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Herzog von Berry anlegten, oder denen der Herzöge von Burgund und der Herren von Gruthuisen, wobei auf einen ,,catalogue d'une partie des livres qui composaient la biblioth. des ducs de Bourgogne. Dijon 1941 par M. Peignot“ verwiesen wird. Während diese letztern reich an Uebersetzungen besonders lateinischer Classiker, an historischen, geographischen, medicinischen Schriften und vornämlich an Romans, Chansons, Lais u. 8. w. seien, bestünden die etwa 1000 Mss., die von der alten Clarivallenser Bibliothek noch überhaupt vorhanden sind, fast nur aus Schriften für den unmittelbar praktischen Gebrauch der Kirche, wie Ars praedicandi, themata sermonum, loci communes sermonum u. s. w. und ausser der Bibel des heil. Bernhard, sowie mehrerer schöner Mss., die Heinrich (der als Erzbischof zu Rheims 1175 starb) der Sohn Ludwig VI. von Frankreich nach Clairveaux schenkte, werde man Mühe haben Manuscripte aufzufinden, die sich entweder durch Alter oder Schönheit der Ausführung oder wissenschaftliche Bedeutung auszeichneten, auch fast gar keine Classiker. Unter den zu Troyes befindlichen zeichnet Herr Libri besonders eine Handschrift des 15. Jhrt. aus, des Petrarca,,de viris illustribus", die ausser dem 1. auch das 2. Buch, die vita Caesaris (von der Herr Libri Schneider's Ausgabe nicht kennt) enthält; von Classikern einen Valerius Maximus aus den 12. u. 13. Jhdt.; für französische Literatur nichts Erhebliches; die Mühe, eine gleichzeitige französische Uebersetzung eines Sermo des heil. Bernhard zu finden, war vergeblich. Von Italienischen Handschriften finden sich mehrere Venetianische Gesandschaftsberichte. Griechische nur zwei, ein Psalter auf Pergament, und ein Bruchstück eines Menologium (März bis August) auf Baumwollenpapier. - Die dritte Classe wird durch die neuen Mss. des 17. u. 18. Jhdts. gebildet; sie enthält 1) eine grosse Anzahl,,mémoires secrets, correspondences des hommes célèbres, régistres de parlements, depèches des ambassadeurs" und überhaupt für die französische Geschichte wichtiger Stücke, die Bouhier wie Peiresc, Dupuy u. a. abschreiben und sammeln liessen. 2) Handschriften von Port-Royal, über 300 Bände Schriften der berühmtesten Genossen von Port-Royal, 30 Mappen mit ihrer Correspondenz in Autograph, wie es scheint grösstentheils bei Gelegenheit der Verfolgung der Jansenisten in Troyes verborgen, wo der Jansenismus viele Anhänger zählte.

Bei der oben erwähnten Auswahl im J. XII. und der Transportirung der Bücher, über welche Herr Libri zu Anfang des dritten. Artikels (September. p. 547 ff.) noch einiges berichtet, ist es nach dem was er selbst anführt mitunter sehr tumultuarisch hergegangen, so dass wir seiner Versicherung, bedeutende Verluste habe sie nicht zur Folge gehabt, kaum Glauben beimessen können. Die Bibliothek zu Auxerre

musste 29 handschriftliche Werke hergeben, darunter eine grosse von Guichenon veranstaltete Sammlung für französische Geschichte in 34 Bänden, namentlich in Correspondenzen in originali und in Copien enthaltend, die jetzt in Montpellier sich befindet. Jetzt hat jene Bibliothek 161 Manuscripte, wie es nach Herrn Libri's Bericht scheint, nur für französische Geschichte von Wichtigkeit. Die Bibliothek der Medicinischen Schule zu Montpellier, zu der wie erwähnt Troyes und Auxerre eine bedeutende Anzahl von Manuscripten steuern mussten, ist auch aus der Sammlung des Cardinals Albani zu Rom ansehnlich bereichert worden. Unter den Manuscripten aus dieser letztern zeichnet Herr Libri besonders die italienischen aus; so finden sich mehrere ungedruckte Werke des Tasso daselbst, über welche Herr Gazzera, Sekretair der königl. Acad. d. Wissensch. zu Turin, in seiner Ausgabe des daselbst gefundnen, früher für verloren gehaltnen Trattato della dignità des Tasso (Torino. 1838, p. 85 ff.) spricht; ferner Arbeiten der Academie dei Lincei, deren berühmtestes Mitglied Galilei war; Briefe von berühmten Gelehrten und Malern; eine Sammlung von Briefen von und an Christine von Schweden, in 15 Bänden, unbedeutenden Inhalts. Die für Poesie und Geschichte der Literatur wichtigen übergeht er, da sie grösstentheils schon beschrieben seien; von den wissenschaftlichen werden erwähnt eine Sammlung ungedruckter Werke des Joh. Bapt. della Porta (No. 190), mehrere chemische und alchimistische Manuscripte, in deren einem ein Sonett, dem Dante freilich mit Unrecht zugeschrieben, das mitgetheilt wird; sodann zwei für die Geschichte der Technik der Malerei wichtige, das eine von 1536: ricette per far vetri colorati e smalti d'ogni sorte havute in Murano (No. 486), das zweite in ein liber diversarum artium (No. 277 14-15 Jhdt.) über Bereitung und Anwendung der Farben. Sehr viele naturwissenschaftliche und geographische, namentlich ein Bericht über eine wissenschaftliche Reise zu Anfang des 17. Jhdts. von Heckius unternommen, dem Lincei dedicirt (No. 505-508), und Berichte von Missionairen der Propaganda über Reisen in Asien, Africa, America. Endlich ein prächtiger Atlas auf Pergament (No. 70. Fol.) früher in Auxerre, von Hänel in den Catalogi (col. 232) erwähnt, aber fälschlich (wohl nur ein Druckfehler) in das 14. Jhdt. gesetzt; Amerika und die Meerenge des Magellan sind darin verzeichnet, ohne die Küste von Chili, daher er in den Anfang des 16. Jhdts. zu setzen ist.

