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des vordersten Backzahns, dann der laterale Schneidezahn, der zweite Backzahn und der Eckzahn.

Die Entstehung der Zahnpapillen kündigt sich dadurch an, dass an der betreffenden Stelle das submuköse Gewebe trüber und gefässreicher wird. Die Trübung ist Folge einer Anhäufung von Kernen; die Gefässnetze grenzen sich gegen den Grund der Zahnrinne wellenförmig ab und bilden Bogen, deren Centrum die Papille einnimmt. Die Anlage der letzteren ist kuglig, etwas grösser im transversalen, als im verticalen Durchmesser; der untere Rand ist scharf, der obere verwaschen. Hat die Papille ein gewisses Mass erreicht, so zeichnet sich um dieselbe ein dunkler Streifen (bande grisâtre foncée) ab, der der Wand des Säckchens angehört, die Basis der Papille genau umgiebt und sich nur wenig über deren Spitze erhebt. Gegen den Kieferrand ist das Säckchen anfangs offen; später schliesst es sich und gleich danach theilt sich die Höhle desselben in zwei Hälften; die tiefere erfüllt die Papille, die oberflächliche das Schmelzorgan. Zugleich erhebt sich von der Stelle des Säckchens, die sich zuletzt schloss, ein kurzer Fortsatz gegen die Schleimhaut, durch welchen die Gefässe des Säckchens mit den Gefässen der Schleimhaut Verbindungen eingehen. Etwas später, als in dem Säckchen, entwickeln sich in der Papille die Gefässe und noch später die Nerven. Die Kerne, die die Hauptmasse der Papille ausmachen sind meistens elliptisch, zum kleineren Theile rund, etwas reicher an feinen Körnchen und etwas kleiner, als die Kerne des umgebenden submukösen Gewebes (0,007-0,008, selten 0,009 Mm.); sie liegen sehr dicht und reichen bis zur Oberfläche der Papille. Die Wand des Säckchens enthält ausser einigen Kernen und etwas feinkörniger amorpher Substanz Bindegewebe theils reif, theils in Form spindelförmiger Zellen. Das Schmelzorgan ist in seiner ursprünglichen Gestalt eine helle, durchsichtige Masse, ohne Zusammenhang mit der Wand des Säckchens, in genauer Berührung mit der Oberfläche der Papille, gegen die es sich später durch die Lage der oberflächlichen Schmelzzellen, Raschkow's Membrana adamantinae, in Form eines blassen, weissen Streifens abgrenzt.

Zu keiner Zeit konnten Robin und Magitot die Wand des Zahnsäckchens in zwei Blätter zerlegen; nur ist in späteren Stadien die innere Oberfläche derselben durch Reichthum an Gefässen ausgezeichnet, deren Verlauf sie ausführlich beschreiben. Die Capillargefässe verlaufen geschlängelt in engen Maschen und verlängern sich, gleichfalls geschlängelt und selbst knäuelförmig gewunden, in mikroskopische Fältchen von 0,1-0,2 Mm. Länge,

die von der inneren Wand des Zahnsäckchens in das Schmelzorgan vordringen.

Etwa im 5. Monat, wenn die Bildung des Dentins beginnen soll, wandeln sich die Kerne der Zahnpapille, zuerst in der Nähe der Basis, in die von Robin sogenannten Corps fibroplastiques, spindel- und sternförmige Zellen um; in Bezug auf die Entwicklung dieser Zellen und deren Umwandlung in Bindegewebe folgt die vorliegende Beschreibung genau der früher von Magitot allein gegebenen (Bericht für 1858. p. 106), sie beurtheilt ebenso die Membrana praeformativa als eine Lage amorpher Substanz von 0,01-0,02 Mm. Mächtigkeit, die an der Peripherie der Papille von Kernen und Fasern frei bleibe. Innerhalb derselben entwickeln sich die Zellen des Dentins, in den Milchzähnen vor den Gefässen der Papille, in den bleibenden Zähnen alsbald nach denselben. Die Gefässe der Papille biegen in einer Entfernung von 0,03-0,04 Mm. von der Oberfläche schlingenförmig um; in der Pulpa des fertigen Zahnes aber reichen die Gefässe bis an die Oberfläche jenes amorphen Ueberzugs, auch sind Zellenkerne in derselben, wiewohl spärlicher, als in der fötalen Papille, zerstreut. Sie berührt unmittelbar das Dentin, während, so lange der Zahn wächst, eine Lage Dentinzellen die Pulpa vom Dentin trennt. Die Nervenfasern, die in der Regel in zwei, selten in drei oder vier Bündeln in die Pulpa eintreten, werden gegen den Rand derselben dünner, ohne sich zu theilen und enden in stumpfe, sehr durchsichtige Spitzen. In der Beschreibung der Dentinzellen und deren Uebergang in Dentin ist neu die Bemerkung, dass zuerst die Kerne entstehen, wachsen und in ihrem Innern ein oder zwei Kernkörperchen erzeugen und dass die Zellen sich als Umlagerung bilden, anfangs diffus mit allmälig schärferen Contouren. Ferner gesteht Magitot in Verbindung mit Robin den Zahncanälchen, auf Grund ihrer Isolirbarkeit, eigene Wandungen zu. Die Verff. nehmen an, dass sich diese Wandungen nachträglich an der inneren Oberfläche der Lücken bilden, die die Schmelzzellen bei ihrer Verknöcherung und Verschmelzung offen lassen.

