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oder zu bemånteln. Dieses edelste Kleinod in Washingtons Ruhm, diese strenge und ungetrübte Reinheit der Beweggründe, erhebt zugleich seinen Namen über jeden andern groß gepriesenen, ertheilt seinem geschichtlichen Charakter eine eigenthümliche Realität und stempelt seine hinterlassenen Urkunden mit unauslöschlichen Kennzügen der Wahrheit. So wie kein anderes land mit dem Helden, dem es seine nationelle Selbständigkeit und Gröffe verdankt, so glücklich war, als das unsere, so kann sich auch keines mit solcher Sicherheit auf die erzåhlten Thatsachen seiner jugendlichen Kämpfe und seines aufblühenden Ruhmes verlassen.

Washingtons Papiere von der Revolution sind alle in dicke Foliobände zusammengeschrieben, die zu vier und vierzig an der Zahl gestiegen und nach folgender Eintheilung geordnet sind.

1. Schreiben an den Congreß der vereinigten Staaten; an die Ausschüsse des Congresses; an die Amerikanischen Gesandten an fremden Höfen; an einzelne Mitglieder des Congresses in ihrem öffentlichen Charakter. Diese Ubtheilung enthält sieben Bånde.

2. Schreiben an Offiziere der Linie von jedem Rang; an Stabsoffiziere und Militår Personen aller Art. Sechzehen Bände.

3. Schreiben an Versammlungen, Sicherheits- und CorrespondenzAusschüsse, an Gouverndre, Präsidenten und Mitglieder der vollziehenden Staatsgewalt, an Civil-Behörden und Bürger jeden Standes. Fünf Bånde.

4. Schreiben an auswärtige Minister; an Individuen fremder Nationen, im unmittelbaren Dienste der vereinigten Staaten, aber nicht von dem Congresse angestellt; an sonstige fremde Beamte jeder Classe. Zwey Bände.

5. Schreiben an Offiziere jeden Rangs und Titels im Dienste des Feindes; an Brittische Unterthanen aller Stände, auf der feindlichen Seite; an Personen die um die Erlaubniß anhielten, in das feindliche Gebiet zu gehen. Ein Band.

6. Proceduren und Gutachten von Kriegsgerichten, KriegsrathsVersammlungen; Gutachten der höheren Offiziere über die verschiedenen Puncte, über die sie hie und da vom Oberbefehlshaber zu Rathe gezogen wurden. Drey Bånde.

7. Vertrauter Briefwechsel während der Revolution, bestehend in Schreiben an Personen im Privatstande sowohl, als in öffentlichen Aemtern, aber über aufferamtliche Gegenstände. Drey Bånde.

8. Befehlbücher, enthaltend alle Armeebefehle, ausführlich eingetragen, von dem Tage an da er zu Cambridge den Oberbefehl über

das Heer übernahm, bis da er es am Ende des Krieges zu Newburgh verließ. Sieben Bände.

Diese Bånde sind sämmtlich mit einer bewundernswürdigen Genauigkeit geordnet und mit grosser Sorgfalt in einer gleichförmigen, schönen Handschrift abgeschrieben. Jede Abtheilung von Gegenständen ist in genauer chronologischer Ordnung zusammengestellt und jedem Bande ein reichhaltiges Inhaltsverzeichniß angehängt. Hieraus erhellt, daß von jedem Briefe und anderen Papiere, vom Beginn bis zum Ende der Revolution, zwey besondere Abschriften vorhanden sind. Die Originale oder ersten Abschriften, die von Washington für gelegentliche Nachweisungen während des Feldzugs aufbewahrt wurden und von welchen die obigen Bånde zusammengeschrieben sind, befinden sich meist auf einzelnen Blättern; sie sind nun vollständig geordnet und mit solchen Aufschriften und Bezeichnungen versehen, daß jedes einzelne aus der ganzen Sammlung augenblicklich nachgesehen werden kann.

