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Rochlitz: Officium missae, Jacobus de Voragine oder die sogenannte güldene Legende, Disciplina (Discipulus im Anniversarium) de Sanctis, Ysidori Ethimologiarium und eine Anzahl von 17 anderen, grösseren und kleineren Bänden. Ebendahin schenkte im Jahre 1476 der Meissner Domvicar Heinrich Mowe von Osterburg zur Feier des Jahresgedächtnisses seiner Aeltern: Totum corpus Bibliae in uno, Postillae fratris Nicolai de Lyra cum additionibus Pauli Burgensis super eandem Bibliam in quatuor voluminibus gedruckt, Passionale Sanctorum auf Pergament, Summa Pisani auf Papier, Summa Goffredi auf Pergament und das bekannte alte Gebetbuch Manipulus florum. Zur Festfeier der 10,000 Märtyrer verehrte der Domvicar Jacob de Terra aduocatorum dem Kloster die Similitudines rerum. Ein noch weit reichlicheres Geschenk empfing die Bibliothek von Valentin Niclaskow (Nicolaschkow), welcher in den Jahren 1472-1503 das Stiftssyndicat zu Meissen verwaltete und bei seinem Tode die Schriften: Vincentius in speculo historiali, Decretum, Decretales, Sextus et Clementinae, Hostiensis super quinque libros Decretalium in duobus voluminibus, Casus summarii Bartholomei, Summarium textuale super Decreto et Conclusiones super Sextum et Clementinas, Concordantiae maiores, Repertorium minus (milis im Anniversarium), Processus iuris Johannis de Awerbach, Summa Azonis auf Pergament, Glossa marginalis (magistralis im Anniversarium) Petri Lombardi super Psalterium und Trilogium animae et unum Votivale auf Papier gedruckt dem Kloster vermachte. Einen nicht minder zahlreichen Büchervorrath verdankte die Sammlung dem Meissner Domvicar Laurentius Tyle, denn zur Begehung seiner jährlichen Gedächtnissfeier übergab derselbe dem Kloster, ausser mehreren anderen werthvollen Gegenständen, an Büchern ein Missale auf Papier gedruckt, Decretum, Decretales, Sextus Decretalium et Clementinae, Sermones parati (Parati im Anniversarium) de tempore et de sanctis, Sermones Alberti Magni, Vitae Patrum, Postilla Gwillermi super Epistolas et Ewangelia, Liber summarum, Valerius Maximus, Terentius cum commento, Instituta regalia, Steffanus Fliscus, Confessionale Anthonii (Anthonini im Anniversarium) und andere kleinere Tractate. Dem Beispiele seiner Vorgänger folgte der Domvicar Vincentius Rode zu Meissen, welcher im Jahre 1504 in seinem Testamente dem Kloster ein Capital aussetzte und dessen Zinsen zur jährlichen Anschaffung von 50 neuen Büchern für die Bibliothek zu verwenden bestimmte. Zu gleichem Endzwecke erhielt das Kloster im Jahre 1516 das Geldlegat eines Meissnischen Bürgers, dessen Namen die Geschichte des Klosters der Nachwelt leider eben so wenig aufbehalten hat, als die Namen aller Derjenigen, qui, wie das Anniversarium sich ausdrückt, pro fabrica et reforma

tione librorum et conservatione contribuerunt. So weit die über die Bücherschenkungen vorliegenden Nachrichten, die glücklicher Weise ausführlich genug sind, um uns zu einer nicht ganz unbefriedigenden Vorstellung von dem Umfange sowohl als dem Inhalte der Bibliothek einen Fingerzeig zu geben. Dass Theologie und Jurisprudenz diejenigen Wissenschaften gewesen seien, welche man bei den Büchervermächtnissen zufällig oder absichtlich am Vortheilhaftesten bedacht hatte, wird aus den gegebenen Mittheilungen zur Genüge einleuchten, so dass man Ursinus's Worte „Alle itzt genannten Bücher sind, wie es schon die Titel anzeigen, von solchem Inhalt,, dass man daraus nicht etwa, wie Schöttgen (Dissertatio de antiquissimis litterarum in terris superioris Saxoniae fatis, enth. in dessen Opuscula historiam Saxonicam illustrantia. Coll. Grundig. Lips. 1767. 8. p. 277.!) meynte, musikalische Grundsätze, sondern Theologie, Auslegungskunst, Jurisprudenz, Philosophie, Ascetik, Litteratur u. s. w. zu lernen hatte," ohne Bedenken unterschreiben kann.

