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und eine Blüte nach Paris, welche leider beim Trocknen ganz zerfiel. Die beiden von mir angetroffenen Exemplare werden also immer noch von Wert sein.

Hiermit schliesse ich meinen Reisebericht. nach Nosí-bé trug sich nichts Besonderes zu.

Auf der Rückfahrt

XVIII.

Einiges über das Si Yü Shui Tao Ki.

Von K. Himly.

(Fortsetzung.)

Yaman-Yar-Fluss.

Nach dem Si Yü Shui Tao Ki, welches in der Regel die Breiten 3 Grade zu weit nördlich annimmt, liegt der Kara Kul (westtürkisch ausgesprochen Kara göl), der schwarze See", der Quell-See des Yaman-Yar, östlich vom Xoshi-Kudzhuk von 43° 50′ bis 440 10 N. Br. und von 450 bis 46° W. L. von Peking (I thung yu thu 39° N. Br., 44-45° W. L.) und hat einen Umfang von mehreren Hunderten von Li. Dort, heisst es, seien die Weideplätze der Ha-pu-tschik *)- Buruten. Das im Osten den See verlassende Wasser fliesse östlich, während das auf der Westseite nach Westen zu fliesse**). Dieser Bemerkung folgen hier Ortsangaben aus der näheren Umgebung, welche nicht dem Wallfahrer Huan-Tshuang entlehnt sind. Vielmehr folgt ihnen unmittelbar eine Erzählung aus dem Kriege der beiden Xodzha's vom Jahre 1759, demselben, welchem wir

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**) s. Ritter, Asien 5. Band, S. 496. Ritter lässt Hüan-Tschuang am Kara-Kul vorbeigehen, während sein russischer Übersetzer Grigorief mit Vivien de Saint Martin (s. St. Julien, mémoires sur les contrées occidentales traduits du sanscrit en chinois en l'an 648 par Hiouen Thsang, II S. 426), den Sirikol für den ,,Drachen-See" des Wallfahrers angesehen wissen will (S. 497 Anm. CDXXX der russischen Bearbeitung des Ritter'schen Werkes). Yule in seiner Abhandlung über die Quellen des Oxus ist unschlüssig, ob er sich für den westlichen, oder den östlichen Ausfluss erklären soll. Fedtschenko wollte von einem westlichen Ausflusse Nichts wissen, hielt aber die obigen Ortsangaben des Si-yü-schuei-tao-ki für zu rätselhaft. (s. Izwiestija Imp. Russk. geogr. obszczestwa 1873. Übersetzung und Anmerkungen zu Yule's Abhandlung.)

die Aufnahmen d'Arocha's verdanken. Dieses Jahr entspricht dem 24. Jahre Khien-Lung; am 25. Tage des 6. Schaltmonats desselben stiegen die Truppen nach unserer Erzählung am Kara-göl aufwärts und sahen in einer Entfernung von 50 bis 60 Li Staub aufsteigen, worauf 1300 Soldaten zum Hinaufklettern ausgewählt wurden. Darauf am 28. Tage des Monats holten sie die Aufständischen (tsei „Diebe") ein a m Xoshi-Kudzhuk-Joche. Die Letzteren, 6000 Mann stark, verteilten ihre Feuerwaffen am Joche entlang und stürzten sich auf den Vortrab des chinesischen linken Flügels. Die chinesischen Krieger hätten sich den Aufständischen entgegengeworfen, und an den Abhang des Joches gelangt wären sie kämpfend den Berg hinan vorgedrungen; nach dreimaligem Handgemenge wären dann die Aufständischen zerstreut und, nachdem sie sich nochmals vereinigt, hätte man die Scharen verteilt und sie umzingelt, worauf die Truppen gegen Abend den Aufständischen von einem Hinterhalte aus eine entscheidende Niederlage beigebracht hätten, in Folge deren die Letzteren über das Gebirge entflohen wären.