Als die Revolution beendigt war, und Washington sich auf seine Güter zurückgezogen hatte, unterhielt er, wenngleich nun von Umtspflichten befreyt, dennoch einen sehr lebhaften Briefwechsel mit ausgezeichneten Männern dieses Landes und in Europa, und dieß häufig über Gegenstände von hohem Interesse und Einfluß. Die Abschriften der Briefe von diesem Zeitraume bis zu seiner Annahme der Präsidentenwürde füllen sechs Foliobånde. Kaum einige wenige von ihnen sind gedruckt, und sie können in manchen Beziehungen unter die schäßbarsten Stücke aus seiner Hinterlassenschaft gerechnet werden. Denn, obschon ihn seine landwirthschaftlichen Angelegenheiten anhaltend beschäftigten, und er von ganzen Schwärmen Gesellschaft, aus allen Theilen der vereinigten Staaten und aus der alten Welt, besucht wurde, behielt er sich doch seine Stunden vor, in denen er sich zurückzog, und wandte hier augenscheinlich nicht ́geringe Mühe auf die Briefe, die er an einen ausgebreiteten Kreis von Freunden und einige ausgezeichnete Ausländer schrieb, die einen Briefwechsel mit ihm gesucht hatten. Den hervorragenden Staatsmännern des Landes machte er wiederholt die Mängel der alten Conföderation bemerklich, beklagte die Uebel die Tag für Tag den Staatskörper mehr untergruben und von einem schlecht organisirten Regierungssysteme herrührten, mahnte alle dringend auf, Gegenmittel zu suchen und anzuwenden, um das Volk zum Gefühl seiner Gefahr aufzuregen und den denkenden Theil der Staatsgemeinde für kråfiige Maasregeln zum Dâmmen des einbrechenden Unglücks zu vereinigen, welches das schöne Gebäude der

Freyheit, mit einem so theuren Opfer von Blut und Schäßen erkauft, wegzureissen drohte. Dieß war der beständige Inhalt seiner Briefe an diejenigen, denen das Gewicht ihres Charakters oder ihrer öffentlichen Stellung einen herrschenden Einfluß in die Hånde gab, und man wird bey Bekanntmachung dieser Briefe sehen, daß Washingtons Thätigkeit im Vorbereiten und Bahnbrechen für die neue Verfassung weit wirksamer war, als gewöhnlich angenommen wird. Ein anderer Gegenstand, bei dem er oft mit augenscheinlicher Liebe verweilte, war die innere Verbesserung des Landes und besonders die Verbindung zwischen dem Osten und Westen zu Wasser. Sein Briefwechsel mit Jefferson und andern Männern über diesen Gegenstand ist voll von Belehrung, verbunden mit gesunden politischen Ansichten die seither von den Weisesten der Nation mit Erfolg benügt worden sind.

Bald nach dem Schlusse des Krieges besuchte er die Binnenseen von New York, und in einem feiner Briefe sagt er ausdrücklich voraus, daß die Zeit nicht ferne sey, in welcher man eine Wasserverbindung durch die westlichen Theile des Staates eröffnet sehen werde, und verbreitet sich über die Vortheile eines solchen Werkes. Kurz, es gab wenig oder keine Tagsangelegenheiten von einigem Interesse, die sich nicht mehr oder weniger in seinen Briefen berührt fänden, besonders solche die mit dem politischen Zustande des Landes und der Zukunft desselben in Beziehung standen.

Seine auswärtigen Correspondenten unterrichteten ihn über den Eindruck, den die amerikanischen Angelegenheiten in Europa hervorbrachten und unterhielten, so daß er sich in den Stand gesezt sah, durch Mittheilung von Notizen und Berichtigung von Irrthümern nüglich zu werden. Die zahlreichen Briefe an lafayette erhalten durch das warme Freundschafisgefühl und die freundlichen Erinnerungen womit sie erfüllt sind, einen ungemeinen Reiz; und sein Briefwechsel mit Rochambeau, den Grafen d'Estaing und de Graffe, und anderen französischen Offizieren, mit denen er die Mühen des Kriegs und den Ruhm des Sieges getheilt hatte, ist für beyde Theile gleich ehrend, und reich an Nebenumständen, die noch heut zu Tage mit Vergnügen gelesen werden.

Folgendes sind die Namen einer nur sehr kleinen Anzahl von den Personen, mit welchen er während des oben genannten Zeitraums ge= wöhnlich correspondierte. In Amerika: Franklin, Jefferson, Madison, Hamilton, Richard Henry see, Edmund Randolph, Patrick Henry, Jay, Knox, Lincoln, Moultrie, Clinton, Charles Carroll,

Benjamin Harrison, Humphreys, Gouverneur Morris, Grayson, George Mason, Urthur Lee, Boudinot, Robert Morris, Trumbull, Henry Lee, Marshall, Pinckney, Rutledge, Hopkinson, Thomas Johnson, Dr. Ramsay, General St. Clair, Baron Steuben. In Europa: Lafayette, Rochambeau, Graf d'Estaing, Graf de Grasse, Herzog von Lauzun, Ritter von Chastellur, Ritter de la Luzerne, Graf de Noailles, Marquis de la Rouiere, Graf von Moustier, Dumas, Don Diego Gardoqui, Graf von Florida Blanca, Paul Jones, Gräfin von Huntington, Mrs. Macaulay Graham, Arthur Young, lord Fairfax, Dr. Gordon, Sir Edward Newingham, und zahlreiche andere.

