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Fol hält die Hircinienfilamente nicht für Fremdkörper, sondern für vom Schwamme selbst erzeugte Skeletelemente. Sie liegen nicht zerstreut im Weichkörper, sondern bilden ein System unvollständiger Scheidewände. Verf. findet Zellenstränge, welche die Filamente absondern, und beschreibt diese cellules fusiformes.

Hanitsch (2) macht Angaben über den Bau von Halisarca rubra und Hanitsch (3) von Aplysilla rubra.

Nadelnomenclatur.

Stylodragmata: megasklere trichodragmenähnliche Nadeln, in Bündeln im Choanosom von Quasillina liegend, die einzelnen Nadeln Style darstellend. Dendy (1).

Sollas (1) hat eine Nadelnomenclatur geschaffen, welche später von Schulze (2) zum grössten Teile angenommen worden ist.

Um Einheitlichkeit in der Bezeichnung der Spongiennadeln zu erzielen, hat Schulze (2) unter Mitwirkung von Lendenfeld eine Nadelnomenklatur aufgestellt. Die schon von früheren Autoren, Bowerbank, Carter, Ridley und Dendy, Schmidt, Schulze und Sollas eingeführten Benennungen sind, soweit sie mit den in der Einleitung dargelegten Grundsätzen des Verf. vereinbar waren, beibehalten worden. Die Namen Schulzes beziehen sich prinzipiell auf die Form der Nadeln, jede derselben wird nur durch ein einziges Wort bezeichnet, das aus den Stämmen griechischer Wörter gebildet ist; nur einige lateinische längst eingebürgerte Namen wurden beibehalten. Jedem Namen ist die Definition, Verbreitung und Beispiele in der Litteratur beigegeben und fast alle sind durch eine Figur erläutert. Zu diesem Nomenclator giebt Lendenfeld (12) eine Bestimmungstabelle, deren Druckfehler Lendenfeld (13) verbessert.

Bei Stelletta collingsi findet Hanitsch (2) eine neue Prionorrhabd genannte Nadelform: Lange und dünne Nadeln, das eine Ende reich bedornt, der ganze übrige Teil der Nadel ist glatt; beide Enden scharfspitzig. Wahrscheinlich Schutzwaffen gegen Eindringlinge.

Lendenfeld (16) setzt für Chiaster Sollas die Bezeichnung Tylaster ein.

Amphicladostrongyle sind Strongyle, deren erweiterte Enden sich in strahlenförmig ausgehende Dornen auflösen, Topsent (12). Chelotrope nennt Lendenfeld (24) solche Tetractine der Calcarea, deren vier Strahlen kongruent sind und unter gleichen Winkeln von 180-2 arc sin zusammenstossen.

1o V3

Topsent (17) beschreibt eine bei Stylinos columella Bwk. vorkommende Nadelform als Tornostrongyl.

Arch. f. Naturgesch. Jahrg. 1890. Bd. II. H. 3.

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Physiologie.

Vermischtes. Raphyrus griffithsei Bwk. ahmt täuschend Steine nach, Cunningham.

Topsent (5) ist der Ansicht, dass Cliona ihre Löcher ohne Mitwirkung einer Säure zu stande bringt. Der Schwamm durchbohrt sowohl die Conchiolin- als die Kalklagen und lebt sowohl in todten als in lebenden Muscheln. Eine von Cliona bis auf die innere Kalklamelle befallene Auster verliert weder an ihrer Qualität noch an ihrer Fruchtbarkeit, dennoch sind die Clionen den Austernbänken schädlich. Die Flimmerlarven setzen sich auf Austern, welche älter als 2 Jahre sind. Vorschläge zur Verhütung der Verheerungen an den Austernbänken durch Cliona und Schilderung des Baues der von Cliona verursachten Gänge in Muschelschalen.

Krukenberg fand in Suberites domuncula kein Indol und kein Indican, dagegen einen dem Creatinin ähnelnden Körper (Referat nach Zool. Jahresb. 1889 Allgem. Biol.).

