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ZUR ENGLISCHEN WORTGESCHICHTE.

1. bidéne.

Die deutung dieses me. adverbs macht schwierigkeiten, wie z. b. das NEDict. ausweist. Aber ich glaube etwas zu gunsten der oft vorgeschlagenen, aber ebenso oft wieder verworfenen deutung aus einem mutmasslichen midæne beibringen zu können. Der einwand, dass dies im Angls. nicht bezeugt ist, erscheint mir nicht durchschlagend. Die lautliche seite jener annahme macht aber nicht soviel schwierigkeiten, wie man meist glaubt. Wir beobachten nämlich, dass m leicht in b übergeht, wenn n mit im spiel ist also eine art dissimilirung wie in angl. heofon asächs. heban aus einer grundform heman (hëmun); vgl. auch angl. geofon gëban mit anord. geimi (Kuhns Zschft. 26, 87). Dem me. adverb steht lautlich nahe das ndl. bezaan 'besaanmast' mizaine, ital. mezzana 'besaanmast' (lat. grdf. mediana). So wird auch mhd. betalle aus mitalle hervorgegangen sein. Eine abweichende laut bewegung, unter abweichenden aber doch verwandten lautverhältnissen zeigen mhd. bidemen 'beben' aus bibinón und mhd. pfëdeme aus pebano.

=

2. gear.

=

asächs.

frz.

Me. gere ist bisher unklar. Ten Brink hat Angl. I 533 die qualität des tonvokals bei Chaucer festgestellt. Das NE. Dict. führt das wort von ungefähr 1200 herab bis auf 1600. Aber nicht bloss das etymon ist unsicher. Bisher ist die frage auch nicht erledigt, die man als vorfrage nach der etymologie erst zu erledigen hätte, welcher herkunft das ist. Ist die zusammenstellung richtig, die me. gere mit an. gorvi, gere verbindet, so wäre das der tonsilbe die mittelengl. dehnung in offener silbe. Aber das war bereits vor der periode der

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dehnungen vorhanden, wie ich glaube nachweisen zu können. Das Orrmulum, dessen sprache immer noch hilft ungelöste sprachrätsel zu enträtseln, bietet unser wort, aber bisher hat man es verkannt und so fehlt der Orrmbeleg auch dem NE. Dict. An der betreffenden stelle hat man bisher den plural gæress mit zéress 'jahre' verwechselt: v. 8050 childess gæress (= v. 8044 barrness þáwess) und v. 10885 fra childess gæress (wo Holts ausgabe fälchlich gæress liest). Es ist sicher, dass unser wort, das Bradley im NEDict. aus den Trinity Homilien um 1200 im plural geres mit der bedeutung 'manners, behaviour' belegt, an den Orrmstellen passt; dann aber ist natürlich me. gere nicht durch die me. dehnung zu seinem langen tonvokal gekommen. Ich bin nun leider nicht in der lage, die etymologie des wortes von hier aus zu bestimmen. Aber an engl. ursprung glaube ich nicht, es tritt auf in der zeit, wo sich die nord. wie die französ. einflüsse mehren. Der verdacht der entlehnung bestätigt sich. Aber bei dem aufsuchen des etymons ist von auszugehen. Ich glaube nicht, dass es sich um ein skandin. wort handelt; dafür ist es um 1200 zu selten und späterhin zu oft belegt.

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3. me. glaive.

Zu den im NEDict. von Bradley beigebrachten belegen für dieses wort lässt sich wohl ein um hundert jahre älterer beleg beibringen aus Vices a. Virtues s. 69, wo gleves and skentinges and hundes and havekes in einem athem, offenbar als inbegriff der freuden der jagd zusammen genannt werden. Die annahme des herausgebers, dass hier gleves ne. glee sei, ist unhaltbar. Ich würde auf diese von Bradley übersehene stelle nicht zurück kommen, wenn Holthausen nicht neuestens Havel. 1864 gleyves s. 95 in glebes änderte. Die bedeutung 'speer' ist an dieser stelle nicht zu beanstanden, wohl aber Holthausens konjektur; denn wie Bradley im NEDict. nachweist, ist ne. glebe in der von Holthausen angenommenen bedeutung erst seit 1500 nachweisbar. Wenigstens müssten belege für die zeit am 1300 erst beigebracht werden.

FR. KLUGE.

DIE TEXTVARIANTEN VON BEAUMONT UND FLETCHERS „PHILASTER, OR LOVE LIES A-BLEEDING" etc.,

NEBST EINER ZUSAMMENSTELLUNG DER AUSGABEN UND LITTERATUR IHRER WERKE.

V.

RULE A WIFE AND HAVE A WIFE.

Dieses lustspiel schrieb Fletcher allein, denn „,it was licensed" am 19. Oktober 1624 von Sir Henry Herbert, also acht jahre nach dem tode Beaumonts. In Malone's Shakespeare (hsg. von Boswell, III. 226, 228) finden wir die bemerkungen:

"Upon All-hollows night, 1624, the king beinge at Roiston, no play." The night after, my Lord Chamberlin had Rule a Wife and Have a Wife for the ladys, by the kings company.