Als Washington das schwierige Amt eines Pråsidenten antrat, sah er sich natürlich genöthigt, einen Theil seiner Privatcorrespondenz aufzugeben; doch verschaffte ihm seine frühgebildete und durch lange Uebung zur Gewohnheit gewordene Zeitbenügung freye Stunden neben seinen öffentlichen Pflichten; und es fallen in die Jahre seiner Prăfidial-Arbeiten sieben Bånde eingetragener Brief-Copien, nebst vielen andern durch die Presse abgedruckten, die nicht in die Bücher eingetragen waren. Einmal die Woche in der Regel, manchmal dfier, schrieb er einen langen Brief an den Verwalter seiner Pflanzung, wovon er Preßabdrücke aufhob; auch unterhielt er mit Sir John Sinclair, Arthur Young, Mr. Anderson und andern, einen lebhafien Briefwechsel über Landwirthschaft. Seine Europäischen Correspondenten nahmen an Zahl eher zu, als ab; doch wurden seine Antworten kurz und förm lich, manche seinem Secretår überlassen. Es schien für sein ganzes Leben stehender Grundsaß bey ihm gewesen zu seyn, nie einen anständig geschriebenen Brief, welcher Art er übrigens seyn mochte, ohne eine, meist sehr bald gegebene, Antwort zu lassen.

Die Zahl der von allen Seiten an ihn eingegangenen Zuschriften über Gegenstände, die mit seinen eigenen Angelegenheiten in keiner Beziehung standen, würde unglaublich erscheinen, wenn sie nicht der Augenschein auswiese. Schreiben von Unglücklichen, die seine_Mildthätigkeit ausprachen; von alten Soldaten und Soldatenwittwen mit Forderungen an die Regierung; Briefe mit Verbesserungsprojecten ; unzählige Briefe aus Europa, die Aufschlüsse über die Vortheile der Auswanderung nach America verlangten und nach vermißten Verwandten oder Freunden sich erkundigten, die man in diesem Lande vermuthete-oder nach ländereyen oder anderm Eigenthum in einem der vereinigten Staaten; dieß sind nur einige der Veranlassungen über welche er beynahe täglich Zuschriften erhielt. Jedermann schien zu glauben, daß, wenn man über etwas Amerika betreffendes, oder

ring und andere Vorsteher von Geschäfts Departementen; desgleichen die an Hamilton und Pinckney, aus den zwey lezten Jahren seines Lebens.

Mehrere Stücke aus dieser Abtheilung werden viele Unmerkungen nöthig machen, besonders die Schreiben an Gesandte und an die Mitglieder der Regierung. Diese enthalten manche Artikel, die einer weitern Erklärung bedürfen, als in den Briefen selbst enthalten ist; jedoch kann diese oft aus den Antworten und andern Urkunden gezogen werden. Das oben erwähnte Journal über die Verhandlungen zwis schen dem Präsidenten und den Staats-Behörden wird für denselben Endzweck zu Rathe gezogen werden, und eben so die amtliche Corres spondenz während Washingtons Präsidentur, die sich in der Regis stratur des Staats-Secretårs befindet.

IV. Theil. Botschaften und Addressen.

In den ersten Jahren der neuen Regierung wurden die Mittheilungen des Präsidenten bey Eröffnung der Congreß-Sigungen Reden, und die nachher, bis zum Ende der Sizungen gehaltenen, Botschaften (messages) genannt. Alle diese werden in den vierten Theil kommen, nebst den Proclamationen und einer Auswahl von einigen der besten Addrefsen oder vielmehr Beantwortungen von Uddressen, die Washington in verschiedenen Perioden seines Lebens ausfertigte. Zu diesem Theile werden freye Zufäße als Unmerkungen geliefert werden. In Washingtons Charakter war einer der hervorstendsten practischen Züge die aufferordentliche Sorgfalt, mit der er, ehe er in Bezug auf irgend eine öffentliche Maßregel zur Handlung schritt, sich der Ansichten von Personen die sein Vertrauen besassen, zu versichern suchte. Dieß war sein durchgängiges Verfahren bey der Urmee, ein Verfahren, dem er wo möglich noch strenger anhieng, nachdem er an die Spiße der Verwaltung gestellt war. Selten wurde eine Rede oder Botschaft ausgearbeitet, ohne daß er vorher die Mitglieder des Kabinettes zu Rathe gezogen und ihre schriftlichen Gutachten von jedem einzeln verlangt hätte, sowohl in Betreff der aufzuführenden Puncte selbst, als der Urt ihrer Darstellung. Waren diese Gutachten verglichen, reiflich geprüft und abgewogen, dann pflegte er seine Botschaft aufzusehen, wie es ihm sein, auf diese Art über die Sache klar gewordener Verstand eingab; manchmal machte er von dem ihm Dargebotenen freyen Gebrauch, ein andermal zog er die Erzeugnisse feines eigenen Geistes vor. Es war jedoch Grundfaz bey ihm, das,

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