Зображення сторінки
PDF
ePub

,,Quirinalia Metelli cujusdam Monachi" kommen fol. 36b. und 183b. mit der Signatur MM. 47. 43. vor. Eine Mappa mundi (fol. 159 a.) führt den Quotus b. 47. Wir hüten uns, damit in Verbindung zu bringen, dass der Tegernseer Bibliothekar, unter den Allotriis auf der vorletzten Seite, auch den Conradus Celles auftreten lässt mit den Versen:

Perdiderat monachus carnes, ne pocula perdat,
Ergo bibens geminas applicat ipse manus.
Exitus acta probant: qui bene vivit, habet.

Unter den Sermonen wird fol. 74. einer unter dem Titel „Oho vafchang". hh. 57. angegeben.

Ueberhaupt gieht dieser Catalog auch über das Detail der Vorkommnisse dankenswerthe Rechenschaft, nur Schade, dass seine Signaturen eben auch nicht auf den Büchern selbst zu finden, ja dass nicht einmal bemerkt ist, wo ein geschriebenes, wo ein gedrucktes Buch gemeint sei.

Bei diesen beiden noch in's XV. Jahrhundert fallenden Catalogen der Tegernsee'r Bibliothek sollten wir es, für gegenwärtigen Zweck, eigentlich bewenden lassen. Weil sich aber die Catalog-Geschichte weniger Bibliotheken so stätig verfolgen lässt, als es bei dieser der Fall ist, wollen wir noch einige spätere Arbeiten der Art hinzufügen. Als dritten Handschriften - Catalog dieser Bibliothek führen wir an den im Jahre 1595 auf Befehl Maximilian's eingesendeten (CbmC. 2. fol. 245-266). Er ist nach dem Alphabet der Autoren angelegt; leider aber stimmen seine Signaturen weder mit denen der vorigen, noch denen der folgenden Verzeichnisse. Hierauf ein vierter von 1610 (CbmC. 3. fol. 314-355), ebenfalls nach dem Alphabet der Autoren, mit Angabe des Formats und Materials. Seine Signaturen stimmen mit denen des folgenden, fünften.

Dieser ist im Jahre 1620 von einem P. David L. ebenfalls in alphabetischer Ordnung verfasst und begreift sowohl die gedruckten als die geschriebenen Bücher, welche durch den Beisatz MS. ausgezeichnet sind. Die Signaturen sind die des Catalogs von 1610, indessen an den Büchern selbst nicht angebracht. Auch hier nur noch Taufnamen, aber hinten ein eigener Index authorum certa cognomina habentium secundum alphabeti seriem.

Im Jahre 1682 ist der nun sehr angewachsene Vorrath vom Bibliothekar P. Chrysogonus (Auceps) neuerdings umgearbeitet und in einen umfanghaften Catalog, den sechsten, gebracht worden. Er stellt die Bücher in 15 Classen auf, deren letzte ausschliesslich den Manuscripten jedes Inhalts gewidmet ist, während die gedruckten Bücher nach ihren Materien unter die übrigen Classen vertheilt sind, so dass z. B. die erste blos,,Sacra Biblia & eorum interpretes", die

zehnte in ihrer ersten Unterabtheilung Hiftorici sacri, in ihrer zweiten Historici profani, die vierzehnte lauter deutsche Bücher enthält.

Von frühern Signaturen nahm auch er keine Notiz, schrieb aber seines Orts auf den Rücken jedes Buches die Nummer der Classe und die Ziffer, die es in derselben erhalten hat.

Diese Signatur Chrysogon's ist glücklicher Weise an den meisten Büchern der funfzehnten Classe, nemlich der Manuscripte, obschon mehr oder minder verblichen oder ver klebt, bis heute erkennbar, und so ist es möglich geworden, den gegenwärtigen Bestand der nach München gebrachten Tegernsee'r Bibliothek durch dieses Inventarium von 1682 zu controlliren, ja die alte Numerirung, auf welche so manches Citat des XVII. und XVIII. Jahrhunderts lautet, fast ganz wieder in's Leben zu rufen, was bei einer so bedeutenden und mit Recht berühmten Sammlung von circa 2000 Manuscripten nicht ohne seine Vortheile sein kann.

