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keit der Flüssigkeit nicht; es wurden 112 Kilogramm mit 1,437 Kilogr. Wasser dem Körper entzogen. Schmidt schliest hieraus, dass diese Quantität ohne wesentliche Störungen des Bildungsprocesses aus dem Kreislaufe entfernt werden könne, während beim Ablassen von Blut in gleichem Verhältniss zum Körpergewicht eine erhebliche Verminderung des Gehaltes an organischen Stoffen neben entsprechender Steigerung des Gehaltes an Wasser und Mineralsalzen, namentlich Chlornatrium eintritt. Der Wiederersatz des Chylus erfolgt demnach viel rascher, als der des Blutes.

Wenigstens die Hälfte der in 24 Stunden den Milchbrustgang durchströmenden Flüssigkeitsmenge hat ihren Ursprung nicht im Speisebrei, ist vielmehr als Secret des Gesammtblutes anzusehen, ist Lymphe, im Gegensatz zu der andern Hälfte, dem Chylus. Mindestens die Hälfte der Gesammtblutmenge, und zwar deren Intercellularflüssigkeit spaltet sich demnach in 24 Stunden in Salzlösung mit halbem Eiweissgehalt, die aus dem Blutgefäss- in's Lymphgefässsystem hinein transsudirt, und Blutzellen nebst anhängendem Reste der Intercellularflüssigkeit, die weitercirculirend durch stetig wiederzuströmenden Chylus auf die ursprüngliche typische Normalconstitution zurück verdünnt werden. Volum und Salzgehalt der in 24 Stunden den Ductus thoracicus durchströmenden Chylusmenge ist nahezu gleich dem Gesammtvolum der im Körper circulirenden Intercellularflüssigkeit des Blutes.

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516,7 Gr. weitercirculirende Blutzellen u. Rest des Plasma 343,79 172,94 2,01 2,26 134,09 3,95

Bei Transsudation der Lymphe aus der Intercellularflüssigkeit des Blutes wird demnach mit den Salzen nur 1/3 des Fibringehalts, die Hälfte des Eiweisses, nahezu die Gesammtmenge des Wassers, Zuckers, der fetten Säuren und anderweitiger löslicher organischer Substanzen ins Lymphgefässsystem hinein transsudirt.. Der Process selbst ist dem bei allen sogenannten hydropischen Erscheinungen stattfindenden ganz analog; ohne Auftreten qualitativ eigenthümlicher Fermente oder Spaltungsproducte, wie in den Darmsecreten.

Charakteristisch, bemerkt der Verf. weiter, ist für die ganze Gruppe das feste Verhältniss von Wasser zu Salzen bei der grössten Manchfaltigkeit im Eiweissgehalt des Transsudats, der im frischen Wundplasma nahezu gleich dem der Intercellularflüssigkeit, im Transsudat des Hirncapillarnetzes fast verschwindet. Die Lymphe hält normal das Mittel zwischen beiden Extremen. Weitere Versuche müssen lehren, ob abnorme Druckverhältnisse im Blutgefässsystem ihre Constitution wesentlich zu verändern vermögen.

Die Untersuchungen Meder's über die Resorption durch die Lymphgefässe nach Unterbindung der Arterien sind bereits durch die Dissertation des Verf. bekannt, und wurde darnach im Bericht 1858. p. 219 referirt.

Blut.

Béchamp, Sur les métaux qui peuvent exister dans le sang ou les viscères et spécialement sur le cuivre dit physiologique. Journal de la physiologie. III. p. 197.

H. Bamberger, Beiträge zur Lehre vom Pemphigus. Würzburger medicin. Zeitschrift. I. 1860. p. 1.

B. Cohn, Klinik der embolischen Gefässkrankheiten. Berlin. 1860. p. 42 f. Alex. Schmidt, Ueber den Faserstoff und die Ursachen seiner Gerinnung. Chemisches Centralblatt. 1861. p. 403.

Lussana, Intorno alla dottrina di Beltrami sulla fibrina del sangue. Lettera del D. Lussana a G. Liebig Gaz. med. ital. 1860. Nr. 10-13. 23-25. Tigri, Sur les globules physiologiquement caducs et specialement sur ceux des glandes lymphatiques. Nach dem Bulletin des sciences médicales de Bologne 1859 in Comptes rendus. 1860. I. p. 447.

Botkin, Untersuchungen über Diffusion organischer Stoffe. Archiv f. pathol. Anatomie und Physiologie. XX. p. 26.

Botkine, Des propriétés de l'hématosine des globules du sang et de celles du pigment de la bile sous le rapport de la diffusion. Comptes rendus. 1860. I. p. 948.

