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eigentlich bedeutet, welchen Zustand in der Leber sie bezeichnet, werden drei mögliche Erklärungsversuche angedeutet; man könnte meinen, die Wände der Gallenwege hörten auf dicht zu sein und liessen ebensoviel secernirte Galle durchtreten, als in der Zeiteinheit gebildet wird; da die Verff. aber nie eine Spur von Flüssigkeit in der Bauchhöhle fanden, so halten sie diese Annahme für widerlegt. Es könnte Aufsaugung durch die Blut- (und Lymph-?) Gefässe der Leber stattfinden an Grösse gleich der Secretion; endlich es könnte eine Grenze des Secretionsdrucks wirklich das Aufhören der Secretion selbst bezeichnen. Heidenhain hält die Annahme vom Gleichgewicht zwischen Secretion und Aufsaugung für die wahrscheinlichste.

Der Druck wächst im Allgemeinen in den ersten Secretionszeiten rascher, als in den späteren. Abweichungen von diesem Gange bedingen tiefe Inspirationen, welche den Druck plötzlich steigern; in tiefer Chloroformnarkose war die Secretion weniger lebhaft als sonst. Zuweilen sank nach Erreichung des Maximaldrucks bei Fortsetzung des Versuchs der - Druck wieder, was Heidenhain dadurch erklärlich findet, dass die Aufsaugung bei anhaltendem Druck in dieser Richtung überwiegend wird, indem die Membranen durchgängiger werden.

Wurde nach Erreichung der Grenze des Secretionsdrucks von aussen her der Druck erhöhet, so trat schnelles Sinken der Drucksäule ein, was Heidenhain auf beschleunigte Resorption bezieht.

Es wurde bei solchen Versuchen, mehrmals hintereinander wiederholt, auch die Menge des resorbirten Wassers bestimmt; sie betrug in einem Falle 51,5 Gramm, und das Thier zeigte nach dem Versuch eine Gewichtszunahme um 41,3 Gr. In der Bauchhöhle fand sich keine wässrige Exsudation, ebensowenig im Darm. Die Harnblase war sehr gefüllt mit blutigem Harn; aus der angeschnittenen Leber floss viel flüssiges Blut. Die Leber wog mehr, als im Durchschnitt sonst. Der Befund spricht für Resorption, und die Menge des Resorbirten in 49 Minuten betrug 1/11,1 des Körpergewichts, mehr, als die normale Blutmenge, 2,37 Mal so viel, als die Leber wog. In einem andern Versuch wurde die künstliche Druckerhöhung und dadurch erzwungene Resorption bis zum Tode des Thieres fortgesetzt. In 2 Stunden und 3 Minuten waren dann 105,6 CCm. 1/3,79 des Körpergewichts, 4,4 Mal das Lebergewicht resorbirt worden.

Ueber die Untersuchungen Scott's, die 24stündige Gallenmenge bei Hunden betreffend, ist oben (unter Verdauung) referirt.

Stokvis fand die von Cloetta in der Rindsleber nachgewiesene Harnsäure auch in der Leber des Schweines, Hundes, Pferdes, Menschen, auch in der Leber saugender Kälber. Leucin und Tyrosin wurde gleichfalls gefunden, zuweilen Inosit, beim Schwein ein Mal unsicher Allantoin. Die Harnsäure fehlte in der Leber der Kaninchen und Tauben; erstere Thiere hatten auch im Harn keine Harnsäure.

Staedeler gewann aus 1970 Gr. Ochsenleber durch Ausfällen mit essigsaurem Quecksilberoxyd 0,223 Gr. xanthinähnliche Körper, fast die gleiche relative Menge, wie aus Muskelfleisch. Pankreas und Nieren lieferten weit weniger von diesen Körpern, und noch weniger die Milz; am wenigsten die Speicheldrüsen, Lymphdrüsen und Gehirnsubstanz.

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Stokvis meint, dass in der Leber aus Zersetzung der Harnsäure Harnstoff entstehe: die frische Leber eines Hundes wurde ausgewaschen zerschnitten mit harnsaurem Natron 18 Stunden lang bei 30-40° digerirt; dann fanden sich von ursprünglichen 0,3228 Gr. Harnsäure noch 0,0039 Gr. wieder. Derselbe Versuch mit 0,5722 Gr. Harnsäure mit der Leber eines Pferdes ergab völlige Abwesenheit der Harnsäure nach der Digestion. Welche Producte entstanden waren, ist nicht untersucht. Die Thiere, deren Lebern diese Wirksamkeit ausüben, sollen in Verdauung begriffen sein, die Leber nüchterner Thiere war wirkungslos. Vergl. hierzu die Angaben von Heynsius im vorj. Bericht p. 265.