Da überhaupt ein geschriebener Codex in viel höherer Potenz ein Individuum ist, als diess in den meisten Fällen von einem gedruckten Buche gelten kann, so hat auch die Kunde, unter welchen Händen er entstanden, in welchen er sich im Laufe der Zeit befunden habe, in der Regel eine weit grössere Bedeutung, und kann mitunter selbst für das gehörige Verständniss dessen, was er enthält, von Belang sein. Diese Geschichte jedes einzelnen Manuscriptes, wo es sich noch thun lässt, auch für kommende Zeiten anschaulich zu halten, muss wohl mit die Aufgabe des Cataloges sein. Wie sehr wäre sie gefördert durch eine ganze Reihenfolge von Catalogen, wie sie hier über die Tegernsee'r Bibliothek vorliegt. Nur Schade, dass die Angaben über die einzelnen Bücher meist so kurz und unbestimmt gefasst sind, dass sich aus ihnen keine Identität sicher erkennen lässt, wodurch auch eine Reduction der nach und nach veränderten Signaturen auf einander fast unmöglich wird. So z. B. kommen die Quirinalia Metelli in allen sechs Verzeichnissen vor. Aber, wenn in den beiden ersten noch wirklich der Cod., aus welchem H. Canisius diese Dichtungen in seinen Antiquae Lectiones (1601. tom. I. append. p. 37-184.) hat abdrucken lassen, und welcher gegenwärtig fehlt, gemeint ist, so bleibt zweifelhaft, ob im Catalog von 1595. fol. 262 b. unter den Signaturen Q.75. und Q. 90. und der,Angabe ,,Quirini regis ac martyris gesta, genealogia, passio & translatio" gerade des Metellus Werk zu verstehen sei. Im Catalog von 1610 fol. 338. (Q. 102.) sind die „Quirinalia Metelli monachi Tegernseensis" als eine Handschrift in 4to. auf Papier, die noch Anderes enthalte, bezeichnet, da doch Canisius die am Schlusse seines Originales vorkommende Zahl MCLX auf den Schreiber beziehbar erachtet.

Oder wäre dieses Original des Canisius selbst nur eine Abschrift auf Papier gewesen? Der Catalog von 1620 fol. 113. giebt,,Metelli monachi hic professi Quirinalia" unter der obigen Signatur Q. 102, aber darneben auch ein gedrucktes Buch (P. 126. 20), ohne Zweifel des Canisius Lectiones. Endlich im Catalog von 1682 fol. 257 und 314. kommen diese Quirinalia nur noch unter den gedruckten Büchern vor. Was darin auf S. Quirinus, den Patron von Tegernsee, Bezügliches als in Handschriften befindlich angegeben wird, ist von obigen Dichtungen ganz verschieden.

Da ergeben sich denn Fragen, auf die es schwer hält, eine Antwort zu finden, Fragen, die eben auch zu der, in hundertfältigen Partikeln zu Tag kommenden Crux Bibliothecariorum gehören.

Prof. Dr. J. A. Schmeller,

Custos an der Königl. Hof- und Staatsbibliothek in München.

Die frühere Bibliothek des Grafen D. Buturlin in Moskau.

Der Graf D. Buturlin, dessen spätere werthvolle Bibliothek zum Theile bereits im Jahre 1839 in Paris versteigert worden ist, zum Theile der Versteigerung entgegensieht, hat das Unglück gehabt, im Jahre 1812 bei dem Brande von Moskau seine frühere Büchersammlung zu verlieren. Wie werthvoll diese Sammlung gewesen sei, werden Diejenigen, welchen der von Barbier redigirte, ziemlich seltene Catalogue des livres de la bibliothèque de Mr. le Comte de Boutourlin. Paris, Pougens. 1805. 8. zur Einsicht vorliegt, am besten zu beurtheilen wissen. Ob der bei weitem seltnere Catalogue des Editions du XVe siècle faisant partie de la Bibliotheque de Mr. le Comte de Boutourlin 4. 467 SS., ohne Titel, Ort und Jahr, Vielen zu Gesicht gekommen sei, bezweifle ich, und erlaube mir daher, Einiges darüber mitzutheilen. In der Königl. öffentlichen Bibliothek zu Dresden befindet sich ein Exemplar dieses Verzeichnisses mit folgender auf zwei Quartblättern niedergeschriebenen Nachricht: Ce Catalogue imprimé à Leipsig, chez. . . . . en 1805 ou 1806, est celui des Editions du XVe Siècle faisant partie de la Bibliothèque de S. E. Monsieur le Comte Boutourlin, Chambellan et Conseiller d'Etat actuel au Service de S. M. l'Empereur de toutes les Russes. Le monde savant apprendra surement avec regret que cette Bibliothèque qui contenoit trente mille volumes d'un choix exquis, et qui justifioit la réputation d'amateur des lettres, des sciences et des arts,