Welches die endlichen Schicksale der Bibliothek gewesen sind, ist so gut als unbekannt, da nicht einmal mit Bestimmtheit sich angeben lässt, wo man wenigstens einige Ueberreste jener Sammlung zu suchen habe; denn obschon es früher Einige gab, welche in der Bibliothek der jetzigen Landesschule zu St. Afra zu Meissen Klosterhandschriften aufgefunden zu haben und berechtigt zu sein glaubten, dieselben dem ehemaligen Afra-Kloster zuzusprechen, so waren doch neuere Nachforschungen nicht im Stande, ein gleiches Resultat zu erzielen. Wir wissen zwar, dass in Folge der Reformation im Jahre 1543 das Kloster eingezogen und die Klosterschule von dem Churfürsten Moritz von Sachsen in eine weltliche Schule umgewandelt worden ist, und haben mehr als einen Grund zu vermuthen, dass die neue Schuleinrichtung das Besitzthum des Klosters und dessen Schule theilweise zu ihrem Gebrauche erhalten habe: allein abgesehen davon, dass man nicht leicht begreifen kann, weshalb der Churfürst gerade die Bücherschätze des früheren Klosters der neuen Schule entzogen haben sollte, findet sich auch nicht die geringste Spur, welche auf die Uebergabe der Klosterbibliothek an die Fürstenschule hindeutet. Und wenn daher auch Müller (Versuch einer Geschichte der Fürstenund Landschule zu Meissen. Bd. I. Leipz. 1787. 8. p. 117.) die Vermuthung aufstellt, dass die Bibliothek der jetzigen Fürstenschule wahrscheinlich ihren Anfang einem geringen Vorrathe von Büchern in einer der Kapellen der St. Afrakirche zu verdanken habe, so lassen sich doch die in der Kapelle vorgefundenen Bücher um so weniger als Eigenthum der früheren Klosterbibliothek nachweisen, als dieselben, wie

Psalterium Davidicum Eberi. Witt. 1565. fol., lediglich solche Bücher gewesen zu sein scheinen, welche erst nach der Aufhebung des Klosters der Kirche geschenkt worden waren; das erwähnte Psalterium hatte der Schulverwalter Gregorius Seidendorf zu Meissen erst im Jahre 1570 der Afranischen Kirche verehrt, wie die Unterschrift im Buche selbst,,Ecclesiae Afranae dedicavit" aussagt. Deshalb wird es nicht übereilt sein, anzunehmen, dass alle Diejenigen; welche das Vorhandensein von Afraner Klosterhandschriften in der jetzigen Schulbibliothek behauptet haben, jeden Falles sich geirrt haben, und dass die Lateinische Bibel, welche Hoere in einer Schulschrift vom Jahre 1762 beschrieben haben soll, mit dem im Jahre 1667 von dem Bürgermeister Christian Brehm zu Dresden der Meissner Afraschule geschenkten und von Hoere in der Schulschrift vom Jahre 1756 beschriebenen Afranischen Bibelwerke identisch sein müsse, wenn man anders nicht Bedenken tragen will, die Gründlichkeit der neuen Nachforschungen in Zweifel zu ziehen. Oder hat etwa das Hochstift zu Meissen bei Aufhebung des Klosters dessen Bibliothek für sich in Anspruch genommen? Wenigstens lässt es sich nicht abläugnen, dass dem Hochstifte auf das Besitzthum des Klosters ein gewisses Recht zuzustehen scheinen konnte, da das Kloster einem der Bichöfe des Hochstiftes nicht seine Entstehung allein, sondern auch einen grossen Theil seines Besitzthums zu verdanken hatte.

Bibliothekar Dr. Petzholdt in Dresden.

Nachträ g e.

1.

Zu dem Aufsatze: Bessarions Stiftung oder die Anfänge der S. Marcus bibliothek in Venedig.

[Vgl. oben S. 97-107.]

In dem genannten Aufsatze S. 98. findet sich eine bedeutende Lücke, welche ich hiermit nachträglich auszufüllen mich beeile. Sie betrifft die daselbst verzeichneten Handschriftencataloge, wovon die drei ältesten dort fehlen. sind folgende:

1) Inventarium librorum Reverendissimi Cardinalis Bessarionis Nicaeni in Bibliotheca Divi Marci. Numerus omnium Voluminum 980. Libri graeci in capsa viridi signata A. —

In fine: Ego Alexander Busenellus Ducalis Secretarius Notationi et Consignationi sopra scriptorum librorum interfui et per Inventarium scripsi. MS. in der kaiserl. königl. Hofbibliothek zu Wien; vgl. Lambecii Commentar. Bibl. Vindobonens. Lib. III. p. 163–164. ed. Kollar.

