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daß sie das Gedächtniß als solches zu wenig oder gar nicht in Anspruch nehmen, sondern Alles durch die bloße Bethätigung des Verstandes erzielen wollen. Mit solcher Methode wird man nie oder selten gute praktische Resultate haben. Der Schüler wird durch sie ohne Zweifel denken, er wird die Erscheinungen der Sprache richtig verstehen und erklären lernen; aber er wird nur selten im Stande sein, das Gelernte auch anzuwenden *). Man erlaube uns, eine Stelle aus Fr. H. Jacobi's Briefwechsel anzuführen, in welchem diese Ansicht eben so kurz als klar und überzeugend dargestellt ist: „Ich bin der Meinung,“ sagt er in einem Briefe an die Fürstin Galligin (vom 19. Mai 1783), „es müsse das Gedächtniß zu diesen Kenntnissen (Sprachen, Geschichte und Geographie) früh angestrengt und eine mechanische Fertigkeit darin erworben werden. Was für einer Meinung man auch über die beste Methode des Unterrichts zugethan sei, es sei im Allgemeinen oder nach Unterschieden: so ist doch Folgendes wohl nicht zu läugnen, daß wir nämlich diejenigen Wissenschaften, die auf eine unmechanische Weise theils erlernt werden können, theils erlernt werden müssen; daß wir diese sogar, wenn wir sie wirklich inne haben sollen, am Ende doch mechanisch wissen müssen. Was wir nicht dergestalt gelernt haben, daß wir es bloß aus dem Gedächtnisse reproduciren können, so daß der Verstand gewissermaßen nur das Zusehen dabei hat, das nüßt uns sehr wenig, oder es nüßt uns wenigstens nicht lange. Um aber Etwas im Zusammenhange auswendig zu wissen, dazu wird erfordert, daß uns das Knochengebäude davon ganz geläufig sei; daß wir jedes Stück davon, an seinem Plage und außer seinem Plage zu unterscheiden und zu nennen wissen; daß wir es auseinander nehmen und wieder in einander fügen können ohne Mühe, und so zu sagen, blindlings. Wenn dies von allen Wissenschaften wahr ist, bis hinauf zur höchsten Metaphysik; wenn wir überall eine Folge von Definitionen wörtlich im Gedächtnisse haben müssen, und wenn durch Ordnung alle Dinge leichter werden; so werde ich meine Hochachtung für das Studium der Grammatik in den Sprachen, der Chronologie in der Geschichte u. s. we leicht rechtfertigen können. Es gibt Dinge, die mit dem Gedächtnisse allein behalten werden müssen, und die man nie recht besigt, wenn man sich ́auf sonst etwas dabei verlassen will. Ich wünsche sehr, daß sich auf dem Gymnasio für meinen Sohn Georg ein Repetitor finden möchte, der täglich fürs Erste die Declinationen und Conjugationen mit ihm durchginge, bis er, wenn man ihn auch um Mitternacht aus dem Schlafe weckte, nicht mehr darin strauchelte; hernach die Regeln der Syntaxis. Zu leßterm Behufe verschreibe ich heute ein Buch von Clarke für Georg, welches mir bei Fanny sehr gute Dienste ́leistete“*).

So weit Jacobi. Wir fügen noch hinzu, daß die größte und einzig fruchtbare pädagogische Kunst in der innigen Verbindung des Theoretischen mit dem Praktischen liegt, und daß der Verf. des vorliegenden Sprachbuchs gerade hierin Treffliches leistet.

Aarau.

Heinr. Kurz.

*) Daher halten wir auch die Lehrbücher sowohl des Dr. Ahn, als insbesondere die des Dr. Mager für ganz verfehlt, und sind der Ueberzeugung, daß sie weit mehr Schaden als Nußen stiften. Wir behalten uns vor, die Sache in einem künftigen Artikel näher zu besprechen.

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* Ref. kennt das von Jacobi angeführte Buch von Clarke nicht; es wäre ihm sehr erwünscht, vielleicht durch das Archiv“ nähere Auskunft über dasselbe zu erhalten. Da ein Jacobi so viel darauf hielt, muß es doch wohl von groBem praktischem Werth sein.

