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Miller (E.) Catalogue des manuscrits Grecs de la bibliothèque de l'Escurial. Paris, imprimé par autorisation du gouvernement à l'imprimerie nationale. MDCCCXLVIII. XXXII u. 562 S. nebst 2 Blatt Vorstücke und 1 Blatt Errata. 4.

Der Herausgeber dieser dankbaren Arbeit, durch welche der Haenelsche Katalog grosse Verbesserungen erhält, ging im Jahre 1843 im Auftrage des damaligen Ministers Villemain nach Spanien, um die dort befindlichen griechischen Manuscripte zu untersuchen. Nachdem Herr Miller die Handschriften Madrids, welche nicht im Iriarte verzeichnet sind, durchmustert hatte, wendete er sich dem Escurial zu, wo er zwar mit allerlei Schwierigkeiten und dergl. zu kämpfen hatte, endlich aber seine Mühen belohnt sah, durch das Auffinden noch unbekannter Fragmente des Nicolaus Damascenus und Diodorus Siculus, welche nebst andern der Verfasser später zu veröffentlichen verspricht.

Die älteste Bibliothek, welche in den Escurial einzog, war die des Gonzales Perez, des Secretairs Carls V. und ersten spanischen Uebersetzers der homerischen Odyssee. Unter diesen Büchern finden sich auch noch einige, die durch den berühmten Abschreiber Jacob Diassorinus copirt sind. Bald nachher fiel der Bibliothek die Sammlung des Diego Hurtado de Mendoza, Marquis von Mondejar und Grafen von Tendilla, zu, welcher bei seinen diplomatischen Sendungen stets sein Augenmerk zugleich auf die Ueberreste griechischen Alterthums richtete und mit grossen Kosten durch den Griechen Arsenius sowohl als durch andere Abschreiber wie Andronicus Nuccius von Corfu, Nicolas Marulus et Johannes Mauromati von Corfu copiren liess. Es kommen auf den Handschriften Mendozas noch andre Abschreiber vor, nämlich Nicolaus Murmuris von Nauplia, ein andrer Nicolaus, Valerianus und Georgius, Antonius Damileus u. s. w. Einen Theil seiner griechischen Handschriften erhielt Mendoza vom Sultan Soliman II. zum Geschenk. Nach der Bibliothek Mendozas ward die des Erzbischofs von Tarragona Anton Agostino's einverleibt, von dessen Sammlung griech. Manuscripte 1586 ein gedruckter Katalog erschien, der sehr selten ist. Unter den griechischen Manuscripten des Escurials finden sich noch manche, welche die Namen Matteo Dandolo's, Franz Patrizi's, Hieron. Zuritas, Arias Montanus, Johann Vergera führen. Andere Personen, die mit der Bibliothek in Berührung kamen, können wir hier übergehen. Ein grosser Theil der Handschriften ist von Andreas- Darmarius und Nicolaus de la Torre geschrieben. Der Verfasser der angezeigten Schrift theilt einen Katalog des letztern über die

griechischen Handschriften des Escurial mit, so wie eine alphabetische Liste der Abschreiber, und ein chronologisches Verzeichniss der Handschriften, deren älteste vom Jahre 1000 datirt ist. Ueber die verschiedenen schon vorhandenen Handschriftenkataloge giebt der gelehrte Verfasser ferner Nachricht und hat den des Wilh. Lindanus und Alex. Barvoet im Anhange wieder abdrucken lassen, da dieselben den Stand der Bibliothek vor dem Brande bezeichnen. Auf eine Aufzählung der kostbaren Handschriften, deren Werth ja allgemein bekannt ist, wollen wir uns hier nicht weiter einlassen, sondern verweisen die Litteraturfreunde auf das Buch selbst, das die rechte Mitte zwischen der Spärlichkeit und dem Ueberfluss einhält, indem es bei einigen Handschriften Excerpte und Vergleichungen der Lesarten bietet.

Oldenburg.

Dr. Merzdorf.
Bibliothekar.

Aethiopische Handschriften in Tübingen.

Die k. Universitätsbibliothek hat neulich eine werthvolle Erwerbung an zwei weiteren äthiopischen Handschriften gemacht, welche die Zahl unsrer äthiopischen und amharischen Codices nun auf 29 bringt. Beide Handschriften sind von dem evangelischen Missionär in Schoa, Dr. Ludwig Krapff aus Darendingen in Württemberg seinem Lehrer Oberhelfer Dr. Sarwey in Tübingen geschenkt. Ueber Krapff stehen Nachrichten in den Jahresberichten des Tübinger Missionsvereins 1835, S. 14. 1837, S. 21. 1838, S. 26. 1839, S. 14 f. 1840, S. 29 f. 1841, S. 29 f. 1842, S. 34 f. Aus Sarweys Nachlasse sind die Bücher käuflich an die Bibliothek übergegangen.

