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Pelseneer erwidert auf Dalls Einwürfe (vor. Ber. p 399), dass die von ihm untersuchten Exemplare von Silenia und Lyonsiella Typen waren. Die Kiemen sind phyletisch älter als das Septum und sie können bei den fragl. Gattungen daher nur in regressiver Entwicklung begriffen sein. Wo das Septum ausser der Kieme vorkommt, ist es von dieser gebildet und stellt das Anfangsstadium seiner Entwicklung dar; die Löcher in dem starken muskulösen Septum sind ganz regelmässig angeordnet und können nicht Artefacte sein.

W. H. Dall, The anatomical characters of Poromya, Verticordia, Cuspidaria, Myonera, and related forms. Bull. Mus. comp. Zool. Harv. Coll. 18, p. 441-52.

Dall beschreibt die Septenbildung, welche bald durch die sich mit einander vereinigenden Kiemen zu Stande kommt, wie bei Perna und Modiolarca, wobei die Kiemen in der Hauptsache ihren Bau behalten, während der Mantel bei der Bildung unbetheiligt ist, bald allein aus dem Siphonalseptum durch Verlängerung nach vorn hervorgeht (Poromyidae und Cuspidariidae). Dabei verändert sich die Muskulatur der Siphonen, indem das Septum muskulös wird. Wenn der Respiration dienende Blätter sich auf dem Septum ausbilden, so fängt dieser Vorgang am Hinterende an und die Lamellen erhalten das Blut von hinten her. Dieselben sind (Poromya und Cetoconcha) den Ctenidien von Verticordia, Lyonsiella, Perna nicht homolog, sondern neugebildet (Reihe von Myonera und Cuspidaria zu Cetoconcha und Poromya), ähnlich wie die Mantelkiemen von Patellen, nachdem die Ctenidien (Acmaea) sich rückgebildet hatten (Lyonsia, Lyonsiella, Verticordia). Durch Oeffnungen im Septum wurde für Erneuerung des Wassers gesorgt. Nur bei Lyonsiella abyssicola betheiligen sich beide Organe, Mantel und Kiemen, an der Septenbildung. Bei Poromya scheinen die Oeffnungen sich erst beim Eintritt der Geschlechtsreife zu öffnen; die Analkammer dient als Brutraum. — Pelseneers Gruppe Septibranchia kann wegen der doppelten Entstehungsweise des Septums nicht als natürlich gelten.

P. Pelseneer, Sur la classification phylogénétique des Pélécypodes. (Commun. prélin.) Bull. scient. France Belgique III, 2.

Während alle auf ein Organ basirten bisherigen Eintheilungen der Muscheln, nach der Schale (Neumayr u. And.), nach den Adductoren, nach den Oeffnungen im Mantel (Latreille), den Siphonen, den Otocysten (v. Jhering), oder den Visceralganglien (Rawitz), ebenso nach der Zahl der Kiemen (Fischer) unnatürlich sind, kann man auf die Bauart der Kiemen ein ,,natürliches" System begründen (vgl. vor. Ber. p. 384). Jede der beiden Kiemen besteht in der Regel aus 2 Blättern, diese aus einzelnen Lamellen oder Filamenten. Nuculiden und Solenomya, welche einen Kriechfuss haben, besitzen die primitivste Kiemenform (Protobranchiata), Arciden und Trigoniiden mit filamentösen Kiemen und einem Byssusfuss bilden die Filibranchiata, die Mytilaceen, Pectinaceen und Ostreaceen werden als Pseudolamellibranchiata zusammengefasst; die Eulamellibranchiata

umfassen die Mehrzahl aller Formen, von denen noch die Septibranchiata abgelöst werden. — Von den 2 vollständigen Blättern, wie sie auch Kellya hat, verschwindet bei Lasaea der umgebogene Theil des äusseren Blattes, bei Montacuta das ganze Blatt.

A. Ménégaux, Sur la branchie des Lamellibranches et sur la comparaison avec celle des Scutibranches. Bull. Soc. philom. VIII, 1, p. 137-44. Auszug: C. r. Soc. phil. p. 26-28.