Neues deutsch - französisches Gesprächbuch zum Schulgebrauch bearbeitet von Dr. Emil Otto. Stuttgart. Verlag von Ebner & Seubert. 1850. 7 Bog. broch. Preis 9 Sgr. od. 27 fr.

Wenn es gleich richtig ist, daß sich seit etwa einem Jahrzehnt die Zahl der Lehrbücher für den Unterricht in den neuern, besonders in der französischen Sprache sehr vermehrt hat, was als eine Folge der größern Ausbreitung dieses Lehrgegenstandes in Real-, höhern Bürger- und erweiterten Stadtschulen anzusehen ist, so kann man doch nicht leugnen, daß sich darunter meistens Grammatiken, Sprachbücher, Lesebücher und Chrestomathien befinden, kurz solche, welche mehr den formalen Zwecken des Sprachunterrichts dienen. Die Zahl derjenigen Hilfsbücher, welche ausschließlich den praktischen Zweck, nämlich das Französischsprechen, im Auge haben, ist verhältnißmäßig immer noch gering. Nun wird aber Niemand in Abrede stellen, daß bei aller Berechtigung der vorherrschend formalen Behandfung des Sprachunterrichts in Schulen den meisten jungen Leuten noch das weitere und lehte Ziel gesteckt ist, daß sie die neuern Sprachen, besonders die französische, auch sprechen lernen.

Man kann darüber streiten, ob dies in gelehrten Schulen zulässig oder auch nur wünschenswerth ist; hinsichtlich derjenigen Lehranstalten aber, welche eine mehr praktische Tendenz haben, also der Real- und höhern Bürgerschulen, Privatinstitute u. f. w. kann darüber gar kein Zweifel obwalten.

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Um dieses Ziel zu erreichen, bedarf es freilich einer eigenen Behandlung des Unterrichts in den neuen Sprachen; es bedarf vor Allem tüchtiger Lehrer, welche selbst fließend die Sprache sprechen. Aber es gehört dazu noch etwas Wesentliches, nämlich ein geeignetes Hilfsbuch, das dem Lehrer wie den Schülern das erforderliche Material in geordneter Stufenfolge an die Hand gibt. Es läßt sich zwar nicht leugnen, daß man Sprechübungen an die grammatischen und stylistischen Aufgaben sowie an die Lectüre anknüpfen kann; allein eben dieses Anknüpfen hängt zu sehr von zufälligen äußern Umständen ab, als daß man ihm großen Werth beilegen könnte, ganz abgesehen davon, daß sie auch alles innern Zusammenhangs entbehren, und daß den Schülern die nöthigen stufenmäßigen praktischen Vorkenntnisse fehlen. Es läßt sich hiernach durchaus nicht umgehen soll anders etwas Tüchtiges erreicht werden daß in den genannten Schulen ein solches Hilfsbuch, eine methodische Anleitung zum Französisch sprechen, eingeführt und gebraucht werde. Nicht jedes erste beste französische Gesprächbuch" läßt sich aber dazu gebrauchen, und mancher Lehrer ist schon durch einen gemachten aber nur von geringem Erfolg begleiteten Versuch von dem Lehren des Französischsprechens abgeschreckt worden. Allein sicherlich lag davon die Schuld nicht an dem Gegenstand, sondern an dem Hilfsbuch. Denn nirgends ist es schlimmer, mit der Thür ins Haus zu fallen, als beim Französischsprechenlehren in deutschen Schulen. Wo dabei nicht ein methodischer Reihengang stattfindet, da liegt allerdings die Gefahr nahe, daß der Gegenstand dem Lehrer wie dem Schüler bald verleide. Es bedarf also, kurz gesagt, eines eigens für Schulen bearbeiteten Gesprächbuchs, und ein solches ist das oben angezeigte Neue deutsch-französische Gesprächbuch zum Schulgebrauch, bearbeitet von Dr. Emil Otto, welches nicht verfehlen wird, vielen Lehrern zur Erreichung des mehrgenannten Zweckes willkommen zu sein, da in dem Buche sowohl die Behandlungsweise des Stoffes, als dieser selbst neu und wirklich brauchbar ist.

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Die letzten hundert Jahre der vaterländischen Literatur in ihren Meis stern dargestellt und auf den Geist der Gegenwart bezogen von Dr. Traugott Ferdinand Scholl. 1. Lieferung. 1. Lieferung. Schwäbisch Hall, Nitsche 1850.