2) Tabula Librorum tam Graecorum quam Latinorum, quos Reverendissimus in Christo Pater Dominus Cardinalis Nicaenus ac Episcopus Albanensis dono dedit Serenissimo et Excellentissimo Ducali Venetiarum Dominio: qui reconditi (prout Roma transmissi fuerant) in capsis XXX commendati fuere magnificis et generosis Dominis Procuratoribus aedis Divi Marci, tantisper quoad instruatur, et exornetur domus aliqua Bibliothecae, in qua reponi debent pro communi studentium utilitate ac decore et ornamento Urbis hujus celeberrimae. MS. in der Riccardischen Bibliothek zu Florenz. (Plut. S. ord. II.) Herausgegeben von Lami in: Deliciae Eruditorum Vol. XI. p. 127-150.

Auch dieses Verzeichniss folgt der Vertheilung der Bände in die einzelnen Kisten; doch fehlen die Kisten L und M und die Kiste O geht der Kiste N vorher. Jeder einzelnen Kiste ist das Gewicht beigesetzt. Lami vermuthet, dass dieses Verzeichniss zu Lebzeiten des Bessarion abgefasst, und sogar während des Einpackens der Bücher selbst geschrieben sei, so dass es also eine Abschrift des Originalcatalogs wäre; wenigstens legt er ihm ein weit höheres Alter bei, als dem von Montfaucon herausgegebenen (s. S. 98). Doch gesteht er selbst zu, dass es von einem nicht eben sehr unterrichteten Schreiber geschrieben sei, und zwar von einem gebornen des Lateinischen unkundigen Griechen, wie die orthographischen Verstösse und Verstümmelungen der Eigennamen zu erkennen geben.

3) Annotatio Librorum Bibliothecae Reverendissimi Cardinalis Nicaeni, quae consignata fuit Domino Benedicto Rhamberto Ducali Secretario per Reverendissimum Cardinalem Bembum die XXI. Augusti MDXLIII. — MS. in dem Staatsarchive zu Venedig; vgl. Morelli, Operette T. I. p. 105.

E. G. Vogel in Dresden.

II.

Zu dem in Num. 5. und 6. gegebenen Verzeichniss von Uebersetzungen Schillerscher Werke.

Goëthe.

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1) Za S. 67.

Faust; suivi du Second Faust. Choix de ballades et de poésies de Goëthe, Schiller, Burger (sic), Klop

stock, Schubert, Koerner, Uhland, etc. Traduits par Gérard. In-18. (19 B.) Paris 1840. (3 Fr. 50 C.)

Die Erwartung. Das Mädchen aus der Fremde. Columbus. Aus der Glocke. Hectors Abschied in Borel: Eugène, Echos lyriques, Poésies traduites de l'Allemand en Français. Stuttgart et Tubingue, J. G. Cotta, 1840. 8.

2) Zu S. 82.

Die Kapuzinerpredigt aus Wallensteins Lager. Soldatenlied. (Wohl auf Kameraden cet.) Wallenstein's Traum vor der Lützener Schlacht. An Minna. Die Ideale. Das Siegesfest. Die Götter Griechenlands. Das verschleierte Bild zu Sais. Die Kindesmörderinn. Würde der Frauen. Ritter Toggenburg. An die Freude. In Flowers of German poetry; selected and published by J. G. Flügel. Leipsic (printed for J. Klinkhardt) 1835. 8.

3) Zu S. 89.

Friderici Schillerii (sic) carmina nonnulla a Francisco Philippio latinitate donata. Venetiis, typ. Jos. Antonelli. 1940. 60 S. gr. 8. enthaltend: Victoriae festum. Cum dracone certamen. Hero et Leander. Fridolinus. Filii infantis interfectrix. Cassandra und zu unterscheiden von einer andern Sammlung desselben Uebersetzers vom Jahre 1837.

Bibliothekchronik,

Aus dem (von Uwaroff'schen),,Bericht an Se. Majestät den Kaiser von Russland über das Ministerium des öffentlichen Unterrichts für das Jahr 1839." [Hamburg 1841. 117 S. in 8.] entlehnen wir [vergl. vor. Jahrg. S. 72 ff.] folgende statistische Notizen über die wichtigsten Bibliotheken Russlands im Ressort des Ministeriums des öffentlichen Unterrichts. Die Universitätsbibliothek zu St. Petersburg enthielt im Jahre 1859. 27,973, die zu Moskau 65,927, das Demidoff'sche Lyceum ebendaselbst 3370 Bände; die Universitätsbibliothek zu Charkow bestand aus 36,682 Bänden, Handschriften, Charten, Rissen und Kupferstichen. Besondere Erwähnung verdient es, dass im Charkow'schen Lehrbezirk zur Completirung der Bibliotheken bei den Kreisschulen, nach einem eigends dazu entworfenen Kataloge, aus den ökonomischen Summen jeder Schule 15,000 Rubel bestimmt worden sind. Die Bibliothek der Universität zu Kasan enthielt 34,748 Bücher, Handschriften, Risse und Kupferstiche, die zu Dorpat 64,776 Bände, die des heil. Wladimir 32,137

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