Das erste, 136 Bl. gr. 4, Perg., zweispaltig, enthält Leben und Lehren des Kirchenvaters Cyrillus, Bischofs von Alexandrien, nebst den Schicksalen des Theodotos, Bischofs von Ancyra.

Das zweite, 151 Bl., Fol., Perg., dreispaltig, enthält das Leben des Chrysostomos nebst seiner Erklärung des Ebräerbriefes.

Prof. Dr. A. Keller in Tübingen.

Zusätze und Berichtigungen zu Num. 18. dieses Jahr

ganges S. 273–285.

Seit erfolgter Absendung des Manuscripts von dem „Verzeichnisse corvinischer Handschriften in öffentlichen Bibliotheken" habe ich noch von einigen andern hierher gehörigen Handschriften Kunde erhalten, welche ich nachträglich hier anzuführen nicht unterlasse.

1) Agathias de bello Gothico traductus per Christoph. Personam in der königl. Bibliothek zu Berlin. S. Archiv der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde. B. 8. S. 824-825.

2) Bessarion de ea parte Evangelii, ubi scribitur, si eum volo manere, quid ad te Cod. membr. in der Bibliothek des Klosters Göttweih; s. Chmel, der Geschichtsforscher B. 2. S. XXXVII.

3) Jo. de Bosco regimen in honore et pro conservanda sanitate in der Universitätsbibliothek ehemals zu Altdorf, jetzt wahrscheinlich zu Erlangen; v. Murr, Memorabilia bibl. Norimb. T. III. p. 160.

4) Aur. Brandolini Lippi de comparatione reipublicae et regni libri III. Cod. membr. in der Laurentianischen Bibliothek zu Florenz; v. Bandini Catal. Codd. lat. bibl. Laurent. T. III. Plut. LXXVII. Cod. XI. p. 132–133.

5) Breviarium, geschrieben von dem Presbyter Mart. Antonius und im Jahr 1487 beendigt. S. Seroux d'Agincourt Histoire de l'Art P. II. Pitture p. 83-84. und dazu Planches Table LXXIX und Description des Planches, Peinture p. 98. Jetzt in der Vaticana.

6) IV Evangelia. Cod. membr. in 4to in der Universitätsbibliothek zu Ofen. V. Harless, Introductio ad historiam linguae graecae Supplement. T. II. p. 97 sq.

7) Jamblichus de philosophia pythagorica libri IV. in der Bibl. der Servitenklosters zu Wien. S. Alter im Allgem. literär. Anzeiger Jahrg. 1797. N. VIII.

Ferner ist zu bemerken, dass in Bezug auf die im Hauptverzeichnisse angeführten Nummern 25. 43. 63. 68. nach einer mir zugekommenen schriftlichen Mittheilung aus Wolfenbüttel es noch streitig ist, ob dieselben wirklich aus der Corvina stammen, indem sie zwar den gewöhnlichen Einband haben, aber kein anderes Kennzeichen an sich tragen. Und endlich ist ein am Schlusse des früheren Aufsatzes befindlicher Druckfehler zu verbessern, indem S. 285 nach den Worten:

,,Einer Nachweisung zufolge" anstatt eines sinnlosen Ausrufungszeichens eine (1) stehen soll, welche auf das fehlende Citat verweisen sollte: V. Henke Varietas lectionis in Horatii arte poetica e cod. Helmstad. excerpta (H. 1777. 4.) p. IV. sq.

E. G. Vogel in Dresden.

Bibliothekchronik und Miscellaneen.

Libri's Vertheidigung wird in den Hamb. litt. u. krit. Blättern 1849. 2. Juli Nr. 79 durch Hoffmann kräftig geführt.

