobten aus einem mit Grün ausgeschmückten Körbchen ein paar buntgefärbte Eier. -Heer (adapted)

'Freiersmann-wooer.

2. a) Write the principal parts of verlaufen (line 1), hinanschritten (1. 9), sitzt

(1. 11), beschloß (1. 18).

b) Omit wie from the clauses wie schön sie gewachsen sei, wie sein sie sich zu benehmen wisse (ll. 3-4), and write them in a direct statement.

c) Write the third person singular of the present and preterit (imperfect) indicative and subjunctive of hinanschritten (1.9).

d) Change Gertrud's speech (1. 11) to indirect discourse.

e) Change to the passive voice Sie hatte den sonst so Beweglichen noch nie so still gesehen (1. 14).

f) Write the clause Während der Vater den Tag mit einem Gang über seine Felder und Wiesen beschloß (11. 17-18) with an adjective before each

noun.

(THIS EXAMINATION IS CONTINUED ON PAGE 2)

PART II

1. Translate into English:

Ein scharfer Windstoß pfiff an dem Wagen vorüber; die Pferde scheuten, der Kutscher wandte sich um. „Es ist etwas in der Luft," sagte er und knallte mit der Peitsche.

Der Doktor fuhr aus seinen Träumen auf. Vor der sinkenden Sonne erhob sich eine Wolfenbank, darüber aber wölbte sich blau und lichtvoll der Abendhimmel, und ein großer Raubvogel, gefolgt von einer Schar Krähen, flog in der Höhe dahin. Und wieder schlug ein plößlicher Windstoß an seine Wange, riß Blätter und Äste von den Bäumen und trieb sie im Kreise um Pferde und Wagen. „Es ist ein Wirbel,“ sagte der Doktor, „er zieht vorüber." „Das bedeutet was," rief der Kutscher und peitschte aufs neue die erschreckten Pferde. Sie fuhren im scharfen Trabe durch niedriges Gehölz, das sich zu beiden Seiten des Weges breitete. Da schrie eine wilde Stimme, "Halt." Aus dem Gebüsch sprang in brauner Jacke ein Mann, der die Krämpe seines Filzhutes tief in die Stirn gedrückt hatte. Der Kutscher hob drohend die Peitsche. Ist dies der Doktor aus der Stadt?" rief der Fremde. Was wollt Ihr?" fragte der Doktor und faßte nach seiner Waffe. -Freytag (adapted)

2. Translate into German:

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(a) If the weather is bad tomorrow morning, our brother and sister will have to stay at home all day. (b) Another pupil said that he had read the same story once, but that he could not remember it very well. (c) Nobody has been able to find the pen I lost in Winter Street yesterday. (d) Charles, don't forget to come here at half-past six, for we have supper at quarter of seven. (e) If it had rained or snowed this morning, we should not have taken a walk. whose youngest son is one of my schoolmates, is a physician. our neighbor, Mr. A., likes him. (h) By whom was the door closed, or was it already closed before you came home? (i) When we went to the country to see them, we always stayed at their houses for a long time. (j) A large, strong boy carried two big dictionaries into my room. I asked him to put them on the table that stood behind the door.

(f) This gentleman, (g) Whoever knows

PART III

1. Write a free translation of the following selection. Devote not less than fortyfive minutes to it.

There was once a king who became very ill, and everyone thought that he would die. When his three sons heard this they were very sad and went down into the garden of the castle and wept bitterly. There they met an old man who asked them why they were so unhappy. They told him that their father was so ill that he would certainly die, and that they could do nothing to help him. Then the old man said: "I know a way in which your father can be cured. If he drinks of the water of life he will be well again; but it is hard to find." The

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oldest son said: "I am sure I can find it," and went to the sick king and begged for permission to go and look for this wonderful water. "No," said the king, "the danger is too great, I would rather die." But the prince begged so hard that the father at last consented to let him go. The young man thought: "If I bring back this water I shall be my father's favorite son and shall inherit his kingdom." So he started off, and after he had ridden a little way he saw a little old woman sitting by the wayside, who asked him where he was riding so fast. "That is none of your business," said the young man and rode on. But the old woman was angry and wished that he should not be able to find what he was looking for. Soon afterward he fell from his horse and broke his leg.