Verf. giebt eine Uebersicht über die verschiedenen Typen der Kiemen. Man kann unterscheiden: Blätterkiemen, Fadenkiemen und Lamellenkiemen. Bei Leda, Bei Leda, Yoldia und Malletia soll sich die primitivste Kiemenform finden, während Nucula schon eine höhere Entwicklung in der Richtung zur Fadenkieme von Pectunculus zeigt; diese Urform des Organs ist vollkommen der von gewissen Prosobranchiern vergleichbar. Die Fadenkiemen können einmal in solche getheilt werden, bei denen das Blut jeden Faden hin und zurück durchläuft (Arciden), und solche, bei denen jeder Faden nur in einer Richtung durchflossen wird (Mytiliden), sodann in einfache (Arciden, Mytiliden, Anomien, Trigonien) und gefaltete (Aviculiden, Pectiniden). Von den Fadenkiemen sind die Lamellenkiemen durch theilweise Verwachsung ableitbar; diese zeigen immer eine deutliche Differenzirung von zu- und abführenden Gefässen und sind überhaupt vollkommener als die Fadenkiemen. Das ausführende Gefäss liegt stets am Grunde der direkten Blätter. Ménégaux will die Lamellibranchier eintheilen in: 1. Foliobranchier (Nuculiden und Solenomyiden), 2. Filibranchier (die vorher genannten), 3. Eulamellibranchier (Najaden und Siphoniaten, mit Ausschluss der folgenden), 4. Septibranchier (Poromyiden und Cuspidariiden).

W. H. Dall, Notes on the anatomy of Pholas (Barnea) costata L. and Zirphaea crispata L. Proc. Ac. Nat. Sc. Philad., p. 274-76.

Beschreibung des Weichkörpers der gen. Arten. Bei der ersteren ist der Fuss gegenüber der Mantelöffnung verdickt und hat eine kleine (drüsige?) Einsenkung; hinter dem Fusse findet sich ein medianer tentakelartiger Fortsatz, vielleicht ein Sinnesorgan wie das von Yoldia. Die andere Art hat keinen derartigen Fortsatz; sie scheint im Ganzen mehr modificirt zu sein und sie zeigt weniger Züge des Mya-Typus, von dem beide abstammen dürften.

F. A. Stump, Dissection of the fresh-water Mussel. Tr. Manch. Micr. Soc. 1888, p. 85-86. (Nichts Neues.)

W. H. Dall, On the hinge of Pelecy pods and its development, with an attempt toward a better subdivision of the group. Amer. Journ. Sc. III, 38, p. 445–62. Ref.: Journ. R. Micr. Soc. 90, p. 164-65.

Dall nimmt 3 Schlosstypen an, der erste und einfachste, anodonte ist ohne Zähne, der zweite prionodonte zeigt solche quer zum Rande, der dritte orthodonte parallel zu demselben. Die Urform dürfte wie die Larvenschalen zahnlos gewesen sein, indessen kann Zahnlosigkeit auch in Folge von Rückbildung auftreten (Anodonta). Vom Ligament kann sich ein Theil in horizontaler oder vertikaler Richtung

abgliedern, im letzteren Falle entsteht der sogen. Knorpel, meist in der Richtung nach vorn, bei Solenomya ausnahmsweise nach hinten. Die Stadien dieses Vorganges können bei Nuculaceen beobachtet werden, unter denen Malletia selbst Rückbildung des Knorpels zeigt. Verf. spricht dann kurz über die Verhältnisse des Ligamentes in einigen besonderen Fällen. Die Formen mit anodontem Schlosse, soweit es Dall für ursprünglich hält, nennt er Anomalodesmacea; falls ein löffelförmiger Fortsatz für das Ligament sich findet, ist er nicht mit den Zähnen zu verwechseln. Die Anfänge von Zahnbildung mögen auf die Rippenenden an der Oberfläche der Schale zurückführbar sein, indem sie bis an den Schlossrand hinanreichten, wie es bei Nuculocardia bekannt ist; später konnten sie sich specialisiren und erhalten bleiben, wenn auch die Rippen verschwinden. So mag ein prionodontes Schloss entstanden sein. Das anodonte Schloss ist bei Bohrmuscheln und bei solchen, deren Schalen auch sonst nicht festschliessen, wie Solenomya erhalten. - Die Cardinalzähne des orthodonten Schlosses können bald aus solchen der Prionodonten, bald aus Faltungen für ein inneres Ligament hervorgegangen sein. Auch die Lateralzähne können aus Reihen von Zähnen des prionodonten Schlosses entstehen, wie gewisse Arcaceen und Nuculaceen zeigen, in anderen Fällen aus Ligamentfalten. - Solenomya zeigt in seinen Beziehungen zu Nuculaceen archaistische Merkmale und stellt ein Analogon der letzteren unter den Anomalod. dar. Die Najaden zeigen in manchen Fällen durch die Querstreifung der Zähne ihre Zugehörigkeit zu den Prionodonten, ähnlich Trigonia. Die Zähne von Spondylus gehören gleichfalls diesem Typus an, wie auch junge Pectiniden quere Eindrücke haben. Zu der Ordnung der Anomalodesmacea gehören als Unterordnungen die Solenomyacea, Anatinacea, Myacea, Ensiphonacea, Adesmacea, zu den Prionodesmacea die Nuculacea, Arcacea, Najadacea, Trigonacea, Mytilacea, Pectinacea, Anomiacea, Ostracea, zu den Teleodesmacea die Tellinacea, Solenacea, Mactracea, Carditacea, Cardiacea, Chamacea, Tridacnacea, Leptonacea (?), Lucinacea, Isocardiacea (?) und Veneracea. Die Rudisten dürften als besondere Modification aus den Chamaceen hervorgegangen sein. Perlmutterstructur macht die Schale weich, weil sie stark von organischer Materie durchsetzt ist, sie ist hinfälliger als Porcellanstructur. Die älteren Gruppen (Prionodesmacea und Anomalodesmacea) enthalten die perlmutterschaligen Formen, die höheren unter ihnen sowie die Teleodesm, haben Porcellanschalen; so zeigen unter den Anomal. die Tubicolen und gewisse Myacea die letzteren, die älteren Anatinacea Perlmutter, unter den Prionod. sind die meisten perlmuttrig, Ostrea und Pecten nicht, von Nuculaceen hat nur Tindaria Porcellanschalen, Leda und Solenomya haben die Perlmutter verloren.