"Upon St. Steevens night, the prince only being there, Rule a Wife and Have a Wife, by the kings company. Att. Whitehall."

Eine quelle für die haupthandlung des stückes ist nicht bekannt. Köppel sieht in Leon „eine glückliche nachahmung von Ben Jonson's schelmischer Epicoene" (vgl. p. 116, QuellenStudien).

Die nebenhandlung, die sich auf Perez und Estifania bezieht, ist aus der elften der Cervantes'schen Novelas Exemplares genommen, welche betitelt ist: El Casamiento Engañoso. Weber giebt eine inhaltsangabe derselben, die Dyce with very considerable alterations" dem stücke voraus schickt. Vgl. auch Bahlsen, „Eine Komödie Fletchers, ihre spanische Quelle und die Schicksale jenes Cervantesschen No

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vellenstoffes in der Weltlitteratur."

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Wissenschaftl. Beilage zum Jahresbericht der VI. städt. Realsch. Berlin, Ostern 1894, Progr. 121. (Kritisiert im Beiblatt der Anglia Okt. 1894, p. 170.) Bis zur schliessung der theater war das stück zweifellos beliebt; während des theaterverbots hatte man sein vergnügen an einer „droll", "An Equall Match", die daraus genommen ist, vergl. Kirkmans sammlung The Wits, or Sport upon Sport", Part First, 1672, p. 45. Auch nach der wiedereröffnung der schauspielhäuser wurde „Rule a Wife and Have a Wife" gern gesehen und noch zur zeit des A. Dyce gelegentlich gespielt. Im jahre 1759 erschien eine bearbeitung des stückes mit dem namen Garricks als verfasser, doch stellt die Biog. Dram. (1812) diese autorschaft in abrede, „having seen an express and positive disavowal of it under his hand, in a letter dated Aug. 19, 1776“.

Der erste druck, in quarto, stammt aus dem jahre 1640; ich nenne ihn a. Er führt den titel:

Ryle A Wife And have a Wife. A Comedy. Acted by
His Majefties Servants.

Written by John Fletcher, Gent.

Oxford, Printed by Leonard Lichfield. Printer to the University. Anno 1640.

Dieser ausgabe geht folgender prolog voraus:

Prologue.

Pleasure attend yee, and about yee fit
The Springs of mirth, fancy, delight, and wit
To stirre you up! doe not your looks let fall,
Nor to remembrance our late errors call,
Because this day w'are Spaniards all againe, ')
The story of our Play, and our Sceane Spaine:

1) „Nor to remembrance our late errors call,

Because this day we'are Spaniards all againe etc."]

D (... we're ...) bezieht diese worte auf den umstand, dass Middletons stück „Game at Chess", welches kurz vor dem 12. Aug. 1624 im Globetheater neun mal aufgeführt worden war, und sich zum teil gegen den spanischen hof richtete, verboten wurde, nachdem sich der spanische gesandte bei könig Jakob beklagt hatte.

The errors too, doe not for this caufe hate,
Now we present their wit and not their state.
Nor, Ladies, be not angry if you fee,

A young fresh beauty, wanton, and too free,
Seeke to abufe your Husband, 1) ftill 'tis Spaine;
No fuch groffe errors in your Kingdome raignes, 2)
Ware 3) Veftalls all, and though we blow the fire,
We feldome make it flame up to defire,
Take no example neither to beginne,
For fome by president 4) delight to finne:
Nor blame the Poet, if he flip 3) aside,
Sometimes lafciviously if not too wide.

But hold your Fannes close, and then fmile at ease,
A cruell Sceane did never Lady please.

Nor, Gentlemen, pray, be not you difpleaf'd,

Though we present some men fool'd, fome difeas'd,
Some drunke, fome madde: we meane not you, you'r free,

We taxe no farther then our Comedie;

You are our friends; fit noble then, and fee.

Dem stücke folgt ein

Epilogue.

Good night, our worthy friends! and may you part

Each with as merry and as free as hart

As you came hither; to thofe noble eyes

That daine to fmile on our poore faculties,

1) „Seeke to abufe your Husband"]; so a; D, C, B und die bearbeitungen: „.... her Husband".

2) „,... errors raignes"; so a; D, C: „reign“.

....

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3) "W'are Veftalls..."; so alle alten drucke; die bühnenbearbeitungen: "You're ..." und so Seward, D, Cund andere. Heath, MS. Notes, verteidigt die alte lesart und sagt: The sense is, We players pretty nearly resemble the ancient Vestals; we keep the fire of love alive, and gently blow it, for such is for the most part the tendency of the pieces we represent; but we seldom make it flame up as high as desire; our action has very rarely so dangerous an effect as that upon the audience." D bemerkt hierzu: To suppose that the poet would make "these harlotry players" call themselves "vestals" is surely ridiculous."

4) by prefident delight..."; D, C und alle bühnenbearbeitungen: "by precedent...".

5) flip"; nur W: „slipt“.

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