G. Staedeler, Ueber das Tyrosin. Züricher Verhandlungen. 1860. p. 148. Mettenheimer, Ueber Myelin, Bilifulvin und Hämatin. Correspondenzblatt des Vereins f. gem. A. z. F. d. wissensch. Heilkunde. 1859. Nr. 41. X. Landerer, Ueber die Teichmann'schen Hämatinkrystalle. Archiv der Pharmacie. Bd. 100. p. 275.

Plagge, Häminkrystalle in forensischer Beziehung. Allgem. Wiener medicinische Zeitung. 1860. p. 356.

Miquel, Ueber Ausmittlung von Blutspuren. Deutsche Klinik. 1860. p. 83. 186. (Bespricht die verschiedenen Angaben, mit einigen eigenen Versuchen, rein praktisch.)

Hooper, Accumulated menstrual fluid. Archives of medicine. II. p. 50.

Béchamp hat die Frage nach einem etwaigen Kupfergehalt der Gewebe und Flüssigkeiten höherer Thiere, des Menschen, noch nicht für erledigt gehalten und bei 26 Personen die Leber, bei 9 Personen das Blut auf Kupfer untersucht. Das

Henle u. Meissner, Bericht 1860.

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Resultat bestätigt die Richtigkeit der bereits längere Zeit geltenden Ansicht, die auch Béchamp entwickelt. Es fanden sich nämlich in einem Theil der Fälle Spuren von Kupfer, in einem andern Theil keine Spur. Die Untersuchung geschah | mit Sorgfalt. Einen normalen Kupfergehalt der Leber, des Blutes giebt es somit nicht, wohl aber findet sich durch Verunreinigung unserer Speisen und Getränke manchfache Gelegenheit für das Eindringen kleiner Mengen Kupfers, so wie wahrscheinlich auch anderer Metalle, in den Organismus.

Bamberger untersuchte das Aderlassblut eines an Pemphigus Leidenden auf Ammoniak, nachdem derselbe im Harn und in dem Inhalt der Blasen Ammoniak gefunden hatte (vergl unten). Mit ein Paar Tropfen Natronlauge versetzt wurde das Blut schwach erwärmt, es entstanden dicke Nebel mit einem Salzsäurestabe. Durch Destillation bei möglichst niederer Temperatur wurde eine Flüssigkeit erhalten, die mit Platinchlorid Krystalle von Platinsalmiak absetzte.

Cohn hat sich einlässlich mit der Gerinnung des Blutes beschäftigt und eine grosse Zahl von Versuchen angestellt, welche sich grösstentheils an die Versuche von Brücke und Richardson anschliessen, resp. dieselben wiederholen. (Beim Lesen des Buches muss man sich darein finden, dass der Verf. immer von Cruor redet, wo er Blutkuchen, Placenta meint.)

Der Verf. erzeugte Coagula im strömenden Blute durch Einführung fremder Körper, Sonden, in Blutgefässe, neben welchen der Blutstrom frei vorbeiging; überzeugte sich davon, dass das Blut unter Sauerstoff, Kohlensäure, Schwefelwasserstoff ungestört gerinnt; unter Kohlensäure gerann es rascher, als unter Sauerstoff; das Blut gerann im luftverdünnten Raum, gerann unter Oel ebenso schnell, wie frei an der Luft. Cohn bemerkte bei solchen Versuchen, in denen er das Blut aus dem Blutgefäss unter die Luftpumpe strömen liess, dass es in den eingeschalteten Röhren, so lange es im raschen Strome floss, nicht gerann, dann aber alsbald Coagulation eintrat, wenn das Blut zu Ruhe kam, im Strom unterbrochen wurde. Brücke's Versuche über Flüssigbleiben des Blutes eingeschlossen in unversehrten Blutgefässen hat Cohn zum Theil wiederholt und bestätigt gefunden.

Bei Wiederholung einiger Versuche yon Richardson fand Cohn dessen Angaben nicht alle bestätigt; so gerann ein und dasselbe Blut bei vermindertem Druck langsamer, als bei erhöhetem Druck, bei letzterem auffallend fest. Die Nachweisung

yon

aus dem Blute entweichendem Ammoniak erscheint dem

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dass so

Verf. nicht sicher genug, und keineswegs fand er, kleine Mengen von Ammoniak das Blut flüssig zu erhalten vermögen, wie das Richardson angegeben hatte.

Cohn liess das Blut direct in einen luftverdünnten Raum, worin ein mit Ammoniak getränkter Schwamm lag, einströmen; es gerann ebenso, wie ohne Ammoniak. Wenn Cohn Milchsäure ins Blut gebracht hatte, so zeigte sich Neigung zu fibrinösen Exsudaten auf serösen Häuten, wie Richardson angab; aber Cohn fand trotz der Milchsäure Ammoniakentwicklung aus dem Blute und weicht daher in der Deutung von Richardson ab, indem er die Ursache der Erscheinung nicht in der Neutralisation des Ammoniaks erkennt, sondern von weiteren Untersuchungen Aufklärung darüber erwartet, dass die Milchsäure im Blute jene Folgen veranlasse.