Neben den zahlreichen Literaturwerken, die uns die jüngste Zeit gebracht hat, will dies Werk die einfachen Elemente und Ideen zeigen, auf welchen die leßten hundert Jahre sich aufbauten, sowohl diejenigen Meister, die diese bewegenden Elemente vertreten, als diejenigen Personen, die sich der Strömung entgegenseßen. Eine geschichtliche bis ins Kleine gehende Vollständigkeit wird nicht beabsichtigt, dagegen an den großen Männern soll nicht bloß der Dichter, sondern der große seine Zeit beherrschende Mann vorgeführt, daher über das Gebiet der Poesie oft auf das Gebiet der Wissenschaft übergegriffen werden. Namentlich soll die Beziehung auf die Gegenwart hervortreten.

Der Verf. tadelt an Gervinus, daß der Ueberblick über das Ganze zu wenig bei ihm zu seinem Rechte komme. Dieser Vorwurf wird aber nicht begründet, es ist vielmehr mit Recht an dem Werke von Gervinus gelobt worden, daß die zusammenhängende Entwickelung klar vor das Auge trete; die Recapitulationen, welche der Historiker beim Beginn jedes Abschnitts giebt, machen auch dem oberflächlichen Leser die Uebersicht leicht. Dagegen ist die Forderung schwer, die sich der Verf. gestellt hat, nämlich überall die Beziehung auf die Gegenwart hervorzuheben, und diese Aufgabe, durch deren Erfüllung er gerade sein Werk besonders anzichend machen will und für einen großen Leserkreis gewiß auch gemacht hätte, hat er oft ganz aus den Augen verloren, oder vielmehr, er hatte sich eine Aufgabe gestellt, die, wie er im Verlauf seiner Arbeit sah, oft gar nicht zu erfüllen war und für die ruhige Geschichtschreibung überhaupt eine unpassende Aufgabe ist.

Die ganze Schrift ist in Bücher, jedes Buch in Hauptstücke getheilt. In der vorliegenden ersten Lieferung sind vier Hauptstücke behandelt, von denen die drei ersten dem ersten Buch unter dem Titel: Morgen, das vierte dem zweiten Buch, betitelt: Mittag, zugetheilt sind. Das erste Hauptstück behandelt Lessing, und bezeichnet Kritik und Drama als die grundlegenden Elemente des Jahrhunderts. Gegen diesen Abschnitt, in dem die einzelnen Schriften Lessings richtig charakterisirt werden, läßt sich nichts einwenden, und Lessings Bedeutung für die Gegenwart wird richtig gewürdigt, wenn als Summe seiner Thätigkeit der Verf. angibt: „Lessing war ein universaler Kopf, ihm war nichts zu groß und nichts zu klein, wenn es nur in einem möglichen Zusammenhange mit der Wissenschaft stand. Er wollte mit Einem Worte Emancipation des Wissens und des Lebens. Emancipiren wollte er unsere Literatur von dem schmachvollen Fremdjoche; emancipiren wollte er die gefammte Alterthumswissenschaft von der bornirten Erklärungsweise, nach welcher man fich formell nach den Alten bilden sollte, ohne auch ihren Geist und ihre Grundfäße in sich aufzunehmen; emancipiren wollte er die Religion von einer selbstgerech= ten und selbstgefälligen Theologie; emancipiren wollte er das Judenvolk u. s. w. Man vergesse nicht, wer das Panier der Kritik, der unbestechlichen Wahrheit zuerst auf deutschem Boden aufgepflanzt, wer den ersten Anstoß zu der großartigen Erhebung des Dramas gegeben." Das zweite Hauptstück behandelt: Gellert, Klopstock, Wieland, denen der Nebentitel gegeben ist: Philister, Ueberschwengliche, Weltleute. Durch die Einmischung Gellerts ist der Zusammenhang zerrissen, Gellert steht mit seiner ganzen Richtung vor der Lessingschen Periode; übrigens ist das Urtheil über Gellert, das ihn als den Typus der Philisterhaftigkeit bezeichnet, zu hart; läßt sich der Dichter nicht mild beurtheilen, so ist wenigstens der Mensch durchaus achtungswerth, und da der Verf. ja den ganzen Menschen vorführen wollte, so ist die wegwerfende Sprache ungerecht. Noch unangenehmer berührt der vornehme und wißelnde Ton, mit dem von Klopstocks dramatischen Versuchen gesprochen ist: „Dabei ist die Klopstockische Empfindsamkeit unverbesserlich dargestellt in der Person des kleinen Salomo, der bei den Postbotschaften (im Trauerspiel David)

