Зображення сторінки
PDF
ePub

Eine Kur für einen Hahnrei.

Aelteste Ausgabe:

A Cure for a Cuckold. A pleasant Comedy, as it hath been several times Acted with great applause. Written by John Webster and William Rowley. Placere cupio. London, Printed by Tho. Johnson, and are to be sold by Francis Kirkman, at his Shop at the Sign of John Fletcher's Head, over against the Angel-Inne, on the Back - side of St. Clements without Temple Bar. 1661. 4°.

Alexander Dyce sagt: Wir haben keine andere Autorität als die Kirkman's, dieses Lustspiel Webster und Rowley zu zuschreiben; ich glaube jedoch, daß es damit seine Richtigkeit hat. Das Stück war ursprünglich gewiß ganz in Blankversen geschrieben; einige Stellen scheinen willkürlich von Kirkman in Prosa umgesezt zu sein, bei andern ist die Aechtheit sehr in Frage zu ziehen.

William Rowley, Webster's Mitarbeiter an diesem Drama, blühte unter der Regierung Jakob's I. Meres nennt als einen der besten Lustspieldichter: »Maister Rowley, once a rare Scholler of learned Pembrooke Hall in Cambridge (Palladis Tamia, Wits Treasury, Being the

Shakespeare's Zeitgenossen. I.

24

Second part of Wits Commonwealth, 1598, fol. 283.); allein diese Stelle bezieht sich höchst wahrscheinlich auf einen andern dramatischen Dichter desselben Namens, Samuel Rowley.

Unser Autor war, nach den über ihn vorliegenden Nach. richten (wie die meisten Dramatiker jener Zeit), zugleich Schauspieler und Schauspieldichter, und soll sich ebenso in der Komödie wie in der Tragödie ausgezeichnet haben. »There was one Will. Rowley was Head of the Princes Company of Commedians in 1613 to 1616. See the office Books of the Ld. Stanhope, Treasurer of the Chamber in those years, in Dr. Rich. Rawlinson's Possession.<< MS. Anmerkung von Oldhs zu Langbaine's Acc. of Engl. Dram. Poets, im Brit. Museum.

Es sind noch vier Schauspiele vorhanden, welche von ihm allein herrühren, (das beste davon, A new Wonder, a Woman never vext, wurde mit einigen Abänderungen im Jahre 1824 in Covent garden wieder auf die Bühne gebracht und erntete großen Beifall) und zwölf, welche er in Gemeinschaft mit andern Dichtern schrieb: Day, Wil. kins, Middleton, Fletcher, Massinger, Food, Hey. wood, Dekker und Webster.

[ocr errors]

Endlich ist sein Name noch in Verbindung gebracht mit Shakespeare's Namen auf dem Titelblatte des Dramas The Birth of Merlin, allein es liegt kein Grund vor zu glauben, daß der Barde von Avon an dieser Dichtung irgendwelchen Theil hatte.

Der Plan des Lustspiels: » Eine Kur für einen Hahnrei,« ist ziemlich dürftig angelegt und liefert einen Beweis mehr, welch große Zumuthungen die Dichter zu Shakespeare's Zeit an das Publikum stellen durften.

Die Handlung zerfällt in zwei Theile, welche gar keinen innern, nothwendigen Zusammenhang haben und ebensogut unabhängig von einander bestehen könnten.

Die Fabel des ersten Theils ist folgende:

Annabel, die schöne Tochter des Friedensrichters. Wood. roff, hat sich mit Bonvile, einem jungen Manne von vortrefflichen Eigenschaften, verbunden. Die kirchliche Trauung ist schon vollzogen und die Hochzeitsfeier soll eben beginnen, als eine unerwartete Störung dazwischentritt.

Lessingham, ein Freund Bonvile's, liebt mit leiden. schaftlicher Glut Clara, eine Freundin Annabel's. Beide sind zur Hochzeitsfeier gekommen und er bestürmt sie, ebenfalls bald Hochzeit mit ihm zu feiern: er könne das Glück seiner Freunde nicht neidlos ansehen, ohne eines ähnlichen Glückes theilhaftig zu sein.

Clara antwortet ausweichend und zieht sich zurück, mit dem Bedeuten, sie wolle ihm ihren Bescheid schriftlich geben. Kurz darauf erhält er einen Brief von ihr, worin geschrieben steht: Erforsche Jedermann der sich für Deinen Freund ausgiebt, Und mir zu Liebe tödte den, der Dich am meisten liebt!