M. Neumayr, Ueber die Herkunft der Unioniden. Sitzungsber. math.-naturw. Cl. Ak. Wien 98, 1. Auszug: Anz. Ak. Wien p. 4-5, Journ. R. Micr. Soc. 89, p. 498 und Naturw. Rundschau 5.

Unter den Unioniden zeigen namentlich gewisse Castalia-Arten

eine grosse Aehnlichkeit der Schlosszähne mit denen von Trigonia, daher sind die Najaden mit dieser in die Abtheilung der Schizodonten zu stellen. Das Schloss der Unioniden ist aber sehr variabel, es kann daher manchmal secundär eine gewisse Aehnlichkeit mit dem Heterodontenschlosse erhalten, während eine andere Gruppe (Pleiodon) ein pseudotaxodontes Schloss besitzt. Junge Exemplare von Margaritana zeigen noch das normale Unionen-Schloss, in welchem erst später eine Obliteration eintritt, und bei Anodonta ist dasselbe ganz reducirt. Die Perlmutterschicht der Schale ist bei Trigonien und Unioniden stark entwickelt und die Epicuticula ist kräftig; die Eindrücke der Adductoren und der hinteren Fussretractoren sind ähnlich. Auch in der Skulptur beider Gruppen zeigt sich Uebereinstimmung, besonders die soliden Perlknoten, die sonst nirgends vorkommen, auch in der Form der Kiemen und der Beschaffenheit des Mantels. Das Ligament der Lamellibranchier ist nach 2 verschiedenen Typen gebaut, die Neumayr als opisthodeten und amphideten Typus bezeichnet; beim ersten liegt das Ligament hinter den Wirbeln (Homomyarier mit Ausschluss der Taxodonten), beim zweiten liegt der innere Theil, der Knorpel, hinter oder zwischen den Wirbeln und zwischen den Zähnen, falls solche vorhanden sind, während der epidermale Theil längs der ganzen Schlosslinie ausgebreitet ist. Die Unioniden sind zum grössten Theil amphidet, während bei manchen die vordere Verlängerung des Ligamentes fehlt, sodass sie opisthodet werden; die Trigonien sind wahrscheinlich amphidet.

Aug. Letellier, Note sur la formation des tubes calcaires du Gastrochaena dubia. Bull. Soc. Linn. Normand. IV, 2, p. 436-41.

Die Löcher der Saxicaven sind grösser als die von Gastrochaena, mit dünnerer Kalkausscheidung. Die Drüsen der Siphonen scheiden zunächst eine schleimige Substanz ab, die bald erhärtet; dieser Membran legen sich Kalkkrystalle an, zuerst vereinzelt und in der verschiedensten Richtung, dann sich mit einander vereinigend. Letellier vergleicht diesen Modus mit der Erzeugung des Deckels von Helix pomatia. Der Grund, warum die Siphonen im Meere nicht von hervorragenden Kalkröhren umgeben sind, wie sie im geschlossenen Bassin erzeugt werden, liegt in der Bewegung des Wassers, welche die Röhrenbildung verhindert. Saxicaven erzeugen solche überhaupt nicht.