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Man sieht hieraus, dass nicht Einzelne allein, sondern ganze Scharen nach dem Kara-göl gezogen sind, ein Umstand, welcher den hier einzurückenden, im Buche aber vorangeschickten Ortsangaben einiges Gewicht verleiht. Das Ufer des östlichen Ausflusses heisst nach dem letzteren Shao bulak (Shah bulak „KönigsQuelle"). Von letzterer Gegend an der Nord-Seite des Sees, 130 Li weit nach Westen, soll Nai-tzě-tashi (tashi dashy türkisch ,,sein Stein") sein, 110 Li weiter westlich Tsie- tir-tashi, 110 Li weiter westlich Subashi (türkisch, Wasser-Kopf sein" » Quelle "), 80 Li weiter westlich Ku-tzer-kun-bai (persisch gudzer kunbadi „Zelt des Reisenden"?), 120 Li weiter westlich Yekilikung, 60 Li weiter westlich Mardzhaas, noch 100 Li weiter nach Westen, wenn man am westlichen Ausflusse des Sees entlang geht, Buluman, 130 Li weiter westlich Unutu, 150 Li weiter westlich Kolabai, 180 Li weiter nach Nord-Westen überschreitet man in westlicher Richtung den Fluss bei einem Orte, der „Brücke des grossen Flusses genannt wird, 100 Li westlich davon soll Urtasxun liegen, 90 Li weiter westlich die Stadt Shiknan. Nach Erwähnung dieser Stadt folgt die geschichtliche Abschweifung, welche den Krieg der beiden Xodzha's zum Gegenstande hat. Nachdem dieselben sich nördlich vom Sai-lö-kul (Sari göl) im Gebirge versteckt, hätten die Herzöge Tshao und Ming sie verfolgt etc. s. o.

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Auf diese Erzählung folgt erst die bekannte Beschreibung des 66 Drachen - Sees durch den Wallfahrer Hüan-Tshuang, die Ritter auf den Kara-göl, Vivien de St. Martin und Grigorieff auf den weit südlicher liegenden Siri-kol bezogen. Ritter hielt den

entgegengesetzten Lauf der Ausflüsse so gut für möglich, wie das Beispiel der Reuss und des Tessins am St. Gotthard; einen gewichtigen Gegner hatte aber diese Ansicht an Fedtschenko, welcher von allen befragten Eingeborenen vernommen hatte, dass die Gewässer des Kara-kul nach Kaschgar zuflössen. An und für sich möchte die Sache bei einem grossen See nicht unwahrscheinlicher sein, als dass Flüsse, wie der Hwai und das Li-shwei, ein Nebenfluss des in den Han-kiang fliessenden Thang-ho, dicht nebeneinander ihre Quelle haben; und doch finde ich beide Flüsse auf einer amtlichen Darstellung friedlich unter einem Dache abgebildet. Dennoch sind die Chinesen selber wieder von der alten Ansicht abgegangen, dass die Gewässer des Sees nach zwei entgegengesetzten Seiten abfliessen. Das I-thung-yü-thu nämlich giebt dem Kara-göl einen nordwestlichen Zufluss statt zweier Abflüsse, die im Si-yü-shwei-tao-ki angenommen sind, verteilt die in diesem erwähnten Örtlichkeiten Unutu, Kolabai, Ta-ho-khyao-lyang (, Brücke des grossen Flusses"), Urtasxun und Shiknan an dem genannten Zuflusse und teilt diesen zum Zwecke der Brücke des grossen Flusses" von dieser Örtlichkeit an in eine nördliche und eine südliche Quelle. Dabei aber behält das I-thung-yü- thu den Oxus (Aksu) bis in die Gegend von Shiknan in der Nähe und lässt ihn einen ungeheuren Bogen nach Norden machen. Das Siknan auf etwa 37° N. Br. (36° 47′ nach d'Arocha) hat neben dem ähnlichen Anlaut mit jenem Shiknan die übrigen beiden chinesischen Zeichen gleich, und da letzteres etwa auf 39° 47' angegeben ist, so könnte man sich versucht fühlen, hier etwa den Grund für die im Si-yü-shwei-tao-ki gewöhnliche Breiten-Abweichung von