Korschelt fand die Kerne junger und älterer Eier bei Spongelia pallescens, Placina monolopha, Corticium candelabrum und anderer Spongien an die Oberfläche des Eies gerückt und glaubt, dass diese Lagerung des Kernes auf eine Beteiligung desselben an der Ernährung der Eizelle hinweist. Wenn eine periphere Lage des Kernes bei reifen Eiern auftritt, so ist dieselbe nach Fiedler (s. u.) mit der Ausstossung der Richtungskörper in Verbindung zu bringen.

Jennings beschreibt die Gänge, welche Alectona in Lima excavata hervorbringt. Während bei Molluskenschalen, die von Cliona bewohnt werden, die Schalenoberfläche glatt und eben bleibt, werden durch Alectona auf der Oberfläche der Innenseite stumpfe Dornen und Papillen hervorgebracht. Verf. nimmt keine entschiedene Stellung ein zu der Frage, auf welche Weise der Schwamm bohrt; er lässt die beiden Möglichkeiten (Nassonow 1883 und Bohrung mittelst der Nadeln) zu.

Atmung, Ernährung, Nahrungsaufnahme, Verdauung, Exkretion und Amylum. Bidder (1) fand bei Leuconia aspera Karminpartikel in den Kragenzellen, nicht in den Mesodermzellen, in sehr feiner Verteilung auch in den anderen Epithelien. Die Sollas'sche Membran wurde bei Leuconia aspera konstatirt und wird als Filtervorrichtung angesehen. Autor nimmt an, dass die Kragenzellen die Nahrung aufnehmen und verdauen, bemerkt aber dazu, dass auch bei einigen Spongien im Mesoderm gelegene Zellen verdauen und dass auch bei exceptionellen Strukturverhältnissen andere Zellen als die Kragenzellen Nahrung aufnehmen.

Die Pigmentzellen von Cliona celata nehmen nach Topsent (5) die Nahrung auf, und verdauen sie; beim Füttern mit Carmin nehmen auch nur sie die Farbstoffkörner auf; auch bei Reniera rosea wurde das Carmin von den verdauenden Pigmentzellen aufgenommen.

Verdauende Zellen bei Spongilla s. Fiedler unter Anatomie. Die allgemeinen Resultate seiner Fütterungsversuche an Spongien mit Carmin, Stärke und Milch hat Lendenfeld (4) auf p. 592-93 gegeben, die der Vergiftungsversuche auf p. 656-672, der Ernährung p. 674-75, der Bewegung p. 675-80. Eine Besprechung seiner Arbeit findet sich von ihm im Biol. Centralbl. X. p. 71. p. 102. 1890. Auch im Zool. Gart. Jahrg. 31. 1890 und Zool. Jahrb. 5. Bd. 1890 sind die Resultate vom Autor selbst mitgeteilt. Ref. verweist darauf,

Lendenfeld (11) teilt einen Versuch von Noll mit, Spongilliden mit Reisstärke zu ernähren. L. glaubt, dass die Stärke im Wasser in Zucker verwandelt und als solcher vom Schwamm aufgenommen wird. Dendy (10) über die Bedeutung der Sollas Membran s. bei Anatomie, Monaxonia, und Bidder (2).

Bidder (2) glaubt, dass vielleicht alle Spongien ein Epithel von Drüsenzellen besitzen, bestehend aus flaschenförmigen Zellen mit erweitertem Munde.

Topsent (17) findet Schleimsekretion bei Reniera indistincta Bwk. und viscosa Tops. Bei beiden Arten und bei R. elegans wurde Amylum beobachtet. Stylinos columella bildet in kugeligen Zellen Kalkkörnchen!

Drüsenzellen bei Grantia labyr. s. Dendy (9) Anatomie.

Farbstoffe, Chlorophyll. Pigmentzellen bei Tetractin. siehe Sollas (1).

Pigmente und Fette der Clioniden und Renieriden bei Topsent (5). Derselbe erwähnt eines Albinos von Ascetta coriacea.

