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Des Teufels Rechtshandel.

Erster Akt.

Erste Scene.

Romelio, der Sohn Leonorens, ein reicher Kaufmann, den seine großen Glücksgüter und Erfolge so übermüthig gemacht haben, daß er von allen andern Leuten mit Geringschäzung spricht, unterhält sich mit Prospero, dem er ein Bild seines Wohlstandes zu geben sucht.

Ein Diener tritt ein, um Contarino, einen vornehmen Edelmann anzumelden, der um die Hand Jolenta's wirbt, der Schwester Romelio's. Dieser gesteht seinem Freunde Prospero im Vertrauen, daß er von einer Verbindung seiner Schwester mit Contarino nichts wissen wolle.

Prospero rühmt Contarino's alten Adel und seine guten Sitten, worauf Romelio entgegnet, daß alter Adel in seinen Augen gar keinen Werth habe und er in dieser Werbung nichts anderes sehe als eine Spekulation Contarino's, Ländereien zu hohen Preisen an ihn (Romelio) zu verkaufen.

(Prospero und Bedienter ab.)

Contarino tritt ein und unterhält sich mit Romelio über den schwebenden Güterverkauf. Auf die Frage Romelio's, ob

er eine längere Reise antreten wolle und zu diesem Zwecke seine Besigungen in baares Geld verwandle, antwortet er verneinend und fügt hinzu, daß er das baare Geld verwenden wolle um seine Schulden zu bezahlen und seine Angelegenheiten zu ordnen, weil er beabsichtige einen Schritt zu thun, der ihn zu einem neuen, bessern Leben führen solle. Hieran knüpft er das Geständniß seiner bis dahin geheim gehaltenen Liebe zu Jolenta und ihrer Gegenliebe, und bittet um Romelio's Einwilligung, welche dieser in etwas geldstolzer Form auf der Stelle giebt und hinzufügt, er hoffe, auch seine Mutter werde ihre Zustimmung nicht versagen.

(Romelio ab.)

Contarino äußert sich in einem kurzen Monologe über Romelio, dessen gute Eigenschaften er anerkennt, während er seinen Geldstolz verabscheut, und über Léonore, von welcher er eine hohe Meinung hat.

Leonore tritt auf und heißt Contarino freundlich willkommen. Sie räth ihm ab vom Verkauf seiner Güter, hinzu. fügend, daß, wenn Edelleute ihrer Ländereien sich entäußerten, dies gewöhnlich den Ruin ihres Hauses zur Folge habe. Ihr wäre es lieber, daß er seine Güter mehre und bessere als sie verkaufe, und sie wolle ihm zu diesem Zwecke gern 40,000 Kronen aus ihrem Vermögen zur Verfügung stellen.

Gerührt durch solch freundliches Entgegenkommen, sagt er ihr allerlei Verbindliches und Schmeichelhaftes, und bittet sie um ihr Bildniß. Dies wird ihm versprochen.

(Leonore ab.)

Contarino ist entzückt von der Begegnung mit Leonore. Er hat von seinem Antrage nicht gesprochen, weil ihm dies überflüssig erschienen, nachdem er glaubte, aus einigen ihrer auffallenden Aeußerungen entnehmen zu müssen, daß sie seinen

Wunsch, ihr Bildniß zu besigen, auf ihre Tochter Jolenta gedeutet, welche doch auch ein Abbild von ihr sei. Nur Eines beunruhigt ihn: er hat einen Brief von Jolenta, worin diese ihn beschwört, sie nicht vor Mitternacht zu besuchen. Der Brief schließt: Bleib ja nicht aus, denn es handelt sich um eine Angelegenheit, die Deine wie meine Ehre betrifft!

Deine in Gefahr schwebende
Jolenta. «

Zweite Scene.