2. Translate into English:

Als die deutschen Protestanten so aufs äußerste bedroht waren, kam ihnen der Schwedenkönig Gustav Adolf zu Hilfe. Sowohl politische als religiöse Gründe veranlaßten denselben, in den Kampf einzugreifen. Die katholischen Könige Polens erhoben nämlich Erbansprüche auf die Krone Schwedens, und gegen diese Ansprüche konnte sich Gustav Adolf am besten dadurch schützen, daß er sich mit dem protestantischen Norddeutschland verbündete. Auch mußte er sich gegen den Kaiser sichern. Überdies empfand Gustav Adolf mit seinen deutschen Glaubensgenossen, die sich wiederholt hilfesuchend an ihn gewandt hatten, lebhaftes Mitgefühl. Im Sommer des Jahres 1630 landete er an der Spitze von 13,000 Mann in Norddeutschland. Derjenige Gegner, welcher dem Schwedenkönig hätte am gefährlichsten werden können, Wallenstein, war nicht mehr zu fürchten. Durch sein stolzes Wesen hatte Wallenstein die deutschen Fürsten, auch die katholischen, erbittert. Man glaubte deutlich zu sehen, wohin seine Pläne gingen: er wollte die Selbstständigkeit der deutschen Fürsten vernichten und dem Kaiser eine schrankenlose Gewalt verschaffen. Darum drängten die Fürsten den Kaiser, daß er seinen Feldherrn fallen lasse, und Ferdinand, welcher gerade damals Wallenstein nicht mehr so nötig hatte und welcher wünschte, daß sein Sohn von den Kurfürsten zu seinem Nachfolger erwählt werde, gab ihrem Drängen nach und entließ Wallenstein. -Stoll

1. Translate into English:

PART IV

Kein Gebiet hier (die rein mathematischen Wissenschaften vielleicht allein ausgenommen), auf dem Goethe die Fortschritte nicht verfolgte. Als Naturforscher wie als Historifer-um mit diesen Worten den Umfang alles philologisch-philosophischen Wissens am einfachsten zu ziehen—arbeitete er mit solchem Eifer und Erfolge, daß seine Leistungen nach der einen oder der andern Richtung hin genügt hätten, das Leben eines Mannes überhaupt auszufüllen. Seine Entdeckungen sind bekannt. Der Wert seiner Mitarbeiterschaft und Teilnahme war den Gelehrten unschätzbar. Eine Reihe von Sprachen war ihm geläufig und noch im Alter wußte er sich neuer zu bemächtigen. Die Fürsorge für eine Universität lag ihm ob, die ihrer Zeit von bei weitem größerer Wichtigkeit in Deutschland war als sie heute sein kann, auf der er Anstalten für wissenschaftliche Zwecke hervorrief oder förderte, wo er die öffentliche Kritik organisirte und ihre Leitung in Händen behielt. -H. Grimm

(THIS EXAMINATION IS CONTINUED ON PAGE 4)

2. Erzählen Sie den Inhalt von irgend einem deutschen Schauspiel, das Sie gelesen haben. Die Haupthandlung und mögliche Nebenhandlungen sollen hervorgehoben und eine kurze Charakterisierung des Helden, bezw. der Heldin, des Stückes gegeben werden.

3. Translate into English:

Dein Wort foll aber sein: Ja, ja; nein, nein.
Denn, was die menschliche Natur auch Böses kennt,
Verkehrtes, Schlimmes, Abscheuwürdiges,

Das Schlimmste ist das falsche Wort, die Lüge.
Wär' nur der Mensch erst wahr, er wär' auch gut.
Wie könnte Sünde irgend doch bestehn,
Wenn sie nicht lügen könnte, täuschen? erstens sich,
Alsdann die Welt, dann Gott, ging' es nur an.
Gäb's einen Bösewicht, müßt' er sich sagen,
So oft er nur allein: du bist ein Schurt!
Wer hielt' sie aus, die eigene Verachtung?
Allein die Lügen in verschiednem Kleid:
Als Eitelkeit, als Stolz, als falsche Scham,
Und wiederum als Großmut und als Stärke,
Als inn're Neigung und als hoher Sinn,
Als guter Zweck bei etwa schlimmen Mitteln,
Die hüllen unsrer Schlechtheit Antlitz ein
und stellen sich geschäftig vor, wenn sich

Der Mensch beschaut in des Gewissens Spiegel.

-Grillparzer

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