R. Horst, Ist der Byssus eine Cuticularbildung? Tijdschr. Nederl. Dierk. Vereen. II, 2, p. 248-59, 1 Taf. Ref.: Journ. R. Micr. Soc. 90, p. 164.

Beobachtungen über Abstossung des Byssus sind schon vor Reichel gemacht worden. Das Epithel der halbmondförmigen Rinne trägt deutliche Cilien, und zwischen den Epithelzellen tritt das körnige Secret der subepithelialen Drüsenzellen hindurch, welche von Reichel merkwürdiger Weise garnicht abgebildet sind (vor. Ber. p. 398). In der Byssushöhle ist der Kanal gleichfalls wahrzunehmen, umgeben. von Drüsenzellen, während hier im Uebrigen Wimperepithel mit Schleimdrüsenzellen vorhanden ist; erst weiterhin verflacht und verArch. f. Naturgesch. Jahrg. 1890. Bd. II. H. 1.

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breitert sich die Furche und entsprechend die Byssusfächer. Ventral sind unter der Wandung der Höhle kleine rundliche Zellen in grosser Menge sichtbar (? Drüsenzellen). Die Frage, ob in den Byssusfächern das Epithel an der Secretion Theil nimmt, kann Horst nicht entscheiden, er hält das für wahrscheinlich.

John A. Ryder, The byssus of the young of the common clam (Mya arenaria L.). Amer. Natural. 23, p. 65-67. Ref.: Journ. R. Micr. Soc. 89, p. 375-76.

Junge, etwa 1 cm lange Exemplare zeigten einen Byssusfaden mit proximaler Verdickung, mit dem sie sich in grosser Zahl an treibendem Holz befestigt hatten. Eine Protoconcha scheint bei Mya nicht deutlich unterscheidbar zu sein.

J. Thiele, Die abdominalen Sinnesorgane der Lamellibranchier. Zeitschr. f. wiss. Zool. 48, p. 47-59, 1 Taf. Ausz.: Journ. R. Micr. Soc. p. 374-75 und Rev. biol. Nord France 1, p. 438-40 (von Boutan), vgl. Ber. f. 87 p. 275.

Das neben dem After gelegene paarige Sinnesorgan kommt bei den Muscheln mit offenem Mantel vor, es wurde aber nicht gefunden bei Nuculiden und Anomia; die Mytiliden scheinen es zum Theil zu besitzen. Bei manchen Gattungen ist der linke Sinneshügel rückgebildet. Dass die an den Kiemen gelegene Sinnespapille von Nautilus ein homologes Organ darstellt, ist nicht unmöglich. Der Bau des Epithels ist den Seitenorganen von Capitelliden, auch der Retina des Pectenauges ganz ähnlich; eine mit langen Sinneshaaren besetzte Zellart bekleidet die Oberfläche, eine andere Schicht (Stütz- oder Ganglienzellen) liegt darunter. Der mittelste Mantelnerv sendet einen Zweig zu dem Organ. Dieses wird entweder für Perception für Wasserbewegungen oder für Geruchswahrnehmungen dienen.

P. Pelseneer, L'innervation de l'osphradium des Mollusques. C. rend. 109, p. 534-35. Ref.: Journ. R. Micr. Soc. 89, p. 733-34.

Verf. hat in Transversalschnitten durch die Visceralganglien von Mactra einen Theil der Fasern des Cerebrovisceralconnectivs in das ,,Osphradium" (d. h. d. gangl. Kiemennerv) umbiegen gesehen, während dieses aus dem Visceralganglion keine Fasern erhält. Daraus entnimmt Pelseneer, dass dieses Organ ,,wie die anderen Sinnesorgane der Mollusken" vom Cerebralganglion innervirt werde.

R. Dubois, Sur la fonction photodermatique chez les Pholades (Assoc. franç. Avanc. Sc. 18. Sess.). Rev. Biol. Nord France Lille 1, p. 473-74.

Derselbe, Remarques sur la physiologie et l'anatomie du siphon du Pholas dactylus. C. r. Soc. Biol. Paris IX, 1, p. 521-23.

Derselbe, Sur le mécanisme des fonctions photodermatique et photogénique, dans le siphon du Pholas dactylus. C. rend. 109, p. 233-35. Ref.: Journ. R. Micr. Soc. 89, p. 736-37.

Mit den Epithelzellen hängt unmittelbar eine Muskellage zusammen, deren Contraction einen Reiz auf die Nerven ausübt. Bei Beleuchtung des Sipho wirken die beiden ersten Elemente zusammen als Benachrichtigungsapparat (élément photo-musculaire), der ähnlich

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