Cohn kommt auch zu dem Resultat, dass das Ammoniak im Blute in keiner Beziehung zur Gerinnung, zum Faserstoff steht. Mit dem Schluss Brücke's, dass der Blutgefässwandung ein noch unbekannter Einfluss auf die Flüssigerhaltung des Blutes zuzuschreiben sei, ist Cohn auch nicht einverstanden; er macht besonders geltend, dass man oft in grösseren Venen Thromben finde, die einen Canal bilden, durch welchen der Blutstrom frei gegangen sei, während die Gefässwand ganz bedeckt sei; irgend ein Moment, welches die Blutbewegung verzögert, genüge, um solchen Canal vollkommen mit Faserstoff auszufüllen.

Cohn entwickelt endlich seine eigene Theorie der Blutgerinnung. Der Verf. geht davon aus, dass die Anwesenheit fremder Körper im Gefässlumen locale Gerinnung erzeugen kann; da dies jedoch z. B. nicht bei allen pathologischen Veränderungen der Blutgefässwand stattfindet, so schliesst Cohn, dass noch eine zweite Bedingung hinzukommen müsse, nämlich eine durch die Anwesenheit des fremden Körpers bedingte, wenn auch noch so beschränkte Behinderung der Circulation, so dass der Körper einen fixen Punkt bilde, um welchen gewissermassen der Faserstoff krystallisiren könne. Keine von beiden Bedingungen für sich allein, Berührung mit einem fremden Körper oder nur Verlangsamung der Bewegung führe zur Gerinnung, sondern nur Stase und fremder Körper im Verein. Da aber auf diese Weise doch noch nicht alle Gerinnungserscheinungen zu erklären sind, z. B. das Gerinnen des Blutes auch im mittleren Theile eines auffangenden Gefässes, so zieht Cohn eine Agglomeration der farbigen und farblosen Blutkörper herbei, welche sich beim Austritt des Blutes aus seinen normalen Behältern und in Folge von Störung allein

des normalen Stroms erzeuge, und welche ebenso wirke, wie fremde Körper, Quecksilberkügelchen, Faserstofftheilchen etc.

Cohn fasst die Erscheinung der Coagulation folgendermassen auf: „Der Faserstoff befindet sich präformirt und wahrscheinlich in sehr zarten Molekeln suspendirt im circulirenden Blute, so lange dieses sich innerhalb der Grenzen des normalen Typus befindet. Jeder in den Blutstrom hineingelangende Körper ist im Stande, dem Faden in der Zuckerlösung gleich, die Anlagerung der Atome unter einander zu fördern, ohne dass hierbei weder in der elementaren chemischen Zusammensetzung, noch auch in der sogenannten atomistischen Constitution sich irgend etwas ändert." Dies können zusammengeballte Blutkörper u. s. w. sein. Warum dies nur zusammengeballte Blutkörper, nicht die isolirten thun können, erörtert der Verf. nicht. Gesetzt, die isolirten Blutkörper müssten auch zugelassen werden, wie die agglomerirten, so wären diese normalen Blutkörper jene fremden Körper im Blut, erste Bedingung, das zu-Ruhe-kommen des Blutes in der Schale die zweite Bedingung, das Resultat: das Blut gerinnt, und damit ist man da wieder angekommen, von wo man ausgegangen war, nämlich bei dem zu erklärenden Factum. Dass dann, wenn einmal vorläufig unbekannte Ursachen die Ausscheidung des Faserstoffs bedingen, die ruhenden Blutkörper gewissermassen Krystallisationspunkte abgeben, von wo aus die Netze von Faserstofffäden sich ausspannen, ist längst bekannt und bei der mikroskopischen Untersuchung des Gerinnungsprocesses leicht zu sehen.

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Cohn meint, dass Verschiedenheiten bezüglich der Neigung der Blutkörper zusammen zu kleben, bezüglich des sogenannten Senkungsvermögens in inniger, causaler Beziehung zu Verschiedenheiten beim Gerinnungsprocess ständen. Die angezogenen Beobachtungen beweisen solche Beziehung durchaus nicht, lassen viele andere Deutungen zu. Für gerinnungsfähige Transsudate findet Cohn das Aequivalent der Blutkörper in dem Sediment von Epithelien und anderen Dingen. Für die Fälle, in denen das Blut unter bestimmten Umständen nicht gerinnt oder sehr spät, wie in den Blutgefässen, nimmt Cohn an, dass die Bedingungen fehlen, damit die Blutkörper sich zusammenballen.

Die Hypothese des Verf. wird demselben am Schluss seiner Deduction zu einer vollkommen begründeten Anschauung; trotzdem wird sie eine nicht einmal durch besonders darauf gerichtete Beobachtungen und Versuche gestützte Hypothese bleiben, welche die eigentliche Ursache der Faserstoffgerinnung

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