Ercole, ein maltesischer Ritter, der in hohem Ansehn beim Kaiser steht, hat Jolenta gesehen, sich in fie verliebt, um sie geworben und die Zustimmung sowohl ihrer Mutter wie ihres Bruders erhalten, die Beide voll Stolz und Freude über diese Verbindung sind. Alle Vorbereitungen zur Hochzeit find schon getroffen, die Brautkleider bestellt, die Mitgift bestimmt, der Heiraths- Kontrakt abgeschlossen: Nichts fehlt, als die Einwilligung Jolenta's, über deren Herz man anders ver. fügt hat, als sie selbst, ohne sie um ihre Meinung zu fragen. Sie sträubt sich auf das Entschiedenste, nachzugeben. Der ritterliche Ercole, gewahrend, wie unwürdig Romelio gegen ihn gehandelt, indem er ihm unter falschen Vorspiegelungen seine Schwester ohne ihr Wissen und Wollen verkuppelt, will sich zurück und ihn zu blutiger Rechenschaft ziehen; allein Romelio weiß, unterstügt von seiner Mutter, solche Gründe für sein Betragen anzugeben, daß jener, immer mehr gefesselt durch den Zauber Jolenta's, wieder andern Sinnes wird. Mutter und Bruder vereinen sich in dem Bestreben, Contarino in Jolenta's Augen herunterzusehen; unter andern schlimmen Dingen bringt Leonore vor, er sei ein verzweifelter Spieler

und habe erst vorige Nacht wieder 5000 Dukaten im Würfeln verloren. Jolenta, welche sich durch keine Ausflucht mehr retten kann, giebt zulegt scheinbar nach.

Romelio befiehlt Winifred, der Aufseherin des Hauses, Niemand Fremdes, wer es auch sein möge, zu seiner Schwester zu lassen, und ebenso streng zu verhüten, daß irgend ein Brief in ihre Hände gelange.

Winifred, voll Haß gegen Romelio und voll Liebe zu Jolenta, hält es mit dieser und kümmert sich um jenes Befehle nicht.

Kurze Zeit nachdem Romelio das Gemach verlassen hat, tritt Contarino ein und erfährt von Winifred und Jolenta Alles, was vorgefallen. Er will mit Ercole kämpfen, aber Jolenta nimmt den Ritter in Schuß und sagt, dieser habe sich so edel und würdevoll benommen, daß ihm kein Haar gekrümmt werden dürfe.

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der ist meiner Klinge unwürdig; mit Deiner Mutter kann ich nicht fechten; da bleibt mir nichts übrig, Dich aus der Schlinge zu ziehen, als Dich gleich morgen zu heirathen, sei es in Güte oder mit Gewalt.

3 weiter Akt.

Erste Scene.

Crispiano, ein spanischer Advokat, und Sanitonella..

Sanitonella fragt Crispiano, aus welchem Grunde er sich als Kaufmann verkleidet habe? Er antwortet: Weil mein Sohn hier in Neapel lebt und ein arger Verschwender geworden ist.

Dem will ich unerkannt auf die Spur kommen; allein außerdem habe ich noch andere Zwecke von größerer Wichtigkeit. Denn, wenn ich mich überzeugen könnte, daß mein Sohn so viel Vergnügen daran fände mein großes Vermögen durchzubringen, als ich gefunden es zu erwerben, so würd' ich ihm gern dies Vergnügen gönnen.

Die Unterhaltung wird in drolliger Weise, untermischt mit schlüpfrigen Derbheiten, fortgesezt, bis Crispiano seines Sohnes Julio ansichtig wird, der mit Romelio, Ariosto und Baptista auftritt.

Mit wem geht mein Sohn? fragt Crispiano. Mit Romelio, dem reichen Kaufmann! antwortet Sani tonella.

Crispiano: Ah, so! Dem hab' ich unangenehme Nachrichten mitzutheilen von Verlusten, die er zur See erlitten.

Aus dem weitern Verlauf des Dialogs erfahren wir, daß Ariosto ein Advokat ist, der seinen Rath immer gratis ertheilt, deshalb viel zu thun hat und nun seinen ganzen Ehr geiz darauf fezt, Richter zu werden.

Romelio sagt zu Julio, auf Crispiano deutend: Dies ist der Mann, der die Nachricht gebracht hat, daß Euer Vater in Indien gestorben.

Julio: Ich hoffe, er starb bei vollem Bewußtsein und hat mich zu seinem Erben eingesezt.

Crispiano: So ist es.

Julio: Dann hat er sicher den rechten Weg eingeschlagen.

Ariosto tritt auf Julio zu und bittet ihn inständig, von nun an ein besseres Leben zu führen. Wir erfahren, daß er ein höchst lockerer Zeisig ist, Virtuos in allen Untugenden und Ausschweifungen.

Shakespeare's Zeitgenossen. I.

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