Dr. J. L. Klee in Leipzig.

Die plattdeutsche Ausgabe der Sprüchwörter

Agricola's.

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Mohnike bemerkt in seiner trefflichen Abhandlung über Johann Agricola's Leben und Schriften in der allg. Encyclop. der Wissensch. u. Künste herausg. v. Ersch u. Gruber II. 219b in Betreff des oben genannten Buches: Vom ersten Theil (der Sprüchwörter Agricola's) soll auch eine plattdeutsche Ausgabe, und zwar schon vom Jahre 1523 (Magdeburg) vorhanden sein, welches dann die Originalausgabe wäre; indess ist diese Sache noch keineswegs aufs reine gebracht." Man sieht, dass M.'s Bemühungen kein anderes Resultat lieferten, wie die von Kordes u. A. und dass die obschwebenden Zweifel über die Existenz der plattdeutschen Ansgabe nur durch eine vollständige Beschreibung des Buches zu heben sind, welche ich, da die hiesige Universitäts-Bibliothek im Besitze eines Exemplares der Magdeburger Edition ist, hier zu geben versuche.

Das Buch ist in klein Octav und mit sogenannten gothischen Lettern gedruckt. Die volle Seite der Vorrede, wie des Werkes selbst, hat 33 Zeilen, die Custoden und Ueberschriften ungerechnet, welche auf der ungeraden Seite gewöhnlich ,,Vthlegginge gemener," auf der geraden,,Dudscher spricks worde" (BI. II. sprickwåde) lauten; häufig haben jedoch beide Seiten,,Vthlegginge gemener". Titel, Dedication und Blatta, a. ij. und a iij der Vorrede fehlen in unserem Exemplar, eben so a vj und a viij des Registers. Die Blätter des Textes sind mit i bis cxliiij sorgfältig bezeichnet; die Bogen sind mit Buchstaben (A—S) und die ersten fünf Blätter jedes Bogens mit Ziffern i-v signirt; alle Seiten haben Custoden und auf dem ziemlich breiten Rande ist danr und wann das erklärte Sprichwort in lateinischer Sprache, aber gothischer Schrift zu lesen. Bl. 1 a. beginnt:,,Dthlegginge gemener düdscher sprickworde. Godt bescheret auer nacht. W (grosser, zierlich geschnittener Anfangsbuchstabe, der einem Gigoux Ehre machen würde) O wol ynn Düdscher sprake nit vele wörde synt, dar me Godt mede nåmet, sûn der dat einige wort Godt, Gudt, daruth denne volget, dat de Düdschen gere weinich van Gade gewüst hebben" &c. Am Rande: ,,Sufficit diei malitia sua." Schliesst Bl. cxliiij. Sprichw.300: ,,Wenn de hundt nicht lustich ys tho iagen, so ritt he vp dem arsze. Lin hundt iaget nicht van bunger... 80 wordestu dy nicht so swar maken. Subscriptio: Sir wil ic stille holden vnde beiden so lange dat ick ock wed-der lustich werde tho iagen. Bedrucket tho Magdeborg." Da nun bei Mieg (Ueb. d. Stud. der Sprachen Frankf. a. M. 1782

S. 167) die Dedication sorgfältig abgedruckt ist und das Jahr 1528 hat, so dürfte fortan über diese Ausgabe kein Zweifel erhoben werden können.

Prof. Dr. Adrian

in Giessen.

Bibliothekchronik.

Die in mehreren öffentlichen Blättern und aus diesen oben S. 352. mitgetheilte Nachricht, dass der Geh. Archivrath Dr. Pertz die Anstellung seiner Gehülfen an der Herausgabe der Monumenta Germ. bei der Kön. Bibliothek in Berlin als Bedingung der Uebernahme des Oberbibliothekariates an derselben gestellt habe, ist zu widerrufen. Dr. Pertz hat die Stelle definitiv angenommen. Nur ist bis jetzt noch nicht die formelle Entlassung aus dem hannov. Dienste erfolgt.

Berichtigungen und Ergänzungen zu dem Anhange des vorigen Jahrganges.

