Зображення сторінки
PDF
ePub

Trauerloge.

Der Prinzessin Karoline gewidmet 1816.

An dem öden Strand des Lebens
Wo sich Dün' auf Düne häuft,
Wo der Sturm im Finstern träuft,
Sete dir ein Ziel des Strebens.
Unter schon verloschnen Siegeln
Tausend Väter hingestreckt,
Ach! von neuen frischen Hügeln
Freund an Freunden überdeckt.

Hast du so dich abgefunden,
Werde Nacht und Aether klar,
Und der ew'gen Sterne Schaar
Deute dir belebte Stunden,
Wo du hier mit Ungetrübten,
Treulich wirkend, gern verweilst,
Und auch treulich den geliebten
Ewigen entgegen eilst.

Dank des Sängers.

Von Sängern hat man viel erzählt
Die in ein Schloß gekommen,
Wo nichts ermangelt, nichts gefehlt,
Sie haben Platz genommen.
Doch war wo, irgendwo ein Play,
Vergleichbar diesem Brüder-Schaß,
Wo auch ich Platz genommen?

Ihr fraget nicht woher ich sey,
Wir alle sind von oben;
Doch fingend wird der Freie frei
Und darf die Brüder loben.
Die Brust entlöse der Gesang!
Was außen eng, was außen bang

Uns macht es nicht beklommen.

So hab' ich euch denn schon den Dank,

Den ich gedacht, erwiesen,

Und euch mit Tönen rein und schlank

Als Würdige gepriesen.

Was bleibet übrig als der Schall

Den wir so gerne hören,

Wenn überall, allüberall

Im Stillen wir uns vermehren.

[merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small]

Einen Tag, der froh erglänzend
Bunten Schmucks der Nacht entsteigt,
Sich gesellig nun bekränzend
Segensvoll zum Berge neigt.

Darum öffnet eure Pforten,
Laßt Vertrauteste herein;
Heute soll an allen Orten
Liebe nah der Liebe, seyn!

Bwischengesang.

Laßt fahren hin das Allzuflüchtige!
Ihr sucht bei ihm vergebens Rath;
In dem Vergangnen lebt das Tüchtige,
Verewigt sich in schöner That.

Und so gewinnt sich das Lebendige
Durch Folg' aus Folge neue Kraft,
Denn die Gesinnung, die beständige,
Sie macht allein den Menschen dauerhaft.

So löst sich jene große Frage
Nach unserm zweiten Vaterland;

Denn das Beständige der ird'schen Tage

Verbirgt uns ewigen Bestand.

Schlußgefang.

Nun auf und laßt verlauten
Ihr brüderlich Vertrauten!
Wie ihr geheim verehret
Nach Außen sey's gekehret!
Nicht mehr in Sälen
Verhalle der Sang.

Und jubelnd übermaaßen
Durchziehet neue Straßen!
Wo wir ins Leere schauten
Erscheinen edle Bauten
Und Kranz an Kränzen
Die Reihen entlang.

So äußeres Gebäude
Verkündet innre Freude;
Der Schule Raum erheitert
Zu lichtem Saal erweitert;
Die Kinder scheuen

Nicht Moder noch Zwang.

Nun in die luft'gen Räume!
Wer pflanzte diese Bäume,
Ihr kinderfrohen Gatten?
Er pflegte diese Schatten,
Und Wälder umgrünen
Die Hügel entlang.

Die Plage zu vergessen,
Das Gute zu ermessen,
So aufgeregt als treulich,
So treusam wie erfreulich
Stimmet zusammen
In herzlichem Sang!

Wie viel Er ausgespendet,
Auch weit und breit vollendet,
Die Unzahl sich verbündet,

Unsäglich Glück gegründet,
Das wiederholet

Das Leben entlang.

« НазадПродовжити »