Harley stellt nach Versuchen, die er gemeinschaftlich mit Sharpey anstellte, folgende Sätze auf: Zucker ist ein normaler Bestandtheil des Blutes des allgemeinen Kreislaufs. Das Pfortaderblut von Thieren, die gemischte Nahrung erhalten haben, enthält Zucker; das Pfortaderblut fastender Thiere und solcher, die animalische Nahrung, Fleisch, erhalten haben, enthält keinen Zucker (Bestätigung der Angaben Bernard's u. A.). Die Leber gesunder Hunde enthält bei jeder Art von Nahrung Zucker; derselbe findet sich unter günstigen Umständen " auch in der Leber von Hunden, die drei Tage gehungert haben. Der Zucker, der in dem Organismus von Thieren bei gemischter Nahrung gefunden wird, stammt zum Theil (direct) von der Nahrung, zum Theil aus der Leber (Bernard's Ansicht). Der Ansicht Pavy's (Bericht 1858. p. 267) der Zucker der Leber entstehe erst nach dem Tode, tritt Harley entgegen.

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In einer noch nicht publicirten Untersuchung bei hungernden Säugethieren und Vögeln, sowie bei einem winterschlafenden Igel ist Colin zu folgenden Ergebnissen gelangt: Resorption

oder Verbrennung des Fettes, Production des Zuckers, Unterhaltung der thierischen Wärme hängen innig mit einander zusammen und von einander ab. Bei mageren Thieren bedingt die Abstinenz alsbald ein Sinken der Temperatur, welches coincidirt mit dem Verschwinden des Zuckers aus dem Organismus. Bei fetten Thieren erschien die Dauer der Abstinenz, bei der alles Uebrige gleich blieb, proportional der Menge angesetzten Fettes; so lange das Thier Fett hatte, bildete sich Zucker in der Leber und sank die Temperatur nicht merklich. Während des Winterschlafes wurde Zucker in dem Masse producirt, als die Aufsaugung von Fett stattfand. Bei allen Thieren verloren während der Inanition die Leberzellen ihr Fett, und Zucker trat in die Stelle.

Da in der thierischen Physiologie, speciell in der Physiologie der Leber, in der neuen Zeit auch so vielfach die Rede ist von einem dem pflanzlichen Amylum entsprechenden und von einem dem pflanzlichen Dextrin entsprechenden Stoff, ist es nothwendig, hier von den Untersuchungen von Musculus zu berichten über die Bildung von Dextrin und Zucker aus Stärke.

SO

Während man bis jetzt annimmt, dass bei der Ueberführung von Stärke in Traubenzucker Dextrin als ein Zwischenstadium entsteht, behauptet Musculus, dass der Vorgang nicht so beschaffen sei, sondern dass Zucker und Dextrin gleichzeitig aus der Stärke entstehen. Er verfolgte den Process mittelst quantitativer Zuckerbestimmungen mit titrirter alkalischer Kupferlösung. Bei Digestion von Amylum mit Diastase vermehrte sich der Zucker bis dass die Jodreaction der Stärke ausblieb, dann nahm die Zuckermenge nicht mehr zu, gleichwohl war noch viel Dextrin in Lösung, auf welches somit die Diastase nicht wirkte; durch Kochen mit verdünnter Schwefelsäure konnte dann aus dem Dextrin noch Zucker gebildet werden.

Da der Verf. sich zur Zuckerbestimmung nur der Reduction des Kupferoxyds bedient hat, so entsteht hier die leider gar nicht berücksichtigte Frage, wie der Verf. Dextrin vom Zucker unterschieden hat, denn bis jetzt weiss man nicht anders, als dass Dextrin das Kupferoxyd ebenso leicht reducirt, wie Traubenzucker: dies müsste nach des Verf. Aeusserungen ebenfalls irrthümlich sein. (?)

Musculus will stets gefunden haben, dass nach Behandlung der noch Dextrin-haltigen Zuckerlösung mit verdünnter Schwefelsäure, bis dass der Zuckergehalt nicht mehr zunahm, die nun vorhandene Zuckermenge drei Mal so gross war als vorher; er schliesst daher, dass die Diastase aus Amylum auf

Henle u. Meissner, Bericht 1860.

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1 Theil Zucker 2 Theile Dextrin entstehen lässt. Dies Verhältniss sei immer das gleiche, zu Anfang der Einwirkung der Diastase und am Ende derselben.

Auch die verdünnte Schwefelsäure soll zunächst das Amylum in Zucker und Dextrin spalten, dann aber allerdings auf das Dextrin noch weiter wirken, jedoch viel langsamer, als bei jener ersten Wirkung. Bei dieser entstehen nach Musculus ebenfalls 2 Theile Dextrin auf 1 Theil Zucker. Um rascher dann durch die Säure das Dextrin auch in Zucker zu verwandeln, was bei 100° nur ausserordentlich langsam geschehen soll, erhitzt Musculus die (,,mit einem Kork verschlossene") Lösung in kochender Kochsalzlösung auf 1080.