Lessingham, nachdem er mit dem Briefe eine Zeitlang
wie wahnsinnig umhergelaufen, hält folgenden Monolog:
Amicitia nihil dedit natura majus nec rarius:
So sagt mein Autor. Also hätte denn
Die mächtige Natur in allen Gaben,

Die sie verschwenderisch den Menschen austheilt,
Nichts was erhabener und feltner wäre

Als Freundschaft. O, zu welchem Ungeheuer
Müßt' ich denn werden, Freundschaft zu entweihn!
Jemanden tödten wäre Frevel schon;

Doch einen Freund

und gar den besten Freund!

Das wär' ein Teufelswerk, wie selbst die Hölle
Bis heut kein gleiches aufzuweisen hätte.

Und doch übt dies Weib über mich Gewalt
Mehr noch als alle Tugend, alle Gnade!

Was mag ihr Zweck nur sein bei solchem Wunsche?
Vielleicht hält sie für bloßen Wahn den Glauben
An Freundschaft, für ein leeres Traumgebild.
Ich habe selbst schon oft genug erfahren
Daß Menschen, die sich meine Freunde nannten,
Bat ich sie um ein Anlehn, oder eine
Gefälligkeit von noch geringrer Art,
Die Probe schlecht bestanden. So mag sie
Vielleicht noch Schlimmeres erfahren haben.
Wenn in den alten, beffern Tagen Freundschaft
Schon selten war, wer weiß, ob heutzutage,
Wo Alles sich verschlimmert, wie man klagt
Nicht wirklich ganz verschwunden von der Erde?
In meinem Hirne wogt es von Gedanken
Und Phantasien. Etwas muß ich beschließen.
Erst will ich forschen, ob solch' Ding besteht,
Dann zwischen Lieb' und Freundschaft mag entscheiden
Ein harter Kampf, bis Eines siegt von Beiden.

[ocr errors]

fie

Lessingham prüft alle seine Freunde, indem er ihnen vorstellt, er habe einen Zweikampf seltsamer Art zu bestehen, zu dessen Bedingungen gehöre, daß sein Sekundant ebenfalls sein Leben in die Schanze schlagen müsse, und nun fordert er sie der Reihe nach auf, ihm solchen Dienst zu leisten. Keiner zeigt sich bereit dazu, außer Bonvile, der ohne Zögern Braut, Hochzeitsgäste uud Alles verläßt, um seinem Freunde zu folgen und sein Leben für ihn zu wagen.

Wie sie den zum Kampfe bestimmten Ort erreicht haben, erklärt Lessingham, daß es seine traurige Pflicht sei, aus Liebe zu Clara seinen treuesten Freund zu tödten. Er fühle ganz

das Entsezliche einer solchen That, aber seine Leidenschaft für Clara sei so groß, daß er ihr Alles zum Opfer bringe, selbst Seelenheil und Freundschaftsglück. Er fordert Bonvile auf, den Degen zu ziehen, um nicht wehrlos zu fallen. Dieser hält das Ganze erst für Scherz; nachdem er sich jedoch überzeugt, daß es Lessingham mit seinem wahnsinnigen Entschlusse Ernst sei, erklärt er ihm in verächtlichem Tone, es bedürfe des Blutvergießens nicht mehr, denn als Freund sei er von diesem Augenblicke an ohnehin todt für ihn. Lessingham könne sich deshalb mit Fug und Recht rühmen, seinen besten Freund erschlagen zu haben, um den Launen eines albernen Weibes zu folgen.

Während dies vorgeht, hat Annabel, die außer sich ist über das plögliche Verschwinden ihres Geliebten, aber troßdem keinen Einflüsterungen gegen ihn Gehör giebt, indem sie annimmt, er müsse guten Grund gehabt haben, sie zu verlassen, eine seltsame Begegnung mit Rochfield, einem jungen Edelmanne, der sich in einem Monologe folgendermaßen einführt: Ein jüngrer Bruder? Welch ein traurig Loos! Nicht ungeseßlich, aber schwer und peinvoll. Der ältre Narr erbt alles Land und Gut, Für uns, die Nachgebornen, fällt nichts ab Als was an Wiz uns die Natur beschieden. Wie darf uns das Gesez, wenn wir geseßlich Und legitim geboren, erblos laffen? Oder warum zwingt es nicht unsre Väter, Nicht mehr zu zeugen, wenn sie nicht mehr geben?

In Verfolgung dieser Betrachtungen kommt er zu dem Entschlusse, ein Dieb zu werden, um sein Leben zu fristen.

« НазадПродовжити »