ein paarmal vor Rührung zur Thür hinausläuft; ich rathe fämmtlichen Lesern Klopstocks, das Gleiche zu thun." Von den Chorführern unserer Literatur darf namentlich solchen Lesern gegenüber, wie sie der Verf. voraussetzt, nur mit Pietät gespro chen werden; jeder Spott, selbst wo er begründet ist durch Eingehen ins Einzelne, vernichtet die Liebe zu dem Dichter, die doch erst in dem Leser geschaffen werden soll; die fehlerhafte Richtung werde kurzweg aber ernst als ein verfehlter Versuch bezeichnet. Aber wenn auch der Werth der Odendichtung Klopstocks vom Verf. gefühlt wird, so tritt doch überhaupt gar zu wenig die unendliche Bedeutung Klopstocks hervor; das war namentlich dem Leser, damit er Achtung vor der Persönlichfeit gewinne, zu sagen, daß aus der tiefen Erniedrigung erst Klopstock die deutsche Poesie weckte, daß er der Nation erst einen würdigeren Begriff von dem Dichter gab, daß er nicht sei eine unterhaltende oder rührende Person, sonderu der Lehrer des Volkes und ein Prophet, daß er aus der kahlen Verständigkeit heraus die Bedeutung des Gemüths ahnen ließ und daß vor Lessing schon er die Poesie von der französischen Knechtschaft thatsächlich befreite. Der Verf. kann indeß aus dem wißelnden Tone nicht herauskommen. So wird die Bekanntschaft Wielands gleich mit diesen Worten eingeleitet: „Der großartige Vortanz des norddeutschen Sängers lockte auch im Süden unsers Vaterlandes Alt und Jung auf den Tanzboden. Und vor Allen waren es der alte Bodmer und der junge Wieland, welche sich in einem Klopstockischen Menuet mit einander versuchten u. s. w." Hierauf läßt sich der Verf. in eine Inhaltsanzeige und Charakteristik der zahlreichen Jugendschriften Wielands ein, ohne daß man einsieht, weßhalb diese unglücklichen Versuche, über welche der Verf. die Urtheile von Gervinus_in_populärer, aber keineswegs angemessener Sprache mittheilt, so ausführlich besprochen werden. Was das mit dem Entwicklungsgange des Ganzen, den der Verf. im Gegensatz gegen Gervinus stets vor dem Eingehen ins Einzelne festhalten zu wollent, versichert hatte, zu thun habe, und welche Beziehung zu der Gegenwart in dieser literarischen Thätigkeit liege, ist nicht angegeben. Das dritte Hauptstück ist betitelt: „Herder. Humanität." Die Her dersche Begeisterung und ihr Werth ist gut auseinandergesezt, z. B. an dem Buche vom Geiste der hebräischen Poesie: Die warme Liebe zum Gegenstande, die Jedermann herausfühlen muß, deckt alle Mängel des Buches zu. Auf jeden Leser, der nicht zum Voraus gegen Herder eingenommen ist, pflanzt sich dieses Feuer fort, und namentlich für die heranwachsenden Geschlechter gibt es nicht viele Bücher, die sie wie dieses, so recht im Gegensatz gegen den Schlendrian der meisten Univerfitätsvorlesungen, mit sich fortreißen von einer Schönheit der hebräischen Poesie zur andern. Den schlafenden Geist zu wecken, ihn hinzuziehen zu allem Schönen und Herrlichen, was die Menschheit hervorbrachte, ihn überalk an die Quellen selbst zu weisen und dann ihm zuzurufen: schöpf Dir selber! das ist ein hohes Amt, das in der ganzen Welt kein Mensch so treu, so allumfassend verwaltet hat, wie unser Herder." Auch gegen das große Lob, das den Stimmen der Völker gezollt wird, läßt sich kein Einwurf erheben. Aber wiederum ist auch bei Herder ein Eingehen ins Einzelnste ganz ungehörig, nämlich die breite Auseinanderseßung der theologischen Lehren. Das vierte Hauptstück, das erste des zweiten Buches oder des Mittags, führt uns vor: Schubert, Bürger, Claudius, Lavater, Voß, und bezeichnet diese als Natur- und Gefühlsmenschen. Die Charakteristik von Schubert und Bürger ist treffend, ihre Verkehrtheit wird in das rechte Licht gesezt, und das scharfe Ürtheil über Schubert wollen wir uns gern gefallen lassen, da dieser Dichter immer noch zu viele Verehrer hat. Auch in Claudius wird der Widerspruch nachgewiesen, die gute Absicht des Wandsbecker Boten dagegen, die Kluft zwischen dem Volke und den Gebildeten auszufüllen, gerecht gewürdigt. Aber hier im Folgenden vergißt der Verf. wieder was er wollte, er will erst zu der Bekanntschaft mit den Schrifts stellern Anleitung geben, er tadelt, daß so viel geurtheilt, so wenig gelesen werde, er seht aber bei Claudius sowohl wie bei Lavater, Schriftsteller, deren Schriften doch nicht zu den allgemein verbreiteten gehören, schon vollkommene Bekanntschaft mit ihren Werken voraus, und verfällt bei Lavater in denselben Fehler, den wir bei Herder rügten, daß er uns nämlich seine theologischen und physiognomischen Lehren des Breitern darstellt. In angemessener Weise ist Voß geschildert, nament