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3 Graden zu suchen, zumal auch sonst dieselben oder ähnliche Namen mehrfach in diesen Gegenden wiederkehren. Zu der grossenteils wörtlich angeführten Stelle des Si-yü-ki (d. h. der Reise des Hüan-Tshuang), finden sich im Si-yü-shwei-tao-ki einige Bemerkungen. Zu den Worten, dass der westliche Ausfluss des Sees, mit westlichem Laufe an die Ostgrenze des Landes Ta-mosi-thie-ti gelangt, sich mit dem Oxus vereinige und nach Westen fliesse", bemerkt der Verfasser unter dem erwähnten Namen des Landes, dass dasselbe sich westlich vom Thsung-Ling, auf dem Süd-Ufer des Oxus und nördlich von dem dortigen grossen Gebirge befinde, sowie unter den Worten nach Westen fliesse“, dass derzeit zwei westliche Ausflüsse vorhanden seien. Auf der den Schluss des Abschnittes der in den Lob-Noor fliessenden Gewässer bildenden Karte sind beide letzteren mit der ausdrücklichen Bemerkung dargestellt, dass sie nach Westen fliessen; der nördliche Abfluss stimmt auffallend mit dem Zuflusse des I-thung-yü-thu, welches den südlichen Abfluss einfach weggelassen

Zeitschr. d. Gesellsch. f. Erdk. Bd. XV.

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zu haben scheint. Über die Beschwerlichkeit des von dem Wallfahrer zurückgelegten Weges sagt der Verfasser, dass, wenn heut zutage Jemand, der bereits von Prayâga (Allahabad) ausgehend über das Gebiet von Kabish gekommen, den Thsung-Ling überstiegen und den Pamir-thshuan überschritten habe (tu über einen Fluss setzen; thshwan Bergstrom" kommt gewöhnlich nicht für Thal vor*)), dann noch wiederumkehrend nach Yü-tien (Xoten) hinübergehe, beinahe die grösste Wahrscheinlichkeit dafür sein würde, dass ihn die Erschöpfung tödtete. Der hier Durchreisenden seien übrigens Viele, und wenn sie nicht, um ein wenig auszuruhen, Reittiere hätten, so gingen sie an diesem See vorbei. Der Ausdruck lung-thshi „Drachen-Teich", aus der Zeit der Thang, entspreche dem Ausdruck khu-lö (göl) in der Sprache der I, oder westlichen Ausländer, und da die Farbe etwas blauschwarzes habe, so nenne man ihn xala (mongolisch xara, türkisch kara „schwarz “). Das sei die südliche Quelle (der Ulan ussu war die nördliche s. o.). Nach einem östlichen Laufe von 100 Li fliesse der Fluss an Thsha-xar-aler vorüber, 100 Li weiter vom Joche des Kara-tash (des schwarzen Steins") nördlich und von dem des Ulu-Kala südlich (ulu ist das türkische Wort für "gross" nach der Anmerkung; da die Karte Kala-thö hat, gehe ich wohl nicht fehl, wenn ich das bekannte arabische qal'a Burg, Schloss" darunter verstehe, welches bei Arabern und Türken bald mit, bald ohne den Auslaut-t erscheint; es wäre also ein Joch des grossen Schlosses"). Das I-thung-yü-thu setzt das Ulu-kala-Joch in die Nähe des Kyzyl-Yart-Flusses, das des Kara-Tash an den südlicher gelegenen, bei uns gewöhnlich sogenannten Xanaryk - Fluss und leitet über beide Joche Reisewege, deren ersterer aber nicht viel weiter fortgeführt ist, während der letztere vom Ausflusse des Kara-göl nach Yengishar führt. Diese Strecke des Yaman-yarFlusses heisst nach dem Si-yü-shwei-tao-ki der Fluss von Tubalyk (tuba tepe Thal, lyk gewöhnliche Endung). Da dieser Name urkundlich unter einigen Flussnamen vorkommt, die bei Erwähnung einer in Kaschgar anhängig gemachten Klage in der amtlichen Geschichte des Reiches zur Erläuterung aufgeführt werden, benutzt der Verfasser die Gelegenheit, die verschiedenen Flüsse des Gebietes von Kaschgar (Kashgar-ho) aufzuführen. Bei den im 28. Jahre Khien-Lung (1763) in Kaschgar geführten Verhandlungen habe der Anführer des linken Flügels, Hofrat Yung-Kwei, in Bezug auf den Ausdruck Kashgar-ho, welcher in der Klage des