et surtout celle de bibliographe très instruit dont le Cte Boutourlin jouit dans toute l'Europe, a peri en entier dans l'incendie qui a consumé la ville de Moscou durant l'irruption des François en Russie, et avec elle ont péri en même tems les matériaux rassemblés pour la rectification du présent catalogue, et la publication d'un catalogue méthodique des autres ouvrages et éditions qui en faisoient l'ornement. Ce Catalogue manquant de titre, n'indiquant mille part le nom du possesseur de la collection qu'il décrit, et fourmillant d'ailleurs de fautes qui contrastent singulièrement avec l'érudition que le rédacteur montre dans plusieurs endroits, presente une enigme dont je vais donner le mot. Il est l'ouvrage de Mr Louis de Rouen, homme de lettres né à Lucerne en Suisse, et qui pendant plusieurs années a eu la garde et la direction de la bibliothèque du Cie Boutourlin. Il avoit préparé pour la confection de ce catalogue des matériaux, qui se trouvant sur des feuilles volantes pouvoient s'égarer: pour obvier à cet inconvénient, il les fit relier; depuis, les circonstances l'ayant séparé du Cie Boutourlin, ce dernier, qui desiroit que sa bibliothèque fùt en quelque sorte ouverte au public, et qui pour cette raison vouloit le mettre à portée de connoitre les ouvrages dont elle étoit composée, se décida à faire imprimer le travail de Mr de Rouen, et n'ayant point feuilleté son manuscrit qu'il jugeoit une copie corrigée et mise au net, il le confia à M.... Imprimeur à Leipsig, le quel poussa l'exactitude jusqu'à imprimer toutes les fautes, toutes les répétitions inutiles, et mème jusqu'à omettre le titre, parcequ'il n'en trouva point au recueil de brouillons qui lui avoit confié. L'imperfection de ce catalogue décida le Cte Boutourlin à le supprimer entièrement; tous les exemplaires qui lui ont été envoyés, sont demeurés et ont péri chez lui, et s'il en existe dans quelques bibliothèques, ou entre les mains de quelques personnes, ce sont ceux que l'imprimeur a distribués lui-mème à l'insçu du véritable possesseur. Dresde, 1er décembre, 1813.

GILLET

[ocr errors]

Capit. au Serv. de S. M. l'Emp. de Russie. Das Verzeichniss enthält 379 Nummarn. Ueber die Gräfliche Bibliothek verweise ich übrigens noch auf die von Reinbeck in seinen Flüchtigen Bemerkungen etc. Th. I. Leipzig 1806. 8. pp. 246-248 gegebene Nachricht, aus welcher sich ersehen lässt, dass die Bibliothek im Jahre 1805 in einem schönen und heizbaren Locale bei dem Sommergarten aufgestellt, ans 25,000 Bänden bestanden habe, der Aufsicht des Bibliothekars Ronka übergeben und Fremden zur Benutzung leicht zugänglich gewesen sei.

Bibliothekar Dr. Julius Pelzholdt in Dresden.

Verleger: T. 0. Weigel in Leipzig. Druck von C. P. Melzer.

SERAPEUM.

Seitschrift

für

Bibliothek wissenschaft, Handschriftenkunde und ältere Litteratur.

Im Vereine mit Bibliothekaren und Litteraturfreunden

[blocks in formation]

[Schluss des Speculum humanae salvationis.] b) Xylograph der Königl. Universitätsbibliothek (Schweinsleder) aus Niederaltaich.

1) Ganz gleich a (Xyl. 37).

2) Unter der Vorrede (5 einseitige Blätter) steht mit Röthel geschrieben 1471.

3) Im Ganzen mit der Vorrede 60 Blatt: 55 Bilderblätter (da 51 fehlt).

c) Beide Abdrücke haben Bl. 3. 13. 15. 31. 33: audiuim9, Bl. 7. 9. 11. 19. 21. 23. 25. 27. 29. 35. 37. 39. 43. 45. 47. 49. 51. 53. 55. (und Xyl. 37 auch 57): audiui9 [Bl. 55 hat (J)N pcedēti capl'o audim9], Bl. 17: audim9, Bl. 41: audiui quo.

11. Jahrgang.

19

« НазадПродовжити »