Зображення сторінки
PDF
ePub

Wie aber nach dem jüngsten Gericht
Was vorgeschah auch wieder geschicht,
Und über Wolken und unter Flammen
Freunde und Feinde kommen zusammen ;
Und überall im höchsten Chor
Jeder Heilige, nach wie vor,

Hebt und trägt sein Marterinstrument,
Woran man ihn allein erkennt:

So werd' ich auch wohl in Abraham's Schooß
Bleistift und Pinsel nicht werden los;

Bei vieler Lust und wenig Gaben
Werd' ich doch nur gekrißelt haben.

Doch sey dem Allen wie es sey,
Kein Blatt im Buch ist überlei,
Auf beiden Seiten manche beschrieben
Und so nichts weiter übrig blieben
Als daß Du glaubst, das viele Papier,
Was auch drauf stehe, gehöre Dir.
Und dazu hast Du Fug und Macht,
Immer war Dein dabei gedacht.
So steht Dein Bild auch klar und glatt
In unserm Herzen auf jedem Blatt.
Und Liebe bleibt zu unserm Gewinn
Ein beßrer Zeichner als ich bin.

Ihro Kaiserlichen Hoheit

der Frau Erbgroßherzogin von Sachsen-Weimar-Eisenach.

Zu würdiger Umgebung Deines Bildes,
Wie es mir immerfort im Geiste waltet,
Wählt' ich in Tagen wo der Frühling schaltet,
Des Gartens Blumen, Blumen des Gefildes.

Dann schien der Rand des Achilleischen Schildes,
So reich er war, nicht reich genug gestaltet;
Ja, würd' ein Purpurteppich umgefaltet,
Darauf gefä't der Sterne blendend Mildes.

Nun aber wird ein zierlich Heft geschmücket,
Ein treuer Diener widmet's Deiner Hoheit,
Und Du vergönnest mir die erste Weihe.

Wie sprech' ich aus, wie sehr mich das beglücket!
Jezt fühl ich erst in neubelebter Frohheit:

Die schönsten Kränze winden Lieb und Treue.

Derselben zum Geburtstage
am 16. Februar 1812.

Wer Marmor hier und Erz und Elfenbein erblickt
Und was noch sonst von Stoff die edle Kunst beschickt,
Der denkt: wie möchten wir mit emsigem Fleiß

Und treuem Sinn das alles umgestalten!

In tausend Bildern Ihren hohen Preis
Und unsre Liebe zu entfalten.

Die Blumen, in den Wintertagen,
Versammeln froh sich hier zu Hauf,
Mit heitern Blicken uns zu sagen:
An Ihrem Fest blüht alles auf.

Dem 30. Januar 1814,

dem Geburtstage der Großherzogin Louise.

(Bei Anwesenheit der Kaiserin Elisabeth, Gemahlin Alexanders I.)

Von Osten will das holde Licht

Nun glänzend uns vereinen,

Und schönre Stunden fänd' es nicht
Als diesem Tag zu scheinen.

Vorüber führt ein herrliches Geschick
Erhabne Helden, hochverehrte Frauen;
Nun fesselt uns des heut'gen Tages Glück
Als Bleibende Dich unter uns zu schauen.

Soll auch das Wort sich hören lassen?
Der Tag ist schön, der Raum ist klein;
So mag die Inschrift kurz sich fassen:
Ein Herz wie alle sie sind Dein.

Bum 2. Februar 1824,

dem Geburtstage des Erbgroßherzogs Carl Friedrich. 5

Man ist gewohnt, daß an den höchsten Tagen
Zum Herrscherthron sich alle Völkerschaften
Nach eigner Weise zuversichtlich wagen,

Mag seltsam auch der Schmuck an ihnen haften.
Wie denn das Aeußre sey von Pelz und Kragen,
Man sieht hindurch die innern Eigenschaften ;
Hier bringt nun ein Corfar, zum Schein verwegen,
Einsiedlerischer Zelle stillen Segen.

« НазадПродовжити »