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14.

Vorbilde

für

Fabricanten und Handwerker.

Vorbilder

für Fabricanten und Handwerker, auf Befehl des Ministers für Handel, Gewerbe und Bauwesen, herausgegeben von der technischen Depu tation der Gewerbe. Berlin, 1821. Drey Abtheilungen. (Nicht im Handel.)

Wenu die Künste aus einem einfachen Naturzustande, oder aus einer barbarischen Verderbniß nach und nach sich erheben, so bemerkt man, daß sie stufenweise einen gewissen Einklang zu erhalten bemüht sind; deßwegen denn auch die Producte solcher Uebergangszeiten im Ganzen betrachtet, obgleich unvollkommen, uns doch eine gewisse Zustimmung abgewinnen.

Ganz unerläßlich aber ist die Einheit auf dem Gipfel der Kunst; denn wenn der Baumeister zu dem Gefühl gelangt, daß seine Werke sich in edlen einfachen faßlichen Formen bewähren sollen, so wird er sich nach Bildhauern umsehen, die gleichmäßig arbeiten. An solchen Verein wird der Mahler sich anschließen, und durch sie wird Steinhauer, Erzgießer, Schnitzwerker, Tischer,

Töpfer, Schlösser und wer nicht alles geleitet ein Gebäude fördern helfen, das zuletzt Sticker und Wirker als behagliche Wohnung zu vollenden gesellig bemüht find.

Es gibt Zeiten wo eine solche Epoche aus sich selbst erblüht, allein nicht immer ist es råthlich die Endwirkung dem Zufall zu überlassen, besonders in Tagen wo die Zerstreuung groß ist, die Wünsche mannichfach, der Geschmack vielseitig. Von oben herein also, wo das anerkannte Gute versammelt werden kann, geschieht der Antrieb am sichersten; und in diesem Sinne ist obge= nanntes Werk unternommen und zur Bewunderung vorwärts geführt, auf Befehl und Anordnung des Königl. Preußischen Staatsministers Herrn Grafen von Bůlow Excellenz.

Im Vorbericht des Herrn Beuth ist ausgesprochen, daß der Techniker, insofern er seiner Arbeit die höchste Vollendung gibt, alles Lob verdiene; daß aber ein Werk erst vollkommen befriedige, wenn das Ausgearbeitete, auch in seinen ersten Anlagen, seinen Grundformen wohl gedacht und dem wahren Kunstsinn gemäß erfunden werde.

Damit also der Handwerker, der nicht, wie der Künstler, einer weitumfassenden Bildung zu genießen das Glück hat, doch sein hohes Ziel zu erreichen ermuthigt und gefördert sey, ward vorliegendes Werk unternommen, den Kunstschulen der ganzen Preußischen Mo

narchie als Muster vor Augen zu bleiben. Es wird diejenigen, die es von Jugend auf ansichtig sind gründlich belehren, so. daß fie unter den unzählbaren Resten der alten Kunst das Vorzüglichste auffinden, wählen, nachbilden lernen, sodann aber in gleichem Sinne, worauf alles ankommt, selbst hervorzubringen sich angeregt fühlen.

Ein Werk wie dieses wåre nun durch mercantilische Speculation schwer zu fördern; es gehörte dazu Königliche Munificenz, einsichtige, kräftige, anhaltende, ministerielle Leitung; sodann mußten gelehrte Kenner, eifrige Kunstfreunde, geist- und geschmackreiche Künftler, fertige Techniker, alle zusammen wirken, wenn ein solches Unternehmen begonnen werden und zur Vollendung deffelben gegründete Hoffnung erscheinen sollte.

Genannt haben sich, als Zeichner zugleich und Kupferstecher Mauch, Moses und Funke; als Kupferstecher Sellier, Wachsmann, Lesnier, Ferdinand Berger jun., und bei einem Blatte Anderloni als leitender Meister. Als Kupferdrucker nenut fich Pretre. Wenn nun der vorzüglichen Reinlichkeit und Zierlichkeit, welche Zeichner und Kupferstecher au diesem Werk bewiesen, rühmlich zu gedenken ist, so ver= dient endlich auch die große Sauberkeit des Abdrucks billige Anerkennung, zumal da mehrere Blätter mit zwey Platten gedruckt sind. Ungemein sauber, nach der in England erfundenen Weise, in Holz geschnitten

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