Mac Munn bespricht die Arbeiten über Spongienfarbstoffe und zeigt, dass Krukenberg das Chlorophyll in verschiedenen (7) marinen Schwämmen nicht erkannt hat. Er selbst findet dann noch in 10 anderen marinen Spongien solches, in allen diesen finden sich auch Lipochrome. Bei verschiedenen andern wurde Histohaematin nachgewiesen, ein Floridin ähnliches Pigment fand sich bei Halichondria rosea, ein Uranidin bei Grantia coriacea. Das in den marinen Schwämmen vorhandene Chlorophyll ist thierischen Ursprungs; es diene entweder zur Assimilation oder zur Atmung; der Verf. entscheidet sich für die erstere und glaubt, dass die Atmung vielmehr durch ein Histohaematin besorgt werde, welches noch neben dem Chlorophyll sich fände. Durch das Chlorophyll wird die überflüssige Kohlensäure entfernt und unter dem Einfluss des Lichtes aus Kohlensäure und Wasser: Stärke, Glykogen, Zucker oder Fett gebildet, die dem Schwamme von direktem Nutzen sind.

Ueber Pigment von Stelletta grubi s. Auchenthaler bei Anatomie Tetractinell.

Auch Keller (1 u. 2) handelt über Pigmente und ihren Sitz bei Spongien.

Marenzeller (1) beschreibt die Pigmentzellen bei Ancorina

cerebrum.

Ueber das Chlorophyll bei Tieren handelt Dangeard; betrifft vornehmlich Protozoen.

Bei Halisarca rubra liegt das Pigment in den Zellen des Mesoderms, Hanitsch (2). Derselbe macht Angaben über die grossen Farbenverschiedenheiten von Pachymatisma johnstonia. Amorphina viridescens ist in der Tiefe rot, Topsent (11).

Maas (2) fand Zoochlorellen im Mesoderm von Spongillidenlarven.

Dendy (12) beschreibt ihrer Natur nach noch unaufgeklärte gelbe Granula bei Leucosolenia cavata. Bidder (2) hat dieselben auch bei Ascetta clathrus und primordialis gefunden.

Topsent (17) über Chlorophyll s. Symbiose etc.

Wachstum. Sollas (1) glaubt, dass das Wachstum der Spongien hauptsächlich durch Apposition in einer Zone unmittelbar unter der Rinde stattfindet; dass aber auch ein interstitielles Wachstum vorkommt, lehrt ein Befund an Tribrachium.

Noll hielt eine Spongille mehrere Jahre im Aquarium und fand, dass dieselbe stets ohne geschlechtsreif zn werden, unter Gemmulabildung abstarb, um nach längerer oder kürzerer Zeit aus den Gemmulae wieder zu erstehen.

Fortpflanzung. Lo Bianco (1) macht Angaben über die Zeit des Auftretens der Geschlechtskeime bei verschiedenen Spongien des Golfes von Neapel.

Sollas (1) hat unter den Challengertetractin. Eier nur bei Chrotella macellata und unter den Monaxonida solche nur bei Tethya seychellensis gefunden. Spermatozoen wurden bei Tetilla prolifera, grandis, macellata (hermaphroditisch), Caminus sphaeroconia und Erylus formosus gefunden; nie fand sich auf dem Spermaklumpen eine,,Deckzelle."

Ueber das Vorkommen der Eier bei Clioniden von Luc giebt Topsent (5) Bericht. Derselbe fand bei Cliona celata von Calvados Eier im September und Oktober, Grant (1826) sah die Eier in Schottland im Mai. Auch bei Cl. vastifica fand Topsent die Eier im September und Oktober. Bei Reniera rosea von Luc Eier im Juli, bei der hermaphroditischen Reniera simulans von Luc Eier und Sperma Ende Juli. Bei Amorphina pan. ist die geschlechtliche Fortpflanzung im Anfang Juli beendet. Bei Amorphina coalita Sperma Anfang Juli, Eier Ende Juli, die meisten Embryonen schlüpften im September aus. Dendoryx dujardini hat in Luc Mitte Juli bis Ende September Eier, die Embryonen schlüpfen meist im September aus; Dendoryx incrustans typica und viscosa haben im August und September Eier. Weiter macht Verf. Angaben über die Fortpflanzungszeit der Schwämme von Calvados.

