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3. Biologie, Verwendung, Zucht etc.

Verschleppung, Ansiedelung. Das räthselhafte Vorkommen der Helix cingulata am Staffelberg in Oberfranken ist nun erklärt; dieselbe ist 1877 von Dr. Funk vom Mte. Cristallo im Ampezzothal aus angesiedelt worden; die 7 Exemplare haben sich seitdem auf mehrere Hundert vermehrt. (Brückner.)

Baillie hat ebenfalls verschiedene Land- und Süsswasserconchylien in Südengland angesiedelt.

Ueber die Lebensdauer von Schnecken bei trockener Aufbewahrung hat Hartwig Versuche angestellt; während unsere Hel. nemoralis und hortensis, sowie Hel. undata von Madeira nach wenigen Monaten vertrocknet waren, liess sich Hel. polymorpha von Madeira noch nach 73/4 Monaten erwecken und Hel. lactea von der trockenen Südküste von Tenerifa war nach 12 Jahren noch völlig frisch. Schnecken aus trocknen Gebieten scheinen besonders lang auszuhalten.

Martens hat Helix caesareana nach vierjähriger trockener Aufbewahrung noch lebend gefunden.

Simroth glaubt die Verwandtschaft der neuseeländischen Landschnecken mit den europäischen eher durch eine Parallelschöpfung als durch Verschleppung erklären zu sollen.

Morelet möchte annehmen, dass die weitverbreitete Stenogyra octona ihre eigentliche Heimath auf den Maskarenen oder Madagaskar habe.

Biologie. Sharp hat beobachtet, dass Donax bei seiner Bewegung in der Ebbelinie mit grossem Geschick die brechenden Wellen benutzte, und zwar sowohl landeinwärts wie seewärts; auch verstanden sie sich dadurch recht gut der Verfolgung zu entziehen.

Fischer hat Ancylus fluviatilis, Limnaea truncatula und Bythinella Reyniesii bei Canterets an nur spärlich befruchteten Felsblöcken gefunden.

Ueber die Beziehungen zwischen Schnecken und Pflanzen und besonders über deren Thätigkeit bei der Befruchtung mancher Blüthen berichtet Magnus.

Biologie der Tiefseefauna. Dall giebt an zwei Stellen sehr interessante Betrachtungen über die Biologie der Tiefseethiere. In Rep. Blake macht er darauf aufmerksam, dass hier, wo bei der völligen Dunkelheit und der überreichen Ernährung durch den konstanten,,rain of food" aus den oberen Regionen ein Kampf ums Dasein so gut wie ansgeschlossen ist, auch die Schutzvorrichtungen sehr reduzirt sind; die Verdickung betrifft nicht mehr das ganze Gehäuse, sondern nur einzelne Theile; sie erscheint in Form von Knotenreihen, besonders unter der Naht, oder von Lippenbildungen, die im Tiefwasser auch bei Gattungen auftreten, die normaler Weise keine Lippen haben; die meist vorhandene, oft sehr stark ausgebildete Epidermis dient zum Schutz gegen die Kohlensäure, genau wie bei den Mollusken, die in mit faulenden Pflanzenstoffen erfüllten

Im Rep.

und deshalb kohlensäurereichen süssen Gewässern leben. Albatross geht Derselbe genauer auf die Lebensverhältnisse in der Abyssalregion ein, besonders auf den Einfluss des ungeheuren Druckes und der absoluten Finsterniss; dass letztere nicht eigentlich absolut ist, beweisen die grossen und eigenthümlich konstruirten Augen mancher Tiefseearten. Sehr interessant ist die Beobachtung, dass an manchen Stellen Bänke vorkommen, die nur aus von Fischen zerbissenen Muschelschaalen fast ohne Beimischung lebender Exemplare bestehen, so dass es scheint, als ob gewisse Fische die zerbissenen und verdauten Schaalen an ganz bestimmten Punkten wieder von sich gäben. Von Mollusken angebohrte Schaalen sind im Tiefwasser äusserst selten.

Freunde und Feinde. Pilsbry hat beobachtet, dass der rothe amerikanische Salamander (Plethodon erythronotus Green) sehr eifrig die Ackerschnecke (Limax campestris Binney) verfolgt.

Ueber die Verwüstungen, welche Seesterne auf den nordamerikanischen Austernbänken anrichten, berichtet Hodge.

Verwendung. Stearns erörtert in einem sehr interessanten Aufsatz die verschiedenen als Geld dienenden Muschelarten.

Ganong zählt die essbaren Mollusken von Akadien auf; seine Arbeit ist mir nicht zugänglich geworden.

Descendenztheorie, Anpassung etc. Dall giebt den Stammbaum der westindischen Volutidae, der mit Voluta (Caricella) demissa Conrad in der Kreide beginnt und später in Lyria und Scaphella auseinander geht. Scaphella trennt sich schon im Miocän in zwei Formen, Trenholmi T. u. H. und mutabilis Conrad; von der ersteren stammt die lebende V. junonia, von letzterer dubia, Gouldiana und robusta.

Böttger giebt eine äusserst interessante Uebersicht über die. Entwicklung der Pupa-Arten des Mittelrheingebietes von ihrem ersten Auftreten im Tertiär an durch die verschiedenen Tertiärhorizonte und das Diluvium bis in die Jetztzeit,

Bateson hat den Einfluss der verschiedenen Concentrationsgrade salzigen Wassers auf die Gestaltung von Cardium edule theils im Aralsee und einigen dicht daran liegenden Salzpfannen, andererseits am egyptischen Mareotissee, dem davon abgetrennten, jetzt ausgepumpten See von Abukir und einigen benachbarten kleineren Becken studirt. Er findet, dass die Wirkungen gleicher Concentrationsgrade überall die gleichen sind; Muscheln aus dem stark salzhaltigen Wasser am Aralsee sind trotz der durch ungeheure geologische Zeiträume dauernden Isolirung genau dieselben, wie in stark gesalzenen Abschnitten des Mareotis, der doch erst zu Anfang dieses Jahrhunderts mit dem Meer in Verbindung gesetzt wurde. und seine Fauna damals erst aus dem Mittelmeer erhielt. Dasselbe gilt für die Formen des schwach gesalzenen Wassers. Bei Ramleh fanden sich zahlreiche lebende Herzmuscheln in vollkommen süssem Wasser.

Kroll's Buchdruckerei, Berlin S.

Sm

"Zweiter Band. Zweites Heft.

Bericht

über die wissenschaftlichen Leistungen

im Gebiete der Entomologie.

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