Die Versteigerung der Bibliothek des verstorbenen H. F. Lyte hat 17 Tage gewährt und ist im Juli durch Herrn Southgate and Barret beendigt. Die Sammlung enthielt über 4300 Numern und die folgenden N.N. sind solche, welche durch ihre Preise die Aufmerksamkeit anf sich gezogen haben. Chasters (Rob) Annals of Great Brittaine, ein seltnes Gedicht 40 Pf. Sterl., eine katholische Uebersetzung des N. T. Bordeaux 1686 brachte 26 Pf., The Prymer of Sarisbury 1555 (unvollständig) ward mit 15 Pf. 15 Schill. bezahlt, ein Missale auf Pergament 26 Pf. 10 Schill., die Werke der Kirchenväter Chrysostomus, Hieronymus, Gregorius etc. im Ganzen 73 Bände mit 116 Pf., Robert Greene's Works 10 Bde. mit 62 Pf. Les Prophecies de Merlin, sehr rar in 3 Bdn. ward mit 30 Pf. 10 Schill. bezahlt., eine merkwürdige Sammlung Controversschriften über den Prälaten Martin Mar in 11 Bänden ward bezahlt mit 16 Pf. 13 Schill. Gallandii Bibliotheca veterum patrum 14 Bde, mit 34 Pf. 10 Schill., Nicholas French's Unkind Deserter brachte 11 Pf. Eine Protestation unter Heinrich VIII. nebst vier Incunabeln 11 Pf. 5 Schill., 15 Bände seltener Sermonen und Commentare Calvins über die Evangelien und Episteln meist Mönchsdruck 18 Pf., 16 seltene Bände mit Abhandlungen über die Brownschen Streitigkeiten 10 Pf. 18 Schill., John Cottons Werke 11 Bde. 11 Pf., Dugdale's Monasticon (alte Ausgabe) und die ,,Baronage" 7 Bde. 13 Pf. 4 Schill., Heiur. Bullinger's Sermons etc. 9 Bde. 9 Pf. 15 Schill. Thom. Fullers Works 14 Bände 9 Pf. 14 Schill., Griffin's Collection of amatory Sonnets 1596, 9 Pf. 9 Schill. Philonis Iudaei opera 2 Bde 7 Pf. 5 Schill., Thom. Mores Werke Mönchsdruck 9 Pf. 9 Schill., fünf alte Spanische Werke in Bynzaf Amerika 6 Pf. 8 Schill., der Catalog der Bodlejanischen Bibliothek 5 Bde.

5 Pf., Benj. Keach's Works 18 Bde. 8 Pf. 2 Schill., Horae Sarisburienses 6 Pf. 10 Schill. Parrots seltene Springs for Woodcocks 5 Pf. 12 Schill.

Ueber das Britische Museum finden sich im Julibefte des Athenaeum verschiedene Notizen, so Nr. 1132. S. 701 über den Katalog, welcher sehr vermisst wird, da namentlich auch das Suchen nach Büchern, deren Vorhandensein auf der Bibliothek auch den Beamten nicht erinnerlich, sehr beschwerlich und zeitraubend ist. Zugleich ward in diesem Aufsatze auf verschiedene Lücken in der englischen Geschichte anfmerksam gemacht. Nr. 1133 S. 719 und Nr. 1134 S. 744. wird Herrn Panizzis Verwaltung und langsame Katalogisirung angegriffen. Nr. 1135 S. 768 spricht man sich gegen Herrn Ewarts Vorschlag aus, die Doubletten des britischen Museum an die Provinzialbibliotheken abzugeben, weil von manchen Büchern, z. B. Dugdale's Monasticon häufig 6 oder 7 Exemplare im Lesezimmer des Britischen Museum gebraucht würden. Nach Athen. Nr. 1135. S. 761 spricht Jam. Fergusson in den:,,observations on the British Museum“ auch über den Panizzi'schen Katalog, dessen schleunige Vollendung dringend verlangt uud empfohlen wird. Zugleich wird aber die fehlerhafte Einrichtung des vorliegenden Katalogs näher beleuchtet, so wird erwähnt, dass der Katalog Kupferwerke nur nach den begleitenden Noten anführt, z. B. Robert's Syria steht uuter Croly, Robert's Egypt unter Brockedon u. s. f. Wabrhaft lächerlich ist aber Museo Gregorio im Kataloge unter Maximi zu finden, weil das Buch dem Prinzen Massimi dedicirt ist.

Die Erwerbungen des Britischen Museum vom Jahre 1848 werden auch in den Blättern f. litt. Unterhalt. Nr. 179 S. 716.b. aufgeführt, wahrscheinlich nach dem Athenaeum.

Ueber die Stiftsbibliothek zu Kremsmünster, deren ältere Litteratur bei Vogel (Litteratur öffentl. Biblioth. S. 141.) verzeichnet ist, findet sich in: Hagn, das Wirken der Benedictiner-Abtei Kremsmüuster S. 96 f. nachstehende Notiz: „Die Stiftsbibliothek war bereits als bedeutend aus dem Mittelalter in die neue Zeit übergetreten. Der durch die Fortschritte der Buchdruckerkunst erleichterte Erwerb von Büchern hatte die Folge, dass nicht bloss die Aebte in grösserm Umfange auf Vermehrung derselben bedacht waren, sondern dass es auch einzelnen Geistlichen möglich wurde, Bibliotheken anzulegen, welche nach ihrem Tode ebenfalls dem Stifte anheimfielen. Solche eifrige Büchersammler waren im sechzehnten Jahrhunderte der Prior Leonh. Forchdorfer und ins

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