Dendoryx hyndmanni zeigt im August schwärmende Larven, die Fortpflanzung beginnt im Juli. Bei Dysidea fragilis finden sich Ende Juli Eier, am Ende des August beginnen die Larven auszuschwärmen, Topsent (6).

Bei Ephydatia fluviatilis schwärmten im Aquarium Ende Oktober die letzten Larven aus, Weltner (1) (Laurent hat Larven noch im

November und Grant die Weiterentwickelung der Eier im Oktober und November gesehen Ref.).

Nach Keller (1) ist Spongelia herbacea getrennt geschlechtlich, Halisarca cruenta wahrscheinlich hermaphroditisch.

Reniera angulata hat in Luc Ende September Larven, Topsent (11) Bei Roscoff pflanzt sich nach Topsent (17) Stylinos columella und Myxilla peachi im August und September, Hymeraphia echinata im September fort.

Symbiose, Parasiten und Kommensalen. Dendy (1) deutet stark lichtbrechende Körnchen in der Grnndsubstanz des Choanosoms von Ridleia als Bakterien.

Sollas (1) findet bei Myriastra und Anthastra Anhäufungen von ovaler Form, die möglicherweise aus Bacterien bestehen.

In den Kanälen von Cliona celata und vastifica fand Topsent (5) die Eier eines Krebses, welche hier ihre Entwickelung bis zum Nauplius durchmachen.

Der von Fischer aus Suberites domunc. erwähnte Gammarus ist nach Topsent (7) Tritaeta gibbosa Boeck; sie lebt nicht bloss in den Gängen von Suberites, sondern gräbt sich selbst seine Wohnlöcher in den Schwamm. Dieser Amphipode lebt bei Luc in Suberites ficus, Halichondria panicea ,,etc." und auch in Alcyonarien.

In Desmacidon bosei Noll lebt Anonyx spongivivus Noll Noll. Die Angabe bei Schneider, dass Ref. in den Gemmuläkeimzellen von Spongilla fragilis Zoochlorellen gefunden habe, soll sich auf Euspongilla lacustris beziehen (cf. Weltner Spongillidenstudien, dieses Archiv 1893 p. 263).

In Axinella tubulata lebt nach Dendy (3) eine Annelide, die wahrscheinlich den Anlass zur Bildung der eigenthümlichen Röhren des Schwammes giebt. Verf. lässt dahingestellt, ob Wurm u. Schwamm stets zusammen vorkommen.

Unter den symbiotisch in seinen Tiefseehornschwämmen lebenden Hydroid polypen konnte Haeckel vier Arten unterscheiden zu Stylactis Allm., Halisiphonia Allm. und Eudendrium? gehörend. Die neuen Arten werden genau beschrieben.

Ueber die Fibrillen der Hornschwämme s. Haeckel, Keller, Lendenfeld und Fol bei Anatomie Ceratosp.

Hauck fand die in Spongien lebende Fadenalge, Marchesettia spongioides Hauck, bisher nur aus dem indischen Ocean bekannt, auch in Reniera bei Sebenico in 100-140 m.

Keller (1, 2) findet Carteriosp. perforata durchsetzt mit einer Alge Hypheotrix. Die gelben Körner in der Rinde der Hornfasser von Keratosa hält er für Algen. In Hircinia echinata Eier und Entwicklungsstadien einer Syllide, Brutpflege. Dieser Schwamm beherbergt in seinen Lakunen eine ganze Anzahl von Tieren. Auch bei Ceraochalina gibbosa Brutpflege an einem Krebse. In Latruculia magnifica lebt eine Fadenalge, in Axinella punila eine Alge von Kugelgestalt.

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