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*) Das arabische,,wadî" Thal wird zu Flussnamen, wie Guadiana etc. gebraucht; da das chinesische Wort sich aber sonst nicht in der Bedeutung findet, ist zu vermuten, dass etwa ein Schreibfehler, z. B. eine Verwechselung mit dem ähnlichen Zeichen für tschou,,Gegend" zu Grunde liegt.

Gadaimot wider die türkischen Stämme wegen der für deren Ländereien gewährten Wasserrechte vorkomme, folgende Angaben gemacht:

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1. Der erste der „Kashgar-ho“ sei der Ho-szö-lö-ho (Ky-zyl-su, oder roter Fluss", mongolisch Ulan ussu), welcher von dem westlich von Kaschgar belegenen Ko-pu-ko-Gebirge *) komme und die südöstlich davon liegenden Dokuz-kyât (türkisch 9 Dörfer" nach der Anmerkung; dokuz ist in der That ,9", Dorf heisst im Westtürkischen kyöi), bewässere, ferner Sermen, Kashgar und Kara-kor (ha-la, d. h. kara schwarz und kor Damm" nach der Anmerkung), To-lo-tho-bag (nach der Erläuterung des Verfassers ist jedenfalls das persische bâg,, Garten, Hain" gemeint; vielleicht ist das erste Wort dört ,,vier", also dört bâg ,,4 Gärten"), Arbat und Faizabad. Arbat soll ein türkisches Wort sein, welches Freude bedeute; es scheint jedoch soviel wie das sonst gewöhnliche robât, oder eigentlich arabisch ribât zu sein, welches ein Blockhaus bezeichnet, ribâte bedeutet,,frohen Mut", was die Auffassung des Verfassers erklären würde. Indessen geht aus der folgenden, Faizabad geltenden Anmerkung hervor, dass er das Wort nur gleichsam als andere Aussprache von âbâd angesehen hat, welches im Persischen als Endung von Städtenamen sehr gewöhnlich ist, aber auch sonst in der Bedeutung,, willkommen" vorkommt. Faiz wird richtig als,,Gottes Gabe" erklärt **). Dann gehe der Fluss am Bartschuk vorbei und ergiesse sich nach dem Lob Noor zu (bar ist,,es ist vorhanden", tshuk als ,,Alles vorhanden" erklärt; in der That hat bar die angegebene Bedeutung, tshok ist,,viel", bartscha osttürkisch,,alle“). Nach dem I-thung-yü - thu liegt dieser Ort etwa auf 39° 32′ N. Br. und 37° 20′ W. L. von Peking.

2. Ein anderer ,,Kashgar-ho", soll sein der To-yung-ho, (wohl Toyn der Petermann'schen Karte 1869 Taf. 9), welcher nordwestlich von Kaschgar auf dem To-yung-shan entspringe und südöstlich von dort Üstün Aratüschi (üstün

*) Kopuko erinnert an verschiedene ähnlich klingende Namen von Bergen dieser Gegenden sowie an den Caucasus Indicus. Ein Khawak findet sich auf etwa 35° 40′ N. Br. und 70o O. L. von Greenwich der Kiepert'schen Karte von Ost-Iran, über den 13800' hohen Kawuk-Pass kehrte Fedtschenko aus Alaí nach Fergana zurück. (39° 40' N. Br. 72° 24' O. L. v. Gr. der Petermann'schen Karte, Mitth. 1874, Taf. 11.) Zu vergleichen ist das persische Kuh, im Zendi kaufa, kurdisch kueké, ossetisch khokh.

**) Das Wort faidh, dessen Auslaut die Perser und Türken als Zischlaut sprechen, bedeutet im Arabischen Überfluss und göttliche Gnade.

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