Carre erzählt einen merkwürdigen Fall dritter Dentation. Bei einer Frau, die vom 50. Jahre an ihre Zähne verloren hatte, brach im 65. Jahre ein neuer linker oberer Eckzahn und dann, im Verlauf von 11/2 Jahren der linke obere laterale Schneidezahn, der rechte untere erste Backzahn und der rechte obere erste Backzahn aus. Die beiden ersten Zähne haben normale Dimensionen; die Backzähne sind rudimentär geblieben.

IV. Zusammengesetzte Gewebe.

1. Gefässe.

His, Beiträge zur Kenntniss der zum Lymphsystem gehörigen Drüsen. Zeitschr. für wissensch. Zool. Bd. X. Hft. 3. Taf. XXVIII. XXIX.

J. Arnold, Die Bindehaut der Hornhaut und der Greisenbogen. Heidelberg. 8. 7 Taf. p. 11 ff.

J. Billeter, Beiträge zur Lehre von der Entstehung der Gefässe. InauguralDiss. Zürich. 4. 1 Taf.

H. Frey, Zur Anatomie der Lymphdrüsen. Separat-Abdr. aus dem 5. Jahrg. der Vierteljahrsschr. der naturforsch. Gesellschaft in Zürich.

Der Zusammenhang der Bindegewebsbälkchen der conglobirten Drüsen mit deren Capillargefässen führte His zu der Wahrnehmung, die auch Ref. bereits im vorigen Berichte (p. 64) mitgetheilt hat, dass die feineren Blutgefässe dieser Drüsen eine Adventitia besitzen. Sie besteht nach His aus einer dünnen Bindegewebslage oder aus verzweigten Zellen und dem Netzwerk ihrer Ausläufer. Die letztere Annahme gründet sich auf die Fälle, wo die Bälkchen des Netzwerks sich mit dreiseitig verbreiteter Basis an die Gefässe ansetzen. Die dreieckige Basis, auf welche zuerst Heidenhain die Aufmerksamkeit gelenkt, erwies sich Ref. immer als eine sehr kleine Bindegewebsmasche, begrenzt von der Gefässwand oder vielmehr von einer feinen Adventitia des Gefässes und zwei gegen dieselbe divergirenden Bindegewebsbündelchen. Nach His entspräche der Ansatzkegel entweder der Stelle, wo früher ein Zellkörper lag, und dann lasse sich häufig noch ein Kern in ihm erkennen, oder er entspräche der Insertion eines Zellausläufers in das Netz der die Capillare umspinnenden Fäden. Uebrigens schreibt His diese Adventitia capillaris nicht blos den Gefässen der conglobirten Drüsen und anderer bindegewebiger Organe, sondern überhaupt allen gefässhaltigen Körpertheilen zu. Insbesondere schildert er sie aus der weissen Substanz des Gehirns und aus der Leber, in welchen beiden Organen sie sich jedoch etwas verschieden verhalte. An den Capillarien der weissen Hirnsubstanz ist es eine feine, mit länglichen Kernen besetzte Hülle, die mit der von Robin (8. den vorj. Bericht p. 84) beschriebenen, homogenen Hülle identisch, also durch einen Flüssigkeit-haltenden Raum von der eigentlichen Gefässwand geschieden zu sein scheint. In der Leber haftet die fasrige Bindegewebslage den Capillarien dicht an, zwischen den Gefässchen spannen sich (wie Ref. bestätigen kann) nicht selten Fäden (von 0,0005–0,001" Durchmesser) frei durch die von der Lebersubstanz erfüllten Lücken.

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J. Arnold macht einen neuen Versuch, die serösen Gefässe zu rehabilitiren mit Gründen, die das Gewicht der bisher vorgebrachten nicht vermehren. Dass die Gefässe der Hornhautoberfläche, die er vom Blutgefässsystem aus injicirte, bei dem Grade der Ausdehnung, den sie in Folge seiner Injection gewannen, einen geringeren Durchmesser hatten, als ein Blutkörperchen, beweist nicht, dass sie nicht durch glücklichere Injection oder durch den Impuls des Herzens zur Weite gewöhnlicher Capillarien ausgedehnt werden könnten. Der Verf. meint, dass sie weder blind endend, noch in Venen umbiegend, ein selbstständiges Netz am peripherischen Ende der arteriellen Zweige bildeten; zuletzt aber muss doch die Flüssigkeit, die sie führen, wieder zu Venenästen zurückkehren, und dies ist nur in der Art möglich, dass ein Theil der Zweige, die der Verf. arterielle nennt, die Zurückführung übernimmt, wie in jedem Capillarnetz ein Theil der Röhrchen sich als zuführende, andere als rück führende verhalten.