(Verzeichniss deutscher Bibliothekbeamten.)

Der öfters wiederholten Bitte der Redaction, sie mit Berichtigungen und Ergänzungen zu dem im vorigen Jahrgange als Anhang gegebenen Verzeichnisse deutscher Bibliothek beamten zu unterstützen, ist man zwar von mehreren Seiten her gütigst entgegengekommen, von vielen Seiten aber fehlt es noch gänzlich an allen nöthigen Notizen zur Vervollständigung jenes Verzeichnisses. Was im Laufe des verflossenen Jahres der Redaction auf authentischem Wege zugegangen ist, erlaubt sie sich im Folgenden mitzutheilen.

Zu S. 385. ist hinzuzusetzen: Altenburg. Herzogliche Bibliothek. Bibliothekar: Rector des Gymnasiums Prof. Dr. Foss.

Zu S. 386. Berlin: II. Universitätsbibliothek. Bibliothekar: Dr. Moritz Pinder.

Ebendaselbst: Coblenz. Die dortige Stadtbibliothekarstelle ist erledigt. Vgl. oben S. 352.

Ebendaselbst: Coburg. I. Herzogliche Bibliothek. Bibliothekare: Kammerherr und Consistorialrath G. von Heringen; Prof. Eberhard. II. Bibliothek des Gymnasiums. Bibliothekar: Prof. Trompheller. III. Scheres-Kiritzische Bibliothek (auch Bibliothek der Regierung). Bibliothekar: Rath Hermann.

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Zu S. 387: Donaueschingen. Fürstl. Fürstenbergische Bibliothek. Bibliothekar: Hofprediger Dr. Bekker.

Ebendaselbst zu: Erfurt. Bibliothek des geistlichen Ministeriums. Bibliothekar: Diaconus Wetken.

Ebendaselbst zu: Göttingen. Vgl. das oben S. 336. (Bibliothekchronik) Bemerkte.

Zu S. 388: Greifswald Universitätsbibliothek. Bibliothekar: Prof. Dr. Schömann.

Zu S. 389: Hannover. Kön. Bibliothek. Bibliothekar: (bisher) Geh. Archivrath Dr. Pertz.. Bibliotheksecretaire: 1) Siemsen, 2) Sextro.

Ebendaselbst Innspruck. Universitätsbibliothek. Bibliothekar: Prof. M. Scherer.

Zu S. 390. Kiel; c) Bibliotheksecretair: Dr. Osenbrüggen. Zu S. 391: Stift Mölk in Oberöstreich. Bibliothekar: Prof. und Gymnasialpraefect Theodor Maier.

S. 392 (Oldenburg) ist zu bemerken, dass der Geh. Rath Runde jetzt Grosskreuz des Haus- und Verdienstordens des Herzogs l'eter Friedrich Ludwig ist. Ebenso ist daselbst unter 2) statt Schoffer zu lesen: Schaffer; statt Quothamer: Quathamer.

S. 393. ist das Verzeichniss der Bibliothek beamten in Stuttgart so zu berichtigen: I. Königl. öffentl. Bibliothek. Director: Oberregierungsrath von Köstlin, Ritter des Würtemb. Kronordens. a) Oberbibliothekar: Oberstudienrath Dr. Moser, zugleich Dollmetscher der bei den Gerichtsstellen des Königreichs eingehenden polnischen Urkunden. b) Bibliothekare: Prof. Dr. Stälin, zugleich Inspector des Kön. Antiquitätenund Münz-Cabinets und Wappen - Censor; und Prof. Dr. Gfrörer. II. Kön. Privatbibliothek. Director: Staatsrath Dr. von Kielmeyer, Comthur des Kön. Kronordens. Inspector: Geb. Legationsrath von Lehr, Comthur des Kön. Kronordens. — Die Bibliothekarstelle ist noch erledigt. Ausserdem befinden sich in Stuttgart noch eine ständische Bibliothek, eine Bibliothek der Centralstelle des landwirthschaftlichen Vereins, Bibliotheken der verschiedenen Ministerien und des Kön. Geheimenrathes, endlich der dortigen Lehranstalten, welche unter der Auf sicht der Beamten dieser Anstalten stehen.

Ebendaselbst ist unter Tübingen, zu bemerken, dass (vgl. dies. Jahrg. S. 352.) Dr. Klüpfel zweiter Unterbibliothekar geworden ist.

S. 394. ist unter: Wien, 4) a) zu bemerken, dass an die Stelle von M. Pablasek durch Tausch Theodor Georg von Karajan getreten ist, der früher K. K. Archivbeamter war.

Zu S. 395. ist hinzuzusetzen: Zeitz. Stiftsbibliothek. Bibliothekar: Rector des Gymnasiums Prof. Dr. Kiesling.

Ebendaselbst ist unter Zürich zu bemerken, dass Unterbibliothekar der Stadtbibliothek der Oberlehrer von Horner ist. Bibliothekar der Züricher Universitätsbibliothek (Bibliotheca Carolina) 1st Prof. Dr. Sauppe.

Verleger: T. 0. Weigel in Leipzig. Druck von C. P. Melzer.

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