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lich die Wichtigkeit der Uebersehung des Homer gewürdigt; doch ist es übertrieben, Voß als Uebergangspunkt in eine neue Zeit aufzufassen, wie es in den Schlußworten geschieht: „Seinen Homer in der Rechten, seine Louise in der Linken steht Voß als Pförtner unter dem Triumphbogen und leitet uns ein in die Siegeshalle des Menschlich-Schönen.“

Herford.

Hölscher.

Französisches Lesebuch nebst einem kurzen Abriß der franz. Sprachlehre von Dr. F. W. A. Eize. Magdeburg bei C. Fabricius. 1850,

Dieses Lesebuch, welches der Verf. mit einem vollständigen Wörterverzeichnisse versehen hat, ist für die unteren Klassen der Gymnasien und Realschulen bestimmt. In methodischer Folge beginnt das Werk mit einzelnen Säßen, welche und es verdient dieses besonders lobende Erwähnung sämmtlich einen ordentlichen In

halt haben und aus denen auch in materieller Hinsicht gelernt werden kann. In einem zweiten Cursus folgen sodann Anekdoten, Fabeln, Erzählungen vermischt mit naturhistorischen Stücken; es scheinen uns in die Sammlung im Allgemeinen zu viel Anekdoten aufgenommen zu sein und wir wünschten überhaupt diesem Abschnitte etwas mehr Mannigfaltigkeit. Die vorausgeschickte Einleitung enthält auf 48 Seiten das Wichtigste aus der franz. Sprachlehre und ist für diese Lehrstufe ausreichend. Ganz besonderes Lob verdient schließlich noch das angehängte Wörterbuch, welches außer der Herleitung der einzelnen Bedeutungen eines Wortes aus der Grundbedeutung desselben auch über Aussprache und Abstammung in schwierigen Fällen erwünschte Auskunft giebt.

1. Collection of English Poems.

2. Beautés de la littérature française. Sammlung englischer und franz. Gedichte von Louis Simon. Wismar und Ludwigslust bei Hinstorff. 1850.

Der Herausgeber hat diese beiden kleinen hübschen Sammlungen vorzugsweise zum Auswendiglernen bestimmt und durch die Beigabe eines zweckmäßig eingerichteten Wortregisters nebst literarischen und grammatikalischen Anmerkungen ihr Verständniß zu erleichtern gesucht. Die biographischen Notizen sind in dem französischen Hefte sehr reichlich, in dem englischen dagegen nur spärlich, weil hier der Verf. Vieles von unbekannteren Dichtern gewählt und sogar mehrere Ueberseßungen von deutschen Gedichten gegeben hat. Besser dürfte es wohl gewesen sein, wenn Hr. S. ausschließlich von wenigen und den größten englischen Dichtern ächt Nationales geliefert und alles Fremdartige und Unbedeutende fortgelassen hätte, wie dieses in der französ. Sammlung der Fall ist.

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