Billeter stellte einige Untersuchungen über die Entwickelung der Gefässe an Froschlarven und an Embryonen höherer Thiere an. Bezüglich der Entwickelung sowohl der Blut- als Lymphgefässe im Schwanz der Froschlarven bestätigt er Kölliker's Angaben. Die beiden Weisen der Vergrösserung, durch einander zustrebende Fortsätze benachbarter Röhren und durch Ausläufer in der Nähe liegender Zellen scheinen zeitweise gleichzeitig neben einander vorzukommen, zeitweise mit einander zu alterniren. Die Zellen, die zur Ausbreitung des Capillarnetzes dienen, sind zuweilen vielstrahlig, meistens dreistrahlig, selten spindelförmig. Nachträgliche Entstehung eines Zellenkerns in einer spindelförmigen Erweiterung und Theilung von Capillarkernen ist dem Verf. niemals begegnet. Von fadenförmigen Ausläufern verzeichnet er einige ungewöhnliche Formen ; so treibt ein Rohr an derselben Seite in einer bald grösseren, bald geringeren Entfernung von einander zwei Fortsätze, die sich bogenförmig mit einander vereinigen. Oder es biegt ein fadenförmig auslaufendes Capillarrohr im Bogen in einen Seitenfortsatz seiner eigenen Wand um. In einem Fall ging ein fadenförmig ausgezogener Seitenfortsatz der Einen Röhre gabelförmig getheilt in zwei andere einer benachbarten Röhre über, die ebenfalls aus der Spaltung eines einfachen Fortsatzes entstanden. Selten setzen sich mit solchen fadenförmigen Ausläufern der Gefässe die Ausläufer sternförmiger Zellen in Verbindung. Die von Billroth geschilderten kolbigen seitlichen Divertikel der Capillarwand hält Billeter für zufällige Folgen der Blutstockung, da sie bei Froschlarven, die mit möglichster

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Schonung untersucht wurden, sich nicht fanden, und um so zahlreicher wurden, je länger die Larven sich unter dem Mikroskop befanden.

Von den Beobachtungen an Säugethieren ergaben nur die am Nabelstrang von Kaninchen Einiges über die Entwickelung neuer Gefässe, was mit den oben (s. Bindegewebe) mitgetheilten Angaben Weismann's übereinstimmt. Im Uebrigen richtete der Verf. sein Augenmerk auf die Umwandlung der Gefässe mit dem Charakter der Capillarröhren in complicirtere Stämme durch Auflagerung von Bildungszellen: die Zellen sollen, nach bekanntem Schema, durch Verlängerung in Bindegewebskörperchen übergehen und die fasrige Zwischensubstanz als nachträglich erzeugte, fibrillär zerfallene Intercellularmasse angesehen werden.

Frey's Abhandlung ist der Vorläufer eines grösseren Werks, welches unterdessen erschienen ist. Ich verschiebe das Referat darüber, so wie über einige andere, zu Anfang dieses Jahres publicirte, den Bau der Lymphdrüsen betreffende Arbeiten auf das nächste Jahr, wo zugleich Teichmann's Anatomie des Lymphgefässsystems vorliegen wird.

2. Drüsen.

Liégeois, Anatomie et physiologie des glandes vasculaires sanguines. Paris. 8. 3 pl.

Luschka, Hirnanhang und Steissdrüse.

His, Zeitschr. für wissensch. Zoologie. Bd. X. Hft. 3. p. 334.

W. Krause, Anatom. Untersuchungen p. 115 ff.

N. Kowalewsky, Ueber die Epithelialzellen der Milzvenen. Archiv f. path. Anat. und Physiol. Bd. XIX. Hft. 1. 2. p. 221. Taf. II. Fig. 12.

Liégeois definirt die Blutgefässdrüsen als „Organe, deren wesentliches Element geschlossene Blasen sind, in unmittelbarer Berührung mit Capillargefässen, deren Function darin besteht, eine Flüssigkeit abzusondern, die, nachdem sie innerhalb der Drüsen chemische und organische Modificationen erlitten hat, wieder direct von den Blutgefässen aufgenommen wird." Wie gewagt diese Voraussetzung ist und wie wenig der anatomische Theil der Definition auf die meisten der sogenannten Blutgefässdrüsen passt, liegt auf der Hand. muss aber jeder Versuch scheitern, Organe von so verschiedenartigem Bau unter Einen Begriff zu vereinigen, und so halte ich es für vollkommen gerechtfertigt, wenn Luschka (p. 12) einstweilen den Hirnanhang und die Steissdrüse sammt den Nebennieren in eine besondere Klasse zusammenfasst, die er mit dem Namen Nervendrüsen belegt.

Es

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