Man sieht, dass die Möglichkeit der ganzen Untersuchung auf der vom Verf. nicht angedeuteten Beantwortung obiger Frage beruhet. Vielleicht würde der Verf. antworten, dass wegen des gleichzeitigen Entstehens von Zucker und Dextrin die dem Dextrin bisher zugeschriebene reducirende Eigenschaft nicht diesem, sondern beigemischtem Zucker angehöre, man also nie oder wenigstens bei solchen Proben nie reines Dextrin vor sich gehabt habe. Dies scheint fast die einzig mögliche Aufklärung, und dabei würden sich vielleicht einige Ausnahmen, welche das Dextrin in seinem Verhalten von dem der anderen Gummiarten macht, aufklären.

Blutdrüsen. Drüsen.

Stokvis fand das Vorkommen der Harnsäure in der Milz beim Menschen, Rind, Schwein, Pferd bestätigt, besonders beim Pferd. Die Milz von Hunden, Kaninchen, Tauben gab ungenügende Resultate.

Cooper Lane bestätigt das Vorkommen von Inosit im Pankreas (Rind), in der Lunge.

Muskel- und Nervengewebe.

Unabhängig von der im vorj. Bericht p. 287 und 469 referirten Untersuchungen Kühne's über die Muskelsubstanz wurde auch Harless zu derartigen Untersuchungen geführt, als er Beobachtungen über die Einwirkung verschiedener Temperaturen auf den Muskel machte.

Das schwach opalisirende Wasserextract frischer zerriebener Froschmuskeln trübte sich stark, als es über 35° C. erwärmt wurde und setzte bei 40° einen starken flockigen Niederschlag ab. In dem Wasserextract von Muskeln des Kaninchens, der Katze, des Rindes trat solche Gerinnung im Allgemeinen bei 45° C. ein, doch kamen hier Differenzen vor; bei Ka

ninchenfleisch z. B. trat die Coagulation in verschiedenen Fällen bei 42, 43, 44, 46, 48° ein. Das Extract reagirte nach der Gerinnung sauer, wenn vorher neutral, oder sauerer, wenn vorher schon sauer. Jenes Coagulum war rein weiss und riss den rothen Farbstoff z. B, des Rindfleischinfuses nicht mit sich. Es ist ein eiweissartiger Körper, jedoch kein Syntonin, wie Harless mit Recht hervorhebt, welcher dagegen meint, dass der Körper dem Casein am nächsten stehe, doch kann Ref. in dem von Harless angegebenen Verhalten zur Essigsäure keinen genügenden Grund zu jener Annahme finden, vielmehr scheint der Körper mit dem Albumin übereinzustimmen. Harless urgirt indess auch nicht die Behauptung, dass es Casein sei, und anderseits will auch Ref. daran erinnern, dass ja allerdings das Vorkommen von Casein im Muskelsaft behauptet und angenommen wird.

Das Wasserextract des Muskels säuert sich beim Stehen auch in niederer Temperatur, rascher geht die Säurebildung vor sich beim Erwärmen (vergl. den vorj. Bericht p. 283 u. f.). Mit der Menge der Säure vermehrt sich bei gleicher Temperatur in dem sonst gleichen Fleischsaft die Menge des Coagulum: Harless zeigte dies, indem er zu einer Portion Fleischsaft etwas saures phosphorsaures Natron hinzufügte, zu einer andern Portion nicht, beide Portionen dann bis auf 44o erwärmte und die Menge des Coagulums in beiden Portionen durch Wägung verglich da, wo das saure phosphorsaure Natron zugesetzt worden war, fand sich bedeutend mehr Coagulum. Ist die Säuremenge in dem Fleischsaft bis zu einem gewissen Grade angewachsen, so tritt die Gerinnung, die flockige Ausscheidung auch schon bei niederer Temperatur ein. Je stärker sauer ein Fleischsaft war, desto niederer war die Temperatur, bei welcher die erste Gerinnung eintrat ; aber, wie eine vergleichende Versuchsreihe mit Zusatz verschiedener Mengen sauren phosphorsauren Natrons ergab, die Temperaturgrenze für die Gerinnung rückte nicht proportional mit der Säuremenge herab, sondern mit anfänglich (d. h. bei geringer Säuremenge) sehr grosser, dann immer geringer werdender Geschwindigkeit.

Es findet demnach jedenfalls ein inniger Zusammenhang statt zwischen jener Coagulation in dem Fleischsaft und der Säurebildung. Um eine gewisse Menge eiweissartiger Substanz gerinnen zu machen, muss vorher eine gewisse Menge freier Säure gebildet worden sein. Harless bezeichnet den ganzen Process als saure Gährung, analog dem Vorgang in der Milch.

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